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Jakob Rüble in der Insel.
Nachtrag.
Markt-Verlegung.
Der auf 15. d. M. abzuhaltende Viehmarkt wird wegen des auf diesen Tag fallenden Feiertags (Frohnleichnamsfest) acht Tage zuvor, Donnerstag, den 8. d. M., abgehalten.
Neuhausen, 1. Juni 1865.!
Bürgermstr. sDörner.
Tagesneuigkeiten
— Stuttgart, 1. Juni. Ihre Majestäten der König und
die Königin sind heute um 2 Uhr mittelst Extrazugs abgereist, um die Städte Reutlingen, Tübingen und Rottenburg zu besuchen. HöchstDieselben werden Sich zunächst über Nürtingen und Metzingen nach Reutlingen begeben und nach einem mehrstündigen Aufenhalt in letzterer Stadt Abends in Tübingen eintreffen. Den folgenden Tag werden Ihre Majestäten in Tübingen zubringen und die Institute und Einrichtungen der Universität, sowie die Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigen und am Samstag Rottenburg besuchen, von wo HöchstDieselben nach Befahrung der Bahnstrecke bis Eyach über Kirchheim zurückkehren werden. (St.A.)
— Stuttgart, 80. Mai. (154. Sitzung der Abgeordnetenkammer.) Das Finanzministerium legt abermals eine Reihe von Nachexigenzen vor, und das Justizministerium bringt einen Gesetzesentwurf über den Sachverständigerbeweis bei Prozessen ein, die wegen Entschädigung von Ziyapgsentäußerungen geführt werden. Wir sind mithin noch lange nicht am Ende dieser Saison, wenn Gesetzesvorlagen kommen. Die Aenderungen des mit den neuen Zollvereinsverträgen vereinbarten Vereinszolltariss werden aus den Antrag der volkswirthschaftlichen Commission ohne Debatte genehmigt. Ebenso werden jährlich 1000 fl. für Heranbildung von Jndustrielehrerinnen, für das Jahr 1864—65 sodann 2500 fl., für die beiden folgenden Jahre je 8000 fl. zu Beiträgen an Gemeinden für Errichtung und Unterhaltung von «Industrieschulen, endlich für die beiden kommenden Etatsjahre je 3000 fl. zum Zweck der Unterstützung hilfsbedürftiger Deutscher im Auslande bewilligt. Die Regierungsexigenz von jährlich 2730 fl. 20. kr. zu Erhöhung des Einkommens des württembergischen Bevollmächtigten bei der Bundesmilitärcommission ruft eine längere Debatte hervor. Hopf stellte den Antrag, über diese Exigenz zur Tagesordnung überzugehen; jwcnn die Volksabgeordneten in Frankfurt mit täglich 5 fl. 30 kr auskommen konnten, werde dieser Bevollmächtigte auch mir jährlichen 5160 fl. leben können. Schließlich wird Hops's Antrag mit 47 gegen 83 Stimmen abgelehnt, der Antrag der Commissionsminderheit, eine Zulage von 1840 sl. zu gewähren, wird mit 62 gegen 18 Stimmen verworfen^, dagegen der Antrag der Mehrheit der Commission, nur 840 fl. zu verwih- ligen, d. h. dem betreffenden Bevollmächtigten ein Jahreseinkommen von 6000 fl. zu sichernd mit 50 gegen 30 Stimmen angenommen. Es folgt nun die Berathung des Berichts der Fiuanz- commission über die Salinen. Die Negierung stellt eine jährliche Einnahme vou 950,000 fl. in Aussicht; Commission und Kammer sind einverstanden. Schneider beantragt eine Ermäßigung der Viehsalzpreise; Seeger, Erath und Mäulen stellen den Antrag, die Salzpreise überhaupt zu ermäßigen. Mohl glaubt, da könne man jetzt nickt gleich darüber entscheiden, und beantragt, Liese Fragen an die Commission zu weiterer Berichterstattung zurückzugeben, was die Kammer annimmt. Steinbeis beantragt, die Steinsalzgewinnung frei zu geben, was dem Obersteuerrath, der überall das schreckliche Gespenst der Defraudation erblickt, Anlaß zu einer länger» Philippika gibt, welche aber der Präsident mit der Bemerkung unterbricht, daß über die Sache selbst erst nach ergangenem Berichte der Commission debattirt werde. Hierauf wurde noch der Bericht über die Bleich- und Appreturanstalt in
Weissenau erledigt, aus welcher eine jährliche Einnahme von 4300 fl. in Aussicht genommen wird. — 31. Mai. (155. Sitzung.) Das Ministerium des Auswärtigen bringt eine Note ein, wonach Württemberg mit Frankreich einen Vertrag wegen des Schutzes des literarischen Eigenthums abgeschlossen hat. Da der Vertrag schon am 1. Juli in Kraft treten soll, so wird er der volkswirthschaftlichen Commission zu schleunigster Berichterstattung zugewie- fen. Vom Finanzministerium werden abermals mehrere Nachexigenzen vorgelegt. Im Uebrigen erledigt die Kammer nur einige Sachen von untergeordneter Bedeutung und vertagt sich sodann auf Probst's Antrag bis auf Montag den 12. Juni.
