wie ihm wolle, so kann es in keinem Fall schaden, wenn die fürmentlich zwar Kapitalien unter alftn Arten non Gemeindever- uns so hochwichtige Eisenbahnfrage nach allen Seiten hin gründ-!mögen in der Regel den größten Ertrag geben, aber weniger

lich erörtert wird. Die praktische und naturgemäße Richtung wird sich schon Bahn brechen.

1864.

sicher seien als Grundstücke, insbesondere Waldungen, welche für die Gemeinden am besten passen."

Tie Vortheile des Waldbesitzes wurden denn auch in der letzten Bürgcrversammlung sofort von mehreren Rednern hervor- gehoben und wollen wir nur kurz erwähnen, daß die Erfahrung aus d> n Jahren 1846- 52 gelehrt hat, daß Kapitalanlagen, welche, nebenhergesagt, bei solchen bedeutenden Summen wie hier, ohne­hin schwerer zu bewerkstelligen wären, auch bei dopp lter Psand-

Capitalbriefe können

Calw. 22. Sept.

Das Wald-Derkaufs Projekt.

In der neulich abgehaltenen Bürgerversammlung wurde be­kanntlich von einem hiesigen Bürger ein Plan auseinandergesctzt, wonach nicht bloß die jährliche Gemeindeschadens-Umlage wegfal

len solle, sondern jedem Bürger sogar eine jährliche Nutzung von! sicherheit oft nicht vor Verlust gesichert sind 20 fl., sage 20 fl. in Aussicht gestellt wurde. Wäre dieser Plan' ferner leichter flüssig gemacht werden als der Wald, bieten deß- begründet, so würde leicht begreiflich jeder Bürger mit vollem Her-si)alb auch gegen Unterschlagung keine solche Sicherheit wie der­zeit zustimmen, allein derselbe beruht auf ganz unrichtiges Berech Wald. Wie wäre es namentlich unfern ärmern Bürgern zu nung, und es hätte erwartet werden dürfen, Laß ein solcher Plan, f Muthe, wenn ksin dürrer Stecken mehr gesammelt werden könnte, ehe er einer öffentlichen Versammlung von 120 Bürgern vorge-j kein Streulag mehr wäre. Hiezu kommt, daß die Staatsregierung legt wurde, etwas besser durchdacht worden wäre. Um nnrichii f sicher nie die Genehmigung zu Veräußerung des Gemeindewaldc's gen Ansichten und vergeblichen Hoffnungen vorzubeugen, dürste! geben würde

es immerhin gut sein, diesen Plan öffentlich einer näheren Be Ter Wald ist und bleibt da' sicherste Vermögen einer Er­leuchtung zu unterziehen. ! meinde, wie denn auch der Staat bekanntlich immer mehr Wald

Nach demselben sollen sämmtliche Sladtwaldungen verkauft sich zu erwerben sucht und so wollen wir denn unfern Wald ge- werden, der Erlös hieraus Wird zu einer halben Million veran­schlagt, dieser Erlös solle gegen sichere Unterpsandsbestellung an­gelegt werden und der Zinsenertrag würde bei 4 Prozent aus^gen besitzen würden als wir jetzt haben!"

jener Summe jährlich auf 20,000 fl sich belaufen, von welchen!-

das jährliche Defizit mit 7000 fl getilgt und die übrigen >3,000 fl. ^ Tagesereignisse.

trost behalten und statt ihn zu veräußern, lieber den frommen Wunsch aussprechen:wenn wir nur noch einmal so viel Waldun-

'' Kl.

unter die Bürge' vertheilt würden. Dies; wäre nun Alles recht

reine Königliche Majestät haben den Minister des K Hauses

schön und gut, allein einmal ist hiebei ganz übersehen, daß das und der auswäriigen Angelegenheiten, Frhrn. v. Hügel, den Mi- Defizit, welches gegenwärtig 7000 fl. beträgt, in dem Fall, wenn'nister des Innern, Frhrn. v. Linden, und den Chef des .Finanz- der Wald verkauft und der seither daraus gezogene Nutzen, wel ! departements. Staalsrarh v. Sigel, letzteren auf sein Ansuchen, cher einschließlich des in natura daraus bezogenen Holzes für Be-! von der Verwaltung der betreffenden Departements gnädigst zu soldungen, Schulen re. nach Abzug der Berwaltungskosten ausi entbinden, übrigens sich vorzubehalten geruht, die anderweitige 12,000 fl. sich belauft, wegfallen würde, aus 19,000 fl. sich er-' Verwendung dieser Diener im K. Staatsdienste, sobald als die höhen würde, so daß von obigen 20,000 fl. nur noch 1000 fl. zu'Umstände es zulassen, einzuleitcn. Sodann haben Se. Kon. Maj. vertheilen wären, und die jährliche 'Nutzung nicht 20 fl., sondern! zum Minister des K. Hauses und der auswärtigen Angelegenhei- blos 12 fl betragen würde Nun, auch Ließ wäre immerhin sicn den Vizepräsidenten der Kammer der Abgeordneten Frhrn. v. noch sehr annehmbar, da dann wenigstens der Gemeindeschaden! Varnbüler, zum Minister des Innern den Staatsrath v. Geßkdr wegfallen würde, allein das ganze Gebäude jenes Plans ist von - zu ernennen, die Verwaltung des Finanzdepartements aber zunächst vornherein auf Sand gebaut, indem unser Wald viel zu hoch sin provisorischer Weise dem Direktor v. Nenner unter gleichzeiti- geschätzt ist. Bei jener Berechnung ist für den Morgen Wald ger Beförderung desselben zum Staatsrath zu übertragen geruht, ein Erlös von 500 fl zu Grund gelegt, allein diese Annahme ist ! Auch ist der seitherige Chef des Departements des Kirchen- und falsch. Nach der im Jahr 1860 herausgegebenen Beschreibung! Schulwesens, Staalsrath v. Golther, zum Kultminister ernannt des Oberamts Calw, S. !41, oben bewegen sich hier die Preise worden. (St.-A)

