Tagesoreigniffe.

für den Nachtdienst nmzukleiden, und diesen Moment benutzte

— Nagold, 10. Nov. Den gestrigen Tag muffen wir für einer der Kranken, der schon der Heilung nabe zu sein schien, sich unsere Gegend leider als einen Unglückslag registriren; denn seiner Bande zu entledigen; er sprang in plctzlich wiederkehrendec 1) batte kaum der Tag seinen Anfang genommen, so wurden die . Tobsucht auf, ergriff einen Stuhl, schlug damil auf die drei an-

Bewohner Altcnstaiqs durch Feuerlärm in Schrecken versetzt; es brannte die Scheune des Sattlers Sch., welche sammt den dann ausbewahetcli Vorrätben durch das Feuer vollkommen zerstört wurde. Da schon mehrere Tage Niemand von den Leuten des Besitzers in die Scheune gekommen sein will, so vermuibet man Brand stistnnq 2) In Iselshausen legte eine Frau, wie es leider trotz darauf gesetzter Strafe noch vielseitig geschieht, Werg auf den Ofen, und kam mit einem Lichte demselben so nahe, daß es so­gleich in bellen Flammen brannte Um nun dar noch unversehrte Werg zu retten, schleuderte die in Angst gerathene Frau die bren ncnde Masse ans den Boden; s i es, daß sie ihr dabei stehendes Kind nickt gewahrte, oder dasselbe sonstwie dem brennenden Wergc

deren, auf ihren Betten festgcbundenen Kranken los und zersebmet le.te zweien den Schädel; der Eine war so,ort todl, der Andere starb eine halbe Stunde später und der Dritte ist so schwer ver­letzt, daß man an seinem Aufkommen zweifelt. Nur mit großer Mühe war der Rasende zu überwältigen.

— Aus Schlesien, 5. Rcv. lieber einen entsetzlichen Un- glücksfall wird der Breslauer Zeitung ans Scbarley (Kreis Beu­chen) vom 4. Nov. berichtet: „Ein großes Unglück hat sich vor­gestern bei dem hiesigen Galmeibergbau ereignet. Abend« 7'/« Uhr brachen plötzlich mit enormer Gewalt Schlammmassen, welche einen verlassenen Tagebau an,üllten, in die näehslgelegencn Gru­benbaue der Sch»rley- und Wilhelminengrube durch und füllten zu. nabe kam, kurz, die Kleidung desselben wurde ebenfalls von in wenigen. Minuten die liechten Stellen der Gruben, so daß La­

den Flammen ergriffen und die unvorsichtige Frau hiedurch vol lends so kopflos, daß sie nicht wußte, wo und wie zu helfen.

durch einem Theil der in nächster Nähe der Turchbruelchtätte und in den untersten Bauen beschäftigten Arbeiter, >8 an der Zahl,

Das Kind aber wurde so von Brandwunden bedeckt, daß es in der Rückweg abgcscbnitten wu de und dieselben in den flüssigen Folge dessen schon nach einer halben Stunde starb. 8) In Bell- Massen ihren Tod fanden. Nur 4 Mann, welchen zwar der

maringen stürzte ein kaum 17jäbriger Bursche beim Garbenwer­fen durch das Garbcnloch in die Scheune und war auf der Stelle todt. (Ges)

— Ludwigsburg, 10 Nov. Das Aeußere unseres Militärs

wird, abgesehen von der neuen Uniformirung, von jetzt an eine nicht geringe Veränteruna dadurch erhalten, daß, wie wir hören, nach einem neuesten Befehle nunmehr säwmtliche Beschränkungen im T eigen des Barles aufgehoben sind und jedem Militär ge­stattet ist, den Bart nach seiner Facon zu tragen. Nur die Voll barte dürfen inso ern das Maß nicht überschreiten, als der Uni­formst!'gen immer noch sichtbar bleiben muß — Vor einigen Tagen bat sich in Kornwcstbeim ein 23jähriger lediger Bauer, der Sobn einer sehr wohlhabenden Wiltwe, auf seinem Bette erschossen. (Schw Chr)

— Frankfurt, 9 Novbr. Gestern Abend ist in einer von Männern aller Parteien besuchten Versammlung eine Adresse an den Minister Ihrer Maj de- Königin von England. Sir George Grey, beschlossen worden, um einen Aufschub der Vollstreckung des geaen Franz Müller gesprochenen TodeSurlheils zu erwuken.

— Aus B a mberg, Anfangs Nov., schreibt man: „Vereinigen Tagen w» de hier rin schändlicher Kirchendiebstahl verübt, indem mittelst Einbruch in den Dom das Grab dessen Gemahlin Kunigunde ihres kostbaren Schmuckes beraubt wurde. Tie Goldverzierungen an den Häuptern des Kaiserpaa­res, wertbvolle Edelsteine und Gold- und Silberfassungen meh­rerer Reliauien fielen in die Hand des Diebes. Leider ist bis jetzt noch keine Spur vorhanden, die zur Entdeckung desselben führe» könnte."