— Stuttgart, 31. Mai. Gestern Abend ist vom Mohl'schen Eisenbahnbericht bis Bogen 44 ausgegebon worden und man hofft, sogleich bei Wiederbeginn der Verhandlungen in der nächsten Woche mit den Eisenbahnberathuugen Len Anfang machen zu können. Man glaubt, es werde zur Berathung der Versassungsrevi- sion nach Hölder'scher Motion im Einzelnen nicht mehr kommen; dann könnte der Landtag in 4—5 Wochen vollends seine Arbeiten abmachen, sonst würde er immer noch drei Monate dauern.
— Dom 1. Juni d. I. an werden zwischen Wildbad und Pforzheim (über Calmbach, Höfen und Neuenbürg) folgende vermehrte und beziehungsweise veränderte Eilwagenverbindungcn ausgesührt: Abgang von Wildbad nach Pforzheim: 1) um 5 Uhr 35 Min. Früh (Fahrzeit 2V- St.); 2) um 9 Uhr 30 Min. Vorm. (Fahr;. 3 St.); 3) um 1 Uhr 50 Min. Nachm. (Fahrz. 2V§ St.) Abgang von Pforzheim nach Wildbad: 1) um 8 Uhr 45 Min. Mrgs.; 2) um 1 Uhr 25 Nein. Nachm. ; 3) um 6 Uhr 15 Min. Abds. (Fahrzeit je 2 St. 50 Min.) Sodann findet vom 1. Juli an eine vierte tägliche Eilwagenjahrt mitjAbgangs- zeit in Wildbad um 8 Uhr 50 Min. Morgens, in Pforzheim um 11 Uhr 35 M. Vorm., statt.
— Vom Böblinger Amt, 30. Mai. Gegenwärtig cirkulirt in allen Orten des Oberamts eine Eingabe an die Ständeversammlung, in welcher die Erklärung niedergelegt ist, daß die von der Staatsregierung vorgeschlagene „Schwarzwaldbahn" von Feuerbach über Leonberg, Weilderstadt, Calw den dringendsten Bedürfnissen der Schwarzwaldbezirke nickt entspreche, weil sie wesentlich eine Unterlandsbahn wäre; daß sie den volkswirthschaftlichen Interessen des ganzen Landes nicht genüge und die Bezirke Herrenberg und Böblingen ruinire, auch daß der angeblich größere Kostenaufwand für die Linie Böblingen da nicht in Betracht kommen könne, wo es sich um eine folgenreiche Stammlinie haudle. „Wir wollen hoffen", fügt der „Böbl. B." bei, „daß dem einmüthigen Zusammengehen zweier volkswirthschastlich wichtiger Bezirke, mit Unterstützung des ganzen Schwarzwalds, cs gelingen wird, das drohende Unglück abzuwenden."
— Tagesordnung für die Sitzungen des Schwurgericht-Hofs in Tübingen im zweiten Quartal l865. Ten 6. Juni Anklagesache gegen Catbarine Lauxmann von Walddorf wegen Kindsmords; den 7. Juni gegen den Bauernknecht Gottlieb Fritz von Altenrieth wegen versuchter Verführung zur Unzucht; den 8. Juni gegen Louise Friederike Stepper von Birkenfeld wegen Brandstiftung; Len 9. Juni und am folgenden Tage gegen den Schustergesellen Gottfried Schuhmacher von Entringen wegen Raubs.
— In Heilbronn ist auf Ansuchen des Gemeinderaths die Polizeistunde im Wege der Dispensation vorerst und in stets wi-