der Wahrheit ruhen Nach einer kurzen Erwiederung des Mi­nisters des Innern bestritt Reickcnsperger dem Präsidenten das Recht, als solcher sachliche Aeußerungen über die Lage des Lan­de» zu machen, da dieselben von ibin als dem Repräsenranien des Hauses ausgehend betrachtet würden, Waldeck begründet das Recht des Präsidenten und bestreuet dem Minister das Reckt, den Präsidenien zu knüsiren. Der Finanzmiuister brachte hieran» den Staatshanshalksetat sür t36ö ein, welcher mit einer Einnahme und Ausgabe non 150,714.031 Thlrn abschließt,'

Tic preußische Abgeordnetenkammer rührt sich nach Kräften, Die Grabow'sche Amrittsrede, der Adreßentwnrf von Reichen- sperger und Genossen zünden bereits. Der preußische Despotis­mus trotzt naiürlick und pocht aus seine Siege, aber er wird mit der Zeit durch fortwährendes Anstürmen aus den Schienen ge- rathcn. Die preußische Kammer und das preußische Polk werden beweisen, daß sie deutsch sind, und im Kamps um die Freiheit, so gut wie um die Einheit voran schreiten,

England. London, 16. Jan. Die heftigen Stürme der letzten Tage haben an der Küste großes Unheil angericbtet, und leider wowl noch in weit größerem Umfang, als sich bis jetzk über­sehen läßt. Von Portsmouth wird der Untergang eines Schooners gemeldet, dessen Bemannung jedoch, mit Ausnahme von zwei Leuten, gerettet wurde. I» der Mündung des Mersch ist der neueBlokadebrecher" Lelia, welcher erst vor wenigen Tagen seine Probefahrt gemacht batte, ein schöner Dampfer von 1100 Ton­nen, zu Grunde gegangen. Nur 12 Menschen wurden aus den 30, die sich an Bord befanden, gerettet Aus Lissabon ist ein Telegramm cingelausen, daß I, M, Schiff Bombay am 14, Dez. vor Montevideo in Flammen anfgegangen ist. Pon den Offizie. reu wird nur einer vermißt; dock werden 93 der Leute für ver­loren angesehen. Die Stadt Peterborongh wurde am Sams­tag Abend durch eine heftige Explosion in Bestürzung gesetzt,

In den Ma-!

Mit in das Grab.

(Erzählung ro» Friedrich Friedrichs taorrselzuiiu.l

Die Tochter eines reichen Gutsbesitzers, Namens Heinold der sich ans der Stellung eines unbemittelten Verwalters bis zum Besitzer eines großen und schönen Gutes emporgeschwunqen, hatte sie schon als Kind ihre Mutter verloren, Ihr Vater batte sich um ihre Erziehung wenig bekümmert, weil ihm sowohl die Zeit als die rechte Einsicht dazu gemangelt hatte. Ein Jahr lang war sie von ihm in die Stadt in eine Pension geschickt Damit halte er Alles gethan zu haben geglaubt, worauf eine gute Er­ziehung Anspruch machen könne.

Kaum fünfzehn Jahre alt war sie in das Haus ihres Va­ters zurückgekchrt und nun sogleich an die Spitze der großen Wirthsckaft getreten Sie hatte dieselbe sofort mit großem Scharf­blicke, und mit Festigkeit geführt, zugleich waren dadurch aber auch die Anlagen ihres Charakters, eine rücksichtslose Härte und Berechnung, zur größten Entwicklung gekrmmen,

Ihrem Vater war Ließ fast nie ausgefallen, da sie sich den Schein eines weichen und weiblichen Gemüthes zu geben suchte, durch den sie ein unbefangenes und weniger scharfes Auge kickt zu täuschen vermochte.

Kaum zwanzig Jahre alt, hatte sie auch ihren Vater verloren und nun die Leitung des großen Gutes von nur einem Verwalter unterstützt selbst in die Hand genommen.

Die Landwirthe mußten ihrer Leitung vollkommen Aner­kennung zollen, dennoch widerstand die Art und Weise, mit der sie diese Leitung handhabte, dem Gefühle der meisten Männer, welcke auf die jugendliche und alleinige Besitzerin des schönen Gu­tes ein Auge geworfen halten. Sie selbst war in der Wahl ihres zukünftigen Gatten auch schwierig und so waren Jahre verschwun­den, ohne daß sie sich vermählt hatte.

welche von der Station der Nordbabn ausging. In den Ma-! ^ Endlich hatte sie ihre Hand verschenkt und der Mann, der sckinenräumen waren Versuche mit dem Dampfkessel einer Loko-i^'Z"! dresem Spazierritte begleitete, war ihr Verlobter, der Rilt- motivc anqestellt, als der Kessel plötzlich mit furchtbarem Knall l uffPkr Heinrich von Pleß Freilich war sie im Stillen >chon Der Schuppen, ein starkes Gebäude von 100 Ellen! E"l verlobt gewesen und ihr früherer Verlobter war derselbe wurde fast gänzlich in Trümmer verwandelt, 3 Arbeiter!^o>UH der ihneni dem Hohlwege entgegen getreeeii war fanden ans der Stelle ihren Tod, andere haben gefährliche Ver- l^" üvrfter ('»unert Ictzungen erlitten. In Birmingham und kessen Umgebung werden die Arbeitseinstellungen von Tag zu Tag ausgedehnter Nickt blos Maurer, auch Schreiner, Zimmcrtente, Anstreicher,

