als Preußen aus. Als Kompensation für Lauenburg wird eine Ermäßigung der Forderung in Betreff der Kriegskosten in Aussicht gestellt. — 28. Juli. Aus Tunis: Die Aufständischen sind in der Nähe der Stadt und schneiden ihr ohne Kampf die Lebensmittel ab.
Amerika. New-Dork, 16. Juli. Die Invasion Marylands kann als beendigt angesehen werden, aber nicht ohne daß die Cousoderirten ihren Zug durch große Verwüstung gekennzeichnet und ungeheure Beute weggeschleppt haben. Tie Angst der Bewohner von Baltimore und von Washington war schon auf den höchsten Gipfel gestiegen. 20,000 Mann stark, hatten die Feinde am 9. d. den General Wallace mit 10,000 Mann bei Monocacy geschlagen, und letzterer zog sich in Unordnung auf Baltimore hin zurück. Am 11. nahmen die Feinde zwei vonZBal- timore kommende Eisenbahnzüge bei der Station Magnolia weg und machten dabei General Franklin und dessen Stab zu Gefangenen; bei Bladensburg und Beltsville zerstörten sie die Drähte des Telegraphen zwischen Baltimore >-nd Washington; dock ist die telegraphische Verbindung wieder hergestcllt; am 14. traten die Conjöberirten den Rückzug an und retirirten, beutebeladen, über den Potomac. — Die Gerüchte von der Einnahme Petersburgs Lurch Grant haben 'noch keine Bestätigung erhalten. — Die Unionisten sind wieder über den Potomac gegangen, um die Rebellen zu verfolgen. Dem neuen Finanz minister Fcssendeu ist es nicht gelungen, eine neue Anleihe von 50 Will, abzuschließen. — Nachrichten aus Mexiko melden, daß sich Uraga und Toblado unterworfen haben.
Feuer des Feindes aus sich ziehen. Der Herr Hauptmann v. Schmidt war schon gefallen, der Herr Hauptmanu v. Domayer war verwundet, mehrere andere von den Herren waren blessirt oder todtgeschcssen, und wir wollten ja gern in die Schanzen hinein , um mit dem Kolben dreinzuschlagen, denn das kann der Däne nicht gut leiden. Wie-wir nun so neben einander vorwärts laufen, höre ich einen Schlag, und wie ich mich umsehc, liegt Stettin am Boden. „Blessirt?" frage ich. „Ja, in's linke Bein", antwortete er. Da fasse ich ihn denn an, er läßt mich aber nickt los, sondern sagt: „Ich will mit in die Schanze, bleibe bei mir, Heinricks." Ich ziehe ihn also mit vorwärts — da trifft ihn eine zweite Kugel, aber dießmal in's rechte Bein, und Stettin fällt wieder hin. Nun ließ ich ihn liegen und rannte mit den Anderen vorwärts gegen den Brückenkopf. Wie wir nun da stehen und schießen und hauen, da faßt mich Einer bei dem Arm und wie ich hinsehe, ist es Stettin, der uns nackgekrvchen war. Er setzt sich hin. ladet sein Gewehr und schießt auf den Feind. Da trifft ihn wieder eine Kugel und streift ihm die Brust; er aber, nicht verzagt, feuert muthig Weiter. Nun griffen die Dänen uns an, weil sie sahen, daß wir keine Hilfe bekamen, und es ging bös her; am schlimmsten ging es aber dem armen Stettin. Er wurde in den Leib geschossen, bekam einen Bayonnetstich in die Brust, und als er sich doch nicht ergeben wollte, sondern noch immer um sich schlug, da gaben sie ihm einen Kolbenhieb auf den Kopf. Nun freilich mußte er sich ergeben und die Dänen trugen ihn davon.
Erzählungen am Bivonakfencr.
Erinnerungen auS den Jahren 1848—50, von Graf 2>da!b>rt Baiidtsin.
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„Aber der Kurhesse", riefen wir alle wie aus einem Munde, „was geschah mit dem Kurhessen?"
„Er legte Len geretteten Freund in die Arme seiner Kameraden und kehrte zurück, um einen zweiten Verwundeten zu holen. Denkt Euch, was es heißt, ein einzelner Mann unbewaffnet zweihundert Schritte einem Bataillon entgegen zu laufen, Las unaufhörlich feuert; Lenkt Euch, in diesem mörderischen Feuer einen Verwundeten wegzutragen, langsam und behutsam den Freund aus dem Bereiche des Feindes zu bringen; ja, denkt Euch, daß der brave Mann viermal sein Wagstück wiederholte und viermal glücklich bestand. Bei dem fünften Versuch, als er eben einen Verwundeten aufhob, traf ihn die tödtliche Kugel. Wir fanden ihn nachher neben dem Verwundeten liegen; die Kugel batte ihn in's Herz getroffen."