eines Morgens Wiese von 300600 fl., die eines Morgens Acker! Stuttgart, 23. Sept. Wie wir vernehmen, werden der von 50350 fl. (einzelne Ausnahmen natürlich nicht ausgesrbios- König und die Königin in Begleitung der Kaiserin von Rußland sen), der Morgen Wald ist aber im Durchschnitt immer weniger^ Dienstag Nachmittag von Friedrichshasen hier eintreffen. Auf Werth als der Morgen Acker und Wie uns von Sachverständigen! das Volksfest wir» der Kaiser von Rußland wieder hier erwartet, bestimmt versickert wird, ist bei unsern Waldungen, worunter be-l Italien. Turin. 22. Sept., Abends Nachdem gestern

kanntlich, z. B. im Altweg, auch abgehetzte sind, im Durchschnitt der Morgen nur 250 fl. werth. Nun besitzen wir. wie aus der Oberamtsbeschreibung zu entnehmen ist, hier 1361 Morgen, wo' runter nicht kulturfähig 20 Morgen. Verkaufen wir diese 1341 Morgen zu 250 fl. Per Morgen, so würden wir einen Erlös nicht von einer halben Million, sondern bloß von 335,250 fl erzielen, und aus diesem Capital zu 4 Prozent angelegt bloß einen jähr­lichen Zinsenertrag von 13.410 fl. bekommen, welcher Ertrag fick durch die in Abzug zu bringenden Verwaltuvgskosten noch beträckt- lick vermindern würde, während wir dieses Jahr aus unsern Wal­dungen 14.000 fl. und nach Abzug der Verwaltung»- und Un­kosten, sowie des in natura daraus bezogenen Holzes für Besol düngen, Schulen, Zwickel re, welches andernfalls gekauft werden müßte und wieder einen beträchtlichen Geldaufwand erfordern würde, noch eine reine Rente von 10,000 fl. beziehen. Also nicht einmal pekuniär kämen wir bei diesem Waldverfilberungsprojekt besser weg und es bleibt nur noch übrig, auch die sonstigen Vortheile zu berühren, welche der Wald bietet

Ganz mit Recht sagt Zeller, bekanntlich eine Autorität in Gemcindesachen, in seinemHandbuch für die württ. Gemeinde­behörden", S. 70,daß nicht immer derjenige Besitz, welcher den größten Ertrag gebe, unbedingt der vortheilhasteste sei, daß na-

eine Emeute auf dem Sckloßplatz unter dem Rufe:Es lebe Tu­rin als Hauptstadt", staltgrfunden hatte und das Militär mit den Waffen eingcschritten war, wurde heute die Ruhe nickt wei- der gestört. Die Amtszeitung erzählt die gestrigen Ereignisse und sucht nachzuweisen, daß der blutige Zusammenstoß aus dem Schloß­platz ein zufälliger gewesen sei, indem die angegriffenen Scharf­schützen ihre Waffen zur Dertheidigung ohne Commando gebraucht Härten. Zehn Civilisten sind todt, mehrere verwundet; 20 Scharf­schützen ebenfalls verwundet, wovon 5 schwer. Zahlreiche Trup­pen sind eingerückt und unter Rocca's Befehl gestellt; die Natio­nalgarde ist einberufen. 23. Sept., Mittags. Gestern Abend erneuerten sich die Unruhen. Hausen zogen mit aufrührerischem Geschrei durch die Stadt, man schoß und warf Steine gegen das Polizeigebäude. Die auf dem Platz jdes heil. Karl aufgestellten Truppen gaben Feuer. Es gab etwa 20 Todte und Verwundete. Unter den Truppen sind viele Verwundete, darunter ein Oberst­lieutenant. Heute Morgen ist es ruhig. Eine Proklamation des Bürgermeisters ermahnt zur Ruhe. Man hofft, daß sich die Auf­tritte nicht wiederholen. Abends. Die Ruhe ist wieder herge­stellt. Der König hat General Lamarmora beauftragt, ein neues Kabinet zn bilden. Der Vertrag mit Frankreich ist in ganz Ita­lien mit lebhafter Befriedigung anfgenommen worden.

Ncdigirt, gedruckt und verlegt von A. Setsckläger