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das von ihm empfohlene Verbleiben der Bundestruppen für nö- thig erachtet, wozu Preußen mitzuwirken ablehnt.
— Berlin, 25. Nov. Der Spener'schen Ztg. zufolge wird
voraussichtlich am 18. Dez, wo sämmtliche Truppen, welche am Kriege Tkeil genommen haben, in ihre Garnisonen zurückgekehrt sein werden, eine Siegesfeier in sämmtlichen Landeskirchen statt finden. — Den militärischen Blättern zufolge haben sich die zur Besetzung der Herzogthümer abrückenden Preußischen Regimenter so einzurichten, daß sie vorläufig drei Jahre in den Herzogthü mern bleiben . (St.-A.)
— Wien, 26. Nov. Ter Fürst von Hohenzcllern-Sigmaringen bat dem Kaiser ein eigenhändiges Schreiben des Königs von Preußen überbracht, in welchem der Hoffnung eines dauernden Einvernehmens aus der bereits gewonnenen Grundlage Ausdruck gegeben ist.
— Auch in Oesterreich wie in Preußen weigern sich die Minister, ein Ministerverantwortlichkeitsgesetz den Kammern vorzulegen Erst wenn die Reiehsversassung in allen Theilen des Reichs zur Geltung gelangt sei — dann, ja dann, meint Herr v. Schmerling. Las ist der deutsche Constilutionalismus.
— Prag. Dwser Tage fand hier zwischen zwei etwa 14—15 Jahren alten Untergymnasiusten ein Duell auf Pistolen statt. Der eine Knabe wurde am Ohre leicht verletzt, der andere kam mit durchlöchertem Hut davon. Das Duell der beiden Knaben, welches in aller Form unter Zuziehung Von Secundanten stattfand, wurde durch ein Mädchen veranlaßt, dem die frühreifen Burschen Liebe geschworen hatten. Die gerichtliche Untersuchung gegen die bei diesem Duell Betheiligten ist sogleich eingeleitet worden.
Italien. Aus Turin wird gemeldet, der König habe dem dortweilenden diplomatischen Korps in vertraulicher Weise bereits wissen lassen, daß ec die nächsten Neujahrswüusche desselben schon in Florenz entgegennehmen werde. — Trient, 21. Nov. Tie „Gazzetra di Trenio" meldet aus Verona: Es seiden Bemühungen der dortigen Polizei gelungen, die Bombenwerser zu entdecken Bei einem Zeichner der Südbahngesellschast fand man fertige Bomben, gleich den geworfenen, und Las hiezu nöthige Material. Derselbe sei sammt seinen Mitschuldigen verhastet worden.
England. London, 22. Nov. Newyorker Briefen zufolge soll der Präsident Juarez Kaperbriefe gegen Frankreich auLzuge- ben gedenken, und in nortstaatlichen Häsen sollen bereits drei mexikanische Kaperschiffe ausgerüstet werden, deren Bestimmung es sei, Kreuzzüge gegen die französische Schifffahrt zu unternehmen und zwar besonders gegen die großen Dampfer der transatlantischen Kompagnie, die zwischen St. Nazaire und Vera-Cruz gehen.
In Amerika herrscht allgemeine Befriedigung über die Präsidentenwahl. Tie Union wird nun wohl in nicht ferner Zeit wiederhergestellt sei». Indessen fürchtet man für diesen Fall bereits Konflikte mit Frankreich wegen Mexiko. Die Amerikaner werden wohl auch da fertig werden. — Die Conföderirten versuchten, durch Grant's Linien zu dringen, wurden aber zurückgeschlagen. — In dem südstaatlichen Kongreß ist der Antrag gestellt worden, alle Weißen Männer im Alter von 18 zu 45 Jahren ohne alle und jede Ausnahme ins Heer einzustellen.
Unterhaltendes
Ein tapferer Mann.
(Lchluc.)
Schon war der vierte Angriff, obschon vergebens gemacht worden, in diesem Augenblicke kam der General Laharpe mit (ItzOO Mann frischen Truppen herbeigeeilt. Aufs Neue ordneten, sammelten und bewegten sie sich in geschloffenen Gliedern gegen den Feind, doch auch Ließ vermochte die Beharrlichkeit der österreichischen Soldaten nicht zu erschüttern. Paul sah nicht ab, wie er, von allen Seiten fast umgeben, aus seiner gefährlichen Lage herauskommen wollte, aber er war entschlossen, sich bis auf das Aeu- ßerste zu vertheidigen.
Nach so oft wiederholtem Zurückdrängen und so bedeutenden Verlusten fingen die Franzosen schon an den Kamps auf und für verloren zu geben, da eilte Buonaparte selbst, der die Wichtigkeit dieses Kampfes einsah, mit den siegreichen Soldaten von Cofferia herbei und führte die vereinten F ranzosen zum letzten^Angriffe.
