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starb kn Folge der von einer umstürzenden Buche erlittenen Be-! Berlin, 27. Dez. Der Preußische (Gesandte, v. Weither, schädigung eines sehr schmerzlichen Todes. Er hinterläßt eine har in Wien eine preußische Note überreicht, worin das Fcsthal- Wittwe mit vier unmündigen Kindern in großer Dürftigkeit. ften Preußens an seiner bisherigen (verzögernden) Politik in der München, 22. Dez. Auf die durch die Abstimmung Lernst. b- Angelegenheit und die vorläufige Aufrecbterhallung des Jn- dissentirenden Negierungen in der Bundestagssitzung vom 5. Dez. f "rims betont wird.^ Oesterreich soll eine zustimmende Antwort Veranlaßte Depesche der preußischen Regierung bat Herr v. d. gegeben haben. Oesterreich und Preußen haben sich für Evcn-

Psordtcn sofort entschieden geantwortet. An verschiedene Mittel­staaten soll Baiern die Erklärung gerichtet haben, daß es bei fort­schreitender Vergewaltigungspolitik der Großmächte sich nöthigen falls nicht scheuen würde, aus dem Bund auszutreten und eine selbstständige Existenz zu versuchen. 23. Dez. In Bam­berg haben zwischen Herrn v. d. Psordten und Herrn v. Beust Verhandlungen staitgefunden, bei denen eine vollständige Eini­gung über die fernere Haltung und die ferneren Schritte der beiderseitigen Regierungen erzielt worden ist. (Fr. A)

> Wien, 22. Dez. Der Erzherzog Ludwig, Großoheim des Kaisers, ist letzte Nacht, 80 Jahre alt, verschieden.

Wien, 24. Ter. Tie interimistische Uebertragung der Stimme Holsteins am Bundestage an Len Bevollmächtigten des Herzogs Friedrich, den badischen Bunrestagsgesaudten Mohl, ist, ohne der Entscheidung in der Erbjolgcsrage zu präjudiziren, in Aussicht genommen. Preußen bat seine Absicht, Sckeel Plessen an die Spitze der provisorischen LandeSbebörde zu setzen, dem Wunsche Oesterreichs nachkommenv aujgegeben.

Wien,, 25. Dez. Tie betreffende Abtheilung des Finanz­ausschusses des Abgeordnetenhauses beantragt die Streichung der geheimen Fonds des Staatsministeriums, deren Bewilligung Hr.

V. Schmerling voriges Jahr zu einer Vertrauensfrage machte.

Wiesbaden, 23. Dez. Nach dem neuesten Verordnungs­blatt ist des Visiren der Wanderbücher und Pässe im Herzogthum Nassau aufgehoben.

Mit den am 21. Dez. in D r e s d e n angekommenen Zügen ist der Rücktransport der k. sächsischen Truppen aus Holstein be- -enkigk. Dem bisherigen Bundeskommissär v. Könneritz wurde das Diplom des Ehrenbürgerrechts der Stadt Dresden überreicht.

Ebenso wird der bisherige Aommandirendc des Bundesexekutions- korps, Generallieutenant v Hake, das Ehrenbürgerrecht von Dres­den erhallen.

Kassel, 22. Dez. Von der Ständeversammlung wurde be­schlossen, einen Ausschuß zu beauftragen, darüber zu berichten, ob nicht eine Ministeranklage begründet sei?

Koburg. DieKobnrger Zeitung" berichtet au s angeb­licher guter Ouelle: Herr v. Bismarck habe dem sächsischen Ge­sandten seine scharfe Mißbilligung wegen geflissentlicher Umgehung des preußischen Gebiets bei Gelegenheit der Rückbeförderung der

sächsischen Truppen ausgesprochen. . _.... _ ,

Berlin, 23. Dez. Das Urtheil im Polenprozeß ist soeben > Unabhängigkeit der weltlichen Gewalt von der geistlichen sind als verkündigt worden. Gegen 10 Abwesente ist in contumaciam ein verabschcuungswürdige und verderbliche Neuerungen verdammt in

lualiiäten, welche sich aus den Zuständen Kurhcssens ergeben könnten, geeinigt. Die Mittelstaalen haben die Absicht, beim Bund den Antrag zu stillen, daß die holstein'scbe Stimme interimistisch an den Vertreter Badens, v. Moht, übertragen werde.

Glogau, 2t. Dez. In der Untersuchung (bezüglich der Kohlendampsgesckiebie) wider die Redaktion des hiesigen Niederschl. Anz. fand gestern in Stettin die kommissarische Vernehmung des Lieutenants Krause statt, welcher von der Staatsanwaltschaft als Belastungszeuge vorgeschlagen war Wie wir höien, soll derselbe gerade dasjenige ausgesagt und beschworen hab-li, was in dem sogenannten offiziellen Berichte über den Unglückssall entschieden in Abrede gestellt war. (St.-A.)

