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derrufllicher Weise bis zum 1. Januar 1866 aufgehoben worden.
— Fulda, 29. Mai. Gestern ist in Len hiesigen Pfarrkirchen die päpstliche Enchclika nebst Einleitung des Bischofs von den Kanzeln verlesen und für den Monat Juni, aus Anlaß dieser wichtigen Begebenheit, ein Jubiläum mitMlaß angeordnet worden. '— In Naumburg wurde am 23. Mai der Böttchergefclle Kropf, der im April 1864 seiue Eltern und einen 5jährigen Bruder ermordet hatte, hingerichtet.
— In Langensalza ist's zwischen den Uhlanen und den
sekretär Stanton kündigt an, daß Jedermann, der in Mississippi noch mit den Waffen betroffen werde, als Guerillero betrachtet werde, und dem Tode verfallen sei. — Lev» Rebellengeneral Magruder kündigt die Absicht an, den Krieg sortzusetzen. — Die mexikanische Auswanderungsbewegung hat nachgelassen. — Herr Seward hat gestern seinen ersten Besuch in den Bureaux des Staatsministeriums gemacht. — Es ist soeben ein Befehl veröffentlicht worden, kraft dessen alle Generale und Ossiziere, deren Dienst nicht durchaus unentbehrlich istj, sofort unter ehrenwerthen Bedin-
Bürgerssöhnen bei einem Tanz zu einer Schlägerei gekommen, gungen entlassen werden sollen. — Der Doktor Blackburn, der an-
Die Uhlanen zogen die Säbel und es sollen mehrere Menschen dabei das Leben eingebüßt babeu.
— Barl in, 3i. Mai Ter Handelsvertrag zwischen Großbritannien und dem Zollverein wurde gestern von den Bevollmächtigten unterzeichnet. — Morgen trifft der Großherzog von Oldenburg hier ein, wie es heißt, in der Angelegenheit der Elbherzog- thümer.
— Wien, 29. Mai. Preußen hat hier offiziell die Entsendung von 10 Kriegsschiffen mit 149 Geschützen nach Kiel notificirt.
— Wien. 29. Mai. Die Kaiserreise (nach Ungarn) findet am 6. Juni statt und dauert bis zum 11., mehrere Minister reisen mit. Der Kaiser beabsichtigt, die persönlicheLandtagserössnung zu verheißen.
— Frankreich. Paris, 30. Mai. Wie es beißt, ist die Kaiserin Rcgentin der Ansicht, daß die vom Prinzen Napoleon eingereichte Entlassung als Vizepräsident des Staatsrathes als nicht geschehen betrachtet werden müsse. Diese Ansicht wäre jedenfalls den in dem Kaiserlichen Briese an Len Prinzen Largclegten Grundsätzen in Betreff der Tisciplin im Schooße der Kaiserlichen Familie vollkommen entsprechend. Diesen Grundsätzen gemäß hatte der Prinz sich ruhig zu unterwerfen, und es stand ihm nicht im Entferntesten zu, den Posten zu verlassen, aus den der Kaiser ibn gestellt hatte. Sein in der Presse veröffentlichtes Schreiben an das Haupt des Staates und der Dynastie ist in der That ein Akt der Rebellion, und es wäre daher nicht unmöglich, daß der Kaiser, anstatt die Entlassung anzunehmen, dieselbe ignorirte und den Prinzen kurzweg absetzte. Ja, was noch mehr ist, die Kaiserlichen Prinzen befinden sich nach Geist und Wortlaut der Verfassung in einer so absoluten Abhängigkeit von dem Staatsoberhaupte, daß sie ihre Residenz nicht ohne Erlaubniß verlassen dürfen. — Der Kaiser ist heute in Konstantine. In etwa 10 Tagen wird er zurückgekehrt sein ; macht ec auf der Rückreise einen Ausflug nach Äzaccio, so wird er es dort wohl so einrickten, daß er in einigen für die Oeffentlichkeit bestimmten Wochen die Rede des Prinzen persönlich desavouirt. Die Resultate seines Aufenthaltes in Algerien scheinen seinen Erwartungen nicht in allen wesentlichen Punkten entsprochen zu haben, denn wie wir von zu- verläßiger Seite erfahren, hat sich die Lage nicht in der Art gestaltet, Laß die französische Armee in Algerien vermindert werden kann. Mit andern Worten', trotz dem Eindrücke, den das Persönliche Erscheinen des Kaisers hervorgebracht hat, ist der „auf
geschuldigt war. das gelbe Fieber nach New-Zork einzuschleppen versucht zu haben. ist in Montreal (Canada) verhaftet worden.
— Tie „Tribüne" versichert, die Regierung habe beschlossen, den Hrn- Davis' vor ein Civilgericht zu stellen, wahrscheinlich vor den Gerichtshof von Baltimore. Hr Chase werde der Vorsitzer dieses Gerichtshofes sein. —
Mit in das Grab.
