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!m Ministerium des Aeußern die Unterzeichnung des Friedens-! Unterhaltendes.
Instrumentes. (Tel d. Schw. M ) I E i n t a Y f e r e r M a n n.
— Wien, 29 Okt. Sicherem Vernehmen nach steht die Ver-^ (goit>'e>-uua)
vollständigung des Nabinets durch Ernennung eines Handelsmini- l Der Graf hatte während des Sturmes auf einem Punkte ge- stersunmittelbar bevor. —Derbem Neicksraihvorzulegenve Staats- standen, wo er den ganzen Kampf übersehen tonnte. Sein Herz Haushalt Voranschlag gibt die Gesammteinnabmezu 5 l8,46!,842 fl. schlug unruhig. Als ec die Franzosen mit solchem stürmischen au, die Gesammtansgabe zu 949,842.891 fl. Das Defizit wird Mathe Heranrüchen sah, zog ein Lächeln um seinen Mund, es wich
voraussichtlich durch Kriegskostcnersatz gedeckt. (?) ! chdeß bald, als er die Ruhe und Entschlossenheit bemerkte, mit
— Wien, 81. Skt. Es ist eine russische Eröffnung von be- welcher die Besatzung die Stürmenden empfing,
dingungsweiser Geneigtheit gemacht worden, im allgemeinen In-! Er Hütte die Absicht gehabt, schon beim ersten Sturme den teresse den dortigen Einfluß bei Oldenburg anszubieten, damit die- in dem Keller-verborgenen Franzosen das Zeichen zum Hervor- ses von weiterer Verfolgung der cedirtcn Erbansprüche abstehe. ! brechen zu geben, allein die Besatzung batte noch so wenig Ver-
— Aus Mecklenburg-Schwerin, 27. Okt. Unsere Prü-Ouste, sie war noch zu wohl geordnet,"als daß der Sieg der Fran-
g-lgcsetzgeberei wendet sich immer mehr gegen ihre Urheber TiMosen zweifellos gewesen wäre. Mißglückte der Plan, so war sein ländlichen Arbeiter werden, nach der „Volksftg.", immer knapper ^ Leben gefährdet, sein Verrath ließ sich dann nicht mehr verbergen.
und der Tagelohn höher. Da Niema id sich umsonst Prügeln läßt, so geht der Tagelohn auch um den Betrag der Versiche rnngsprämien wider die Prügel in die Höhe. Tie aus der E>- böbnng des Tagelohns entspringenden Ersparnisse werden aber von uniern ländlichen Arbeitern dazu verwendet, um dem Prü gellande zu entfliehen und sich jenseits des Oceans eine neue Hei- math zu gründen. Innerhalb 2 Tagen wurden neulich wieder 200 Auswanderer mit unserer Bahn befördert. Ter größte Theil derselben bestand aus jungen kräftigen Leuten. Der Hagenower Wartcsaal faßte kaum ihre Zahl, und für den Patrioten war es schmerzlich anzusehen, mit welchen vergnügten Gesichtern die Söhne des Landes demselben den Rücken wandten.
— Den Hamb. Nachr. wird aus Flensburg geschrieben, daß^ anck' für Schleswig wie für Holstein und Lauenburg auf den 8. Dez eine nach den Grundsätzen des Zollvereins auszufübrende Volks,zähl 'ng augeordnet sei. (Tel. d. Schw M)
Täuriiiark. Kopenhagen, 31 Okt. Es beißt, der Minister des Innern habe in einer Privatzusammenkunst jütischer Reichstagsmitglieder den Friedcnsabschlnß mitgetheilt. Es sei eine dreiwöchentliche Ratifitationsfrist bedungen, wonach binnen weiteren 8 Wochen die Räumung Jütlands erfolgen werde. Das Mcstcnde der neu vereinbarten Grenze zwischen Jütland und Schleswig gebe n, ch Westerwedstedt, das Ostende nach Heil-milde nördlich von Christiansfeld. Die Aversionalsumme sei um eine balbe Million vermindert, dagegen habe sich Tänemark zum Ersatz der gekaperten deutschen Schiffe verpflichtet. — „Flyvcposten" vernimmt, daß die in den abgetretenen Herzogthümern verabschiedeten Beamten von den Herzogthümern selbst penfionirt werden, wozu ungefähr 5GHOOO Thlr. erforderlich seien. Dänemark werde die aufgebrachten Schiffe ausliefern, nicht aber den deutschen Kauflcuten den Anfangs geforderten Ersatz für Blokadescha- den zahlen. Ein vorläufiges Schreiben des Finanzministers an die Neichsrathsmitglüder bezeichnet den 5. November als Termin des Z"sa»'incntritts des Reichsraths.
