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Calwer Eisenbahn.

Noch nicht so gar lange her ist es, daß unsere diesjährigen Bestrebungen um den Bau einer uns mit dem badischen Nachbar lande verbindenden Kunststraße in Erfüllung gingen und es war dieß um so mehr eine nothwendige Wohlthal, als unsere durch ihre Lage beinahe ausschließlich auf Handel und Gewerbe ange­wiesene Stadt ohnehin von den größeren Verkebrsstraßen abge­legen ist. Wir mußten den Bau dieser Straße noch eine Wohl- that nennen, zu einer Zeit, wo andere in Fabrikation und Ge­werbe mit uns concurrircndc Städte bereits mit einer Eisenbahn bedacht waren, oder doch in sicherer Aussicht hatten. Man muß gestehen, daß unsere hiesigen Industriellen sich des schweren Kamples nickt ^verdrießen lassen, welcher nothwendig ist, um die Con- currenz mit diesen glücklicheren oder bevorzugteren Plätzen auszu­hallen, aber auch verdoppelte Anstrengung aller Krstie gleichen die Naehtheile nicht aus, welche aus der Entbehrung dieses besten aller Verkehrsmittel entstehen und der Wellkamps aus dem weiteren Absatzmarkt wird in immer bedrohlicherer Weise erschwert. Ein Ver­gleich mit anderen Städten, von früher gleicher oder sogar geringerer Bedeutung als Calw, welche jetzt mit Eisenbahnen versehen sind, zeigt deutlich, wie hier stille stehen der gefährlichste Rückschritt ist.

Diese Anschauungen, welche sich so praktisch geltend machten, ließen natürlich Len Wunsch nach einer Eisenbahn immer stärker hervortreten und mit gespannter Aufmerksamkeit erwartete man den Zeitpunkt, wo uns eine Bahn sc nahe kommt, Laß ein An­schluß ohne besondere Terrainschwierigkeit sür Calw zu hoffen wäre. Liesen Zeitpunkt glaubt man mit dem Bau der Pforzheim Mühl­acker-Bahn eingetreten. Eine Zweigbahn im Anschluß an diese, wurde als die den hiesigen Verhältnissen entsprechendste eraehiet, weil unser Hauplverkehr sich hauplsäedtich der Nheingegend zu­wendet und weil durch eine Fortsetzung dieser Zweigbahn im Nagoldthale, unter Anschluß an die obere Neckarthalbahn, eine direkte Verkehrsstraße zwischen dem Rhein und der Schweiz ge­schaffen würde. Nicht bloß eine Zweigbahn würde hierdurch ent­stehen, sondern eine Bahn von internationaler Bedeutung.

Die Bemühungen um diese, allseits als für uns am wich­tigsten anerkannte Bahn begannen Ende des Jahres 1860 mit einer Eingabe des hiesigen GemeinberathS an das K. Finanz- Ministerium, welche durch den Gewerbe Verein mit Notizen über die Verkehrsverhältnisse versehen wurde. Ueber letztere sei hier nur beiläufig erwähnt, daß die von Calw und der nächsten Um­gebung jährlich ankonzmenden und abgehenden Wasrengewichte zu 500,000 Centner veranschlagt sind. Dieser Eingabe folgten in kurzer Zeit noch weitere an den König und das Finanzministerium, sowie Deputationen an diese Behörden.

Als Erfolg derselben läßt sich etwa nur bezeichnen, daß die württembergische Regierung mir der badischen wegen des Anschlusses in Pforzheim mehrjährige Unterhandlungen pflog. Diese Untcr- bandlungen suchte man dadurch zu unterstützen, daß man die Pforz- beimer mit ins Interesse zog und sie 'zu gemeinschaftlichem Han­deln aufforderte. Von Kiesen, welche natürlich auch ziemlich dabei -beiheiligt sind, ist dankbar anzuerkennen, daß sie willig die Hand boten, die dortige Handels- und Gewerbekammer hat sich unmit­telbar beim badischen Ministerium dafür verwendet. Auch von hier aus bemühte man sich persönlich bei dem badischen Handels- Ministerium Aber diese Verhandlungen scheiterten, weil wie wir aus sicherer Quelle erfuhren die badische Regierung als Preis sür die Gestattung dieses Anschlusses solche Forderungen stellte, daß Württemberg nimmermehr darauf eingehen kann. Ein hochgestellter badischer Beamter schreibt darüber, daß die betreffen­den Minister eme bestimmte Abneigung gegen Liesen Anschluß haben, wegen der Concurrcnz, die hiedurch Ar ihre zu erbauende Kinzigthalbahn geschaffen werde. So erlass ch^MLZ^oiect dem badischen Patriotismus. (Particularismus)

