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BeiugSvret»: Ausgabe ^ durch Träger monatlich RM. 1.80 und 1« Rvf. mit Beilage ..Schwäbische SonntagSpost' leinschltebli» « Ros. Trägerlohn). AnSaabe 8 durch Träger monatlich RM. l.so einlchliebkich soRvs. Trägerlobn. vet voftbezug Ausgabe » RM. l.80 etnschltebllch 18 Rvk, SettungSgebühr ,u,ügltch SS Sias. Vestellgeld. Ausgabe tt. Ui Rvk. mehr. Postscheck-Sont» Amt Stuttgart Nr. iLj «7

Calw im Schwarzwald

Freitag, den 1. Zull 1938

Nr. 151

Men »n Sri und Stelle widerlegt

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Wien. 30. Juni-, Reichskommissar Gau­leiter Bürckel empfing am Donnerstag eine Reihe bekannter Auslandsjournalisten, die aus Einladung des Reichspropaganda- ministeriums nach Wien gekommen waren. Um besonders die in den letzten Tagen in der Auslandspresse über Oesterreich verbrei- teten Lügen und Greuelmärchen zu wider­legen, sollte ihnen Gelegenheit geboten wer­den. sich an Ort und Stelle von der Unrich­tigkeit der verbreiteten Behauptungen zu überzeugen, Gauleiter Bürckel erklärte sich den Auslandsjournalisten gegenüber bereit, alle an ihn gerichteten Fragen zu beantwor. ten und dies geschah auch in denkbar frei­mütiger und oft humorvoller Weise.

Die Fragen der ausländischen Pressever- treter berührten die verschiedensten Themen aus politischem, wirtschaftlichem und kultu­rellem Gebiet. Es war dabei erfreulicher­

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Dr. Ley ruft die deutsche Wirtschaft aus

Berlin. 1. Juli. Zum zweiten Leistungs­kamps der deutschen Betriebe erlätzt Reichs­leiter Dr. Leh einen längeren Ausruf, in dem er nach grundsätzlichen Ausführungen über den Sinn und das Ziel des Leistungs­kampfes erklärt: ..Die Meldung zur Teil­nahme werten wir als Willensbekun­dung. sich in die deutsche Schicksals- und Leistungsgemeinschaft eingliedern zu wollen. Die Teilnahme bedeutet ein eindeutiges Be­kenntnis zum Nationalsozialismus und zu unserem Führer Adolf Hitler."

Der Beauftragte für den Leistungskampf, Pg. Dr. Hupfauer, weist in einem er­gänzenden Ausruf darauf hin. datz die Front des Leistungskampfes eine Erweiterung durch die Aktion ..Das schöne Dorf" fin­det. Diese Aktion dient dem Schassenden auf dem Lande und der Verschönerung seiner Heimat.

weise festzustellcn. datz sich diese Fragen vor allem der positiven Seite, nämlich dem Auf­bau der Partei, der staatlichen Organe und der Wirtschaft, der Arbeitsbeschaffung und den übrigen aufbauenden Maßnah­men der nationalsozialistischen Staatsführung in Oe st erreich zu- wandten.

Die Auslandsjournalisten begaben sich an­schließend in die Ländergauleitung, wo sie einer Tagung der Rerchsleiter und Gau­amtsleiter beiwohnten, bei der Gauleiter Globocnik eine Ansprache hielt.

SriMnsarbeit tm allen Sanlegeill

Hansetagung in Antwerpen feierlich eröffnet

Antwerpen, 30. Juni. Die große Hanse- taguna wurde am Donnerstag in An­wesenheit des belgischen Königs in der Fest- Halle der Börse feierlich eröffnet. Insgesamt sind Vertreter von 65 Städten aus sechs Ländern aus der Tagung vertreten. Weitaus die größte Abordnung stellt Deutsch­land. das durch die führenden Persönlich­keiten aus den Hanse, und Hafenstädten Hamburg. Bremen. Lübeck. Köln. Duisburg. Düsseldorf. Neuß und Mannheim vertreten ist.

Nach der Ouvertüre zu der OperMeister­singer" hielt der Oberbürgermeister von Ant­werpen und Präsident der belgischen Kam- mer. H u s m a n n. in flämischer Sprache die Begrüßungsrede. Dann sprach der deutsche Gesandte und Leiter der deutschen Abord­nung. Freiherr von Richthosen. Er erklärte, die Hansa fei groß geworden, weil sie dem Grundsatz Geltung verschafft habe, daß die Einzelinteressen den Gesamtinteressen der Gemeinschaft untergeordnet werden müßten. In der Neuzeit hätten die Hansestädte den Ruhm der alten Tradition mit einer neuen wirtschaftlichen Blüte verbunden. Er hosfe. daß die Hansetagung nicht nur eine freund- lchaftliche Zusammenarbeit zwischen den Hansestädten ermöglichen, sondern darüber

hinaus den Keim zu einer gröberen gegen- seifigen Verständigung und Zusammenarbeit zwischen den anwesenden Nationen legen möge.

