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— Tie Eröffnung der ordentlichen Sitzungen des Schwurge- richtshoses zu Eßlingen im dritten Vierteljahr 1864 ist aus den 12. September d I,, Morgens 9 Uhr, festgesetzt (Sl.-A.)
Tagesereignisse.
— Knittlingen, 31, Äug. Am heutigen Tage brannte es im hiesigen Qberamte an 2 Orten, in Dertingen und Pinache. Ter Dertinger Brand entstand durch Kinder, die ein „Feuerte" machen wollten; bei dem andern wird Brandstiftung vermuihct.
— Echterdingen. 1. Sept. Heute Morgen V-8 Uhr wurde hier ein Mann, der eine Sense trug, auf freiem Felde von dem Blitz erschlagen; seine Kleider wurden ihm dabei vom Leibe zerrissen, sein Hut ganz zersetzt, sowie das Haar vom Kopfe gebrannt und es erfolgte plötzlicher Tod. Andere Personen, die ebenfalls zu Boden geschlagen wurden, kamen unbeschädigt davon.
— U l m, 1. Scpt. Mit der Ulm-Hcidenheimer Bahn soll es, wie es scheint, bald eine Wahrheit werten Man will es aus guter Quelle wissen, daß die bairische Regierung ans die Bedingung ihres Vertrags mit Württemberg verzichten will, nach welcher der Bahnbau erst 12 Jahre nach Eröffnung des Anschlusses der Remsthalbahn an die bairische bei Nördlingen beginnen darf.
— Karlsruhe. 1. Sept. Bei der heute stattgehabten Gewinnziehung der badischen 50 fl. Loose sind folgende Hauptgewinne gezogen worden: Nr. 2l,0l6 40,000 fl., Nr. 28,331 10,000 fl., Nr. 35.757 7000 fl.. Nr. 85,713 5000 fl.. Nr. 5641, 8105, 82,180, 86,728 ü 1500 fl.. Nr. 3956, 7535, 50,172, 60,637, 70,239, 77,095. 96,173 ü 1000 fl.
— Baden, l. Sept Heute ist der König von Preußen hier eingetroffen und im Meßmer'schen Hause abgestieoen.
— Heidelberg, 2. Sept. Schon wieder, so schreibt man
der „Karlsr. Ztg", hat sich hier ein Student, P. W, «tust, plül., in Folge eines Würfelduells erschossen. Ein hinterlassener Brief gibt darüber nähern Aufschluß Sei» Gegner ist noch unbekannt. Es herrscht hier die allgemeinste Indignation über diesen wiederholt vorgekommenen Unjug. (Fr A)
— Frankfurt, 2. Sept. Tie in der gestrigen Bundestags-
sitzung überreichte Augustenbnrgische Begründungsschrist soll gegen 40 Bogen (jm Manuskript) zählen. Soeben wird der Druck derselben vorbereitet. Die Abtheilung der Begründungsschrift, welche sich gegen die Ansprüche des Großherzogs von Oldenburg aus die Herzogtümer richtet, soll mit vielem Geschick versaßt sein. — Hr. v. d Pwrdten ist von seiner Urlaubsreise gestern wieder dahier eingctroffen, wohnte aber der Bundcstagssitzung noch nicht wieder bei. Derselbe wird Wohl die Berichterstattung über die Begründungsschriften des Herzogs Friedrich und des Großherzogs von Oldenburg übernehmen. (Sckw M)
— Dresden. Wie Leipziger Blätter melden, hat sich die dor
tige Polizei eines Menschen versichert, der unter dem Vergeben ein unehelicher Sohn des verstorbenen Königs Friedrich Wilhelm- UI. von Preußen zu sein, nicht unbeträchtliche Darlehen zu erschwindeln gewußt hat. Es ist ein Müllergeselle Namens Schilling aus Gera, ein Mann von imposanter Größe, der wegen gleicher Schwindeleien bereits Zuchthausstrafe verbüßt hat und auf den die Polizeibehörden aufmerksam gemacht haben.
— Berlin, 31. Aug. Einer Mittheilung der „B. B. Z." aus Stuttgart zufolge, steht der Anschluß Württembergs an den reconstituirten Zollverein demnächst bevor.
— Berlin, 1. Sept. Die Regierung erläßt eine Warnung
vor Auswanderungen nach Amerika. Zahlreiche Agenten in Dcutch- land bieten freie Fahrt und 100 Dollars Demjenigen, der zur Auswanderung sich entschließt, und besonders ist es auf Handwerter abgesehen, denen man vorspiegelt, es fehle in den Vereinigten Staaten an Arbeitskräften. Nach Amerika Ausgewanderte wurden mit Gewalt zu Kriegsdiensten gezwungen. Die Ag-ntcn erhalten für jeden aus diese Weise Angeworbenen 600 Dollars, sie verlocken also nur zur Auswanderung, um ein gutes Geschäft zu machen. (Schw. M)
— Berlin, l. Scpt. Die „Provinzialkorrespondenz" enthält einen Artikel, worin gesagt ist: Die Monarchen von Oesterreich und Preußen wellen ächte Bundessreunrschast halten in der Ueber- zeugung, Laß dadurch ihre eigenen Staaten und Deutschland nur gewinnen können. Dann könne Oesterreich ebensowenig eifersüchtig auf einen Machtzuwachs blicken, den Preußen durch seine künftige Stellung zu dem neuen Schleswig Holstein erhält, als es Preußen Ueberwindung kosten würde, Oesterreich in Erfüllung seiner deutschen Aufgaben im Süden und Südosten kräftig zu unterstützen. Bezüglich der Handelsverbindung mit Oesterreich sei nicht anzunehmcu, daß das weitere Zusammengehen Oesterreichs und Preußens von der Erfüllung bestimmter, auf jene bezüglichen Beringungen abhängig sei.
— Berlin, 31. Äug. In maßgebenden Kreisen, namentlich bei Hofe,, soll noch nichts Genaues über die beabsichtigte Zusammenkunft König Wilhelms mit Kaiser Napoleon bekannt sein. Direkt in Abrede wird dieselbe allerdings nickt gestellt. — 1 Sept Wie sicher verlautet, ist der Prinz Friedrich Karl znm Gvuver-' neur der Rheinprovinz mit dem Sitz in Koblenz und General Vogel v. Falkenflein zum Kommandanten des 3. Armeekorps ernannt.
— Wien, 30. Aug Gestern fand keine Sitzung der Friedenskonferenz statt. Die Kommission, welche sich mit der Ausgabe zu beschäftigen hat, die Grenzverhättnisse zu regeln, soll sich bereits constiluirl haben. Es bestätigt sich, daß Dänemark in Bezug aus die Grenzrectifizirung keine Schwierigkeiten macht. — Eine Fruebt der Besprechungen zwischen dem Grafen Rcchbcrg und Hrn. v. Bismarck ist eine von Oesterreich und auch von Preußen an die
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