Schon in diese letztere Zeit herein ragte das Wirken ves Ei- scnbahn-Comites, welches im Oktober 1861 aus Mitgliedern der bürgerlichen Kollegien und des Gewerbe-Vereins sich bildete. Immer noch den Anschluß bei Pforzheim izi erster Linie festhaltend, pe- kitionirte nun das Comite in zweiter Richtung vermittelst ver schiedener Eingaben und Deputationen an König, Regierung und Stände um eine directe Verbindung mit Stuttgart, ohne die Rich­

tung zu bezeichnen, welche diese nehmen solle. In diesem Stadium erschien nun von dem Böblingen re. Eiienbahn-Comite eine Denk­schrift über die Erbauung einer Bahn von Stuttgart nach Böblin­gen, Herrenberg, Wildberg, Nagold, Horb, welche eventuell Calw nur einer Abzweigung vvn Wiloberg mit Stuttgart in Verbindung setze» will. Wenn nun selbst Wildberg und Nagold, die unmittelbar mit einer Bahn bedacht waren, aus dieses Proiekc ni hi ihre Hoffnung setzten, um wie viel mehr war cieß sür Calw geboten, welches nur eventuell über Wildberg mit Stuttgart verbunden werden sollte. Dieß veranlaß!? von Calw verschiedene Kundgebungen in der Presse, zugleich wandten sich auch die Bezirke Leonberg und Nagold, welch' letzterer schon vor­her mit Calw sür Len Pforzheimer Anschluß gewirkt hatte, an Las hiesige Comite, mit dem Antrag, gemeinschaftlich sür einen Schie­nenweg von Feuerbach über Leonberg, Weil die Stadt, Calw und von hier aus fortgesetzt nach Nagold unter Ansckluß an die obere Neckarlhalbahn zu wirken. Dieses Project stellt eine directe Ver­bindung mit Stuttgart her, fördert einen späteren Anschluß an Pforzheim und vermittelt eine günstige Verbindung mit der oberu Neckarlhalbahn, hat also eine sür Calw mehrfach wünschenswerthe Bedeutung. Das Comite hielt es deßhalb als das geeignetste Mittel zur Verwirklichung seiner Bestrebungen, jedenfalls aber war es unendlich besser als die Zweigbahn von Wildberg her, womit wir in dem Äöblinger Project bedacht waren. Ueberdieß war bamals schon davon die Rede, Laß das Böblinger Prostet wegen »einer Ungeheuern technischen Schwierigkeiten wenig Aussicht auf Genehmigung habe. So und zu dieser Zeit fand die Vereinigung mit den Comite's von Leonberg und Nagold für dieses Project statt. In einer vereinigten Sitzung dieser 3 Comite's wurde nun beschlossen, die bekannte Denkschrift für diese Bahn ausarbeiten zu lassen, welche Arbeit Herr Ingenieur Presset in so gelungener Wmfic aussühne.

War es nun eine Folge dieser Tenkschrist oder haM das Böblinger Comite überhaupt andere Anschauungen gewonnen, es erschienen von ihm oder wenigstens für seine Zwecke bald darauf einige Merkurartikel unter der Au schriftCalwer Eisenbahn", welche Calw doch nicht mehr mit einer Eisenbahn über Wildberg nach Stuttgart absertige» wollten, Calw sollte jetzt eine Zweig­bahn von dem Stamm Böblingen werden, auch wurde die Be­deutung Calw's sür die Schwarzwaldrisrnbahn in anderer Weise anerkannt, als in der früheren Tenkschrist.

Das Calwer Comite setzte nun inzwischen seine Bemühungen» mit den treuen Bundesgenossen Leonbcrg und Nagold unablässig fort und cs scheint auch jetzt, als ob dieses Project Aussicht hätte,- von der Negierung der Kammer zur Berathung vorgelegt zu wer­den. Daß, nachdem die Sache nunmehr so weit geriehen, in letzter Zeit von Böblinger Einwohnern (nicht von dem Comite, wie diese versicherten) Versuche gemacht wurden, Calw solle ihrem nach obiger Richtung abgeänderten Plane beitreien, ist schon früher in diesem Blatt erörtert worden.

Das neuerdings wieder von deiy Stuttgarter, Böblinger .rc. Comite ansgegangene Programm lautet nun: Tie Slammkinie für, den gesummten Schwarzwald ist Stuttgart, Böblingen, drei Aeste müssen in Böblingen vom Stamme ausgehen, 1) Böblin­gen-.Calw - Nagold, 2) Böblingen Herrenbcrg-Hrrb (diese Bahn wäre für das Project der Nagvldthalbahn die gefährlichste, weil hier­durch letztere nahezu ausgeschlossen würde), 3) Böblingen-Tübingen.

Nebenbei soll auch noch die Nagold- und Enzthalbahn und ehe Freudenstäbter Bahn mitverbunden ^werden, also 5. Bahnen!

Das sind nun freilich viele. Hoffnungen gemacht und man wird billig fragen, können diese Hoffnungen alle in Ersüllunss gehen und wann?

Wenn der Stamm Böblingen, der durch diese Hoffnungen sür sich viele Bundesgenossen sucht, gebaut wird, wird er auch die verheißenen Zweige und Aeste alle treiben?

Diese Frage möge sieb Jeder selbst beantworten. -

Dieß dürste nun der Stand unserer Eisenbahn-Angelegenheit, in ihrer Vergangenheit und Gegenwart sein; wie ihre Zukunft werden. wird, ist uns noch verborgen, aber gewiß wird dwsiz uns zum er'r wünschten Ziele führen, wenn wir unablässig und in Eintracht darum kämpfen.