— Würzbudg, 8. Nov. Zahlreiche Züge wilder Gänse und Enten haben sich schon seit längerer Zeit bei uns niedergelassen und deuten auf einen strengen Winter. In verflossener Woche wurden bei ThsingerSheim zwei Stück weißkeblige große Seelau- cher geschossen, eine für biesioe Gegend höchst seltene Erscheinung, da sich dieselben nur im höchsten Norden zeigen. (Fr. A )

— Berlin, 8 Nov. Tie lauenburgische Deputation ist hier eingetrossen, gestern Abend von Herrn v. Bismarck empfangen Worten und wird auch eine Audienz beim Könige haben Ta es sich um eine Personalunion bandelt, ist die Agitation nicht sehr

Ausweg abgefperrt wurde, die aber doch noch Gelegenheit gefun den, einen höher gelegenen Grubenraum zu erreichen, wurden gerettet." (Schw M)

— Von den Küstenplätzen der Ostsee liegen zahlreiche Meldun­gen über Verheerung«, vor, die ein von Hochwasser begleiteter Sturm am 5. angerichtet hat.

Dänemark. Kopenhagen, 9. Nov. Nach dreistündiger Debatte hat das Folkeihing des Reichsraths den Antrag auf Zu­stimmung zum Frieden-Vertrag mit 70 gegen 2l St. angenom­men ; der Vertrag geht jetzt an das LandSthing.

England. London, 5. Nov. Ein Lag um den andern scheint bestimmt zu sein, neue Enthüllungen mit sich zu bringen, welche aus das noch von manchen Rälhseln umgebene Verbrechen, dessen Thäterschaft der Spruch der Geschworenen mf Franz Müllers Haupt legt, ein helleres Licht Wersen könnten. (Eine kurze Zu- >«iumcnstcllung dieser Enthüllungen werden wir im nächsten Blatt geben ) Müller's Benehmen zeigt nichts, woraus man ein etwaiges Geslantniß erwarten könnte. Er ist gefaßt und ruhig und genießt eines gesunden Schlafes. Einem Geistlichen, ver in ihn drang, ein Geftändniß abzulegen, erwiederte er, er sei unschuldig, sei auch nie auf jener Eisenbahn gefahren, und fügte hinzu: Seit meiner des h. Heinrich und! Verunheilung habe ich mich der besten Nachtruhe und ungetrüb­ter Stimmung erfreut. Ich möchte nur wünschen, daß jene Per­sonen, die mich durch falsche Aussagen dem Galgen überliefert haben, so ruhig schlafen könnten wie iw.

Italien. Florenz, 6. Nov. Tie Wasser des Mugnone sind in die Statt eingedrungen Der Arno steigt, und es regnet un­aufhörlich. In Folge der Ueberschwemmung mußten die Eisen- bahnsahllen unterbrochen werden. — Briefen aus Rom vom 5. Nov. zufolge nahmen die Einfälle von Banditen zu. Neue Ab- thciluiigcn päpstlicher Soldaten weiten zu ihrer Verfolgung aus- geschickt. Den Soldaten, welche bei Bekämpfung dieser Banden verwundet werden, werden Belohnungen zuerkannt

Amerika. N e wy o rk, 29 Olt, Abends. Am Donnerstag führte der Bundekobergeneral Grant mit seiner ganzen Armee vor Richmond eine Recognoscirung aus in der Absicht, einen all­gemeinen Kampf herbeizusühren. Das Gerücht will wisstn, daS Corps des Consöderutengenerals Price sei geschlagen und zum

popylär. Die Zustimmung der Kammern wird jedenfalls nicht'Rückzüge gezwungen worden uno werde von den Unionisten ver- jiu umgehen sein, da'dem Staate aus dem Arrangement Lasten f folgt. — 3l. Okt. Grant hat (nach der großen Rccognoseirung) erwachsen sollen. — In Sachen der Bundestnippen ist noch keine ^eine frühere Stellung wieder eingenommen (nach Privainachrich- Lersiäkitigling erzielt. - Es wird verbreitet, auf einen etwaigen f teil wäre er empfindlich zurückgefchlagen worden). Ter Rebellen-

Majoritätsbeschli ß in Frankfurt gegen Preußen werde dieses mit dem AE itt auS dem Bunde antworten. Wie weit das begrün­det, siebt dahin. (Schw. M.)

— Berlin. Ein beklaqenSwerther Fall ereignete sich am Frei­tag Abend in der Charitei. In einem Krankenzimmer befanden

ffch 4 NM Teliriuw leidende Männer die aus ihrem Lager fest i Gvttekdiensto. Sonn.aa. IM No». No.m. .Prcd): Herr He.f« Bbutiden waren und alle 4 dem An-ebeine nack schliefen. Ter' ^,,7,,, I. ,r.„dm.l.r- Tätern s. fil-ff-. - Nachm (M-»): He. Wärter ging nur auf Augenblicke in ein Nebenzimmer, um siel S B,»r-r. — Da» O scr ist für die vers chön ten «-men beni mmt.

general Hovd bat Tccalur angeg iffcn, wurde aber zurückgeschla- qen und ging über den Tennessee zurück. Es geht das Gerücht, 300.000 Neger sollen für den Fcühjahrsjcldzug in die Südar­mee conscripirt werden. — Die Räumung von Atlanta wird wi, verrufen Der Rebelle„general Forrest bedrob'Vaducah n.ColumbuS.

vrdigirt, gedruckt und verlegt vou A. V e t leb t L g er.