andere bittere Erfahrungen, z B durcb gänzliches Wegbleibcn der Senatoren, des Magistrats, der Nationalgarde:c., sowie aller Damen außer denen, welche in Folge amtlicher Beipflichtung nicht fehlen konnten, gemacht haben, die ihn Vas Band zwischen sich und sei n>'r Hauptstadt Turin als zerschnitten ansehen ließ und in ihm den Entschluß hervorriefen, den Türmern Valet zu sagen, oder mit andern Worten sich französisch zu empfehlen." Er habe sich deßhalb die Rückkehr nach Turin unmöglich gemacht.) — Nach dem Wiener Botschafter wären die Verhandlungen zwischen Rom und Paris wegen Durchführung der durch die Konvention stipulirten rön>isch«italienischen finanziellen Arrangements vollständig abgebrochen worden.
Amerika. New-Dork, 2l. Jan. Tie Staatskonventio» von Tennessee, zu der sich 300 Abgeordnete einfanden, hat eine Resolution angenommen, wodurch die Sklaverei für immer und ewig im ganzen Gebiete des Staates abgeschafft erklärt wird; Sklavenbesitzern sei eine Entschädigung zu gewähren Eine fernere von der Konvention angenommene Resolution widerruft die Un- abhängigkeitserklärung von l861 und annullirt die mit der südlichen Konföderation geschlossene militärische Allianz, sowie die in Folge jener Schritte beschlossenen und eingeführteu Gesetze. Diese Resolutionen sollen dem Volke am 22. Febr. zur Ratisizirung vor- gelegt werden, die Wahlen des Gouverneurs und der Mitglieder der Legislatur sind auf den 4. März festgesetzt. — Die Erstürmung des Forts Fisber, worüber nun die offiziellen Berichte vorliegen, erweist sich als eine sehr kühne That, um so mehr, als die Südstaatlichen durch den ersten Angriff gleichsam gewarnt waren. Während Butler sich in Washington vertheidigte und umständlich «useinanderznsetzen suchte, das Fort sei uneinnehmbar, wenn man nicht eine förmliche Belagerung vornehme nach dem Muster des königlich preußischen Generalstabs bei Düppel — brachte der Telegraph bereits die Nachricht von dem Falle des Forts. — 25. Jan Die Konsöderirten sprengten die Forts Cas- Well und Campbell nebst zwei Dampfern in die Luft. Porter gedenkt baldigst Wilmington zu besetzen Sherman marschirt auf Charleston oder Branckwille. Tie Bundesexpedition ist l5 Meilen hinter Mobile angekomwen. Friedensverhandlungen noch resultatlos
Mit in sas Grab.
(Erz-'h!»n^ von Fneoi.ch Friedrich.)
(üonsetzinu,.)
Schnell schritt Hugo an der Mauer bin, bis er zu einer kleinen, ibm wohl bekannten Thür gelangte Er trat ein in den Garten. Ohne Umweg schritt er aus Auguste zu. Sie sah ihn nickt. Als sie indcß durch den Schall seines Schrittes aufmerksam wurde und aufblickte, zuckte sie erschreckt zusammen. Dunkle Röthe flog über ihre Wangen hin. Eine Sekunde lang saß sie unschlüssig da, das Gefühl ihrer Schuld mußte sic Niederdrücken. Dann erhob sie sich schnell und schritt dem Hause zu.
Hugo errieth ihre Absicht. Sie sollte und durfte ihm nickt ausweichcu Mit wenigen Schritten war er an ihrer Seite. Sie wollte seriellen; er erfaßte ihren Arm und hielt sie zurück.
„Bleib Auguste," sprach er. „Ich habe mit Dir zu reden!"
Er wollte ruhig sein und dennoch bebte seine Stimme vor Ausregung, Auch ihren Arm fühlte er in seiner Hand zittern. Sie antwortete ibm nickt.
„^ch habe einige Fragen an Dich zu richten," fuhr er sich gewaltsam zusammcnraffend fort. „Nur wenige Fragen — aber ich möchte soaleick die Antwort darauf haben."
Sie batte sich während dem gesammelt Ihre Gestalt rich
tcte sich empor. . „ . , „
„Lasst« Sie meinen Arm los, Herr Grunert," sprach sie und versuchte ihm inS Auge zu sehen, mußte es indeß sofort vor seinem glühenden, unheimlich aufgeregten Blicke senken.
.Hobo. Auguste." lackte er bitter. „Ick bin Dir ia schnell fremd geworden! Weßhalb denn? Ich bin neugierig, den Grund zu erfahren l" _
„Lassen Sie mich loSl« wiederholte sie. „Ich werde Ihnen Alles schreiben^
,Schreibest!« wnterbrach sie Hugo ^a ut ^>uflachend. ^ „Haha!
