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Zwischensätze: „sofern Eebansprü che überhaupt ins Gewicht fallen", dürste wohl der eigentliche Schwerpunkt der ganzen Auslassung liegen, und wenn Ließ richtig ist, so würde der fragliche Artikel eine Tragweite erlangen, aus deren Bedeutung noch besonders aufmerksam zu macken wohl überflüssig wäre Es sollen also bei der schließlichen Erleligung der Herzogthümersrage noch ganz andere Momenle maßgebend sei», als die Erbansprücke, und wenn wir die Worte der Prov.Korrcsp. anders richtig versieben, so würden die Elbansprüche dabei überhaupt nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen sollen. In diesem Sinne scheinen die Ver- Handlungen zwischen hier und Wien denn auch in der That zu schweben. (Schw Schw.)
Schweiz. Ter Genfer Prozeß hat bis jetzt den Beweis geliefert, daß Fvntanel, Perrier und Konsorten zuerst den Gedanken äußerten, die Prcklamirung der Wahl Cbeneviüres mit Gewalt zu verhindern. Es bezeugen eine Menge Personen, Laß Fontanel und Perrier Waffen und Muuition austheilten, und daß Elfterer sogar den Befehl zum Feuern gab Tie Vertheidi- ger bestreben sich dagegen, die Zeugen um ihrer politischen Mei nung willen zu verdächtigen, was einen sehr üblen Eindruck macht. — Waadt. Im Jux Thale, so wird unterm 10. d geschrieben, herrscht bei zwei Fuß bobem Schnee eine sibirische Kälte. Bereits sind auck schon zwei Männer erfroren gefunden worden.
Italien. Turin, 17. Tez. Ministerpräsident General Lamarmora weist im Abgeordnetenhaus in einrr Entgegnung aus eine Rede von Bixio auf die Ncthwendigkeit von Ersparungen hin, um dadurch eine Bürgschaft zu gewinnen, daß es in Zukunft für die Streilkräfte zu Wasser und zu Lande nicht an den
sceue, wie sie bis dahin selbst in den Annalen des amerikanischen Lebens unerhört war. 150 Individuen meist als Spieler, Spitzbuben und anderes Gesindel bekannrs, hatten sich zu Jersey City velsammelt. um sich zu einem Riugerkampf zu begeben, der auf der Grenze der Staaten Eonneclicut und New Ajork stattfinden sollte Ter Zug, in welchem sie eingestiegen waren, sübrte noch mehr als 200 andere Reisende mit sich Bekanntlich haben die amerikanischen Waggons keine Scheidewände, so daß man während der Fahrt ungehindert von einem Ente des Zugs bis zum andern gehen kann. Der Zug war seit einigen Stunden abgegangen, als plötzlich auf ein verabredetes Zeichen die „Sportmen" sich auf die^ Reisenden, sowohl auf die Männer als aus die Frauen, stürzten, und sie aufforderten, alles Geld und alle Kleinodien, die sie bei sich führten, auszuliefern. Einige Passagiere, die Widerstand leisten wollten, wurden von der Ueberzahl überwältigt und auf die brutalste Weise mißhandelt. Mehrere von ihnen haben Wunden erhalten, welche an ihrem Auskommen zweifeln lassen; zwei sind auf der Stelle iodt geblieben. AlS man zu Mitteltown ankam, fand man dort einen andern Zug, der von einer andern Richtung kam. Die Banditen begannen daraus den Angriff und die Plünderung auch der Passagiere dieses Zugs. Eine Viertel-Stundej lang gab es eine entsetzliche Scene der Plünderung, des Kampfes und der Mißhandlungen der Frauen, welche sich in den Waggons befanden. Als die Räuber Alles genommen, was sie sorlbringcn konnten, machten sie sich an die Vorübergehenden, von denen Viele ihr Opfer wurden, und daraus setzte sich der Zug wieder nach seinem Bestimmungsort in Bewegung. Unterdeß hatte der Telegraph diese von
ersorderlichen Hitismiiteln fehle; doch dürfe man die Organisation! der Bande verübten Gräuel nach Jersey-City in Newyork gemel- von Heer und Flotte nickt schwächen. Tie Hingebung, welche das > det, und brachte dem Zugführer den Beseel, so schnell als mög- Land durch Vorauszahlung der Steuern bewiesen habe, lege der>lich zurückzukehren und an keiner Station anzuhalten, Tie Po- Regierung die Pflicht aus, jene Hilfsmittel nickt zu erschöpfen,! lizei wurde benachrichtigt, und begab sich in großer Zahl nach welche ihr nie vorenihalten werden. Die Ersparnisse müssen be-^ Jersey-City, in der Hoffnung, beim Aussteigen die Banditen fest- lrächtlich sein, ohne jedoch die Lanvesvertheidigung zu gefährden, f zunebmen; als aber der Zug durch einen Tunncll fuhr, bemäch-
— Die „Jtalie" theilt mit, daß in Turin ein Gerücht circulire, Zigten sich die kühnen Verbrecher der Bremser und machten da-
wonack der Rückmarsch der französischen Truppen gegen Ende ^k. durch die Bewegung so langsam, daß sie herausspringen konnten.
