Di: Tagesordnung führt zur Fortsetzung der BerathuNg des Etats des Ministeriums fite ras Kirchen und Schulwesen, Für ge­werbliche Fortbildungsschulen sink jährlich 27,600 fl, ausgewor- scn und werden aus den Antrag der Commission nach einiger Debatte genehmigt, worauf die Bewachung der verschiedenen Po- sirionen sür das Vvlksschnlwcsen beginnt. Für Schullekrersemi uarien sind cxigirt

pro 186465 38 275 fl. mehr als frecher 375! fl.

1865-66 37,750 fl. 3226 fl

1866 -67 37,750 fl. 3226 fl.

Tic Kommission beantragt Bewilligung, die Kammer stimmt nach kurzer Diskussion bei. Zu Unterstützung von PrivatschutamtSzög- lingen werden jährlich 14,000 fl verlangt, 3000 fl, mehr als in der letzten Elaksperiode. Tie Commission beantragt Zustimmung, Groß, stellt den Antrag, jährlich 1000 fl. weiter zu verwilligen und die Regierung um Einbringung der betreffenden Naebexigen; z» bitten, Frbr, von Gültlingen beantragt, die Regierung um Ueberlassung eines geeigneten Staatsgebäudes zu Heranbildung von Lehrerinnen zu bitten. Beide Anträge werden abgelehnt, der Commissionsantrag dagegen angenommen. Zu Besoldungen sür evangelische Schulbiener werden je 32,100 fl jährlich angeson­nen, 6528 fl, 44 kr. mehr als seither, und ohne Debatte ver- willigt, ebenso 2l00 fl. jährlich zu Entschädigungen sür Einkom- mensverluste durch Ablösungen. Als sonstiger Aufwand werken sür das erste Jahr 20,850 fl, für die beiden folgenden Jahre je 20. l50 fl angesonnen, im ersten Jahr 9850 fl, in den beiden übrigen Jahren je 9150 st, mehr als in der letzten Etatsperiode Aus den Antrag der Commission wird die Exigenz nach einiger Debatte in ihrem ganzen Umfange genehmigt, 17. März (121. Sitzung ) Für Besoldung katholischer Schuldicner werden jährlich 15,330 fl verlangt, 1603 fl 5l kr. mehr als in der vergangenen EtatSpericde. Die Commission beantragi Zustimmung, die Kam­mer erklärt sich ohne Debatte einverstanden. Zu Euischädigung für Einkommensverluste durch Ablösungen fordert die Negierung jährlich 800 fl,, um 400 fl, wütiger als im letzten Etat. Die Kammer stimmt ohne Diswissiou zu Für sonstigen Aufwand zu katholischen Schulzwecken werden jährlich 15,525 fl., um 1875 fl, mehr als früher, gefordert und bewilligt. Zu Alrerszulagen an Schullehrer und zu Beiträgen an Gemeinden zu den Gehalten! ihrer Schulstellen werden jährlich 161,500 fl, cxigirt, und zwar! zu den Beiträgen an Gemeinden 106.300 fl, 36,000 fl, mehr als früher, zu Ällerszulagcn für Schullehrer 52,200 fl, zu außer­ordentlichen Unterstützungen an besonders bedürftige Lehrer 3000 fl Gleichzeitig kommt der Bericht der Kirchen- und Schulkommissisu über die Einführung des Oberlrhrerinstitnt^ an Volksschulen in Bcrathung; Berichterstatter Prälat v. Hauber. Tie Commission hat hierüber ein aussi'chriickus Gutachten erstattet, in welchem sie sich schließlich dahin ausspricht, die beantragte Verwilligung noch rückhaltloser und mit einer stärkeren Hoffnung auf das Gedeihen des Oberlchrerinstituts empfehlen zu dürfen, dagegen stellt der Abgeordnete Maier den Antrag, die Exigenz für dieses Institut ;u verweigern. Nach einer längeren Debatte wird jedoch der Commissionsantrag, die sür dasselbe ausgeworfenen 1950 st zu bewilligen, mit 62 gegen 20 Stimmen angenommen. Auch die Exigenz sür Alterszulagen rnst eine längere Debatte hervor, in dessen wird schließlich die ganze Negierungssorderung von 161,500 fl nach Lein Anträge der Commission genehmigt. Die Kammer tritt nun in die Beralhung des Berichts der Finanzkommission über die Bitten der am 19, September 1864 in Erbach versammelt gewesenen katholischen Schullehrer, den Schulmeistern die Atkers- zulagen vom 35. Lebensjahre an zu gewähren und sie in das, vensionsberechiigte Einkommen derselben einzurechnen, ein; Be-' richterstalter Duvernoh, Die Commission beantragt, über beide Bitten zur Tagesordnung überzugehen; die Kammer gibt ohne alle Debatte ihre Zustimmung, Für Industrieschulen werden erst' mals 9>>00 fl, ausgeworfcn; die Commission beantragt Verwilli S»ng der Exigenz, Römer stellt den Antrag, der Negierung ge­genüber die Geneigtheit auSzusprccben, weitere 1000 fl. sür Heran bildung von Jndustrielehrerinnen zu verwilligen. Die Exigens wird dem Commissionsantrage gemäß genehmigt und auch der An­trag Römers mit 42 gegen 37 Stimmen angenommen. Für

