400 —
Weldon Stellung, wurde vom Feinde überrascht und mit einem Verluste von 2000 Mann zurückgeschlageu. Mein es empfing Verstärkungen und nahm die Stellung wieder. Das Bordringen Earty's gegen Norden erregt große Agitation in Maryland. — Ter „Neu York Herald" befürwortet einen scebsmonailichen Waffenstillstand und empfiehlt die Znsammenbernfung von Repräsentanien aller Staaten, um die Mittel zur Wiederherstellung des Friedens zu besprechen. Die Agitation zu Gunsten des Friedens wird lebhafter.
Befürchtungen schienen ihn wenig zu stören Nur leichthin warf er ein: „Tie Franzosen find tapfer; ich denke, sie werden sich gut schlagen!"
Der Gras Hörle auf diese Worte'nicht. »Ihr seid im östev-
Uuterhaltendes Ern tapferer Mann.
Erzählung von Friedr. Friedrich.
glaubte
(Fortietzlilig.)
Anna vermochte Dvlti's Gesicht nicht zu sehen, sie indeß ein leises, unterdrücktes Lächeln zu hören.
„Was hat Euch der General für mich aufgrtragen?" fragte ihr Later weiter.
„Er wünscht genaue Zeichnungen dieser Gegend und namentlich des Schlosses zu erhalten. Tann läßt er Sie ersuchen, den Lesterreichern so wenig als möglich Ihr Schloß zu öffnen. Er kennt die wichtige Lage desselben für dieses Thal.
„Durch Euch?"
„Nicht durch mich," erwiederte der Advokat.
„Ich hasse die Oesterreicher," sprach der Graf ziemlich heftig, „aber ich kann ihnen nicht das Thor meines Schlosses verschließen. Sie sind die Verbündeten Piemonts. Und was Hülse es? Tie Wichtigkeit dieses Punktes ist vom Thalc aus ebenso gut zu be- urtheilen. Wann wird der. General den Krieg eröffnen? Habt Ihr ihm nicht gesagt, daß jeder Tag Verzögerung sein Unternehmen um so schwieriger macht? Vor wenigen Wochen waren die Pässe und Straßen noch offen; fast ohne Widerstand hatte er bis Turin dringen können, jetzt läßt er seinem Feinde die größte Zeit, die Pässe zu besestigen und die Truppen zusammen zu ziehen."
„Das Alles habe ich dem General vorgesteüt. Er steht den Nachtheil ein, allein es fehlen ihm die Befehle zum Vordringen ans Paris."
Tie beiden Männer waren in den Saal eingetretcn, und der Graf schritt aufgeregt in demselben auf und ab. Anna war etwas vorgetreten und legte ihr Ohr zitternd an die Pforten der offenen, auf den Altan führenden Thür. Auch so konnte ihr kaum ein Wort entgehen. Ihr Herz schlug unruhig, angstvoll. Das öftere Zusammenkommen ihres Vaters mit mehreren der angesehensten Nobilis des Landes in der letzten Zeit war ihr ausgefallen, sie hatte indeß keine Ahnung gehabt, daß er an einem Verrath an seinem eigenen Vaterlande betheiligt sei, daß er mit Piemonts und Oesterreichs Feinden, den Franzosen, in Verbindung stehe. Sie konnte nicht mehr daran zweifeln. Es hatte sie eigentlich nie mehr als ein Pflichtgefühl, welches sie als ein Kind an ihn band, erfüllt, denn seine Strenge und sein Stolz hatten es nie verstanden, ihr Herz zu gewinnen — in diesen wenigen Minuten ward sie sich der Kluft, welche zwischen ihnen lag, bewußt und mit tiefstem Schmerze empfand sie dieselbe, i c wollte das Vaterland und ihren Geliebten verrathen. !
„Wie ist das französische Heer?" fragte der Graf endlich.
„Schlecht." !
„Schlecht?" wiederholte der Graf erstaunt. i
„Die Soldaten sind zerlumpt und ohne Zucht. Schon seit längerer Zeit bekommen sie keine Löhnung mehr ausgezahlt. „Die Pariser vergessen, daß die Republik auch eine Armee besitzt und daß die Soldaten täglich essen wollen", hörte ich im -Heere mehrfach spottend sagen. Die Soldaten suchen sich zu helfen so gut es gehen will. Sie freuen sich auf den Augenblick, wo es in Feindes Land geht!"
„Um zu plündern und zu rauben," unterbrach ihn der Graf. „Und mit einem solchen Heere hofft der General die Oesterreicher und Piemontesen zu schlagen! Er wird sich selbst davon überzeugen, daß die österreichische Armee im guten Zustande ist — leider
reichischen Heere bekannt", sprach er plötzlich. „Kennt Ihr den Oberst Wukossovictz?"