(Erzählung vvn Friedrich Friedrich.)
(Fortsetzung.)
Mit den stehendsten Worten bat er sie um die Erfüllung seines Wunsches.
Sie schlug ihm die Bitte ab, sie schob, was er so sehnlichst wünschte, bis in unbestimmte Zeit hinaus.
„Du hast nur Dein Herz geschenkt, Auguste", sprach er „weß- halb trägst Du Bedenken, um auch bald ganz mein eigen zu sein?"
Er hatte ihre Rechte erfaßt und hielt sie mit beiden Händen umschlossen.
„Zweifelst Du an unsrem Glücke?" fügte er fragend hinzu.
„Nein — nein," erwiederte sie. „Dränge nicht in mich, Heinrich. Kaum wenige Wochen sind wir verlobt."
„Ist mehr Zeit nöthig, nm uns gegenseitig kennen zu lernen?"
„Das ist auch nicht der Grundr, weßhalb ich'Deinen Wunsch nicht erfüllen kann," erwiederte sie.
„So nenne mir den Grund."
Sie zögerte.
Er drang in sie, er sprach so mild und Zutrauen erweckend.
„Sieh," sprach sie, „wenn mich die Liebe zu Dir auch gern Deinen Wunsch erfüllen ließe — der Welt — den Menschen bin ich auch Rücksicht schuldig — ich bin ein Mädchen. Mein früherer Verlobter ist kaum einige Monate todt, wenn ich auch mit ihm nicht mehr verlobt war — so muß ich dennoch-!"
„Du hattest mit ihm nichts mehr zu schaffen," unterbrach sie der Rittmeister.
„Und dennoch würden viele vorwurfsvoll über mich sprechen."
„Liegt das Gerede thörichter Menschen Dir mehr am Herzen, als mein Glück?" warf er ein.
„Gewiß nicht, aber wenn Du mich wirklich liebst, so mußt Du auch jetzt glücklich sein. Weßhalb drängst Du so sehr in
Ihre Weigerung
rührerische Geist" unter den Arabern noch lange nicht erstickt. ...
— Die transatlantischen Bewegungen, namentlich die Anwerbun-! ^ konnte ihr den Grund nicht nennen,
gen für Juarez, erregen hier große Besorgnisse und selbst die ent-! Er war nicht von der Wahrheck der >vrru.)v
schiedenen Optimisten müssen eingestehen, daß die augenblickliche!^ für dieselbe angeführt hatte, uberzeugt. Seine ganze trostlose Lage Frankreichs, wenn auck ohne drohende Gefahr, dock nicktstand mit einem Male wieder klar vor seinem Geiste. Er ohne Bedenken ist. Ein Schreiben des Marschalls Bazaine ! kannte ihren unbeugsammen ^inn und all seine Hoffnung war spricht offen aus, er müsse 300,000 Mann haben, wenn die Ge-! , rüchte sich bestätigen, die ihm über die Pläne nordamerikanischer i „Sprich, weßhalb Du mich mit dieser Bitte so sehr be-
Freischaaren und .die beabsichtigte Haltung des Gouvernements in ! fragte sie noch einmal. .
Washington zu Ohren, gekommen sind. — Der Moniteur veröst !. ^ antwortete, ertönte rie^Sturmglocke auo dem Dorfe,
fcntlicht die Ernennung des Contreadinirals Baron Didelot zumT". ^k^m Aiigusten» Out lag. Lie erkannte dieselbe bei dem Oberbefehlshaber der Flottendivisicn der Antillen, der Ostküsten ersten Tone. Erschreckt »uhr sie empor. Es war das Feuerzeichen,
von Mexiko und Nordamerika. — Nach Privatbriefen aus New York wäre Sergeant Blakett, welcher Booth erschoß, auf offener Straße erdolcht worden.
Amerika. NewYork, 20. Mai. Jefferson Davis, Alexander Stephens und die andern Gefangenen sind im Fort Monroe angekommen und. werden dort in Kasematten verwahrt. — Ter Prozeß gegen Booths Mitvekschworene liefert bis jetzt noch keinen
welches die Bewohner der benachbarten Dörfer zu Hilfe rief.
„Allmächtiger Gott! Wenn auf meinem Gute Feuer ausgebrochen wäre!" ries sie.
Der Rittmeister suchte sie zu beruhigen. (Forts, folgt.)
Gottesdienste. Äm l,. Psinastfest: Perm. (Predigt) : Hr. Dekan iLechler. — Nachm. (Predigt): Herr Helfer Schmidt. (Das Opi r ist für ... - ^ ^ Iden Kirchenbanfoiis bestimmt.) — An, Pfingstmontag: Perm. (Predigt):
Bewejs von Davis' Mitschuld am Morde Lincolns. — Ter Kriegs- Herr Helfer S u, », i d t. _ '__ _
^Aidizirt,^gedruckt und vcrlc/it von A. <O c l k-t> l äg c r.