Hieraus überbrachte EenatSpräsident Greiser die Grüße des deutschen Danzigs. Schließlich sprachen noch Vertreter von Straßburg. Bergen. Wisbp und N'ga. Die Feier wurde mit der ..Don-Juan'-Sinionie von Richard Strauß und einer Tonkkizze des flämischen Komponisten Peter Benoit be­endet.

Am Mittag veranstaltete die Handels, kammer von Antwerpen ein Esten sür die Kongreßteilnehmer.

Neuer BorltoK bei Salaöier

Wegen Oeffnung der Pyrenäengrenze

Paris, 30. Juni. Der ständige Verwal» tungsauSschuß der Sozialdemokrati­schen Partei- beschloß, unter Leitung Leon BlumS eine Abordnung zu Minister­präsident Daladier zu entsenden, um mit ihm noch einmal wegen der Verhältnisse an der Pyrenäengrenze zu verhandeln.

Wie der Korrespondent des ,.Giornale d'Jtalia" berichtet, sind die offiziösen Pariser Kreise überraschenderweise durch den neuerlichen Gedankenaustausch zwischen der englischen und italienischen Regierung in große Unruhe versetzt worden. Man fürchte offenbar, daß die Besprechungen zu einer italienisch-englischen Wiederannäherung füh­

ren könnten, bei der Frankreich ausgeschlos­sen oder doch zumindest beiseitegekafsen werde. ..Tevere" erklärt, da niemand das Schicksal der Roten aufhalten könne, erscheine aber das Vorgehen der französi- fchen Linkskreise und der englischen Opposition gegen ihre eigene Regierung um so verwerflicher, denn eine Wiederaus, nähme der Konterbande über die Pyrenäen oder nach den rotspanischen Häfen würde die Nationalen nur zu verschärften Gegenmaß­nahmen zwingen. An einer Verzögerung des für den europäischen Frieden so wichtigen Sieges der Nationalen hätten eben nur jene ein Intereste, die es sich zur Aufgabe mach­ten. Rotspanien verbluten zu lasten oder auf einen internationalen Zwischenfall zu lauern.

Salzburg stellte einen Rekord aus

Krankenkassenmitglieder «m 92 v. H. mehr

L i ß e n t> e r i o k> t 6er IV 8 - ? r e 8 8 s

eis. Salzburg, 30. Juni. Am Tage der Vereinigung Oesterreichs mit dem Reich hatten die beiden Salzburger Arbeiter- krankenkassen (Bereinskafse und Ar> beiterkassc) 17 407 pflichtversicherte Mitglie­der. Bis zum 25. Juni stieg diese Ziffer auf 33 439. Das ist eine in der Ostmark und im Gesamtreich wohl einzigdastehende Zunahme von 92 v. H. 16 032 wurden neu in Arbeit gebracht und darunter Tausende, die jahrelang arbeitslos waren.

Aufregung über den Fall Sanbys

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L i g e u d e r i c ki t 6er IV 8 - ? r e 8 8 s

eg. London, 1. Juli. Der Privilegien-Aus- schuß, der in der Angelegenheit Sandys vor kurzem eingesetzt war, hat, wie Ministerpräsi­dent Chamberlain am Donnerstag im Unterhaus erklärte, festgrstellt, daß eine Ver­letzung der Parlamentsrechte tatsächlich vor­liege. Das Komitee würde jedoch den Fall nicht weiter verfolgen. Der Ministerpräsident machte dann den Vorschlag, die ganze Ange­legenheit von einem Sonderkomrtee be­arbeiten zu lassen, das sich vor allem mit der grundsätzlichen Anwendung des Gesetzes zur Wahrung von Staatsgeheimnissen beschäftigen soll.

Kriegsminister Höre Belisha begrün­dete sein Vorgehen gegen Sandys, dessen Brief den gesamten Luftverteidigungsplan einschließlich der Verteilung von Geschützen, ihre Zahl und ihre Herstellung enthalten habe. Diese streng vertraulichen Angaben hätte San­dys in einem einfachen Brief an den Kriegs­minister geschickt, ohne sich die Mühe zu ma­

chen, ihn mitprivat" odervertraulich" zu bezeichnen. So seien die militärischen Geheim­nisse, die nur fünf Personen im Kriegsmim'ste- rinm bekannt gewesen wären, erst durch alle Abteilungen seines Ministeriums gegangen.

In einer sehr stürmischen Aussprache be­nutzte die Linke die Gelegenheit, heftige Vorwürfe gegen Höre Belisha zu richten. Sie wurde dabei von der Churchill- Gruppe unterstützt, die es darauf abgesehen hat. den Kriegsminister zu stürzen.

Schutzmaßnahmen für Höre Belisha

Wie derDaily Telegraph" berichtet, ist dem Kriegsminister Höre Belisha ein Son­derbeamter von Scotland Hard zu seinem persönlichen Schutz zur Verfügung gestellt worden, da dem Kriegsminister Drohbriefe zugegangen seien. Auch das HauS des Ministers in Wimbledon hat eine be­sondere uniformierte Polizeiwache erhalten. Diese Maßnahmen stehen in Verbindung mit dem Fall SandyS.

