Landwirthfchaftliches. izwar kein neuer Kampf wieder, aber am Grillero verlor noch
Strenstroh. Bekanntlich liegt ein Hauptwerth des Strohes! ein großer Theil der Fliehenden das Leben, da die Oesterreicher als Einstreumittel darin, daß es die Fähigkeit besitzt, den Urin^sie von oben herab beschossen.
der Tkiere anfzusaugen. Tiefe Aussaugungskraft wird indessen! Die Sieger kehrten nun in das Schloß und die Redoute zn- im Allgemeine» noch zu wenig gewürdigt, denn allenthalben trifft rück, während Paul in das Thal eilte zu Anna. Die Kunde man noch Landwicthe an, die das Stroh ungeschnitten dem Vieh des Steges hatte sie bereits erhalten und Freude leuchtete ans
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unterstreuen lassen. Wie bedeutend der Nachtheil dieses Persah ikns ist, ergibt sich aus dem folgenden, auf Veranlassung der landw. Lehranstalt in Worms wiederholt ausgesührten Versuche. 400 Ctr. Mist, die mit Hilfe von ungeschniltenem Strenstroh gewonnen worden waren, erzeugten auf demselben Felde 1863 17 Ctr. Kartoffeln und im Jahre 1864 2v» Ctr. Walzen weniger, als 400 Ctr. Mist, die bei sonst gleichbleibenden Verhältnissen mit Hilfe gleicher Menge von Streustroh derselben Art, das vor dem Einstreuen zweimal durchschnitten worden war. Weil das durchschnittene Streustroh eine größere Aussaugungskraft hat, als das im ganzen Zustande eingestreuke Stroh, so muß auch seine düngende Wirkung eine größere sein.
Unterhaltendes tapferer Mann.
<Fort>ei:»vg>.
In der ersten Aufregung zuckte Paul den Degen auf den Soldaten, ließ ihn indeß sosort sinken — er war ja sein Lebensretter. Er beugte sich nieder zu dem schwer Verwundeten und suchte das Blut mit einem Tuche zu stillen. Es war noch Leben in ihm, denn die Brust athmete schwer und tief. Mit Hilfe des Soldaten richtete Paul ihn etwas in die Höhe. Der Graf öffnete die Augen, schloß sie indeß sofort wieder, als er Paul erblickte. Er aihmete schwerer.
„Wo ist meine Tochter?" fragte er mit matter Stimme.
„Sie ist in Sicherheit," erwieoerte Paul.
„Wo — wo?" rief er hastig.
„Im Thale," sprach Paul. „Seien Sie ruhig. Diese Wunde ist nickt tödtlich."
Der Gras bewegte heftig die Lippen. Er vermochte kein Wort mehr hervorzubringen Noch einmal öffnete er die Augen, aber nur um einen Blick voll Haß auf Paul zu werfen; dann stieß er mit letzter Kraft dessen Hand und Tuch von seiner Wuitte zurück.
Ein heftiger Strom Blut schoß daraus hervor. Seine Züge verzerrten sich. Mit den Armen fuhr er einige Male in die Lust, dann sank er todt zurück.
Einen Augenblick blieb Paul in Gedanken bei dem Todten
ihren Augen, als sie Paul unverletzt erblickte.
„War mein Later in dem Schlöffe?" fragte sie.
Paul zögerte einen Augenblick mit der Antwort. „Er war darin," sprach er dann.
Aus seinen Zügen, aus dem Ernste seines Gesichts errieth sie das Geschehene.
„Er ist todt!" rief sie erschreckt.
Paul schwieg.
„Er ist todt," wiederholte sie. „Sprich — sprich!"
Ihr Auge ruhte verlangend auf seinen Lippen, die Hände hatte sie auf die Brust gepreßt, um den Schmerz z.-rückzuträngen.
„Er ist todt," sprach Paul. „Aber nicht durch meine Hand ttst er gestorben. Ich wollte sein Leben retten, aber ich kam zu spät."
Anna schwieg. Keine Thräne kam in ihre Augen, starr blickten dieselben auf den Boden.
Paul erzählte nun, wie Alles gekommen war. Daß ihr Vater das Pistol auf seine Brust gerichtet und er nur durch den Kroaten gerettet war. Ec suchte sie zu beruhigen und zu trösten.
„Durch mich ist er gestorben," sprach sie, immer noch den Blick regungslos aus die Erde gehestet. „Es wäre anders gekommen hätte ich Dir nicht Alles mitgetheilt — aber dieß war meine Pflicht — es galt Dein Leben „Ich muß meinen Vater noch einmal sehen", sprach sie rann mit ruhiger Entschlossenheit.
Paul wollte ihr den grauenhaften Anblick des Todten ersparen, denn sie würde den Einvruck, den derselbe aus sie machen mußte, so leicht nicht wieter überwunden haben.
