dem Wagen. Sie begegnete dem glühenden, ste-fKahn an's User fesselnde Seil durch und stieß ihn mit kräftigem r>olti's, den sie trotz der Nacht sofort erkannte. Arm vom Ufer auf. Zwei Pistolenschüsse hallten laut im Thale 1 ,,'-!',,» 6>,m Mll'iek norlor «s Via ^rikkinis niitn nieder und zwei Kugeln schlugen in des Kahnes Nähe in's Wasser.

Hastig sprangen die beiden Verfolger von den Pferden, den Uferrand hinab in den zweiten Kahn. Eine Rettung schien kaum noch möglich, denn mit verdoppelten Kräften mußten sie die Flie­

der Erfüllung seines Verlangens bestand und zu erforschen suchte, Da» steile Klußufer erreichend, stürzten sie hastig hinab. Zwei wohin er fahre. Kähne lagen nebeneinander und ohne Wahl sprang der Bursch

Von dein Wortwechsel erwacht, fuhr Anna erschreckt empor. > hinein und hob Anna nach. Die Reiter erschienen am Usorrand Es war ihr, als ob sie des Advokaten Stimme erkannt hätte, l und riefen noch einmal ihnen ein Halt entgegen.

Halb schlaftrunken, glaubte sie^ geträumt zu haben und blickte ^ Der Bursch hatte schon ein Ruder ergriffen, schnitt das den nniibeUegt aus chenden Blicke V

Hastig fuhr sie zurück. Zum Glück verlor sie die Fassung nicht,

Sie stieß den vor ibr sitzenden Burschen au, der sie verstand und heftig auf das Pferd schlug. Schnell rollte der Wagen weiter.

Der Advokat eilte, so schnell er vermochte, hinter dem Wage»! her, und cs war deßhalb kein Zweifel, daß auch er Anna erkannt' hatte. Der Bursch trieb das Thier zur größten Eile an. Für den Augenblick war keine Gefahr, Laß Volti sie einholcn werde, allein er hatte einmal ihre Spur entdeckt und es war nun voraus- zusehen, daß er Alles aufbieten werde.

Sobald der Tag hereingebrochen war, ließ der Bursch Wagen und Pferd bei einem befreundeten Manne und forderte Anna auf, ihm zu Fuß zu folgen, wenn sie genug Kräfte dazu fühle.

Es ist freilich ein beschwerlicher Weg durch die Berge," sprach er.Mit dem Wagen können wir die Hauptstraße nicht verlassen, Ihr Verfolger müßte uns einholen, worin es ihm gelingt, ein schnelles Pferd zu bekommen, er kann uns sogar den Vorrang abgcwinnen und müßte uns dann sicher an der Lormida, über Welche nur eine Brücke führt, treffen. Durch die Berge kenne ich geheime Wege und kann Ihnen versprechen, Sie sicher hindurch zu führen. Einen kleinen Kahn zum Uebersetzen über den Fluß wer­den wir leicht finde».

Anna war mit Allem zufrieden. Zu der größten Anstrengung fühlte sie Kraft in sich. Die Angst trieb sie rastlos weiter, so daß sie sich nicht einmal Zeit zur kurzen Erfrischung gönnen mochte.

Wir werden in den Bergen freilich nichts finden," erwi­derte der Bursch, indeß fügte er sich willig Anna's Verlangen und belud sich für sie mit den nöthigen Erfrischungen.Sie wer­den einer Stärkung nöthig haben und in den Bergen können Sie sie getrost genießen, dort soll uns Niemand aufflnden."

Es war ein heißer Tag. Ungewohnt der Beschwerden einer solchen Wanderung drohte Anna mehr als einmal gänzlich erschöpft zusammen zu breckenZund selbst durch ihren Begleiter aus das Kräftigste unterstützt, gelangten sie zuletzt nur langsam weiter und mußten öfter ruhen, so sehr Anna auch weiter verlangte,

Ihr Begleiter vertröstete sie, daß sie bald die Bormida er­reicht und auf dem jenseitigen Ufer keine Verfolgung mehr zu beiürchten haben würden. Dennoch war der Mittag längst ver­flossen, als sie den Fluß endlich in einiger Entfernung erblickten.

Tie über ihn führende Brücke war über eine Meile entfernt und Anna schöpfte neuen Muth, denn hier konnte sie ihren Verfolger nicht erwarten. Außerdem wurde die Wanderung jetzt weniger beschwerlich, da die Berge sich langsam abdachten und am Flusse in eine Thalebene verliefen.

Sich einige Erholung gönnend, schritten sie etwas langsamer dabin. In der Entfernung erblickten sie zwei Reiter, welche gleich­falls zu dem Flusse zu reiten schienen. Sie hatten keinen Grund, aus ihnen Verdacht zu schöpfen, dennoch trieb 'eine ahnungsvolle Angst Anna immer und wieder zu ihnen zu blicken. Ta glaubte sie, als sie etwas näher gekommen waren, den Advokaten in einem der Reiter zn erblicken. Und sie hatte sich nicht geirrt, deutlich erkannte sie ihn.

