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setzt. Daß inzwischen nicht viel geschehen ist, hat seinen Grund darin, daß ein großer Lheil der Bürgerschaft die Sache so lange verschoben wissen wollte, bis eine Eisenbahn nach Calw beschlossen und man im Stande sei, die Anlage der Gasfabrik der Lage des Bahnhofs anzupassen. Außer Gasbeleuchtung gibt es aber auch noch manche andere Einrichtungen, welche man von einer ge- Werbreichen Stadt, die weder schlummert noch erschlafft ist, erwarten kann und wir sind stolz darauf, diese in nicht geringe­rem Grade als die Residenz zu besitzen.

Tagesneuigkeiten

Calw. (Eingesendel) Wie wir Horen, kommen am näch­sten Sonntag Nachmittag mehrere hervorragende Abgeordnete, die zur Volkspartei gehören (Tafel, Oesterlen) hieher, und wird sich um dieselben die hiesige Volkspartei im Thudium'scheu Saale versammeln, und auch ihre auswärtigen Freunde hiezu einladen. Auch der Redakteur des Beobachters, Carl Bläher, wird unter den Gästen sein Wir machen die Freunde der Volks­partei vorläufig auf Liefe Gelegenheit, ihre eifrigsten und uneigen­nützigsten Vorkämpfer Persönlich kennen zu lernen, aufmerksam, und glauben einer zahlreichen Betheiligung, insbesondere auch vom Lande, entgegensehen zu dürfen.

Leonberg, 3. Juli. Gestern ist hier ein trauriger Fall vorgekommen, den die ganze Stadt beklagt. Mehrere junge Leute hatten schon lange Streit mit einander, der gestern durch eine blutige That geschlichtet wurde, indem der eine zwei andere durch Messerstiche derart beschädigte, daß einer todt vom Platze getra- werden mußte, der andere lebensgefährlich darnieder liegt (Schw.M.)

Stuttgart, 1. Juli. (168 Sitzung der Abgeordneten­kammer.) In Folge einer Petition der Gerichts- und Amtsno­tare des Landes um Verwilligung einer weiteren Gehaltserhö­hung von 50 fl., hat die Regierung eine Nachexigenz vom 85000 eingebracht Dre Mehrheit der Finanzkommission beantragt Zustimmung, die Minderheit will die Exigenz verweigern. Nach einiger Diskussion genehmigt die Kammer mit 38 gegen 32 Stim­men die Exigenz der Regierung Für die lanbständische Susten- tationskasse find weitere 63,329 fl 14 kr. ausgeworfen, hierunter 60865 fl. 8 kr. wegen der langen Dauer des gegenwärtigen Landtags. Die Kammer erklärt sich ohne Debatte einverstanden Zu Verbesserung, beziehungsweise Erneurung der Gebäu lichkeiten der Kammer der Standesherren sind 260,000 fl. aus der Restverwaltung angewiesen. Die Finanzcommission, beantragt, dieser Exigenz die Zustimmung zu versagen, dagegen stellt sie Len Antrag auf die sofortige Ausführung des schon im Jahre 1861 beschlossenen Neubaues eines ständischen Kanzleigebaudes zu drin­gen. In der Debatte macht sich die Meinung geltend, daß man vor der Revision der Verfassung überhaupt kein Bauwesen vor­nehmen sollte und könnte, weil man erst jnach erfolgter Revision bestimmen könne. welche Räumlichkeiten nothwendig seien. daß man also erst den inneren Bau der Verfassung ausführen solle, ehe man äußere Bauwesen beginne. In Folge hievon wurde die Exigenz abgelehnt und der Antrag OesteUen's: die Kammer möge auf die sofortige Ausführung eines neuen ständischen Kanzleige­bäudes verzichten und die hiefür ausgeworfenen 100,000 fl, zu späterer Verwendung sich Vorbehalten, mit 54 gegen 15 Stimmen angenommen. Schließlich beschließt die Kammer auf den Antrag der Finanzcommission, die Regierung zu ersuchen, zu weiterer Si­cherung der dem Grundstock gehörigen Staatsobligationen und Cou­pons die Einleitung zu treffen, daß die Obligationen getrennt von den Coupons in besondern Kästen verwahrt und die erster» un­ter vierfachen Verschluß durch die beiden Staatshauptkassiere und die beiden Staatskassen Controleure gebracht werden, wogegen die Coupons in dem bisherigen Verschluß des Hauptkassiers und Controleurs der Overeinnehmerei verbleiben könnten

Mit dem 17 Juli verfallen die Banknoten der An hatt- Dessauischen Landesbank zu 5 Thaler, die am 2. Januar 1847 ausgegeben worden. Diejenigen zu l Thlr. sind schon am 15. d. M. ungiltig geworden. Man suche und sehe also nach.

