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Eindruck auf uns gemacht hätte, wenn sie nicht »ortekommen wären. —
Wir befinden uns somit auf dem gleichen Standpunkte mit dem Herrn Verfasser terselben und stimmen mit ihm auch ganz darin überein, daß diejenige Bahn uns die will kein menste i st, weIche uns zuerst zuTheil wird. Nur besteht der Unterschied zwischen uns, daß unser Herr Gegner der An sicht ist, dieselbe werde früher und zweckmäßiger über Böblingen Hieher geführt, während wir glauben, daß eine Linie ton Feuer bach über Leonberg bieder uns früher zu Theil würde, daß dieselbe sür den hiesigen Platz von viel größerem Werthe ist, während die Verbindung der tünstigen Oberlandsb«hn über Tübingen, Herrerlberg und Böblingen mit Calw-Pforzheim und Stuttgart ebensogut erreicht werten kann. Beide Parteien suchen daher das gleiche Endziel — wenn auch auf verschiedenen Wegen — zu erreichen, und wollen wir uns daher in freundschaftlicher Weise, und in der Hoffnung eines baldigen Resultates als loyale Gegner begrüßen, indem wir ganz damit einverstanden sind, daß es das Thöricblste wäre, wenn über diese Frage Haß, Zwietracht und feindseliges Kegenübertreten in hiesiger Bürgerschaft hervorgerusen würde. In diesen, Sinne glauben wir über den angeregten Artikel nur einige Worte sagen zu sollen, indem wir weitere Besprechung darüber auch andern Federn »ffen lasse« wollen,
Taß und warum wir die Erbauung einer Linie von Feuerbach aus über Leonberg nach Calw, also eine direkte Schwarzwaldbahn dem Bau einer Stammbahn Stuttgart-Böblingen verziehen, ist in dem Berichte über die Tübinger Versammlung möglichst klar auszuführen versucht worden; der Herr Verfasser des gegnerischen Artikels stellt nun die Frage auf, welche Stellring die Abgeordneten von Calw und Nagold einem in der Kammer eventuell zu hellenden Anträge, über Böblingen zu bauen, einnehmen würden. Es ist vorauszusehen, daß dieser Antrag gestellt werden wird, und wird sowohl dieser, als der event. Regierungsantrag im Schooße der Commissionen reiflichen Prüfungen unterworfen werden. Welches Resultat riese Prüfungen haben werden, läßt sich natürlich nicht voraussehen, jedenfalls dürfen wir aber zu unserem Herrn Abgeordneten daS Vertrauen haben, Laß er die Interessen des hiesigen Bezirks bei der Beralhung aufs Wärmste vertreten wird. Wird die Leonberger Linie verworfen, so werden wir natürlich die Böblinger nicht zurüüweisen, oder an Bedingungen knüpfen, solange aber die Kammer noch nicht entgiltig darüber entschieden hat, können wir ganz wohl und ohne Präjudiz für diejenige Linie zu wirken suchen, welche nach unserer Ansicht von größerem Vortheile für uns ist.
Die neue Pressel'sche Denkschrift, deren Erscheinen in Bälde erwartet werden darf, wirb namentlich in technischer und finanzieller Beziehung schlagende Beweise hiefür bringen.
Tcigesneuigi'eiten.
— Stuttgart, 8. Tez. Nach der „Krh, Z" soll nach dem Wiedeczusammentritt des Landtags sofort der Gesctzeseniwurf über die Fvrterhebung der Steuern bis zum 30, Juni 1865 berathcn, die weiteren Verhandlungen beider Kammern aber erst vom 9. -Jan, >865 an in ununterbrochener Reihenfolge fortgesetzt werden. Die Verhandlungen werden alsdann unter allen Umständen bis in den Vorsommer hinein dauern. Das zu erwartende neue Ei senbahnbau-Gesetz soll bis zum Wiederzusammentritt der Stände so vorbereitet sein, um in der versammelten Kammer selbst borge legt werden zu können.
