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Großfürsten Nikolaus, Alexander, Wladimir, Alexis, SergiuS und schwöre dieses zu thun. Ich schwöre Niemand zu verräthen."
Paul und der Großfürstin Marie hier ein und wurden auf dem .
Perron des Bahnhofes von Ihrer Majestät der Königin empfangen. Se. Maj. unser König war in der Uniform seines russi-
Bei einer Haussuchung fand man auch 3 Medaillons bei Kober, welche in ihrem Innern die Eidesformel und den Namen des Schwörenden bargen; ein ebenfalls gefundenes Mitgliederverzeich- s'chen Regiments dem kaisecl. Schwager mit Extrazug bis Bibe-'niß enthielt nur obige 3 Namen. Eduard Egan war noch nicht
rach enigegengreilt. Die Begrüßung zwischen dem Kaiser und' " " ' " ^ ^ ' '." "" "
seiner Schwester, der Königin, war eine überaus 'innige und zärtliche. Nach der Begrüßung bestiegen die hohen Herrschaften
und
14 Jahre alt und wurde deßhalb seinem Vater übergeben; Alfred John hatte bis dahin noch nichts Strafwibriges unternommen es erschien daher Kober als der einzige Schuldige, welcher verführt, die Zettel geschrieben hatte u. s. w. Begleitung eines ungemein glänzenden Gefolges angekomrnen. i B>er Staatsanwalt erhielt seine Anklage trotz einer Jmmediatein- Auf dem Vorplatze, vor dem Bahnhof strahlten in schönstem Gas-! gäbe der Eltern Karl Kobers, worin dessen Unzurechnungsfähig- licht die Namen „Karl und Olga", und oben am Eingang zum-keit hervorgehobcn wurde, aufrecht Der Angeklagte erklärte bei
die Hofwagen und fuhren in das K. Schloß. Der Kaiser war auch die Beiden v in Begleitung eines ungemein glänzenden Gefolges angekommen.! Der Staatsanwalt
Schlosse der Name „Alexander". Die Anwesenheit des Kaisers datier wird bis Dienstag den 20. Sept. dauern, während die Kaiserin noch länger hier verweilen wird. — Bei einem vorgestern in dem benachbarten badischen Marktflecken Jmmenstab aus- gebrochcncn Brande ereignete sich das Unglück, daß ein hiesiger Feuerwehrmann in das brennende Haus hinunterfiel. Er wurde so schnell als möglich gerettet, und wenn auch keine Gefahr für sein Leben vorhanden ist, so hat er sich doch erhebliche Brandwunden zugezogen. Der gerade anwesende Großherzog von Baden ließ nicht nur in seiner Equipage schnell einen Arzt von Mark-, dorf holen, sondern bedachte den verunglückten Feuerwehrmann
seiner Vernehmung Alles für Scherz. Nach einer längeren Be- rathung verkündet der Gerichtshol das Urtheil, nach welchem Karl Kober des Verbrechens des Hochverrates schuldig befunden und zu süns Jahren schweren Kerkers verurtheiit wurde. Gleichzeitig beschloß der Gerichtshof, die Akten dem hohen Obergerichte behufs ausgedehnterer Milderung vorzulegen. Der Angeklagte behielt sich die 24stündige Bedenkzeit vor.
— Wien, 14 Sept. Es ist hier, so schreibt man der „D. A. Z.", nach verläßlichen Mittheilungen aus Paris, jetzt kein Keheimniß mehr, daß die fast improvisirte Reise der Kaiserin Eugenie nach ^ chwalbach weder durch ihren Gesundheitszustand bedingt ist (ihre
auch mit einem Geldgeschenke. Se. Maj. der König, welcher bei! Gesundheit läßt nichts zu wünschen übrig), noch in einer „häus- Ausbruch des Feuers zufällig durch das Dorf fuhr, ließ sich, um s licheu Scene" ihren Grund hat (der Kaiser hat sich nichts vor- ersorderlichen Falls Hilfe einlreten lassen zu können, sogleich nach Izuiverfim, was die Kaiserin nickt längst gelernt, ihm zu vergeben), dp» R^'icklitnisien des Verunglückten, sowie nach dem durch den'sondern daß diese Reise aus den ausdrücklich und nachdrücklich
sowie nach dem durch den! sondern daß
chadeu erkundigen. I ausgesprochenen Wunsch des Kaisers erfolgt ist, und daß sie den
12 Sept. Bis jetzt find vier Landkapilel bestimmten Zweck bat, eine wie es scheint, von nickt ganz unbe-
rechligter Seite ohnehin in Aussicht gestellte persönliche Begegnung mit der noch in Darmstadt befindlichen Kaiserin von Rußland herbeizusühren Man wird sich erinnern, daß die letzigenannte hohe Frau schon einmal einer von Paris aus (damals in Stuttgart» projeklirten Begrüßung in fast verletzender Weise auswich, und es würde deßhalb, sollte dieselbe jetzt ins Werk gesetzt werden, die Bermuthung nahe liegen, daß dießmal ganz besondere und von allen persönlichen Stimmungen unabhängige Gründe den Ausschlag gegeben. (Fr. A.)
— Berlin, 14. Sept. In ministeriellen Kreisen fängt man an, wegen der Wiener Konferenzen doch einigermaßen besorgt zu werden. Tie dänischen Bevollmächtigten verzögern die Verhandlungen mit solcher Absichtlichkeit, daß gar nicht mehr zu ermessen bleibt, wann Wohl etwa der Friede zu Stande kommen werde. — Der Landtag tritt vor Monat November in keinem Falle zusammen. So beeilen sich die offiziösen Organe zu versichern. Alsdann ist freilich auch gar keine Aussicht vorhanden, daß wir
den Verhältnis!'
