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Präsidenten Lincoln, den Vicepräsidenten Johnson, General Grant und die Minister Seward und Stanton zu ermorden. Er citirte hohe Autoritäten dafür, daß Alle, welche von der Verschwörung Kenntniß hatten und sich in dieselbe einließen, gleich schuldig waren, ob bei der Ausführung anwesend oder nicht. Ferner setzte er auseinander, wie es evident sei, daß Jefferson Davis, sein Kriegsminister und andere Personen in Nichmond, sowie Sanders, Thompson, Tncker und andere von seinen Agenten in Canada den Mordplan entworfen, crmuthigt und nnterstützt ha­ben , ebenso andere infame Pläne zur Verbrennung Newyorks und anderer Städte, zu Mord- und Ranbzügen längs unserer nördlichen Grenze, zur Aushungerung unserer Gefangenen, zur Einschlerpung des gelben Fiebers in unsere Städte und Armeen, zur Verbrennung von Schiffen und Hospitälern u s. w. Das Gericht fällte hierauf sein Erkenntniß und übersandte es dem Präsidenten, bis- zu dessen Entscheidung es geheim-bleibt. bi. Juli. Der Präsident Johnson, dessen Befinden sich gebessert, hat das von der Militärcommission gefällte Urtheil bestätigt. In Folge dessen werden Payne, Harold, Atzeroth und Madame Snrratt morgen gehängt werden. Mudd, Arnold und O'Langhlie sind zu lebenslänglichem Gefängniß verurtheilt, Spiiner ist zu sechs Jahren Gefängniß verurlheilt worden. Die Militärbe­hörden in Nichmond haben Vorsichtsmaßregeln gegen die Even­tualität einer Negerempörung ergriffen. 8. Juli. Payne, Harold, Atzeroth und Madame Snrratt sind gestern gehängt worden. Der Richter hatte vor der Hinrichtung einen Verhafts- befehl gegen den General Hancock in Angelegenheiten der Ma­dame Snrratt erlassen, welcher aber auf die Anordnung John­sons nicht ansgesührt wurde. Eine bedeutende Anzahl Bundes- trnppen ist an der Küste von Texas an der Mündung des Rio Granoe gelandet. Ans Veracruz wird unterm 23. Juni gemeldet : Die Situation der Kaiserlichen ist günstig. Der Kai­ser Maximilian hat ein Manifest erlassen, welches die religiöse Erziehung den Priestern überläßt und sagt, der Staat werde sich in religiöse Sachen nicht cinmischen.

(Vergiftung aus Sparsamkeit.) In dem Dorfe Dömsöd (Pesther Comitat) erkrankten im Geheimehause der Klein­richter, der Wächter, die Panduren und ein Hausdiener zu glei­cher Zeit und bald daraus starben drei von ihnen. Der Haus­diener gestand auf dem Krankenbette, es sei ihm, als er für die GenanntenPörkölt" kochte, ein Paket Zündhölzchen in den Tops gefallen, was er nicht früher bemerkt habe, bis die Köpfe von den Zündhölzchen schon abgelöst gewesen seien. Es war ihm leid, das Fleisch wegzuwerfen, deßhalb erwähnte er von der Sache Nichts und habe seine Kameraden und sich selbst vergiftet. Er selbst und zwei andere sind dem Gifts erlegen.

Gemeinnütziges.

Zum Schutze der Pferde und Rinder, welche bekanntlich bei der jetzigen Jahresz-.it sehr viel von den Fliegen zu leiden haben, ja selbst oft durch sie scheu und wild gemacht werden, empfiehlt eine englische Ackerbangesellschaft ein einfaches Mittel, nämlich das Haar dieser Thiere mit einer starken Abkcchung von Nuß­blättern zu tränken, besonders am Schwanz und an den Nasen­löchern. Durch dieses Dekokt werden sie nicht nur vor diesen lästigen Thieren bewahrt, sondern es zerstört auch die Eier, welche die Fliegen auf die Haut der Pserde und Rinder legen.

Nachträglich können wir unfern Lesern noch das bei dem Eisenbahnfest am 6. Juli vorgeiragene Gedicht mittheilen:

Der EiseiibchnlMdfchnh.

Kainulcr-DattaVe frei nach KchiUci.

In der Kammer zu Stuttgarten Das Kampfspiel zu erwarten.

Saßen im Glanz Der Minister der Krone,

Und im Saal und ans der Tribüne Balkons Stuttgarter und B ö blinge,- in schönem K ragz ^

Äedigil!, skdrvNei und riertegt von

Und der Präsident winkt mit dem Finger,

'Auf thnt sich der erste Zwinger,

Und zur Bühne mit kühnem Schritt Der Onkel tritt.

Und nun wird'« stumm Ringsum:

Meine Herren! Daß nie ein Bahnzug bremse Rach Lconberg an der Gleiche;

Kammer-Mitglieder Donnert nieder!

Und der Präsident winkt wieder.

Da öffnet sich behend Das Tübingcrthor,

Daraus rennt Im Profefformsprungc Der Neffe hervor.

Er verstehe nicht, wie man Eisenbahn baut, Erklärt er laut.

Dann schlägt er mit seiner Lo^ik Schweif Einen excentrischen Reif.

Mit Kraft seiner Lunge Beweist er, uns neu,

Daß Tübingen erst gesicherr sei,

Wenn ein Professor oder Stndent Früher ins Hoftheater kömmt.

So schwatzt er schnurrig.

Dann.setzt er sich nmrrig Zum Onkel nieder.

Und der Präsident winkt wieder.

Da speit das 'weit geöffnete Haus Den Oskar Wächter ans einmal ans.

Der wirft sich mit seinem frommen Sinn Auf die Regiernngsvorlag' hin,

Und packt mit ziemlich griffigen Tatzen,

Ohne Takt und Gefühl,

Herrn von Varenbül.

Nun fällt vou der Bühne Rand Ein Blitz aus starker Hand Zwischen Onkel und Neffen klein Mitten hinein.

Des Onkels advokarische Weis'

Tadelt nun des Ministers Mund;

Er tuscht die Häupter, die zornig heiß Ihn verdächtigten seit einer Stund.

Den Fehdehandschuh nimmt ruhig er ach Und biegt dann dm Herren ein Paroli:

Die romantische Bahn

Den Kriegsberg und Schönbuch hinan

Wird zum Gebild der Phantasie.

Er sagt, ihm müsse entsetzlich grauen Einen Eisenbahnstrang durch Stuttgart zu bauen, Weil der Patriotismus dorten dermalen Die Güter sich lasse sehr theuer bezahlen.

Auch habe der Schönbuch ktinen Grund, Gewerblich zu stehen im Bordergrund.

Der Handschuh flog durch dich strenge Gericht Dem Onkel und Neffen in's Angesicht Nachis um die elfte Stunde.

So kam für Böblingm-Herrmberch Die Abstimmm!^ leider überzwcrch.

Der Schönbnch pflanze doch schon der Jugend Bescheidenheit ein, als schönste Tugend.

SharaLe (dreisilbig).

Die checiten. sie Io Ken r.r itrüe» entgegen: Wir Mcnsclien, reir I-ichcr der lchteu rwei werieu: Deck die uns verleitet zu Zünde und Pein.

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