die Möglichkeit einer Verständigung über eine Zolleinigung, und Ich bin zu alt, um persönlich am Kampfe Theil zu nehmen," im Bejahungsfall beginnen die Verhandlungen über Abschluß eines I entgegnete der Graf,ich darf deßhalb nicht murren, wenn mir an- Zoll- und Handelsvertrags. (Fr. A.). dere Opfer zugemuthel werden. Es istzzum Wohle des Vaterlandes!"

Schweiz. Genf Auf dem Genfersee haben sich mehrere Er erhob sich, gleichsam als ob er sich schämte, diese Worte. Ungluckösalle zugetragen. Einige Savoyer Schisser versanken!^ seinem Herzen so fern lagen, ausgesprochen -u haben Auf Mltten rm See be, ruhigem Wetter. Der Anker hatte ,'ck los-iMe Fälle mochte er diesen Gegenstand nicht weiter verfolgen, gerissen und durch schnelles Abrollen der Kette wurde das Segel- ^ ^

bovl umgeworsen. Am Montag Abend versuchten einige junge Gegenwart

Leute, Söhne aus achtbaren Genfer Familien, den stürmi-j ^ una ha e ihm gern noch

schen See mit einem kleinen Seegelbcot zu bemeistern. Umlljb ^ ^ ^ - . . / ' urd ihr indeß unmöglich.

Uhr Nachts hörte man verzweifelte Hilferufe, fand aber nur noch! ^"ner trat rn diesem Augenblick ein und überreichte

das umgestürzte Boot; die Leicken konnten noch nicht entdeckt wer A Brief, wetchpn ein Bote aus dem Thale gebracht hatte,

den. DasFreiburger Journal" erzählt: eine Abtheilung P""t erkannte Ae Hand fernes Generals und erbrach ihn hastig. Zuchthäusler, begleitet von den Aufsehern, hatten am Sonntag ^ schien eine Nachricht zu enthalten, welche ihm nicht sehr an- Nachmittag Las Strashaus verlassen, um sich nach einem Bauplatz genehm war^ denn für einen Augenblick zog sich ein trübet Schatten in der Nähe der Stadt zu begeben. Sträflinge und Aufseher ""^r seine Stlrn

waren toOll betrunken, fingen unterwegs einen heftigen Wortwechsel an, prügelten sich und mußten schließlich von Len Zuschauern ge­trennt und nach Hause geführt werden.

England. London, 16. Sept. Franz Müller ist an Bord des Etna von Newyork aus angekommen. Er betheaert fortwäh­rend seine Unschuld.

Amerika. N ewyor k, 7. Sept. Die Einnahme von Atlanta durch die Unionslruppen ist jetzt vollständig bestätigt; es fand bei Jonesboro eine Schlacht statt, in Folge deren der Rebellengene- ral Hovd zur Räumung Allanta'S gezwungen war. Er verlor in dieser Schlacht 10 Kanonen und 1000 Gefangene. Gene­ral Fremont hat seine Präsidentscbaftskanvidatur zurückgenommen. Nach derNewyork Tribüne" wären die Franzosen in Mexiko in vierSchlachten" von den M xikanern geschlagen worden.

Unterhaltendes Ein tapferer Mann.

(Fortsetzung.)

Paul schöpfte nickt den geringsten Verdacht und war für Oesterreichs Sache begeistert.

Ich schätze die Franzosen nicht gering", erwiederte er,ich habe indeß auch die beste Meinung von unserem Heere. Meine Leute sehnen sich nach dem Kampfe und ich hoffe, der Ausgang des Kriegs wird nicht unzweifelhaft sein. Der französische (Ge­neral Scherer ist für einen Feldherrn zu unentschlossen, die Sol daten sind im traurigsten Zustande, zerlumpt und halb verhungert, der Mangel an den nothwendigsten Bedürfnissen, welcher sich im französischen Heere mit jedem Tage mehr geltend macht, hat die Bande der Tisciplin gelockert und zerrissen, ein großer Theil der Soldaten ist zu Marodeurs geworden, selbst in ihrem eigenen Vaterlande. Man braucht kein Prophet zu sein, um oorauszusehen.daß dieser Zustand noch weit schlimmer in Feindes Land werden wird."

Sie haben Recht", gab der Graf scheinbar ruhig zu, indeß vermochte er nickt zu verbergen, wie unangenehm ihm diese genaue Kenntniß von dem Zustande des französischen Heeres war.Ich habe fast dasselbe gehört, indeß ist es immer gewagt, den Worten der Kundschafter völlig Glauben beizumessen. Haben Sie Männer, auf welche Sie sich durchaus verlassen können? Sonst könnte ich Ihnen einige empfehlen."

Paul dankte.

Das österreichische wie das piemontesische Heer ist im Ganzen etwas zu langsam," fuhr der Graf fort.Nach meiner Ansicht

Ich muß heute noch fort", sprach er halblaut zu Anna.

