lnng des deutschen Nationalvereins wird am 31. Oktober und 1. Nov. in Eisenach slattsiuden. Der Ausschuß wird ebendaselbst wahrscheinlich schon am 23. Okt. zusammentrcten.
— Schwalb ach, 21. Sept. Der Kaiser Alexander ist um halb eils Uhr eingetrofsen; sein Besuch bei der Kaiserin dauerte dreiviertel Stunden; ein Viertel nach 12 frühstückte er und reiste darauf wieder ab. Fast gleichzeitig mit dem Kaiser von Rußland traf auch der Erzherzog Stephan von Oesterreich zum Besuche der Kaiserin hier ein.
— Dresden, 21. Sept. Tie preußische Regierung hat eine
Zollkonferenz auf den 26. d. M. nach Berlin berufen zur Feststellung des Beitritts Darmstadts zu den Verträgen vom 26. Juni und zur Eröffnung der durch die letzteren vorgesehenen Vec Handlungen. (St.-A.)
— Berlin, 19. Sept. Tie bekanntlich in einem dreijährigen Zeitraum im ganzen Bereich des Zollvereins gleichzeitig wiederkehrende Volkszählung wird am 3. Dez. d I. wieder stattfindest.
— Wien, 20. Sept. Die General-Corresp. dementirt die beunruhigenden Gerüchte über den Stand der Friedensverhandlungen. Heute oder doch morgen findet die fünfte Konferenzfitzung statt.
Schweiz. Bern, 20. Sept. Der eidg. Untersuchungsrichter hat nun gar einen Verhaftsbefehl gegen Fazy erlassen. Nun wird derselbe ganz gewiß seinen Sitz im Nationalrath nicht einnehmen, nnd doch sind die Rekurse gegen den bundesräthlichen Entscheid über die Wahl Cheneviere's jetzt eingelangt.
Italien. Die römische Frage hat einen Schritt vorwärts gethan Am 15. Sept. wurde zu Paris eine zwischen Frankreich und Italien abgeschlossene Convention gegenseitig unterzeich net. Die Bedingungen find folgende: Frankreich wird dem Papst mittheilen, daß längstens binnen 2 Jahren die französische Armee die päpstlichen Staaten völlig geräumt haben wird. Die Regierung des Papstes wird von nun an Anstrengungen machen zur Bildung einer Armee. In dem Maße, als diese Organisation fortschreitet, und sobald eine Armee hergestellt ist, welche dem jetzigen Okkupationsheer an Zahl gleichkommt, werden die sranzö fischen Soldaten abziehen. Um der päpstlichen Regierung die Bildung dieser Streitkräste zu erleichtern, gewährt ihr Frankreich Las Recht, französische Freiwillige anzuwerben, wie sich selbstverständlich die anderen kathol. Nationen beeilen werden, diesem Beispiel zu folgen. Keine andere fremde Macht dars Garnison in Rom halten. Der König von Italien verpflichtet sich, die päpstlichen Staaten nicht anzufallen und zu verhindern, daß bewaff nete Banden in dieselben eindringen. Ferner verpflichtet sich Viktor Emanuel, die Hauptstadt des Königreichs definitiv nach Florenz zu verlegen. Auch soll sich die Italien. Regierung zur Uebernahme eines großen Theils der päpstlichen Schuld verpflichten müssen, was bei der wackelnden Finanzlage keine Kleinigkeit wäre. (Ter Constitutionnel bestätigt in einem offiziösen Artikel die Vereinbarung, auch die Uebernahme eines Theils der Schulden.) Einige wollen auck von einem Paragraphen wissen, durch welchen Italien förmlich auf Venetien Verzicht leistet. — Das Parlament ist aus'den 5 Okt. zusammenberufen, um den Inhalt der Konvention zu vernehmen — Die Regierung hat bereits in einem Rundschreiben an die Präfekten den Abschluß des Vertrags und die Verlegung der Hauptstadt nach Florenz angekündigt Am 18 Sept. wurde in Turin ein Rath der Generalität gehalten, worin dieser Entschluß der Regierung vollständig gebilligt wurde. Nur Lamarmora fehlte, und dieser hat sich schon früher zustimmcnd ausgesprochen. Am meisten Widerspruch wird die Verlegung der Hauptstadt bei der radikalen Partei und dann in Turin selbst finden.
Frankreich. Paris, 19. Sept. Der Herzog von Magenta, der neue Generalgouverneur von Algerien, ist gestern von Toulon nach Algier abgegangen. Heute sind 1000 Mann Verstärkungen nachgesolgt.