VonderMosel, 2 7.Jun i. Reife schwarze Trauben, voll­

kommen genießbar, welche von einem Winzer der Gemeinde Köwerich in seinem Weinberg. DistriktOchtenlai" . Bann Lei­wen, gefunden waren, sind gestern dem Ortsvorstande der betref­fenden Gemeinde vorgelegt worden.

Wien, 3. Juli. Von der morgen erwarteten Rückkehr des Kaisers aus Ischl (die Reise des Kaisers nach Ischl soll darin ihren Grund haben, daß der Kronprinz kränkelt- und immer nach dem Vater verlangt) wird die Beschleunigung der Miniflerknsis gehofft Dem Vernehmen nach redigirt Belcrebi ein neues Re­gierungsprogramm, welches, die Reaktion ausschließend, eine gesetz­liche Versassungsreform involvirt, den Ungarn die Rechtskominui- tät mit (1848) verheißt, sowie die Integrität des Landes, die Parität in der gemeinsamen Reichsvertretung mit Zustimmungs­recht (im Gegensatz zum bloßen Berathungsrerbt). Die Reichs- Vertretung wird gewählt vom engeren Reichsrathe und von den transleithaischen Landtagen. Ferner wird Selbstverwaltung, libe­rale Rechtseinrichiungen, Förderung der materiellen Interessen in Aussicht gestellt.

Dem Aktionär wird von W i e n geschrieben : In eingeweihten

Kreisen spricht man mit Bestimmtheit davon, daß der Kaiser aus eigener Initiative eine Armeereduktion von 100,000 Mann be» fohlen hat, welche schon pro 1866 eine Ersparntß von 20 Mill. über die Abstriche des Abgeordnetenhauses in Aussicht stellt. Es wird abzuwarten sein, in wie weit diese schönen Aussichten >sich bewahrheiten. (Frb Zlg.)

Frankreich. Paris, 1. Juli Das gestern angekommene Paketboot aus Mexiko brachte Depeschen des^Marschalls Bazaine, in welchen er neuerdings Truppen verlangt, die längstens Okto­ber eintreffen sollen. Diese neue Forderung ist die beste Erklä­rung zu den glänzenden Berichten, die in neuester Zeit wieder von den Regierungsblättern über Mexiko veröffentlicht werden. Prinz Napoleon ist fortwährend mit der Verminderung seines Haushalts und dem Verkauf seiner Pferde beschäftigt. Ob er sich auf einen Umschwung des Glücks bereit halten und darum sparen will, oder ob er an eine Entfernung aus Frankreich denkt , dar­über kann Niemand sichere Auskunft geben.

Türkei Es werden dem Corriere Jtaliano in Florenz aus Alexandria in Aegypten sehr traurige Nachrirbten über den dor­tigen Gesundheitszustand eingesandt. Die Cholera soll dort unge­meine Fortschritte machen und in sebr gefährlicher Form auftre- ten Ter Schreiber macht der Nachlässigkeit der dortigen Sani- tätspstege die härtesten Vorwürfe, besonders äußert er die Ansicht, daß die Krankheit noch die Treppe der Heggi (kranker und mit Pest behafteter Pilger, die von Mekka heimkehren) eingeschleppt sei.

Mexiko Matamoros, 15. Juni. Der juaristische Ge­neral Negrete ist von den Kaiserlichen gänzlich geschlagen worden; er verlor 700 Todte und 2000 Gefangene, und wurde selbst gefangen genommen. Die Kaiserlichen haben auch Camar- rago eingenommen.

Notizen über Preis n. Gewicht der verschiedenen Getreidegat- tungen nach dem Schrannen-Ergcbniß vom 1. Jnli 1865.

Gewicht per Simn.

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