Ncdigirt, gedruckt und
Von allen Seiten angegriffen und hart bedrängt hielt Paul den Muth der Seinigen aufrecht und sie kämpften mit Todesverachtung. Aus der Redoute verdrängt, »ertheidigten sie sich hinter jedem Felsen und Gebüsch und zogen sich in drohender, geschlossener Stellung zurück.
Paul glaubte nun endlich freier aufathmen und den nachdrängenden Feind so weit in Schach halten zu können, daß er die Seinen zurückzuführen vermochte, da warf sich die unter Monnier am Monterosso stehende Colonne auf die im Rückzuge begriffenen und auf diesen Angriff nickt vorbereiteten Oesterreicher und durchbrach ihre Reihen Ein »euer Kampf begann. Von allen Seiten angegriffen, wären sie vernichtet worden, hätte Paul nickt Besonnenheit genug besessen, Alles anfzubieten,» m die Ordnung des Rückzuges festzuhalten.
Er hatte in diesem letzten Kampfe schwere Verluste erlitten und er selbst war nicht unbedeutend verletzt. Eine Kugel war in seine rechte Brust gedrungen, aber er hatte sich aufrecht erhalten und hielt bei den Seinen aus, bis sie in eine vollständig gesicherte Stellung gelangt waren und sich mit Argenteau's Corps vereint batten.
Nach Vico war Anna auf Paul's Wunsch geeilt, um ihn da zu erwarten. Drei Tage war sie bereits dort. Verschiedene Nachrichten von den stürmischen Angriffen auf Magliani und der Tapferkeit der Oesterreicher waren ihr zu Ohren gekommen, aber keine einzige Nachricht von Paul hatte sie erhalten. Sie zitterte für ihn. Ohne ihn stand sie jetzt allein in der Welt da, ohne Schutz und Anhalt; hätte cs in ihrer Wahl gestanden, so würde sie zurückgeeilt sein, um den Geliebten aufzusuchcn
Das Haus, in welchem sie wohnte, hatte die Aussicht aus die Straße. Sie stand am Fenster und blickte in Gedanken versunken hinaus. Ein Wagen fuhr langsam die Straße herab. Erhalte nichts Auffallendes, dennoch vermochte sie den Blick von ihm nicht abzuwenden und eine unerklärbare Angst erfaßte sie. Viele Wagen fuhren den Tag über vor dem Hause vorüber, weßhalb erfaßte sie gerade bei diesem so eigenthümliche Stimmung? Sie wußte es nicht. Er hielt vor dem Hause an und ihr Herz schlug hörbar laut.
Sie bog sich zum Fenster hinaus. Ein Mann wurde von einem Diener langsam aus dem Wagen gehoben — sie schrie laut aus — es war Paul. Sofort faßte sie sich wieder, stürzte zur Thüre hinaus, ihm entgegen, an seine Brust.
Er lächelte, als Las geliebte Mädchen ihn in ihre Arme schloß. Seine Wangen waren bleich, seine Kraft geschwunden, so daß er ohne Unterstützung nicht allein mehr zu gehen vermochte.
„Da bist verwundet, Paul?" fragte Anna besorgt.
„Sei ohne Angst," suchte er sie zu beruhigen. „Tie Wunde ist nicht gefährlich, ich habe mir nur zu große Anstrengungen zugemuthet — bei Dir will ich mich jetzt erholen."
Seine bleichen Wangen, die sichtbare Anstrengung, mit derer diese Worte hervorbrachte, vermochten Anna nicht von der Wahrheit derselben zu überzeugen.
Sie führte ihn unterstützend ins Zimmer und that Alles, um ihm Ruhe und Bequemlichkeit zu verschaffen. Als er sich erholt batte, erzählte er ihr all seine Kämpfe und seine Gefahren.
Seine Wunde war in Wahrheit nicht lebensgefährlich, aber dadurch, daß er sie anfangs fast gar nicht beachtet hatte, war sie bedeutend verschlimmert und er bedurfte nun der größten Pflege, und er konnte keine sorgsamere Wärterin finden, als Anna war.
Bereits nach wenigen Tagen halte er sich so weit erholt, daß er von Anna begleitet langsam nach Mailand fahren konnte, denn in Vico fand er vor dem immer weiter vordringenden Feinde nicht hinlängliche Sicherheit.
Nach einem halben Jahre war er vollständig wieder hergestellt und seine Vermählung mit Anna war zugleich die Feier seiner völligen Genesung.
Für seine Tapferkeit hatte er all die Auszeichnungen empfangen, welche dieselbe verdiente, und wenn später von den Helden erzählt wurde, welche sich in dem italienischen Kriege ausgezeichnet halten, so wurde der Oberst Wukasscvictz stets am ersten genannt.
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