Steinmetzen und Handlanger schließen sich den Strikes an

sprang,

Länge,

der geht alles gemessen und parlamentarisch von statten, der Ar­beiter tritt mit Bewlißisiin auf,

Frankreich Paris, 16, Jan. Heute haben wir abermals bischöfliche Prolestationen zu erwähnen, die des fanatischen Bischofs von Niwcs, Mgr Plantier, der gegenwärtig in Rom ist, und des Kardinals Gousset von Rheims, welcher erklärt, daß er nach den Anordnungen der Regierung darauf verzichte, die Encyklika von der Kanzel zu verlesen, aber sicv das Recht Vorbehalte, sie an alle Geistlichen seiner Diözese zu schicken. Mit dem Erzbischof von Rheims ist die Zahl von 20 Widerspenstigen voll, und man hofft zwar nickt, daß es dabei bleiben werde, aber dock daß die Mehrheit der Bischöfe nicht der Protestation sich anschließe.

Italien. Turin, 13. Jan, Nack Berichten aus der Ea- pjtanala erwartet man in dem weit ins adriattsche Meer hinaus »zwingenden Gebirgsstock und Vorgebirge Gargano, und

der Nähe von San Nicandro, den Ausbruch eines neuen -- ,

kans Erdstöße, mit donnerartigem Getöse und Krachen begleitet,! Schergen, haben die dortigen Bevölkerungen mit Schrecken erfüllt Viele Familien haben sich auf das Freie Feld geflüchtet. In San Ni candro ist fast kein Haus, welches nicht gelitten hätte oder bau­fällig geworden wäre. Es kommen Tage vor, an denen man über zwanzig Erdstöße zählen kann. Das Wasser der vom Gar­gano herabströmenden Gebirgsbäche ist ganz lau geworden; viele Duellen speien Wasser, welches die Siedhitze erreicht.

In Griechenland ist das Räuberwcsen auf einen so hohen Grad gekommen, daß man auf die Kopse mehrerer Häuptlinge Preise vrn 2000 und 3000 Drachmen gesetzt hat.

Obschon die Verlobung noch nicht öffentlich bekannt gemacht .war, wußten Loch bereits viele darum allein von Allen vermochte !kein Einziger zu begreifen, weßhalb die junge unh reiche Guts- Bis- grade diesem Manne ihre Hand geschenkt hatte. Der

Rittmeister besaß weder körperliche noch geistige Vorzüge Er hatte zwar den äußerlichen Taet der vornehmeren Gesellschaft sich an- geeißnet und erschien deßhalb in seinem Auftreten sicher und leicht, allein nur so lange, als ihm kein ernstlicher Widerstand entgegen­gesetzt wurde. Dann verließ ibn derselbe, weil es ihm an innerer Kraft fehlte.

Er halte eine vielbewegte und sehr ausschweifend durchlebte Vergangenheit hinter sich, Ließ konnte seiner jetzigen Berichten nicht verborgen geblieben sein und dennoch harte sie ihn gewählt.

Bei dem Stolze des Rittmeisters, der bei jeder Gelegenheit auf seinen Adel pochte, siet es weniger auf, daß er davon absah, daß Auguste ohne Adel, daß ihr Later früher nur ein Verwalter gewesen war.. Das kleine Gut, welches er in der Nähe besaß uns welches er nach seinem vor kurzer Zeit genommenen Abschiede

zwar in ! dem Militärdienste jetzt selbst bewirthsckaftete, befand sich in

cn Vui-!^"' üb.lsten Zustande, so sehr er sich auch bemühte, Ließ zu rgen.

Schuldenfrei war es ihm vcn seinem Vater hinterlassen, allein durch sein flottes, leichtsinniges Leben als Offizier war dasselbe gänzlich aufgezehrt, sc; daß, wenn es Bim Verkauf gr- tommen wäre, er nicht so viel daraus gelöst hätte, um die da­raus haftenden Schulden alttagen zu können. In der Hoffnung, seinen Vermögensznstand etwas bessern zu können, hatte er die Leitung des Gutes selbst in die Hand genommen, nur zu bald daß Ließ nur durch eine reiche Heirath mög-

(Forts folgt.)

indcß eingeseben, lich sei.

Gottesdienste. Lon ! ag, 22. 2cm. Vorm. Amritisprerigk deo «r>,. Dekan Hechler. Nachher Jnrestitür. lDas Orfcr ist für den Krrchkttbanron, dein,>ma.» Nacl'»,. 2 Uhr Kinderlekre mit den «söhnen 2. Clafse.

Ucdigitt, gedruckt vrrwg! von A. Veltch lüg er.