aus irgend einem Grünte nicket zur Ausstellu-g bringen können, so ist derselbe verbunden, hievon sobald als möglich, an dio Kanzlei der Centralstelle eine Anzeige einzuienden.
12) Ter Ausstellungs-Commission stebt die Befugnis; zu, alle ei er ansteckenden zlrantheit verdächtigen Tbiere oder Thiero von geringer Beschaffenheit, schlechter lsrnährnng und Pflege, von der Ausstellung zurückzuweisen.
In diesem Fall hat der Asissteller die Transportkosten zu vergütein
13) Für die zur Ausstellung zugelassenen Thiere werden während deren Anwesenheit in den Ausstellungsräumen das benö- ihigte Wasser, Stroh und Heu, soweit möglich auch Cttünsutter samntt den erforderlichen Trink- und Futtergeschirrcn, ferner die etwa nöthige llierärzUiche Hilfe nnd die Nachlstallwachen in dem Fall unentgeltlich besorgt, wenn die Eigenlhnmer mehr als vier geographische Stnudeu von Cannstait enlfernt wohnen. Näher wohnende Eigenthümer haben für kiese Leistungen eine tägliche Entschädigung von Einem Gulden für jedes Stück Vieh zu bezahlen.
Für Futtermittel anderer Art (Schrot, Haber re) wird in der Weise gesorgt, daß dwselbon den Ausstellern gegen bestimmte billige Taxen von hiezu besonders ausgestellten Verkäufern auf' dem Platze verabfolgt werden. Tie Wartung der Thiere ist! Sache der Aussteller. f
14) Eine Verantwortlichkeit für Schaden oder Verluste an dem ausgestellten Vieh wird nicht übernommen Ten Ausstellern bleibt namentlich überlassen, für die Versicherung ihrer Thiere ans dem Transport selbst zu sorgen, auch der stenerversichernngs- gesellst! echt bei welcher sie ihr Vieh versichert haben , von der Verbringung einzelner Stücke nach Cannstatt zur wabrung etwai ger Entschädigungsansprüche Anzeige zu machen.
15) Tie Aufstellung des Viehs geschieht in der Regel nach Raren.
Tie Aussteller haben dem, was die'Ausstellungs Commission diesfalls oder sonst zur Auflcchtbaltnng der Srdnnng in den Aussttllungsränmen anordnen wirk, unbedingt Folge zu leisten.
Sbne Einwilligung der Ausstellung- Commission dürfen die ausgestellten Tbiere vor Beendigung der Ausstellung von dem ihnen angewiesenen Platze nicht entfernt werden. Dicß gilt namentlich auch für das während der Ausstellung verkaufte Vieh.
Verfehlungen gegen diese Bestimmungen (Absatz 2 und 3 ), dergleichen unrichtige Angaben der Aussteller begründen die Ausschließung von der Ausstellung und Preisbrwerbnng. sowie nach dem C>'messen der Ausstellung- Commission auch den Ersatz der f Transpott. nur der Stall- und Fütterungstosten. !
16) Tie Pceisveriheilnng findet am Tag des laudwirthichaftst liehen Hanpifestes — den 28 September — vor der K. Tribüne! statt, nnd wird das Porführcn der Thiere hiebei Vorbehalten f
17) lieber die ausgestellten Tbiere wird nach den einkom-! wenden Anmctdnngen ein Katalog gefertigt, w.lrber an der Kasse; bei der Ausstellung käuflich zu haben ist, den Ausstellern aber unentgeldlieb verabfolgt wird
18) Für die Besichtigung der Ausstellung wird von Nicht ausstellern ein Eintrittsgeld erbeben, welches am 27. September bis Nachmittags 2 Ube 1 st , von 2 Uhr an 30 kr., am 28. und 29 September aber 12 kr. für die Perfon beträgt Contre- marken werden nieltt abgegeben
Abonnemcntslenlen sowie Freikarten für die Aussteller nnd deren nölhiges Wärter-personal find für die ganze Zeit der Ausstellung giltig nnd werden auf Ru -Kamen ausgestellt. Abonne- mcittskarwn sind um l st 30 kr. an der Kasse ,;n Huben.
Stuttgart, den !l> August I--65
-t. Centraistelle für die Landwirthschast
Uagosttcu i q l eiben.
