Hirsau.
Einen eisernen Kastenofen
samnu Aufsatz mittlerer Größt und einen neuen Kupferkafen verkauft billigst
Fritz Oelschläger.
350 fl. Pfleggeld
hat gegen gesetzliche Sicherheit auSiuleihen Georg Friedr. Wacker 2)2. van Oberhaugstett.
400 fl. Pfleggeld
hat a,iS,uleihlN I F. Oester len.
Calw.
Ein Allmaudstückle
hat zu verpachten Wittwe F a a ß.
Calw
Maurer nnd Steinhauer
erhalten bei gutem Lahn dauernde Arbeit bei 3)3 Wcrkinstr. Werner.
200 fl. Pfleggeld
hat gegen gesetzliche Sicherheit zu 4 Prozent audzulelhen Josepv M vhr
2)2. von Alibnrg.
Stroh- und Palmhüte
sind in schöner Auswahl wieder angekommen und empfehle solche zu geneigter Abnahme. G. B e i ß e r jun.,
2)1. Siebmacher.
Der Unterzeichnete hat ungefähr
10—12 zweispännige Wägen voll reinen schwarzen Gartenboden
zu verkaufen.
Schuhmacher Koch in Hirsau.
Calw.
Die Landesproduktenbörse.
Das Bedürfnis, Käufer und Verkäufer von Landesprodukten in' nähere Berührung mit einander zu bringen, als Ließ bei dem Getreide eines gewöhnlichen Marktes in der Regel möglich ist, hat bereits in mehreren Städten des Landes Veranlassung dazu gegeben, daß Käufer und Verkäufer zu einer bestimmten Stunde in einem geschlossenen Lokale fick, zusammcnsinden. Bei solchen Zusammenkünften werden Muster der verschiedenen Fruchtsorten und Proben von andern in die Landwirtschaft einschlagenden Handelsartikeln, z. B. die verschiedenen Kleesamen, Leinsamen, künstliche Düngermittel, wie Guano, Knochenmehl, Dungsalz re. rc. ausgestellt, und es entwickelt sich ein durch Offerte und Nachfrage geregeltes Handelsgeschäft, wie es auf offenem Markte nicht wohl möglich ist. Die Regelung der Preise ist dagegen eine gegenseitige, und cs ist ebenso eine Rückwirkung der Preise des offenen Marktes auf die Börsenpreise, wie ein Einfluß der letzteren auf die elfteren denkbar. Ein Versuch nun, auch auf hiesigem Platze einen derartigen Mittelpunkt des Verkehrs in Landesproduktcn zu schaffen, ist am letzten Samstag den 8. April gemacht worden. Der auffallende Rückgang der Preise des offenen Marktes, größ- tentheils eine Folge der außerordentlichen Ueberführung, zum Theil auch des der verspäteten Entwicklung der schwachen Wintersaat»» sehr günstigen Wetters, war freilich diesem Anfänge nicht sehr günstig; in Kernen und Dinkel wurden deßhalb keine Geschäfte gemacht, wie auch der Umsatz des offenen Marktes ein höchst unbedeutender war. Dagegen wurden mehrere Geschäfte abgeschlossen in Kleefarnen, Wicken undDungsalz. Offerirt war Saathaber und gedämpftes Knochenmehl, beides ohne Nachfrage; der Bedarf der allernächsten Zeit wird auch diesen Artikeln günstig sein. Daß aber trotz des schwachen Anfangs, trotz der flauen Stimmung in Mehlfcüchten dieser erste Versuch einer „Börse" auch hier Aussicht auf Erfolg hat, Ließ beweist die über Erwarten starke Theilnahme, insbesondere auch von auswärtigen Müllern, die hier Gelegenheit zum Umsatz sachten.
Las Unternehmen ist vorerst ein völlig zwangloses, ohne bindende Bestimmungen und ohne alle Kosten; in welcher Art irgend welche Bestimmungen zu treffen sein werden, muß sich erst'aus^ der naturgemäßen Entwicklung der Sache ergeben. Jedenfalls ist dem Unternehmen als einem Mittel nicht nur zur Erleichterung, sondern auch zur Erweiterung des öffentlichen Verkehrs ein lebenskräftiger Fortgang zu wünschen.
Nächster Börsentag Samstag, den 15. April, von 11 — 12 Uhr bei Louis Hamm er (Michael).