England. London. Am 27. Okt. begannen die Sckiwur- aerichtsverhandlunaen gegen Franz Müller, der bekanntlich angeklagt ist, am 9. Juli in einem Waggon der Nordlondcnbahn den Commis Th. Briggs ermordet zu haben. Ter Angeklagte läug- ncte standhaft und behielt eine sehr gleichmütbige Haltung. Der deutsche Necktsschi tzverein hat ihm die besten Advokaten zur Seite gegeben. Allein die Judicien waren zu stark, um an eine Frei sprechung dcaken zu können. Auf die Frage, ob er sich des Vorrechtes bedienen wolle, eine gemischte Jury von Ausländern und Engländern zu verlangen, erwiederte einer der Advokaten, der Ana,klagte wünsche von einer aus zwölf Engländern zusammengesetzten Jury gerichtet zu werden. Die frühere Angabe, Müller werde eine gemischte Jury fordern, ist also entweder rrrthümlich gewesen oder ist es nachträglich anders beschlossen worden. — Am 29 Okt. ist der Prozeß M Ende gegangen. Müller wurde von den Geschworenen für schuldig erklärt und daraus zum Tode verurtheilt. (Schw. M.)
Frankreich. Paris, 29! Okt. L. Napoleon ist heute Nach- mittag von Nizza in Toulon angekommen und wjrd morgen die Reise hieher fortsetzen. ° ' (Tel. d. Schw. M.)
Er bezwang sich und gab bas Zeichen nicht.
! Zum zweiten Stuem ordneten sich die Franzosen. Sie wußten, idaß Kameraden von ihnen im Schlosse versteckt logen, und griffen mit um so größerer Siegesgewißheit an. Auch dießmal wurden sie in derselben nachdrücklichen Weise empfangen. Wieder hatten sie bedeutende Verluste. Sie geriethcn indeß nicht in Unordnung, sondern drangen entschlossen vor. Sie wären auch dießmal mit Entschiedenheit zurückgeworfen worden, denn schon fing ein Theil an vor dem sickern Feuer der Besatzung zu weichen, da gab Venini das Zeichen und mit lautem Rufe: Vivo Is Idapudtigua! stürmten die Verborgenen ans dem Schlosse den Oesterreichern in Len Rücken.
Ueberrascht, erschreckt wandten diese sich gegen den unerwarteten Feind. Sie tonnten nickt anders vermuthen, als daß ein Theil der Befestigungen überstiegen sei.
Die Franzosen riefen ihnen zu, die Waffen zu strecken, allein Giulays Soldaten antworteten ihnen mit dem Bajonett und Säbel, und würden sie in kurzer Zeit aufgerieben haben, hätten sich die Franzosen nicht auf das Schloßthor geworfen und dieß mit Gewalt geöffnet, ohne daß die Oesterrcicher es verhindern konnten. Die Franzosen stürmten herein, andere überstiegen die Befestigungen, von allen Seiten sah sich die tapfere Besatzung von überlegenen Feinden umringt, wies indeß auch jetzt noch jede Aufforderung, sich zu ergeben, entschieden zurück. Mit den Waffen in der Hand wollte sie fallen.
Es war ein erbitterter Kampf. Jeder von Giulays Soldaten suchte sein Leben so theuer als möglich zu verkaufen und der Feind erlitt schwere Verluste. Der Uebermacht mußten sie endlich erliegen.
Mit dämonischer Freude hatte Venini diesem verzweifelten Kampfe zugeschaut. Ihm verdankten die Franzosen diesen leichten Sieg. Bis zu dieser Stunde war er nicht ohne Besorgniß gewesen, daß Anna ibn verreichen haben und sein Geschick ihn noch im letzten Augenblicke ereilen möge. Jetzt war Alles geglückt, auch die Redoute konnte sich nicht länger mehr Hallen und er dachte mit heimlicher Freude an die Stunde, wenn Wukassovictz mit seinem Corps heranrückte — zu seinem Verderben.
Ein verwundeter österreichischer Offizier kam in diesem Augenblicke zum Grafen. Er sah ihn s» ruhig dastehen, sah sein Lächeln, und der Verdacht, die Ueberzeugung, daß er das Schloß verralhen habe, stieg in ihm auf.
„Sie sind ein Verröchelt" ries er dem Grafen erbittert zu und drang mit dem Degen in der verwundeten Hand auf ihn ein.
Venini verlor seine Fassung nicht. Schnell zog er ein Pistol hervor und ein sicherer Schuß streckte Len Offizier tobt nieder.
„Narr," sprach er, mit bitterem, spöttischen Lackeln aus den Sterbenden niedersehend, „Du änderst cs nickt mehrl — Es ist mein Werk," fügte er mit stolzer Genngthuung hinzu, „und noch mehr als Tu sollen dadurch vernichtet werken."
Ohne Zögern wandten sich die Franzosen nun zur Erstürmung der Redoute, und eine schwere Ausgabe stand ihnen bevor. Venini hatte ihnen den schwächsten Punkt an der linken Seite derselben verrathcn. Sie richteten zuerst einen Scheinangriff auf die rechte Seite, um sich dann mit um so glvßerer Mackt auf den schwachen Punkt zu werfen, allein die Besatzung Halle die Schwäche der Redoute an dieser Seite sehr Wohl erkannt und den Plan der Franzosen errathen. _(Forti, solgt.)
Uevigirl, gcvruckr unr vcrle»« von A. Veltckläger