England. London, 19. Sept. Der Herzog von Sachsen- Koburg'und Gemahlin haben sich gestern von der Königin in Balmöral verabschiedet und sind hier eingetroffen, um heute die Rückrcis. nach Deutschland anzutreten. — Eine Arbeitseinstellung in großem Maß hält jetzt die Kohlen- und Eisendisteikte von Staffordshire und Worcestershire in Aufregung. Seit mehreren ^ ----- NcLigirl, gedruckt und verte
Wochen ist die Bewegung schon im Gange und die Zahl der Arbeiter, welche sich weigern, auf die in Folge der niedrigen Ei- lenprcise von ihren Herren beschlossene Herabsetzung des Lohns um 6 Pence täglich einzugehen und es vorgezogen haben, ihre Beschäftigung zu verlassen, wird bereits auf 18,000 angegeben.
Amerika. New-York, 10. Sept., Abends. Es geht das Gerücht, Mobile sei genommen.
Asien. Aus Batavia schreibt man unterm 27. Juli dem Moniteur, daß die Cholera endlich abzunehmen anfange. In Samarang und Surabaya hat sie die schrecklichsten Verheerungen angerichlet. In der elfteren dieser beiden Städte sind vom 27. Mai bis zum 15. Juli von 3331 Kranken 1529; worunter 111 Europäer, gestorben In Surabaya war die Zahl der Krankheitsfälle etwas geringer, aber das Sterbtichkeitsverhältniß stärker.
Unterhaltendes.
Ein tapferer Maus.
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Der Graf trat kurze Zeit darauf ein und als Paul ihm den Zweck seines Besuches mittheille, erwiederte er nickt im Geringsten überrascht: „Ich habe es mir wohl gedacht; die Lage des Schlosses ist eine zu günstige und für hie Straße zu wichtige, als daß dieser Punkt nicht befestigt werden sollte. Daß Sie die Befestigung leiten, ist mir sehr angenehm, ick werde hier so lange als möglich bleiben können und hoffe, Sie werden uns Schutz gewähren."
„Mit meiner Ehre stehe ich Ihnen dafür ein", versicherte Paul. „Aus diesem Grunde sehe ich meine mühevolle Ausgabe sogar als eine Vergünstigung an."
Ter Graf verbeugte sich dankend. „Ist Ließ der einzige Punkt, den Sie befestigen werden?" fuhr er scheinbar ganz gleich- gütig fort.
Paul zögerte mit der Antwort. Annas Augen ruhten mit einem ängstlichen Ausdruck auf ihm, ohne daß er es bemerkte.
„Die Straße von Dego her bietet eine Menge günstiger Punkte", sprach Venini weiter. „Ich sollte denken, wenn Sie noch einige der nahe gelegenen Höhen besetzten, so würde ein Vordringen des Feindes aus dieser Straße unmöglich — so viel ich davon verstehe", fügte er lächelnd hinzu.
„Sie haben jedenfalls einen sehr richtigen und scharfen Blick", entgegnete Paul. Auch die Höhen von Cassano, Poggio »nd Sella werden in gleicher Weise besestigt und mit Datterieen versehen werden "
„Es sind die geeignetsten Punkte", setzte der Graf das Gespräch fort. „Es ist eine mühevolle Arbeit und wird Zeitaufwand erfordern."
„Nun, der Krieg ist noch nicht ausgebrochen", warf Paul halb scherzend ein.
„Ich hoffe, Sie werden bis dahin sämmtliche Höhen befestigt haben," erwiederte der Gros. „Wie viel Zeit ist dazu durchaus erforderlich?"
„Das ist schwer zu bestimmen", entgegnete Paul, der wieder Annas warnenden Blick bemerkte. „Es lassen sich in vierund- zwsnzig Stunden schon tüchtige Schanzen aufwerfen", fügte er hinzu, „und sobald eine hinlängliche Anzahl Geschütze aus die Höhen gebracht sind, kann der Feind die Vollendung der Befestigung nicht mehr hindern, weil an jenen Stellen keine Gegenpunkte sind, welche er besetzen könnte. Es thut mir nur leid, daß ich Ihren herrlichen Park vernichten lassen muß. Ich kann es nicht hindern nnd Sie selbst, Herr Graf, werden sich davon überzeugen, daß es durchaus ncthwendig ist. Zürnen Sie deß- halb Denen, welche diesen Krieg beginnen — den Franzosen!"
„Es haßt die Franzosen Niemand mehr als ich", sprach Venini, wer ihn indeß aufmerksam beobachtet hätte, müßte bemerkt haben, daß dieß nickt seine aufrichtige Meinung war. „Ich verlange für mein Eigenthum nicht mehr Sicherheit und Schonung, als' der Vorthcil dieses Landes gestattet. Kommen Sie Ihrer Pflicht ohne Besorgniß nach, mich werden Sie nicht murren sehen."
(Fortsepnng folgt.)
Gottesdienste. Sonnta g. 25 L>t't Bonn (Pred.): ,hr. Dekan H c- bcrle. — Kinde,lehre mit den Töchtern I. <zl. — Aapmittag» (Blbetüiivde):
Herr Hel-er Lcvmidt. _ ,
U von A. Gel sck läg er.