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Bundestage wird in der von Oesterreich gewünschten Form ge­stellt werten, Tie Instruktionen des Herrn v Sewigny sollen die Festhaltung der preußischen Forderungen betonen. Tie sofortige Zustimmung der Zollvereinsregieruugen zu dem Ver­träge mit Oesterreich wird erwartet. Tie Ratifikationen sollen den 20, März ausgewechselt werden. Frankreich hat die Jn- terimsflagge für Swlesmig Holstein bedingungsweise anerkannt.

TieLauenb. Zig." berichtet, daß die lauenburgischc Landes­regierung bei der k. preußischen Negierung die Aufnahme der in Folge des Wiener Friedensvertrages aus dem dänischen Dienste entlassenen Lauenburger,-Unteroffiziere und Musiker, in die preu­ßische Armee beantragte, in welches Verlangen darauf das preu­ßische'Kriegsministcrium einmilligte. Die lauenburgischen Unter­offiziere und Musiker haben jedoch, als ihnen der fragliche Be­schluß der Preußischen Oberlriegsbehörde mitgetheilt wurde, den Wunsch geäußert, im Lande bleiben zu dürfen. Natürlich, meinte das Blatt dazu, könne der unbegreifliche Wunsch gar keine Be­rücksichtigung finden.

Die Kieler Ztg. berichtet aus Schleswig: Bei Empfang

'eilen

der Deputation der Kaufleute und Industriellen erkannte der! Richter ein.

Mit i« das Grab.

HSeistzuriiH e»>>v, LeiMich äii - rrt ch,)

Des Tobten Büchse Mp ohne Mvrrg. Es wgr nicht anzu

nehmen, daß er sie ungeladen mit sich getragen habe, vor der Hand war indcß auch nicht zu bestimmen, ob die Kugel aus die­ser Büchse geschossen war.

ES fiel dem Richter auf. daß der Tedte keine Jagdtasche um hatte. Burkact theilte ihm unt, daß er am Nachmittage zu­vor zu einer Unterredung mit seiner früheren Braut fortgegängen sei ohne Jagdtasche; die Büchse habe er mitgenommen, weil ihm das Tragen derselben zur Gewohnheit, fast unentbehrlich gewor­den sei,

Und er ist seitdem nicht wieder in seine Wohnung zurück- gekehrt?" fragte der Richter, der den leisesten Punkt sofort aufgriff.

Nein," erwiederte Vurkart

Herr Doktor," wandte sich der Richter an den Arzt,wann ist' der Todte nach Ihrer Ueberzeugung erschossen?"

Der Arzt zuckte mit dert Achseln.

Dos ist schwer zu bestimmen. Jedenfalls schon mehre» Stunden vorher, ehe er gefunden worden ist."

Vielleicht schon gestern Abend orer gegen Abend/ warf'prr

österreichische Commissär das höchst Wünschenswerthe einer ,mög liebsten Verkürzung des Provisoriums an und sagte, die österrei­chische Regierung habe Las Bestreben, dahin zu wirken. Der preußische Kommissär dagegen stell die Ausdehnung des Proviso­riums bis zur Befriedigung der Forderungen Preußens angedeu- tet haben. Tie in Wien gestellten Forderungen Preußens seien ja genügend ans der Presse bekannt; sie entsprächen Len Interes­sen Preußens, Schleswig-Holsteins und ganz MorddenlschlandS. Es komme darauf an, daß das Land Ließ erkenne, und daß für die Annahme derselben Seitens des Landes gewirkt werde; denn nur dadurch werde das Provisorium verkürzt werden können.

Frankreich. Paris, 20. März. Der Kaiser empfing heute die Deputation des Senats, welche ihm die Adresse überreichte. In seiner Erwiederung wünschte sich rer Kaiser Glück zu der schönen^Harmonie, welche in dem Gedanken der Stetigkeit, Ord­nung 'und des Fortschritts die Mitglieder beider Staatskörper, die vom Volke und die vom Fürsten gewählten, vereinige. Ec> dankte dem Senat und drückte sein Vertrauen auf dessen Einsicht! und Vaterlandsliebe aus. DasPays" von gestern spricht von der großen Aufregung, welche in Venetien herrsche. Es be­fürchtet, daß dort bald schon ein gewaltsamer und allgemeiner Ausbruch der Erbitterung gegen Oesterreich statlfinden werde.

Italien. Mailand. DerEorricre Siciliano" schreibt, daß zwischen dem 19. und 20, v. M. bei Siele, in der Nähe von Motta S Anastasia, ein Berg gänzlich versunken ist. Bloß ei tilge theilweis hervorragende Baumspitzen bezeiDien Len Ort, wo einst oer Berg gestanden hat. Das Erdreich in der Umgebung des Orts, wo dieses außerordentliche Phänomen stattfaud, steht wie pulverisirt aus und man glaubt, daß dasselbe eine Folge des vulkanischen Ausbruchs des Aetna ist.