„Es geht nicht," sprach er beruhigend „Du darfst nickt auf das Schloß, Anna, denn für Deine Sicherheit muß ich besorgt sein. Das Glück hat mir b'eigestgnden, ich bin im Besitz des Schlosses und der Redoute, aber glaubst Du, daß der Feind nicht so bald als möglich versuchen wird, mir beides wieder zu entreißen. Ich habe keine Hoffnung, diese Stellung zu behaupten, wenn ich nicht bald Verstärkung erhalte, denn auch mein kleiner Haufen ist zusammen geschmolzen. Ich muß Alles zu meiner eigenen Sicherheit thun, darf keine Stunde Zeit verlieren und Du darsst nicht bei mir bleiben — dießmal nicht."
Anna fügte sich endlich, wenn auch ungern. Unter sicherer stehen, den Blick auf ihn gerichtet. Er dachte an Anna und ihren Begleitung reiste sie weiter, nach einem Orte, an welchem 'Paul Schmerz. Das Versprechen, für sein Leben Sorge zu tragen, hatte ^ schon in wenigen Tagen sie aufzusuchen versprach, er ihr gegeben, sie vertraute fest auf sein Wort — er hatte den - Er kehrte zum Schlosse zurück und ordnete alles zum energi- Streich nicht zurückhalten können. ! scheu Widerstande. Don Argenteau traf eine Verstärkung von
Der Lieutenant Lezzini suchte ihn auf. Die Besatzung des l 2000 Mann ein und nun hatte Paul die festeste Zuversicht, diesen
Schlosses hatte sich ergeben, nun galt es, ohne Verzögerung dicksten Platz behaupten zu können.
Redoute zu erstürmen. Paul raffte sich zusammen. Dem Kroa- Aber auch die Franzosen waren nicht unthätig gewesen. Masten, der den lödtlichen Streich auf des Grafen Haupt geführt ^ war durch den unglücklichen Vorsall auf das Hejtigste er- hatte, gab er den Befehl, neben dessen Leichnam zu wachen, um! schreckt, warf sich aber sogleich in die Ebene und suchte zuerst die ihn zu schützen. ^ ! ungestüme Flucht der Truppen nach Colletto zu hemmen. Hierauf
Mit einem Verzweifelten, erbitterten Muthe führte Paul die ordnete er sie wieder, wie bei dem Sturme an dem 14. April in Seinen nun gegen die Redoute. Sie wurden von einem hart- ^ei Colonnen und führte sie zum Angriff. War aber Masse»» näckigen Feuer empfangen, hielten es indessen ebenso entschlossen j unerschrocken, so war es Wukassovictz noch mehr. Der Kamps aus und stürmten weiter. Die Nackt verhinderte die Besatzung,! war von beiven Seiten ein äußerst erbitterter. Die linke Colonne
die geringe Stärke des Feindes zu erkennen, sie glaubte es mit. war mit der österreichischen Avantgarde, die sich tapfer vertheidigte,
Argenteau'S ganzem Corps zu thun zu haben. handgemein geworden, die mittlere litt schwer, weil sie dem Feuer
Paul war auch bei der Redoute wieder einer der Ersten, ^er Redoute ausgesetzt war und die schon erschöpften und einge- r-- -t. !- n-k "»k schüchterten Soldaten wichen wiederholt zurück; auch die rechte
fand einen hartnäckiger. Widerstand. ,
Als Massen« die seinen wanken sah, schickte er die Reserve
der sie erstieg und mit dem Degen in .der Hand sich auf die Franzosen stürzte. Diese versuchten Ansangs, sich entschlossen zu vertbeitigen. Bestürzung und Verwirrung hatten unter ihnen indeß sckvn die L terhand gewonnen. Ein Theil derselben streckte die Waffen, ein Theil flüchtete sich in das nahe gelegene Collo- rello-Thal, die meisten eitlen aus die Felsen, in deren Mitte der Fluß Grilero strömt, und suchten sich von hier aus nach Colatto, wo ihre Reserve stand, zu retten.
Paul hatte sich mit diesem Sieg nicht begnügt. Ein Gefühl, als ob cr Anna-'s Schmerz an dem Feinde rächen müsse, trieb ihn, dieselben zu verfolgen. Der Morgen war hereingebro- chen und begünstigte die Fliehenden nicht mehr. Es entspann sich
vor, stellte sie hinter der mittleren Colonne auf und hinderte sie, zurückzuweichen. Bis dicht unter die Redoute drang die Colonne nun vor; aber die Oesterreicher brachen ungestüm hervor, und brachten sie zum Weichen und jagten sie bis hinter das Schloß zurück. Auch die linke Colonne war mit großem Verluste zuruck geworfen worden und die rechte kämpfte ohne Erfolg. Aufs Heftigste gereizt führte Massen« sie wieder zum Angriffe und wieder wurden sie durch einen furchtbaren Kugel- und Kartätschenregen zurück geworfen. _ (Schluß folgt.)
Vedigirt, gedruckt und verlegt von A. Getickt äger.