Jahren, wurde äußerlieb ebenfalls stark verletzt, namentlich wurde ihr von den Fersen alles Fleisch weggerisscn. Ein Ochse ihres Gespanns lag ebenfalls betäubt am Boten. Tie Aerzte bezweifeln die Rettung des Märchens; jedenfalls soll bei Erhaltung des Lebens ein krüppelhafier Zustand ihr künftiges Loos sein.

In Biber arb gaben sich an einem Pend (den 24.) zwei Personen, ein 18 Jahr alter Brauknecht und die 60jährige Ehe­frau eines wohlhabenden Bauern in der Vorstadt Birkendorf, den Tob mittelst Erhängens. Die Beweggründe sind bei beiden un­bekannt. Auch im Spaichinge r Bezirke kamen in Len letzten 14 Tagen zwei Selbstmorde vor und zwar zweier Männer im Aller von 40 und 78 Jahren, durch Erhängen im Walde.

Karlsruhe, 29 Aug. Der König von Preußen ist heute Mittag 2V- Uhr, von Lindau kommend, zum Besuch der Groß- berzogtielun Familie auf der Mainau eingetrofsen. (Ter Groß- herzog und die Großherzogin mit dem Erbprinzen kamen dem toniglnbcnVater bis Lindau entgegen.)

Frankfurt, 28. Aug. Man schreibt derKarlsr. Ztg." aus Wien:Man scheint sich mehrfach näher gekommen zu sein, aber ein Abschluß ist noch nach keiner Richtung hin erfolgt, und gerade aus österreichischer Seite soll man diesmal mit großer Energie seinen Standpunkt festhcilten. Tie Abwicklung der finan­ziellen Fragen, welche bei den Frieden-Verhandlungen zur Sprache kommen, hat sich schon jetzt als so schwierig und weitsebichiig herausgestellt, daß man es als nokhwendig erkennt, neue Kräfte dazu heranzuziehen, und dem Vernehmen nach wird zur weiteren Vertretung der einschlagenden Interessen der Herzogthümer schon in den nächsten Tagen ein zweiter Schleswig-Holsteiner, Herr Reincke aus Altona, gleichzeitig einer der bedeittendsten politischen Männer des Landes, einer Berufung hieher Folge leisten. Biel- s leicht übrigens, daß bei dieser Berufung auch das Bestreben mit! maßgebend gewesen ist, den sehr schlimmen Eindruck zu verwi-' sehen, welchen die dem Herrn v. Plessen zugetheilte Vertrauens- Mission augenscheinlich bervorgebracht."

Frankfurt, 28. Aug. Die Augustenburgische Denkschrift

wird jedenfalls in der nächsten Bundestagssitzung vorgelegt werden. Dagegen läßt Oldenburg noch auf die versprochene und vsm Bund schon am 7. Juli in Erinnerung gebrachte Rechtsdedukiicn seiner s Ansprüche warten. (Schw. M.) s

Frankfurt, 28. Aug Die gefcbäftsleitende Kommission!

des 36er-Ausscbusses Hai das 1l. Verzeichniß der bei ihr ringe-! gangenen Beiträge erscheinen lassen. An Beiträgen sind in der! Zeit vom 1. Juli bis 15. August weiter eingegangen 29,750 fl., 19 kr. Ter größere Theil der in dem neuen Verzeichniß aufge-! führten Beiträge ist mit der ausdrücklichen Bestimmung gegeben,! für Alsen oder für die Kriegsbeschädigten im Allgemeinen ver­wendet zu werden. (Schw. M.)

Aus der Pfalz, 23. Aug. In unseren'katholischen Kirchen

findet seit einigen Tagen Abendgottesdienst statt. Aus näheres Befragen nach der Bedeutung desselben wurde dem Einsender dieses mitgetheilt, daß dieser außergewöhnliche Gottesdienst auf Anordnen der bäurischen Bischöfe stattfinde, um Christus zu versöhnen, wegen der großen Beschimpfung, die ihm Renan in seinem Werke übel! das Leben Jesu angethan habe. Das Lautvclk, auf düse Weise mit dem Namen des berühmten Verfassers dieses Buches bekannt gemacht, will natürlich auch wissen, was es mit diesem Buche sür ^ ein Bedeuten bat, und kaust sich dasselbe massenhaft, um den Inhalt kennen zu lernen. !

München, 28. Aug. Die Abreise des Königs von Preu­ßen aus Hohenschwangau nach Mainau und Baden-Baden ist heute Abend erfolgt. Hr. v Bismarck hat gestern und heute längere Verhandlungen mit Herrn vi Schrenck gepflogen und ist heute Abend weiter gereist

Krakau. Im Monate Juli wurden von sämmtlichen Kreis- gcrichtcn Galiziens mehr als 1000 Personen, die mehr oder min­der am Aufstande bctheiligt waren, verurtheilt. Alle diese Ur- theile zeichneten sieb durch ganz besondere Milde aus. Nebenbei darf nicht unerwähnt bleiben, daß der Belagerungszustand kaum nur dem Namen nach existirt.