Brand augerickteten
— Aus Baden, dem von den Leitern der klerikalen Partei ausgeg ingenen Impuls gefolgt und haben eine Beschwerdeschrift über den Erlaß des Ministeriums des Innern vom 11. August (Antwort auf ven bekla genswerthen Hirtenbrief vom 19. Juli) au das großh. Staats- Ministerium eingereickt. Ein anderes Kapitel, das von Engen, hat inzwischen mit Majorität den Beschluß gefaßt, daß „keines seiner Mitglieder bei den Ortsschuträlhen sich betheiligen solle, weil und so lauge nicht der erzbischöflichen Kurie eine Vertretung bei der obersten Schulbehörde in Karlsruhe eingeräumt sei."
— Karlsruhe, 13. Sept. Die hiesigen Mitglieder des Na- tionalvereins haben bei hem Ausschüsse den Antrag gestellt, die dießjahrige Generalversaucknlung nach Frankfurt auszuschreibcn. Da die Versammlung wichtig werden dürfte, indem man hofft, daß aus ihr ^.ine Reform des Vereins hervorgehe, so ersuchen die Karlsruher Mitglieder alle Gesinnungsgenossen und die fteie Presse, den Ruf zu unterstützen: Einigung von Nord und Süd unter dem deutschen Banner und daher nach Frankfurt.
Mü n chen, 13 Sept. Die Allg. Ztg. bringt einen offiziösen i vor dem Ende des Verfassungskonflikts ständen Die beiden Kain-
Artikel, worin der Beweis versucht wird, daß der Termin des 1. Okt. für Beitritt zum neuen Zollverein keine Gefahr nachteiliger Folgen für die Nichtbeitretenden enthalte. Schließlich wird gesagt: „Für Baicrn und diejenigen Zollvereinsstaaten, welche mit ihm die Münchener Punktationen unterzeichnet haben, ist es jedenfalls das Entsprechende, das Ecgebniß derjenigen Verhandlungen zwischen Oesterreich und Preußen abzuwarten, zu welchem in Folge jener Punktationen die Einleitungen getrosten sind, ehe sie über ihren Beitritt zu den neuen Zcllvereinsvert ragen vom 26. Juni L. I. die Unterhandlungen eröffnen."
mern können unmöglich in nicht vollen 2 Monaten Len Etat pro 1865 feststellen, und mit Beginn des neuen Jabs n l ß ec doch bereits vo.rliegen, wenn der Drrsassung ihr Recht werden soll. Man macht sich auf eine nochmals vergebliche Session gefaßt. Die Kammern resolviren unv dekretiren, aber die Regierung thut, was sie will, und ordnet wohl gar daS Gegenlheil von dem an, was die Abgeordneten für nothwendig erachten.
— Berlin, 15. Sept. Die Prager Konferenz wird für eine Komödie gehalten, die das hiesige Gouvernement geschehen läßt, um Oesterreich nicht vor den Kopf zu stoßen. — Die Instruktionen
Wien, 13. Sept. Einer der seltsamsten Hochvcrrathsprozesse,!des preußischen Bevollmächtigten sollen ziemlich allgemein gehal
welche die Annalen der Justiz wohl aufzuweisen haben, wird gegenwärtig in Wien verhandelt. Der Angeklagte, Karl Kober aus Prag, Sohn eines dortigen Buchhändlers und Zögling eines Wiener Erziehungsiiistikutes, hat sich im Alter von kaum 14 Jahren ui eine Verschwörung gegen das Leben des Kaisers von Oesterreich eingelassen. Eine gefunkene Brieftasche wrude der Verrä- tber. Es fanden sich dann verschiedene mit Bleistift beschriebene Beitel, deren ciuer unler der Ueberfchrisi: „Eidesformel der Vcr. Ichworenen" folgenden Inhalt hat: „Ich Karl Eduard Kober, schwöre bei Gott dem Allmächtigen ewige Rache dem Kaiser; ich
teu sein und unter den wesentlichsten Punkten derselben wird namentlich angeführt, daß an dem Art. 3t des französisch preußischer Handelsvertrags unter keinen Umständen, in welchem Sinne es auch immer sei, gerüttelt werden dürfe, daß sonst aberden Wünschen Oesterreichs, soweit es die in Anbetracht kommenden Verhältnisse nur irgend gestatten, bereitwilligst entgegenzukommen sei.
— Berlin, t7. Sept. Tie „Spen. Ztg " erfährt, daß mit Hessen Darmstadt auch Württemberg und Nassau Bevollmächtigte nach Berlin senden. Die „Voss. Ztg. hört, daß die Prager Eon- ferenz nur einen vorbereitenden Charakter haben werde. Ocstee-
fchwore, daß ich meine Verbündeten Karl Egan und Alfred John / reichs Bevollmächtigter wünsche zu präcisircu, der preußische dckr- ur allen Gefahren mit aller Kraft unterstützen werde, und wenn>znthun, in jwieweit ein Entgegenkommen Preußens möglich sei; sich die Gelegenheit darbiecen wird, den Kaiser zu ermorden; ich/nach dem Schluß der Confercnz prüfen dio beiderseitigen Kabinete