„Wie heiße ras Bataillon, welckes das Heldenstück ausfübrte? Welches Bataillon hat den Mann gemordet? fragte der Hauptmann mit bebender Lippe. ..Ich will mir das Bataillon merken, und wehe ihm, wenn ich mit meinen Jägern Rache nehme."
„Es war das dreizehnte Linien-Jnsanterie-Bataillon," erwie- derte der Schwede.
„Nun, hier schwöre ich vor Gott und vor Euch, Kameraden, daß ich meinen Landsmann rächen will an jedem Hundsfott vom dreizehnten- dänischen Bataillon. Herrgott! Hält' ich Euch, wie trollt ich Euck!"
„Wenn Sie erlauben," sprach jetzt Heinrichs, „möchte ich Ihnen auch von unserem Corps eine That mittheilen, die ich heute selbst mit erlebt habe, und die nickt scklecktzu den beiden Geschichten paßt, welche die Herren eben erzählt haben. Sie kennen ja den Unterossizier Stettin — er ist aus Stettin und heißt Stettin,! und stand bei der ersten Compagnie des dritten Jägerkorps. Als wir nun heute zum Sturm aus den Brückenkopf vorgingen, wir als Tirailleure und das erste Linien-Bataillon zum geschlossenen Bayonettangriff, da war Stettin dicht neben mir. Der Feind hatte acht Batterien, aus denen er den Zugang zum Brückenkopf bestrick; in den Schanzen lagen vier Bataillone Infanterie, und das Alles sollten wir mit einem Bataillon und zwei Compagnien Jäger nehmen Gut! Wir gingen ja vorwärts, die Musik spielte Schleswig-Holstein, die Herren Ossiziere schwenkten die Säbel, aa, und wir sind ja denn auch von Fleisch und Bein und können es nicht gut mit ansehcn, wenn die Offiziere voraus sind und das
Wir strikten uns, wer der Tapferste sei, der Schleswig-Holsteiner, der Kurhesse, ober der Preuße; Jeder stand für seinen Helden ein, als Plötzlich der Baier, der unfern Erzählungen mit gespannter Aufmerksamkeit zugehört hatte, unserm Streit ein Ende machte. „Erlauben Sie, daß ein alter Soldat ein Wort mit d'rein redet, meine Herren. Ich habe in Griechenland gefochten und in Algier, und babe manche blutige Arbeit verrichten sehen, ich habe Soldaten aus all«r Herren Länder kennen sternen und vor Manchem Respekt bekommen. Eins ist aber gewiß, meine Herren, der deutsche Soldat ist der erste Soldat der Welt. Ihm kommt Keiner gleich." — ;,Ja, Kameraden", ffprach der Schwede, indem er aufsprang — „Ihr Deutsche seid brave Leute. Ich bin freilich keine Deutsche, sondern eine Schwede, das macht aber nichts, Deutschland soll leben und seine braven Soldaten, einerlei, ob Schleswig-Holsteiner, Kurhessen oder Preußen — die ersten Soldaten der Welt, die deutschen Soldaten sollen leben!"
Das Feuer ward niedergebrannt, die Sonne erhob sich zitternd im Osten und vergoldete mit ihren Strahlen die Ostsee, die wie ein klarer Spiegel vor uns lag. Ein dänischer Dampfer fuhr nabe an uns heran und schickte uns einige Bomben zum Morgengruß. Die Hörner riesen zum Sammeln, Bataillone und Compagnien rückten in ihre Quartiere und betrauerten den Verlust von dreihundert Kameraden, die bei Missunbe verwundet oder ge- tödtel worden waren. Der Schwede legte sich in sein Springfederbett und that im glühend heißen Punsch manch tiefen Zug auf eine Kreuzfeuer für die dreizehnte dänische Bataillon im Spe- cieüen und die ganze dänische Nation im Allgemeinen. Daß wir ihn in dieser nützlichen Beschäftigung redlich unlerstützten, bedarf ! keiner Erwähnung.
Bis jetzt war Straßburg stolz darauf, an seinem Münster den höchsten Thurm Europas und der Welt zu besitzen, indem die Höhe desselben 449 Fuß beträgt, während die Höhe des ihm zunächst gekommenen Stesansthurms in Wien nur 439 Fuß betrug. Nun aber wird Wien Straßburg diesen Rang streitig machenj; der neu aufgesührte Stefanskhurm wird gegen früher um 15 Fnß höher werden, folglich 454 Fuß messen und somit den Straßburger um 5 Fuß überragen.
Charade (viersilbig).
In Nummer 3 und Nummer 4 Wird 1 und 2 togirt.
Den guten Mann, der ne quartiert, Benennt das Ganze Dir.
Acdigirt, gedruckt und verlegt von A. Lei schlag er.