MlS seinen Anfang nehmen werde. Zu dieser Zeit werde eine! AlS der Zug auf der Station antam, konnte die Polizei nur Division nach Frankreich zurückkehren, an deren S'elle keine an- noch etwa 20 Individuen, tue in den Waggons geblieben waren, deren Truppen treten sollen. (Es soll etwa- Wahres daran sein.) sestnehmen. Der Kondukteur, der als Hauptzeuge figurirt, scheint
— Rom, 15. Lez Der russische Gesandte o. Meyendvrfs ist schwer kompromittirt; er ist des Einverständnisses mit den Vernarb Florenz abgerrist, um bei dem Neujahrsempsang im Vatikan - brechern angeklagt. — Wie tief das südstaatliche Papiergeld
nicht zugegen zu sein (Wegen der Aushebung der polnischen im Werthe gesunken, zeigt folgende kleine Preisliste der gewöhn- Kloster sind die Beziehungen zwischen Rom und St. Petersburg licken Lebensmittel (in Rickmond): Ein Faß Mehl 800 Lollars; neuerdings sehr gespannt) >1 Pfund Fleisch 9 D; 1 Pf. Butter 12 D.; 1 Ps. Zucker 5
In Mexiko find die kaiserlichen Truppen von dem juaristi-!D.; 1 Pf Kaffee 12 D.; 5 Pf. Kartoffeln 4 D. Ein einzelnes scheu General Alvarez geschlagen worden. s unmöblirtes Zimmer 100 D. den Monat und der Aufenthalt in
Amerika. New Aork, 8. Tez, Abends. Tie Botschaft einem Hotel per Tag für Zimmer and Kost 40 D Der Kvn-
des Präsidenten Lincoln, mit welcher der Kongreß eröffnet wurde, erklärt, Verhandlungen mit dem Süden seien unmöglich. Ter Norden werde niemals in eine Trennung der Union willigen. Ec werde den Krieg unbedingt fortsühren und könne es auch, da seine Hilfsquellen unerschöpflich seien. Der Süden werde den Frieden nur durch Unterwerfung unter die nationale Autorität erlangen. Der Präsident hält fer"er seine SklavenbefreiungspolO lik aufrecht und verlangt vom Kongreß ein Amendement zur Verfassung, wodurch die Sklaverei in allen Ver. Staaten adgeschafft wird. Tie Beziehungen zum Auslande seien ziemlich- befriedigend, die Stellung zn Mexiko unverändert, der Stand der Flotte vortrefflich. Die Flotte habe in diesem Jahre 324 Schiffe gekapert und die Prisengelder hätten sich auf 14 Millionen Tollars belaufen. Eine fortwährende Verstärkung des Heeres sei unerläßlich. Die Vorlage des Finanz-Ministers schätzt die Bedürfnisse des nächsten Jahres auf 1400 Millionen, die Revenuen aus 788 Millionen, das Teficit aus 620 Millionen; die Gcsammt-Staarsschulb im Juli I8v5 auf 2223 Millionen Tollars. Die in Metall zahlbaren Interessen verschlingen gegenwärtig 56 Millionen Dollars Ter Finanz-Minister befürwortet neue heimische Anleihen.
(Amerikanische Zustände ) Tie New Dork-Erie-Bahn war in der ersten Hälfte des November der Schauplatz einer Raub-
greß, welcher in Rickmond znsammenkam, kampute meistens unter leinenen Zelten, und da sie Schinken, Brod, Butter rc. mitgebracht, beköstigten sich die Meisten selbst. Hiernach kann man sich leicht eine Idee bilden von dem Elend, welches im Süden herrscht.
Auflösungen des Preisriithsels in Nro. 146
gingen in Menge ein; vedauern mußten wir. daß wir so viele an treu einen Theil de« RäthselS geknüpfte Hoffnungen mit der Hinweisung auf .den Schluß effelben zerstören mußt-n. — Folgende zwei eingesandte Auslösungen in PoeKe mögen auch die hartnäckigen Preisbewerber über die wahre Lösung anfklären:
Fand' sich das „W" im Monat ein.
Entging mir nicht das Jini Wein.
vedigii!, grdruckt ,»» »erl»^ »een A.
Im letzten Blatt liest man ein Räthscl,
Anscheinend schwer! doch voller Witz,
Nicht hat die Lösung in der Lüge,
Wohl in der Wahrüeit ihren Sitz!
Aus's Jmi Wein muß man verzichten.
Doch thnt ricß nichts, man trinkt auch Thee,
Der Wein würd' nur den Kopf zernichten.
Beim Thee da aibts lei» AG, kein W . .'
Dieß sindt mau nicht in einem Monat,
Selbst nicht in einem ganzen Jabr,
Doch wird der Spender jenes Wcin's nicht ILugne«, Daöobige Lo'üng ri-ütig ist und watir.
V »ll ch lLg er. " . >» »«