Ihrem Begleiter die Gefahr mittheilend, schritten sie so schnell als möglich dem Flusse zu. Aber auch sie waren gesehen uno erkannt. Sie hatten einen bedeutenden Vorsprung, die schnelleren Pferde mußten sie indeß bald einholen und kürzer und kürzer wurde der Raum, der zwischen ihnen lag.

Anna nahm ihre letzten Kräfte zusammen. Mit Gewalt riß ihr krä-tiger Begleiter, sie halb tragend mit sich fort. Schon riefen ihnen die Reiter aus der Ferne ein lautes Halt zu und strengten die Pferde auf's Aeußerste an, der Fluß lag oben zn nahe vor ihnen, um nicht das Letzte zu versuchen freilich waren sie verloren, wenn das Glück ihnen nicht beistand und sie einen Kahn finden ließ.

henden bald einholen. Starr, zitternd hatte Anna den Blick auf sie gerichtet. Sie sah des Advokaten triumphirend boshaftes Lächeln, aber das Glück verließ sie auch in diesem Augenblicke nicht.

Ter Kahn der Männer war mit einer Kette am Ufer be­festigt, welche ihren heftigsten Anstrengungen widerstand. Sie hörte Volti's lauten, verzweifelnden Fluch, Noch einmal rief er dem Burschen zu, zu halten, und drohte ihn nieder zu schießen. Der Bursch achtete nickt darauf und ruderte kräftig weiter. Schon hob der Advokat' das Pistol empor. Da stellte sich Anna muthig vor ihren entschlossenen Begleiter, um durch ihren Körper ihn zu schützen und den Advokaten zu verhindern zu schießen. Doch dieser dachte nur an seine eigene Gefahr und Anna war es, die um seine Verrätherei wußte. Cs galt ihm gleich, ob er sie lebend oder tvdt in seine Gewalt bekam, denn sein Leben stand aus dem Spiele, wenn sie entkam.

Das Pistol blitzte auf und mit leichtem Aufschrei zuckte Anna zusammen. Die Kugel batte sie getroffen, allerdings nur leicht und ohne Gefahr am Arme,

Ihr Begleiter sprang entrüstet empor, um sie zn schützen. Sie verbarg Schmerz und Wunde und bat ihn mit größter Fas; sung, Weiler zu rudern.

Als es Volti und seinem Begleiter endlich gelang, die Kette zu sprengen, legte der Kahn, der Anna trug, bereits am jen­seitigen Ufer des Flusses an. Trotzdem ließen die Verfolger sich nicht abhalten, ihnen zu folgen.

Anna's Begleiter hatte ihr versichert, daß sie an diesem Ufer nichts mehr zu befürchten haben werde und allerdings nahmen sie hier bald waldige Berge auf, in denen ihm die geheimsten Wege bekannt waren, aus denen cs unmöglich war, ihre Spur zu ver­folgen.

Nur zn bald sahen ihre Verfolger dies; ein. Volti wagte nicht in der ihm unbekannten Gegend den Flüchtigen nachzueilen, denn leicht konnte er gerade den entgegengesetzten Weg einschlagen und dann war alle Hoffnung sie zu erreichen dahin. Er verlor indeß seine Ueberlcgung nickt. Daß Anna Sasella zu erreichen strebte, unterlag keinem Zweifel mehr. Er kannte die ungefähre Entfer­nung bis dahin Anna mußte durch die Aufregung und Beschwer­den der Jluckt nolhwendig auf das Aeußerste erschöpft sein. Zudem halte er gesehen, als er auf sie schoß, daß sie znsammenzuüte. sie war also getroffen und wenn auch nur leicht verwundet, so trug Ließ Alles doch dazu bei, ihre Flucht möglichst zu verzögern.

Gor fttzung folgt,)

Worträthsel.

Hat es die Silbe schaft am Schluß, Gewährt es manchem Freude;

Dach wer's auf heit ertragen muß. Wird oft des Kummers Beute,

Frankfurter Gold-Cours vom 21. Oktober.

ä, !r,

M-tcn ... , v 41

Friedrichsd'or , - - Holland lO fl.-Stilckc Nand-Pulraten . ,

20 -Frankenflücke Lugt. Kovcrcings . .

Preuß Kassenscheine_

Ncdigirt, gedruckt underlegt von A, Vel kcklägrr

42

v'/,

v 487,-4072 s 32 33

» 2s-2« ll SV S4 1 44'/,-. 45'/.

Cours

der k. w. Staatokassen-Verw»lt«!»g für Goldmünzen. Unveränderlicher t§ ourS : Wmtr Dukaten . . 5 fl 45 k. Veränderlicher CourS:

Dukaten.5 fl. 32

Preuß, Pistolen , S fl, 54

Andere ditto . . . , !1 fl. 3V

20-Fra»kenslücke, . . 9 fl. 22.

Stuttgart, 15, Oktober 1884 K. StaatskaffenverwaltiMA.