„Wukossovietz?" wiederholte Volii nacksinnend. Vielleicht — der Name kommt mir nicht fremd vor! Ist es verjünge Oisizier, welcher heule gegen Abend hier zum Schloß heraus geritten ist?
„Woher wißt Ihr Ließ?" siel der Graf ein. „Ihr wart abwesend?"
„Ich habe es zufällig erfahren."
„Zufällig!" wiederholte Venini streng. „Ich weiß, daß Ihr auch zufällig", — er betonte dieß Wort besonders — „aus Alles, was hier im Schlosse vorgeht, Acht gebt, daß Ihr jedem meiner Schritte nachspürt. Ich will nicht fragen, welche Absicht Ihr dahinter versteckt, aber hütet Euch, mick zu täuschen! Ihr werket nicht vergessen haben, daß Eure Freiheit sowohl wie Euer Leben iiA meiner Hand ruhen!"
Der Advokat lachte leise. „Seien Sie unbesorgt, Herr Graf, ich täusche Sie nicht. Unvorsicht würde Sie wie mich in's Verderben stürzen!"
Der Graf schien das Bittere dieser Antwort wohl zu verstehen, er hörte indeß nicht daraus. „Suchr Len Oberst zu erforschen, mir liegt daran", sprach er kurz in befehlendem Tone. „Ich will wissen, ob nur der Zufall ihn aufs Säiloß geführt hat."
Anna erschrack über diese Worte so sehr, daß ihr die folgenden entgingen.
Gleich daraus trat der Advokat wieder aus den Man und stieg aus demselben Wege, auf dem er gekommen war, wieder hinab. Der Graf zog die Strickleiter wieder empor und blickte ihm noch eine Zeitlang forschend nach.
Anna preßte die Hand auf das Herz, um sich durch das laute und bange Pochen desselben nicht zu verrathen. Ihr Vater warf sich in einen auf dem Altan stehenden Sessel und ihre L ige wurde eine peinigende. Sie würde offen hervorgetreten sein, wäre nicht der Name ibres Geliebten genannt. Der Gedanke an seine Sicherheit zwang sie auszuharren.
Der Graf blieb lange in Gedanken versunken sitzen. Endlich erhob er sich langsam und verließ den Altan. Der Morgen fing bereits an schwach zu dämmern.
Anna suchte ihr Zimmer auf. Die qualvolle Lage, in der sie sich befunden, das lange Warten hatte sie ermüdet. Wohl stürmten noch manche Gedanken durch ihren Kopf hin, dennoch entschlief sie bald.
_ (Forts. folgt.
Worträthsel.
2 ch deul' zwar irgendwo aui Regen hin ; Es mag jedoch in vollen Strömen regnen. Da, wo in meinem großen Staat' ich bin, Wird Hellem Sternenglanze man begegnen.
Manch Fräulein hat mich, als ein Erbgut schon. Und läßt mich, trotzdem, unter Kosen, Hachen,
Oft lediglich der langen Weil' zum Hohn',
In bester Form von Andern sich noch machen.
Beamte gelten, bin ich Prädikat,
Durch mich noch keineswegs für Muster,
Zndeff n nütz' ich Manchem, der cs hat.
Und wär'S auch nur ein Schneider oder Schuster.
wird es dann zu spät sein!"
Wieder schritt er aufgeregt im Zimmer auf und ab. Der Advokat trommelte mit den Fingern auf einen Tisch. Des Grafen
frankfurter Gold-Cours vom 31. August.
st. ir
Pistolen ....
Friedrichsd'or . .
Holland IO fl.-Stückc Nand-Dullaten 2v-/rankcnstiicke Engl. Kovereings
S 4I'/2 «S'/s
9 Za S7
9 49 S0 S S4 SS 9 2S 28 II 49 SS
Preuß. Kassenscheine I 44h„—4S'/„
Gottesdienste» Sonntag, 4. berle. — Kinderlehre mit den Söhnen
Cours
der lr. w. Staatskasson-VerwaltoirK für Goldmünzen.
Unveränderlicher Eours:
Württ Dukaten
5 st 45 lr.
Veränderlicher EvurS:
Dukaten Preuß. Pistolen Andere ditto . .
20-Frankenstückc.
Stuttgart, 1. September 1884.
K. Staatskassenverwaltung»
5 st. 32 9 st. 55 9 st. 38 9 st. 24
Helfer Schmidt.
Sevt. 2. C'.
Vorm. (Pred.) Herr Dekan H e- — Nachmittags (Predigt) Herr
D
bl
!>e
r>,
u
Ist
zo<
!5
W
ste
(U
bar
(Ges
und
mit
Eige
lieh
W
den
mac
Eß
Nach!
Erle)
'st,
derm
binlu
dem
legur
rung
lich
sie
Ge
"ge
2)
Heir
den
verb
N
edigirt, gedruckt und verlegt von A. Gel sck l a-g e r
auf
werk
vor!
durcl
oder
obw
denl
schri
andk