Waisenhäuser werden durchschnittlich 47,265 fl. 20 kr. jährlich angesonnen. 594 fl. 40 kr, weniger, als in der abgeschlossenen Fi- nanzpericde Hievon kommen 19,623 fl, 20 kr, sür das Stutt­garter Waisenhaus und 27,642 fl, für die 'Anstalten in Wein­garten. Tie Commission beantragt Zustimmung Lichtenstein stellt den Antrag, die GehallSerböhiing der unständigen Lehrer und der Ausseher von 50 fl. auf 75 fl, zu erhöhen, Nägele dage­gen will Len Amtsdienern statt um nur 20 st, um 40 fl, ausge­bessert w-ssen. Diese beiden Anträge Weeden abgelehnt, dagegen der, Commissionsantrag aus Verwilligung der Negierungs Exigenz genehmigt,

Stuttgart. Die volkswirthschasiliche Kommission der Kam wer der Abgeordneten hat in Betreff der Eineiiw.ung des Zoll­vereins folg, Anträge an die Kammer einstimmig beschlossen: Die Kammer möge: l) dem Zollvereinigungsvertrage vom 12 Okt. 1864 nebst den weiteren darin einbedungenen Verträgen und Ver einbarungen, sowie dem Protokoll vom 14 Dez. 1864 die ver­fassungsmäßige Zustimmung unter der Bedingung eAheilen, daß der neu abzusassende Zollvereinsvertrag, sowie die etwaigen wei­teren Uebereinlünste der Zustimmung der Stände zu unterstellen seien; 2) sich damit einverstanden erklären, daß die indem neuen Zolltarisentwurfe sür den 1, Jan. 1866 festgesetzten Zollsätze mit l. Juli 1865 in Wirksamkeit treten; 3) gegen die K, Regierung die Bitte aussprechen, sie möge jede passende Gelegenheit ergrei­fen, eine Abänderung der in Art 6 des Vertrags vom 28, Juni >864 und Separatartikel 2 des Vertrags vom ll. Juli 1864 vereinbarten Form der Gewährung eines Präcipuums an Hanno ver und Oldenburg in, Sinne einer sür alle Zollvereinsstaaten gleichen Richtung der Interessen zu erwirken; 4) die-Kammer der Stanbesherren von diesen Beschlüssen zum Behufe gleichmäßiger Behandlung des Gegenstandes in Kenntniß setzen.

Vor dem Sckwurgerichtshof in Tübingen wurde am 10. und ll, März die Anklagesache gegen Karoline Danncnmann von Tübingen wegen Kindsmords verhandelt. Da die Gcrichtsärzte sich niat darüber einigen konnten, ob der Tod gewaltsam herbei- gesührl oder ohne Schuld der Angekl. eingetrelen sei, der weiter beigezogene Experte, Pros. l)r. Breit, aber mit aller Entschieden­heit behauptete, daß kas Kind sein Leben einzig unv allein durch den Gcburtsakt ohne Schuld der Mutter verloren, wurde die Angeklagte nur der Verheimlichung der Geburt schuldig erklärt und zu einem Monat Kreisgesängniß verurlheilt, welche S:raje aber durch die Untersuchungshaft bereits abgebüßt war,

Reutlingen, 14. Mär; Letzten Samstag wollte der Wirlh G. ans Glems in Begleitung seiner Frau einen Wagen Reisach nach der hiesigen Stadl fahren, als sie durch zwei des Weges kommende Kinder daraus a»fme:ksayi gemacht wurden, daß in ei nein neben der Ehninger Straße liegenden Baumgut ein Mann beharrlich aas einen Baum binaufsehe, Wirih G, und seine Frau bemerkten jedoch sogleich, daß sich hier ein Mensch erhängt habe Rasch eilten sie hinzu, um den Unglücklichen wo möglich noch zu retten, aber, o Schrecken! es war ihr eigener Sohn, der stets und starr am Baume hing. Verzweiflungsvoll kehrte die Mutter wieder nach Hause zurück und legte sich todlkrank vor Schrecken zu Bette, während der Pater den Selbstmord seines Sohnes in Ehningen zur Anzeige brachte, um nachher ebenfalls zu seiner tiechetrübten Familie zurückzukchren. Es wurde nun beschlossen, den zweiten Sohn nach Mezingen, woselbst der Erhängte, ein bis­her solider Bursche, als Tuchmacher in Arbeit stand, zu schicken, um den möglichen Grund dieses unbegreiflichen Selbstmords des Sohnes und Bruders zu erfahren. Doch, welche Ueberraschuna des trauernden'Bruders, als er dort angekommen, den Todkge- glüubrcn frisch und munter am Webstuhl arbeitend antras. So­gleich lehricn sie zusammen in's Elteenhans nach Glems zurück, um auch Vater, Mutier und die übrigen Geschwister von der statt gebabten Täuschung und kaum glaublichen Verwechslung zu über­zeugen Ein reitender Bow wurde sofort naeb Ebningen abge- sänd,., um zu konstatiren, daß der unterdessen in's Lpi'al gebrachte Selbstmörder nicht der 'Sohn des Wirlhs in Glems, sondern ein anderer sein müsse, und so stellte sich denn endlich dernns. daß es der frühere Amksriener P, von Ebningen sii, der sich ans der Äiese seines Bruder», von dem er Tags znror 6 fl, borgen wollte,