No krkeelik«:!,» I»aaree»ox I» ,o6eteo6eul8ek«> 6e»r>su6. Lin »nk«k1uLreicde, SU6 vor» 6en über8türrteo uo6 «ionloseo itsünatuneo in 6er l'scveektvsioviUi.ei (Prelle-Photo. Zanier-

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Die Su-e»frage - ein Merr/ch-eiisprod/em

Der Jude Louis Lewisohn hat eine Schrift unter dem TitelIsrael ou va tu?" (Israel» wohin gehst du?) veröffentlicht, in der er u. a. sagt:Es gibt in Frankreich, in England, in Amerika weite Kreise, die von einer Assimilie- rung der Juden sprechen, aber die Assimilie- rung ist unmöglich, denn der Jude ist unfähig, seinen nationalen Charakter zu ändern. Was er auch tut, so bleibt er Jude. Es gibt da keinen Ausweg! Juden und Richt­enden, die anders denken, unterliegen einer Täuschung."

Diese Geschichte der Judenfrage ist fast so alt, als es eine jüdische Diaspora auf der Erde gibt. Sie zerfällt in drei Abschnitte» von denen der erste bis ins 19. Jahrhundert dauert. Es war die sogenannte christliche Epoche, in der man im Mittelalter in den Juden jenes Volk sah, das den Heiland gekreu­zigt hatte, und da der Gläubige keinen Zins nehmen sollte, so waren den Juden die Wu­chergeschäfte überlaffen. Wer mit ihm in nähere Berührung trat, wurde unrein. In jenen Zei­ten wurden die Juden als Fremdkörper ange­sehen. Sie hatten anocre Sitten, sie waren Ssndergesetzen unterworfen, sie bewohnten ge­sonderte Stadtviertel, und mußten sich in ihrer Kleidung unterscheiden. Man sollte nun mei­nen, die Juden hätten diese Behandlung als eine Qual angesehen. Das war nicht der Fall. Die Juden zogen es vor, in ihrem Ghetto zu bleiben und sich gesondert zu halten Selbst :n dem Zeitraum, als die Volker des Altertums sich in einem gewaltigen Schmelztiegel ver­mengten, blieben die Juden ihrer Rasse treu. Damals entstanden die Fundamente des Anti­semitismus. Man warf oem Juden sogar vor» daß er unter allen Umständen ein Jude blei- ben wollte. Und doch zögerten manche Kaiser und Könige, sich der Juden zu entledigen, weil sie ihr Geld brauchten.

Dennoch waren es gerade die Staaten, die es heute dem Reiche verargen, daß es sich von der Judenherrschaft frer macht, die als erste die Juden ans ihrem Lande vertrieben. Zu- erst war es England om Ende des 13. Jahr­hunderts, dann folgte Frankreich im 14. und Spanien im 15. Jahrhundert. Nur im Gebiet von Avignon, das dem Papst gehörte, blieben die Juden unangetastet. Anders war es an den Höfen der kleinen Fürsten. Die Herzoge des Reiches hatten ihre Hofjuden, deren Einfluß und Macht sehr groß waren. Die Nie­derlande nahmen die aus Portugal vertriebe­nen Juden auf und Polen die Juden, die aus Deutschland während der Religionskriege flüch­teten und die sich dort schnell vermehrten.

Mit der französischen Revolution und mit der Proklamierung der Menschenrechte beginnt der z w e i t e Ab s ch n i t t in der Geschichte des Judentums. Die Juden waren nun nicht mehr Personen anderen und minderen Rech­tes sie waren gleichberechtigt. Sie wurden israelitische Vollburger der Staaten, in denen sie lebten. In diesem Traum zeigte sich der Liberalismus mehr großherzig, als scharf­sichtig: er wollte aus allen Menschen Brüder m der Freiheit machen. Aber ebenso, wie sich der Jude geweigert hatte, sich mit der christ­licken Welt zu verschmelzen, so weigerte er sich auch, in der liberalen Welt aufzngehen. Er stieß die Arme zurück, die sich ihm auftaten, er gab seine Raffe selbst nicht preis für Rechte, die man ihm schenkte, in der irrigen Annahme, daß ein Assimilationsprozeß möglich sei.

Auch das Judentum hat im Z i o n is m u s seinen nationalen Ausdruck gefunden, und wenn man sich einen gewagten Vergleich er­lauben will, so würde das jüdische Palästina für die übrige nichtjüdische Welt ein modernes Ghetto fein. Leider ober kann Palästina keine Lösung bringen, es hat im besten Falle für 4500 000 jüdische Siedler Platz und nicht für die 15 Millionen, die in der Welt verstreut leben. Man spricht davon, aus dem rein jüdischen Tel-Aviv und Umgebung nach dem Muster des Vatikanstaates ein jüdi- schesNationalzentrum" zu bilden, das den i» der Welt verstreuten Inden Bürgerrechte ver- leihen könnte, so daß sie als ausländische Min­derheiten behandelt werden könnten. Aber die meisten Juden sind mit dieser Lösung keines­wegs einverstanden. Sie fühlen sich in den Mi- sten Gaststaaten als Bollbürge, sehr Wohl und > es ist ihnen in manchen Staate« gelungen»