— Stuttgart, 16 Ang (l!)5. Sitzung der Abgeordnetenkammer.) Hopf überg bl die Anfrage» an das Krieg-ministenuin: 1) Sb dasselbe nickt gesonnen sei, das Militär ans die Verfassung zu beeidigen, und wenn nickt, warum nicht? 2) Sb es richtig sei, daß die Unteroffiziere und Soldaten die ihnen bewilligte Löh nungserhöhung erst vom !. Juli d. I an erhalten sollen? Ten
ersten Gegenstand der Berathung bildet der Bericht der fijnanz- commisfion über dio Exigenzen von ! 35,000 fl. für die baulichen Einrichtungen in der Strafanstalt zu Heilbronn zu einem weiblichen Zellengefängniß und von 201,020 ft. zum Ausbau des hiesigen Pöniteiitiarhanses zum gleichen Zwecke. Die Commission beantragt Ve-ttvilligung der 135,000 fi. für Heilbronn und von 14,000 st. zu Grunderwerbungen für den Ausbau des hiesigen f PönitentiarhauscS, die weitere Summe soll aus den Restmikteln Vorbehalten bleiben und künftiger definitiver Verabschiedung unterliegen Fetzcr stellt den Antrag, nur die 14,000 fl. zu verwilli- gen, die übrige Exjgenz für das hiesige Pönilentiarhans aber ab- zutedncn. Frhr. v. Sw und die Prälaten v. Moser und v. Mehring beantragen, die Summe zwar zu bewilligen, aber vorerst nickt auszusprechen, das; das Zellcngefängniß für männliche Strafgefangene hier einzurichten sei, nachdem sich Zeller und Schott gegen den Ausbau der Prieserslnft entschieden ausgesprochen hatten und das seitherige Gebäude lieber abgebrochen oder zu anderen Zwecken verwendet sehen möchten. Schließlich werdui die 135,000 fl. für Heilbronn vrrwilligt; Fetzer's Antrag wird mit 65 gogen 16 Stimmen abgclehnt, der de- Frhrn v. Sw und (Leu. mit 55 gegen 26 Stimmen , und sodann aber auch der f Eommissionsaittrag mit 45 gegen 36 Stimmen angenommen,
! also die Errichtung des Zcllengekängnisses in Stuttgart beschlossen. Gen. v. Baue beantwortet die Anfrage Hopf's wegen der böhnungsverbältiusse der Soldaten und Unteroffiziere dahin, daß die Regierung denselben die Erhöhung vom I. April an habe zntommen lassen wollen, daß aber die Kammer selbst beschlossen habe, sie erst vom 1. Juli an zu reichen; die Regierung werde sich doch gegen die Kammerbeselilüsse nicht austesnen sollen? Hops wünscht nur. daß seine weiteren drei Anfragen auch so schnell beantwortet würden. Tie Exigenz für das bei der Reiterkaserne neu erbaute Reilbau- und für die Erweiterungen an der Kaserne seihst wild von der Comiwssion, formell nnd materiell uicktt weiter beanüenidet nnd hieraus nachträglich genebmigt. Betreffend die Uebeereichnng von Restmttteln an den Eisenl'ahnbausonds, welche das Finanzministerium nunmehr mit 7,751,094 fi. 51 kr. eingebraätt bat, beantragt die Commission, überhaupt alle U-.ber- schiisse nach Abzug des notowendigen Betriebs- nnd Vorretthska- Piials der Staal-Hauprkasse und der zu andern Zwecken verwillig- ten Summe für den Eisenbabnbau zu venvenden. Zeller stellt den Antrag, 6,000,000 fl. in runder Summe für denselben aus- nuversen, die Kammer lehnt jedoch diesen Antrag ab und genehmigt den Commissiousantrag. Schließlich berichtet Mack Namens der Geschäslsordnungscommission über den Antrag des Abg. Hops bezüglich der Befugnis; de- Präsidenten zum Ordiuing-rus Die Commission beantragt mit allen Stimmen gegen die Fetzer's, der einen Gegenantrag stellt, Uebergang zur Tagesordnung; die Kammer stimmt mit 74 gegen 4 Stimmen bei. Mit -Nein stimmten: Nägele, Fetzcr, AmmcrmnÜer, Echwadercr. Präsident Weber ergreift nach der Entscheidung das Wort, um den historischen Gang der ganzen Lache offen darznlegeu und sich gegen die Beschuldigungen Hopf'- zu vertheidigcn, der jedoch vor der Abstimmung den Saal verlassen hatte. Viceprändeitt Touvernry, der heute die Verhandlungen leitete, stellt den Antrag, die Kammer möge sich zum Zeiä-cn ihrer Uebereinstnnmnng mit der Handlungsweise des Präsidenten erheben, wa- sofort geschieht — In der am 17. August, Nachmittags 4 llhi, stetttgchabten 167. Sitzung der Abgeordnetenkammer stellten 54 Abgeordnete (Probst, v. Gültlingcn, Troll, Schulet, Maulen, Kau-ler, Wächter. Tafil, Rödinger, Eberhard, Lichwnstcin, Lchwandncr, Schneider n. s. s.) an da- Kriegrministerium die Anfrage, ob nick-t. in Berückfiebttguiig der bestehenden großen Fntternoih. in diesem Jahre die brabsichtiglen größeren militärischen Uebnngen unterlassen welken wollten. — In der 198. Sitzung, am 18 August, beankvorttte der Gen. v. Baur diese Inte pellaiion dahin, daß er durch das Ministerium des Innern bei sämmltiä'en Sberäm- tcrn und durch duse wieder bei den einzelnen Gemeinden Erkundigungen eingezogcn, aber von überall her die Mittheiiung erhalten babe, daß der Abhaltung de- Manövers kein Hindernis; ent- gegenstebe. ja, das; die Gemeinden ach sogar aus die Ankunft der Soldaten freuen. Auf die Erwiederung Probft's, e- sei zn be-