Sie wollen uns verlassen?" fragte der Gras, der diese Worte gehört hatte, scheinbar mit der größten Theilnahme.Ich hatte gehofft, daß Sie für längere Zeit Ihr Quartier hier auf dem Schlosse aufgeschlagen haben würden."

Der Dienst ruft mich", erwiederte Paul.Ein Soldat ist nie sein eigener Herr. Indeß hoffe ich, daß wir uns wieder sehen werden, denn meine Abwesenheit wird vielleicht nur wenige Tage währen."

Werden Sie weit reisen?" warf der Graf ein.

Ich werde ziemlich in Ihrer Nähe bleiben", antwortete Paul. j,Jch habe Befehl erhalten, meinen General zu begleiten, der die hiesige Gegend genau kennen zu lernen wünscht? Mir selbst ist es angenehm, denn nichts ist in einem fremden Lande erwünschter und nothwendiger als genaue Terrainkenntniß. Der Krieg kann sich ja leicht in diese Gegend hinziehen "

Wohl möglich", bestätigte Venini.Ich bedauere, daß ich Sie nicht begleiten kann. Ich würde Ihnen von Nutzen sein, weil vielleicht wenig Männer mit der ganzen Gegend so genau bekannt sind wie ich. Einen gewöhnlichen Führer werden Sie aum benutzen können, denn für Sie kann nur das Interesse aben, was auf den Krieg Bezug hat."

Es liegt außer meiner Macht, Ihr freundliches Anerbieten anzunebmen", entgegnete Paul;indeß werde ich dasselbe dem. General mittheilen, wenn Sie wünschen."

Er begegnete einem warnenden Blicke Annas und schwieg. Was derselbe bedeutete, begriff er nicht, aber er wußte, daß sie nur sein Wohl im Auge habe.

Lassen Sie", warf der Graf ein,ich will mich nicht auf­drängen. Ich hätte Ihnen Männer empfehlen können, welche die ganze Gegend genau ausgenommen hätten doch wozu" fügte er sich anders besinnend hinzuda Sie dieselbe selbst bereisen, ist es unnütz."

Tie eigene Anschauung bleibt immer das Zuverlässigste", erwiederte Paul.Ein Fehler oder eine Nachlässigkeit in der Zeichnung kann in einem wichtigen Augenblicke Alles verderben."

Der Graf warf einen schnellen, forschenden Blick auf Paul, dieser schien indeß durchaus arglos zu sein, denn er trat ihm ent­gegen und reichte ihm die Hand zum Abschiede.

Nun, eine glückliche und erfolgreiche Reise!"' ries Venini, und wenn Sie zurückkehren, vergessen Sie Magliani nicht." Paul versprach es. Auch von Anna mußte er in so kurzer,

hätte es die Kreuzpässe früher besetzen oder befestigen müssen, oder j förmlicher Weise Abschied nehmenSei vorsichtig," flüsterte sie

ist es vielleicht die Absicht des österreichischen Befehlshabers, den Krieg aus dieser Gegend in eine andere zu wenden?"

Anna blickte Paul verstohlen und warnend an. Er sah den Blick, verstand ihn indeß nicht. Gegen den Grafen hegte er nicht das geringste Mißtrauen, allein in Mittheilungen, welche nicht ihn allein betrafen, war er äußerst vorsichtig. Ihm war der Kriegsplan seines Heeres nicht verborgen, dennoch erwiederte er ausweichend: ,,Es ist möglich, ich glaube es indeß kaum. Nach meiner Ansicht ist diese Gegend nicht ungeeignet zum Kriege; sie bietet manchen Vorrhejl dar, wer ihn richtig zu benutzen weiß Für Sie, Herr Graf, wäre es allerdings erwünschter, wenn der Kriegsschauplatz in eine andere Gegend verlegt würde.

ihm zu. Dann verließ er schnell das Gemach, schwang sich auf sein Pferd, welches vor dem Schlosse schon bereit gehalten wurde und ritt in das Thal hinab.

Mehr als einmal wandte er Len Kopf zurück, in der Hoff­nung, Anna auf dem Altane ober am Fenster zu erblicken vergebens.Sei vorsichtig," tönten ihre Worte in ihm wieder, er verstand sie indeß nickt. Sollte er ihrem Vater mißtrauen? Der Gras war so freundlich und zuvorkommend gegen ihn ge­wesen! Er schüttelte diese Gedanken ab, denn nur schwer kam Furcht in ihm aus, mit jugendlich frischem Muthe sah er jeder Gefahr entgegen und schon jetzt freute er sich aus das Wiedersehen des geliebten Mädchens nach wenigen Lagen. (Forts, folgt)

Nedigirt, gedruckt und verlegt von A. Vet sckläger.