Ich weiß freilich, wie viel ich aus Deine Briefe zu geben wie wahr sie sind, ich habe die ganze prächtige Sammlung in der Tasche hier — aber Auguste, solch ein Thor bin ich nicht mehr, mich so kurz abfertigen zu lassen. Ich bin gekommen, um verschiedene Antworten auf meine Fragen von Deinem Munde zu hören! Ich will sie hören und werde nicht eher von hier gehen!"
Wieder stand sie einen Augenblick schweigend und unschlüssig da. Er sah, wie sie die Unterlippe mit den Zähnen fest zernagte, und wußte, daß dieß das Zeichen von einem heftigen Sturme in ihrem Innern war. Er fürchtete ihn nicht. Und er kam auch nicht zum Ausbruch. Sie besaß Kraft genug über sich selbst.
„So kommen Sie mit mir in's Haus", erwiederte sie endlich und schritt ihm schnell voraus. Sie führte ihn auf ihr Zimmer und forderte ihn mit der Hand aus, sich zu sttzen. Während des Weges hatte sie ihre volle, ganze Fassung wieder errungen. Sie stand jetzt vor Hugo da, ohne daß in ihrem Gesicht ein Zug von Verlegenheit bemerkbar gewesen wäre.
„Und auf welche Fragen wünschen Sie eine Antwort von mir, die Sie sich nicht selbst hätten sagen könnend" fragte sie.
Auch Hugo war wieder ruhiger geworden. Er mußte es sein.
„Ich habe nicht gesagt, daß ick mir die Antworten nicht selbst geben könnte", erwiederte er, „sondern daß ich sie von Deinem Munde hören will. Das ist der Grund, der mich hierher getrieben hat. Zuerst möchte ich also eine Aufklärung von Dir über Tein Benehmen während der ganzen letzten Zeit, seit Woche» und Monaten haben."
Sie schien diese Frage erwartet zu haben, denn sie wurde nicht im Geringsten durch sie in Verlegenheit gesetzt.
„Herr Grunert", sprach sie und ihre Stimme klang ruhig und fest. „Es wäre eine Thorheit, wenn wir uns gegenseitig verstellen, wenn wir gleichsam Komödie mit einander spielen wollten, wir kennen uns beide zu gut . . . !"
„Ja wir kennen uns!" warf Hugo mit bitterm Spott ein.
„Lassen Sie mich ruhig aüssprcchen", fuhr sie von seinem Spotte scheinbar unberührt fort. „Sie wissen, Laß ich Sie geliebt habe, ich mache kein Hehl daraus. Als Sie mir Ihre Liebe gestanden, versprach ick Ihnen meine Hand — ich war noch jung, ick verstand es noch nickt, mein Herz so zu prüfen, wie ich es jetzt prüfen würde. Ich macke Ihnen ja nickt den geringsten Vorwurf, aber dennoch bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß wir für ein ganzes Leben nicht zusammen passen, daß ich nicht glücklich sein würde, und daß iw auch Sie nicht glücklich machen könnte!"
„Und weßhalb passen wir nicht zusammen?" warf Hugo wieder ein.
„Ich kann Ihnen keinen bestimmten Grund dasür angeben", fuhr sie fort, „eben so wenig wie Sie mir keinen Grund werden angeben können, weßhalb Sie dieß und jenes Mädchen nickt liebem Die Liebe stützt sich nicht aus Gründe allein. Wir paßten deßhalb nicht ftr einander, weil ich suhlte, baß ich Sie nicht so liebte, um mich für das ganze Leben an Sie binden zu können. Ich glaubt, Ließ hätten Sie selbst empfunden und würden zart genug gefühlt haben, mir eine Erklärung darüber zu ersparen."
„Ja, iw habe cs empfunden", rief Hugo, „aber Du irrst Dich in dem, was Du Zartgefühl nennst. Ich besitze dieß Zartgefühl nicht. Aber ick habe ein Ehrgefühl, welches nickt duldet, baß mich ein Mädchen nur zum Spielhall für seine Launen benutzt. Haha! Du hast mich ja oft Deiner Liebe und Treue versichert!"
(Fälschung n'Igt.)
Feankfirrtcr Gvtd-Courö vom 3 Februar.
Z. kr.
Pistolen ... 0 4V'
Fricvrichsv'or . . . 0 54'
Holland lv si.-Kil>ckc Nand-Pukarcn Sv-Franbenstücke Lngt. Kovereings . .
Nuss. Ampcrialce . ^
41'/- SS'/-
s 45',^-46/2 5 82 83
8 LS 26 N 47-48 8 4I",—42'/,
C o n rs
dcrk. w. Staatsklijson-Vorwattn»- für Goldmünzen.
Unveränderlicher CourS: Wmtt Dukaten . . 5 fl. 45 kt.
Veränderlicher Courö:
Dukaten.5 fl. 3t i
Preufi. P staken . 9 fl. 54
'Andere ditto . . . . 9 fl- 39 20-Fraukenslücke . . . 9 ft. 23
Stuttgart. 1 Februar 1KK5 K. Staatsdassenverwaltung.
strdigirl, gedrückr und verlegt von A- Geltckläger.