Berlin, 27. Aug. TieNordd. Mg. Ztg." bemerkt über die am letzten Tonnerstag vom dänischen Finanzminister im Folke-

tbing zu Kopcnbagen abgegebene Erklärung, daß die deutschen Großmächte nur unter der Voraussetzung, Laß das dänische Ca- biuei loyal und ohne Hintergedanken die Friedenspräliminarien unterschrieb, zu Len eingegangenenVertragsbedingungen bereit waren.

Berlin, 28. Aug. Die preußischen militärischen Blätter

schreiben: Wenn auch ein Wiederausbruch der Feindseligkeiten ge­gen Dänemark ebenso wenig in Aussicht ist, wie gar ein Krieg in größerem Maßstabe, jo wird die Rückkehr der Truppen in die Heimaih sich jedenfalls noch auf lange Zeit hin verzögern, da Schleswig, Holstein und Lauenburg bis zur definitive» Lösung der dortigen Verhältnisse und bis zur Entscheidung der Frage, ob und in welcher Art dort Truppen errichtet werben sollen, besetzt bleiben müssen. (Schw. Bl.)

England. London, 24. Aug. Zwischen den Kriegführen­den in Amerika sollen gegenwärtig ganz ernstlich Verhandlungen zu einem sür beide Theile annehmbaren Frieden im Gange sein.

Frankreich. Paris, 27. Aug. Kronprinz Humbert von Ita­lien ist beute hier angekommen. Prinz Napoleon hat seinen Schwa­ger empfangen. Am Dienstag wird der Kronprinz mit dem Kaiser nach dem Lager von Chalons abgehen. Tie Heiraih-c Projekte zwischen dem Prinzen Humbert und der Fürstin Anna Alurat scheinen zu keinem erfolgreichen Resultate gediehen zu sein. Las Mömorial Diplomatique widerspricht denselben entschieden und gibt zugleich von einer Lurch die Familie Murat ins gelobte Land anznkretenden Pilger-reife Mittheilung. Es heißt nun, Kron­prinz Humbert sei nach Kopenhagen gegangen, um sich die Töchter (eine 17- und eine 11jährige) des Königs Christian IX. anzusehen.

Schweiz. Genf, 27. Aug. Die eidgenössischen Untersu­chungsrichter geben ein erstes Lebenszeichen durch die-Verhaftung des John Perrier, des Haupträdelsführers beim Attentat.

Polen. Warschau. Man erzählt sich in gut unterrich­teten Kreisen, daß die Wiedereinsetzung des Großfürsten Konstan­tin als Statthalter nahe bevorsteht und daß dessen Vollmachten gegen früher sogar ausgedehnt werden, daß aber die Verwaltung durchaus nicht eine rein Polnische, vielmehr eine gemischte, der in Galizien ähnliche, sein soll. (Fr A.)

Türkei. Bucha re st, 28. Aug. Eine Proklamation des Fürsten Cus«, gefolgt von einem Dekret, verkündigt das neue Acker- baugcsetz. Die Frohnen sind abgeschasft. Gegen eine Entschädi­gung werden die Bauern sofort Eigenthümer. Das Gesetz tritt mit dem 24. April 1865 in Wirksamkeit.

Amerika. New Uork, 18. Aug. Zwei Grant'sche Armce- corps gingen über den Jamcsfluß zurück, überrumpelten die Cön» föderirten, nahmen 500 Gefangene und occupirten Lutch Gap, sechs Msilen von Rickmoud. Ter Consöderirten-Gcneral Early avancirt, nachdem er Verstärkungen erhalten, gegen den sich bei Winchester verschanzenden General Sheridan. Die Agitation sür den Frieden ist im Steigen. Der Herald befürwortet einen sechsmonatlichen Waffenstillstand und die Einberufung einer Kon­vention aller Staaten zur Besprechung der Mittel zur Herbei­führung des Friedens. Farragut beschließt Fort Morgan, und hat Mobile noch nicht genommen. Ter neue Rebellenkorsar Tallahassee hat mehr als 50 Schiffe genommen. 20. Aug.,Abends. Tie Operationen des Bundesobergenerals Grant am James-River nehmen einen günstigen Verlauf, ohne jedoch bis jetzt eine ent­scheidende Wirkung hervorgebracht zu haben. Ter Unionsgeneral Sheridan hat der Kavallerie Longstreet's eine Niederlage beigebracht.

In Canada herrscht schon seit längerer Zeit große Aufre­gung, und der Gedanke, sich von England vollständig zu trennen, greift immer mehr um sich. Ob ein Anschluß an die nordame- rikanischen Freistaaten beabsichtigt wird, ist noch nicht deutlich zu erkennen, sollte dieses aber nicht der Fall sein, so würde England in einen Krieg mit jener Republik verwickelt werden, welcher von beiden Seiten jetzt ängstlich vermieden wird. Augenblicklich hat England in Canada nur etwa 9000 Soldaten, mit welcher geringen Macht dasselne in dem weit ausgedehnten Lande wenig würde ausrichten können, wenn der Aufstand einmal ernstlich aus­brechen sollte.

Auflösung -es Suchlloben-Näthsels in Uro. 92 :

M a h t lahm HFl m._

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