Tagesncnigkeitcn
— Stuttgart, 7. April. (1ZJ, Sitzung der Abgeordnetenkammer.) Für Len Generalstabsarzt werden 200 fl. jährliche Gehaltsaufbesserung gefordert und nack einiger Debatte mit 46 gegen 30 Stimmen bewilligt, andere Militärbeamte erhalten 100 fi, niedere 80 fl. und 50 fl. jährlich Aufbesserung. Nunmehr kommen die Löhnungsverhältnisse der Soldaten und Unteroffiziere zur Debatte. Die Commission beantragt, den Soldaten täglich 1 kr., den Obermännern 3 kr., den Feldwebeln 4 kr. zuzulegen. Cavallo stellt den Antrag, die Löhnung des Soldaten um 2 kr., v. Ow sie um 3 kr., Wolbach sie um 6 kr. täglich zu erhöhen.
Rödinger will zur Tagesordmul^übergehen. Nachdem die Anträge von Rödinger und Wolbach abgelehnt worden, wird der Antrag des Frhrn. v. Ow mit 65 gegen 17 Stimmen angenommen, und wurden hierauf auch den Obermännern täglich 3 kr. und den Feldwebeln täglich 4 kr. weiter bewilligt. Ein weiterer Antrag von Grathwohl, Heim und Maier, die Befreiten gesetzlich zu verpflichten, nach Verhältniß ihres Vermögens für die Pflichtigen in eine Conscriptionskasse zu legen, damit ihnen aus derselben, nachdem sie ausgedient haben, ein kleines Kapital gegeben werden kann, erhält 41 Stimmen für und 41 gegen sich und wird durch die Entscheidung des Präsidenten abgelehnt. Ebenso wurde der Antrag von Pfäfflin, den Rekruten zu Anschaffung des Nothwen- digen 50 fl aus der Kriegskasse zu bezahlen, abgelehnt, dagegen wird den Beurlaubten eine Neiseentschädigung von 3 kr. sür die Poststunde oder freie Benützung der Eisenbahn bewilligt. — 8. April. (134. Sitzung.) Für Erbauung eines Irrenhauses zu Tübingen wird eine weitere Nachexigenz von 400,000 fl. aus Mitteln der Restverwaltung eingebracht; 800,000 fl. waren schon früher ausgeworfen. Minister v. Geßler beantwortet die Interpellation Grathwohls wegen Einrichtungen in Erbauung unbefleigbarer Kamine dahin, daß dieser Gegenstand bereits dem Geheimenrath zur Begutachtung vorgelegt sei, die Interpellation Sarwehs we-- gen Entschädigung des Schadens durch Gasexplosionen Seitens der Gebäudebrandversicherungsanstalt aber dahin, daß er den Vorstand des Verwaltungsraths beauftragt habe, die Frage bei den Agenten zur Erörterung zu bringen und daß er auf deren baldige Lösung dringen werde, die obnedieß Seitens des Kehei- menraths in Folge des Rekurses des hiesigen Beschädigten erfolgen werde. Wächter hatte angefragt, ob die Regierung dem Vertrag mehrerer deutschen Staaten mit Frankreich wegen Schutzes des literarischen und künstlerischen Eigenthums beizntreten gedenke, und der Minister entgegnet, es seien hiezu bereits die Einleitungen getroffen, ebenso erwiedert er auf die Bitte dieses Abgeordneten, die Zollverhandlungen mit der Schweiz zum Abschlüsse eines ähnlichen Vertrags zu benützen, daß derselben schon entsprochen sei. Die Anfrage Oesterlen's endlich, ob es wahr sei, daß die Regierung vorzugsweise in jenen Bezirken das Landjägercorps vermindern wolle, deren Abgeordnete sür dessen Reduktion gestimmt hätten, entgegnete der Minister, daß er noch gar keine Einleitung zu dieser Maßregel getroffen habe, und daß über die Frage, wo die Landjäger vermindert werden sollen, die Kreisregierungen zu entscheiden hätten. Kausler ersucht den Kriegs- ministcr. Maßnahmen zu treffen, daß den Rekruten eine humane Behandlung zu Theil werde. Derselbe erwiedert, daß in dieser Beziehung die strengsten Befehle ertheilt seien, und Zuwiderhandelnde, wenn die Sache zur Anzeige komme, streng bestraft würden. Die Berathung des Etats des Kriegsministeriums selbst gibt wenig allgemein Bemerkenswerthes' Der Antrag Becher'S auf Verschmelzung der Kriegsschule mit der hiesigen polytechnischen Schule wird trotz des Widerstandes des Ministers mit 57 gegen 24 Stimmen angenommen, die Bildung eines dritten Jägerbataillons und der hiefür erforderliche Kostenaufwand wird genehmigt. Dagegen wird der Antrag von Hopf, dse staatsrechtliche Commission mit genauer Prüfung des Verhältnisses, in weichem der König als Kriegsherr zur Verfassung steht, zu beauftragen, mit großer Mehrheit abgelehnt.