— Stuttgart, 10. Dez, Wie wir hören, wird Se, Maj
der König kommenden Dienstag die von der Tübinger Eisenbahn Versammlung gewählte Deputation empfangen. Die Mitglieder der Deputation sind aus den Bezirken Tübingen, Horb, Freudenstadt, Balingen, Rcttweil und Tuttlingen. (Schw M)
>— Dlaufclden, 8. Dez, Heute Abend fuhren hier auf einem zweispännigen Leiternwagen 12 Italiener vor, die einen Tobten mit sich führen und den Einen von ihnen der Obrigkeit als den Mörder überliesern. In Gerabronn bei einem Straßenbau beschäftigt, waren sie jheute, am kath Festtag Mariä Empfängniß, in dem benacharten Bartcustein zum Besuch der h, Moste. Auf
dem Rückweg, aus Anlaß eines unbedeutenden Wortwechsels, lpeingl der Eine, der nun Getödtete, mit einer Herausforderung vom Wagen, der Andere witscht ihm nach, und nach wenigen Augenblicken bricht der Erstere seitwärts im Straßengraben tvdt ,nsammen Ter Thäter will erst auf Len Aufschrei der Andern: Jesus Maria, was hast Lu gekhan! wahrgenommen haben, Laß er nicht seine« Stock, sondern ein Messer zur Hand gehabt habe. Das Fatalistische des Falls würde sich noch steigern, wenn die fernere Versicherung desselben: er habe das Messer unterwegs erst, als er de> Kälte wegen dem Wagen eine Strecke weit zu Fuß neben! er gegangen sei, gefunden. Doch erinnert ein hernach aus dem Platz ausgefuudcnes Stilet an bekannte italienische Vorkommnisse. (Schw. M)
— Biberach, 8, Dez. Am verg ngenen Sonntag Abends
wurde in Miltelbucb, dies, Bezirks, ein Akt verbrecherischer Rohheit verübt Ein Bauernsohn im Alter von 26 Jahren wurde aus dem Rückweg von drei andern Bauernburschen angegriffen, verfolgt und in der Nähe eines Bauernhofes unfern seines elterlichen Hauses durch einen mittelst eines zweizinkigen Misthakcns mit aller Gewalt geführten Streich zu Boden geschlagen, Ter eine Zinken drang lies in den Schädel ein: nach wenigen Stunden erlag der Unglückliche den Folgen dieser rohen Gewaltihat. Die drei Verdächtigen sind bereits in gerichtlicher Hast und Untersuchung (Schw, Ehr.)
— Eine häßliche Sage von einer Abtretung deutschen Bodens
an Frankreich geht durch die Blätter, Louis Napoleon und Plon> Plon möchten gern das Kohlenlager bei Saarbrücken und wollen den Hru, v, Bismarck zum Ablrelen drängen. Das wird er wohl bleiben lassen. Man sieht aber hier wieder den Appetit des Franzosen. Kaum hat er Savoyen und Nizza verschlungen, so aelüstet ihn nach deutschen Kohlengruben, (Schw, V Z.)
— Wien, 8. Dez. Die „Neue freie Presse" bringt einen Av- tikel, worin den preußischen Erbansprüchen auf die Herzogtbümer genealogisch-österreichische Erbansprüche entgegengesetzt werden, — Der Finanzausschuß beantragt die Fvrterhebung der Steuerzuschläge nicht, wie die Regierung verlangt, für sechs, sondern nur für drei Monate zu bewilligen, — Von Rcchbauer wird eine Petition des Langiewicz an bas Haus um Freilassung eingebracht.
— Wien, 9 Dez. lieber die Erbansprücke Preußens äußert
sich die offizielle „Abeiidpcst": „So viel ergibt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit, taß ein unumschränktes, alle entgegengesetzten Ansprüche ausschließentes Recht auf das Gesammtterrito.ium der Herzogtümer schwerlich besteht Ohne Zweifel werten tie strengen Rechtsgründe nicht ausreichend sein und auch Billigkeits-.ründc bei der Entscheidung über Las künftige Schicksal Schleswig-Holsteins maßgebend werden müssen," — Die Großmächte verban- teln über gemeinsame Schritte gegen tie Abführung ter Uctur- schüste der holsteinischen Lanceskasje durch die Bundestominissäee und über die Forderung der Rückerstattung. (Sl,-A )
— Wien, 10 Dez, Auf telegraphischem Wege ist aus München die Nachricht hier cingegaugen, Baicrn habe tie Staaten der dritten Gruppe des Teutleben Buntes zu Konferuizeu nach München eingelaken; Sachsen sei tamit eiuverstanten,
— Kiel, 8, Tez. Das F. Journal berichtet, daß die Unterhandlungen mit Berlin bereits, so weit gediehen sind, taß schon jüngsten Freitag die Anerkennung tes Herzogs und tie Mitilär- konventiou beschlossene Thatsachen gewesen seien
— Kiel, 10, Tez Gestern Abend sind die (österreichisch-preußischen) Civilkcmmissäre von hier abgereist, nachdem sic hier Verhandlungen mit der Landesregierung und dun Appellaiicnsgerickt gepflogen hatten. Sie verlangen von allen Beamten einen Revers über ihre Anerkennung und tie Erklärung tes Gehorsams gegen sie.
Italic!!, Auch der Senat Hai m,n mitgroßer Mehrheit !134 gegen 47 Stimmen) den Umzug nach Florenz, ter Rom zur jia-, licnischen Stadt machen soll, ginge heißen Tie Sankiion des Gesetzes durch den König wird unverzüglich folgen, und so wird. Mitte Dezember der Punkt sein, von welchem an der zweijährige . Termin für die vollstäntige Räumung Roms turck tie Franzosen zu rechnen ist. Man glaubt, taß spätestens bis Februar der Uönig, die Minister und ter Staatskörper in Florenz sich befinden wer-' den — General Palovicini ist der Abgott der vom Ränberwechn,
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