Schweden. Stockhol m, 11. März. Ein Mord, der heule in hiesiger Stadt vollsührl wurde, erregt großes Aufsehen. Der Graf O. A. Crcutjelm lödtete durch einen Pistolenschuß seine Großmuttcro von mütterlicher Seite, die Wiltwe Berg. Die alte Frau haue dem Grasen, welcher im vorigen Jahre in der da nischen Armee als Freiwilliger diente nnd sehr verschuldet war, die Bewilligung einer Summe Geldes abgeschlagen. Nach voll­brachter That reiste Gras Grvnijelm nach Entwendung verschie­dener Werthsachen nach Södertelje, er wurde jedoch einem Pvli- zeibeamten eingeholt und zurückgebracht.

Amerika. New York. 4. Würz, Die vom PräsidentenLin- koln beim Antritt seiner zweiten Amtsperiode erlassene Botschaft kvnstatirl den Fortschritt der n-rdstaatiichen Waffen und sagt: Be­mühen wir uns, das augejangefle Werk zu vollenden und einen dauerhaften Friede« zwischen uns unk allen Nationen zu erhalten.

Auch das ist möglich. Die Anzeichen sprechen mehr dafür als dagegen."

Der Richter stand einige Minuten in Gedanken versänke» da. War schon ein Verdacht in ihm aufgetauchi? Er wußte, daß Hugo im Geheimen verlobt gewesen war, wußte auch, daß Au­guste in der letzten Zeit sich von ihm abgewandr hatte, er­kannte sie, wenn auch nicht näher. Sollte sie vielleicht I Nein, es konnte nicht sein! Eine aufgeregte, geschäftige Phantasie verfällt oft auf die sonderbarsten Sachen. Und doch mußte er immer nnd immer an Auguste denken, an ihr gebrochenes Verhältiüß mit Hugo, an ihre Unterredung am Nachmittage zuvor und an all die Fälle, in denen Eifersucht, Leidenschaft und Haß zu einer Gewaktthat geführt hatten. Er riß sich von diesen Gedan­ken los,

Ist die Umgegend schon durchsucht?" wandte «sich fragend an den Schulzen.

Dieser verneinte es.

Der Richter und Schulz, der Arzt, Durkart und die beiden Waldarbeiter untersuchten nun die Umgebung cer Unglückistätte, sie in immer weiter sich ausdehnendem Kreise umgehend. Sie bemerkten nichts, bis Burkart enrkich in einer Entfernung von einigen hundert Srbritten ein todtes Reh fand, dem die Beine mit einem Strick zusammengebundcn waren. Es fiel ihm aus und er rief den Richter herbei.

Ohne Zweifel war cs von einem Wilddiebe geschossen. Er als Jäger wußte zu genau, daß kein Jägea dem Thiere jo die Beine gebunden haben würbe. Es lag dicht an einem wenig be­tretene« Waltpfade. Derjenige, der eS geschossen, hatte es nicht hiehergeworscn, um eS später zu holen, er würde es in ein dich­tes Gebüsch, an einen möglichst verborgenen Ort gelegt haben. Er schien es von sich geworfen zu haben, um desto schneller flie­hen zu lönnen.

Ließ waren nur Vermuthunge'l, dennoch faßte sie der Rich­ter sofort auf, denn sie konnten mit dem Morde in Verbindung stehen. Ter Gedanke lag nickt so sern. daß der Förster von eincm Wilddiebe erschossen sein könnte Es wurde in dem Walde ziem, lieh häüfig Wildfrevel getrieben, Hugo war ost erbittert darüber gewesen und hatte geschworen, gegen jeden Wilddieb mit scho­nungsloser Strenge zu verfahren. (Forts, folgt.)

Frankfurter (Hold Cours vom 20 März.

it. u

Pistolen ... 0 42 43

Fricdriched'or . . v 58', 56'/, Holland 19 ft.-K!Ück- S 41'/,-48'/, ei'UNd-DuieNtcn 5 33 34

26-Frankcnstücke 0 L?'/, S8'/,

Engt. Sovcrcings . . N 52 53 Aufs. Impe riales . , » 4L'/,-43'/,

C o u rs

Äer k. w. Staatkkafscn-Vkrwairii», für Gokvniüilzen.

Unveränderlicher i» v u r « : Wrntt Dukaten . 5 st 45 kt.

Veränderlicher l» o n r S:

Dntaten.5 fl. S2

Preich. P sielen 9 st, 55

untere ditto . . . , 9 st- 3-

2»-?irankeninu!> , . . 9 st, 24

Llnttgark. tsitar; >8li5.

K. StaatsbaffenverwaltuaA.

«cd,girr, gedruari und verlern von E ei tw t äg r r