Dänemark Eine Kommission, die vom Kriegsministerium uiedergeketzl wurde, hat entdeckt, raß ein großer Theil der Inten­danten der dänischen Armee sich umfassender Betrügereien schuldig gemacht; mehrere von ihnen, auch höher gestellte, sind arretirt worden. Einer hat den Versuch gemacht, sich ten Hals abzuschnei- den. Des Königs Bruder, der Prinz Julius, ist auf den Wunsch veS Königs Georgios und mit Zustimmung des Grasen Spvnneck als Raihgeber nach Athen abgereist. (Sckw. M.)

Fankreich. InParis finden massenhafte Arbeitseinstellun­gen statt. Das Gesetz, durch welches den Arbeitern die freien Vereinigungen gestattet worden sind, trägt der Regierung fast zu frühe und zu reiche Früchte. Es ist vom Kaiser ein Ausschuß niederqesetzt worden, der die Frage der Arbeitseinstellungen gründ­lich unter,uchen soll. Tie Zahl der in Paris feiernden Arbeiter soll 100,000 bereits übersteigen.

Italien. Turin, 22. Dez. Die amtliche Zeitung veröffent­licht ein Dekret, welches erklärt, daß die Verwendung von Klöstern, Seminarien and anderen Anstalten zu Zwecken der Staatsver­waltung im allgemeinen Interesse geboten sei. 27. Dez. Es geht das Gerückt, es werde demnächst ein K. Dekret erscheinen, welches den Kriegsminister beauftragt, die Kriegsverwattung zu reorganisircn, das Personal zu vermindern und beträchttiche Er­sparnisse vorzunehmen. Rom. 2l. Dez Das römisebeJour­nal" veiöffentlich! eine Encyklika, worin in Form von 80 Sätzen die moderne Weltanschauung vom h. Stuhl verdammt wird. Den Beschluß bildet ein apostolisches Schreiben, welkes einen voll­ständigen Ablaß in Form eines Jubiläums für die Dauer eine- Monats innerhalb des Jahres 1865 anorrnet. Die Freiheit des Ge­wissens, die Freiheit des Kultus, die Freiheit der Meinung, die

LodeSurthcil gefällt worden; 27 Angeklagte find zu Gefängniß- 'strafen von 2 Jahren bis 6 Monaten vcrurtheilt, die klebrigen ckvn der Anklage des Hochverraths sreigesprocken, die Kosten nie­dergeschlagen worden Gegen 58 der Angeklagten ist eine Anklage "wegen anderer Vergehen bei den llntergerichien Vorbehalten worden. Die Waffenvorräthe werden consisciri. Auf Antrag der Verthei- digung wurden sämmtliche Angeklagten einstweilen sreigelassen, mit Ausnahme von zwei als Ausländern.

Berlin. 23. Dez. DieNordd. Allg. Ztg." bringt eine 'königliche Ordre vom 18 Dezember, worin das Staatsministerium ^ZN Vorschlägen über Errichtung von Schlachtdenkmälern auf dem Schlachtfeld von Düppel am Gestade der Insel Alsen und in der .Hauptstadl aufgefordert wird. Nach der B. u. H. Z soll Preu­ßen in Wien zur Erwägung gestellt haben, ob cS nicht angemessen >fci, wenn, der Herzog von Augustenburg bis zur Erledigung der >Erbfvlge;rage das Land verlasse. Aus Wien sei geantwortet wor­den, daß man in dieser Bestehung irgend welchen bestimmten Schritt als in der Sachlage begründet nicht zu erkennen vermöge. Die handelspolitischen Verhandlungen Oesterreich- und des Zollvereins haben heute begonnen. _,

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jener bekannten alterthümlichen Sprache vergangener Jahrhun­derte. Der Gehorsam der Völker gegen die Fürsten, der Fürsten gegen den Papst, die kattwlische Religion allein berechtigt, die Gunst eines öffentlichen Gottesdienstes zu genießen, die Verpflich­tung der Fürsten, sie zu beschützen und die Ausübung der andern Kulte zu unterdrücken, nicht bloß im Namen der öffentlichen Ord­nung, sondern auch west diese Kulte entgegen der wahren Reli* gion sind, das Reckt der Kirche, die Uebertretunz ihrer Gesetze mit körperlichen Strafen zu belegen, das Verbrechen der Ketzerei wiederhergestellt und behandelt wie im Mittelalter, Ließ ist unge­fähr die Quintessenz dieser neuen Kundgebung des römischen Hoss. Der vielbesprochene Judenknabe Coen hat am 12. November die Taufe empfangen.

In No damerika find nun Bestimmungen veröffentlicht, unter welchen Handelsbeziehungen zwischen den Unionsstaaken und dem konsöderirten Süden stattfinden können Es kann von jetzt an gegen einen Ausfuhrzoll von 25 Pro; an den Norden, Jeder im Süden Baumwolle ankausen und nach Europa schicken. Viele neigen sich dem Glauben zu, daß sich der Süden aus diese Kom­bination einlassen werde.

»»» A. Vettckl«,«».