Frankreich. Paris, April. Mit Erstaunen nahm man die preußischen Bayouiiette, so daß die Offiziere ihren Leuten inchr- l eute allseitig die merkwürdigen Enthüllungen des inspirirten! fach zuriefen: „Schont reu Braven!" Es war aber kaum mög- „Memoriül Diplomatique" auf, wonach in Folge der Mission! lieh, ohne Gebrauch der Waffe an ihn heran zu kommen, bis endlick Lord Elarendon's das englische und französische Gouvernement, ^ ein preußischer Turner mit offenen Armen aus ihn zersprang und rund herauSgcsagt, übereingelommeu wären, derjenigen Macht i ihn so fest hielt, bis ihm der Säbel aus der Hand genommen unverzüglich den Krieg zu erklären, die nickt gesonnen sei, sich stvurde. — Daß von lapfer» Stücklein preußischer Soldaten manche ans der Londoner Consercnz für die Annahme des Waffenstill-. Proben gegeben werden konnten, braucht nicht erst gesagt zu wer- standes zu erklären. Das Memorial, sagt man, muß entweder i den. Ein wahrhaft großes Beispiel von Heldcngröße aber lieferte selbst tupftet worden, sein oder sich ohne Weiteres zu einem Füh« j ein schlichter Pionnier des 3. Bat. v»r Schanze 2. Die Stür» lcr hergegeben haben, der berechnet wäre, Preußen einzuschüchtern mer standen vor den Pallisade» des Werkes, eine Oeffnung war
oder dock ein.» Druck auf die deutschen Klein- und Mittelstaaten ausznübcn. Die Nachricht ist in der That zu wunderbar, als daß sie aus einen gewöhnlichen esnarll hinanslausen dürste, — 25 April.
Die Vorgänge inAlgerien scheinen in der That ernst zu sein, und ... . .
das Schweigen des amtlichen Blattes trägt nur dazu bei, die all- einen Pulversack, tritt an die Pallisaden und entzündet die furchtbare gemeine Dejorgniß noch zu steigern. Zwei Dampsfregattenhaben Be Masse mit brennendem Schwamm. Zerrissen fliegt der Mann
nicht vorhanden, jeden Augenblick der Zögerung mußte ein Kamerad mit dem Leben zahlen, da tritt der Pionnier vor den Lieutenant v. Saß-Jaworsky, 35. Regts., dessen Zuge er zugetheilt war: „Herr Lieutenant, ich werde mich ausopsern " Sprichts, nimmt
fehl erhallen, soiort Truppen nach Algier zu bringen. Die Opinivn nationale weist aus die Gleichzeitigkeit dieses Ereignisses mit den Unruhen, die in Tunis und Syrien ansgebroebcu sind, hin, und ist nicht abgeneigt, zwischen diesen Aufständen einen Zusammenhang zu erblicken, der auf ein allgemeines Ausstehen der Muhamedaner schließen lasse. Ter Bey von Tunis, Sidi Mohamed, hat seine Hauptstadt verlassen müssen. Es scheint, daß die dortige Revolution den Zweck hat, einen dem Fortschritt weniger günstigen Häuptling an die Spitze zu stellen — 28. April. Das Pays berichtet, daß ein Gerücht vom Tode des Bey von Tunis sich nicht bestätige, übrigens habe der Aufstand in Tunis gesiegt; auch in Marokko herrsche eine gewisse Aufregung.
Italien. In Neapel haben neuerdings Verhaftungen und Hausuntersnchungen stattgefunden. Aus den Vorgefundenen Dokumenten erhellte, daß über das ganze Königreich eine geheime, wohl organisirte Gesellschaft verbreitet ist, welche bei dem Einmarsch der Oesterreicher in die Legationen, die Marken und Umbrien sich erheben und allerwärts die bourbonische Fahne anfpslan- zen sollte. — Die italienische Regierung hat zwei Kriegsschiffe nach Tunis zum Schutze der dortigen Italiener gesandt. — Turin, 25. April. Das ital. Linienschiff Ne Galantumo (das man gescheitert glaubte und von dem man seil dem 7. Mär; keine Nachricht hatte) ist heute in Gibraltar angetommen und wird nach Neapel weiter reisen.
Portugal. Lissabon, 24. April. Ein Linienschiff, zwei Dampfer und eine Panzersregatte von der österreichischen Marine sind im hiesigen Hasen angelangt (Nur immer langsam voran! Nenn diese Schiffe, die seit Monaten zum Schutze des deutschen Handels in der Nordsee erwartet werden, von Lissabon nach der Nordsee ebenso lange brauchen, wie von Triest nach Lissabon, so ist nicht mehr zu befürchten, daß sie mit den dänischen Schiffen in Konflikt kommen und damit dem Grafen Ruffel Unannehmlichkeiten bereiten werden!) (Schw. M.)
Amerika. New-Dort, 9. April. Die Potomacarmee rüstet sich zu einem baldigen Vormarsck. Alle überflüssige Bagage ist hinter die Front geschickt und Urlauber sind zurückberufen worden. — Am 28. März ist es in Louisiana, 35 Meilen oberhalb Alexandria's, zwischen 8000 Mann Bundcslruppen und t2,000 Mann Rebellen zu einem dreistündigen Gefecht gekommen. Die Bundestruppen machten 500 Gefangene und setzten ihren Vormarsch fort, in der Absicht, ein Haupttreffen zu Wege zu bringen. — 14. April. Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten im Senat hat mit Billigung des Präsidenten und des Kobinets entschieden, die kürzlich gefaßte Resolution des Repräsentantenhauses in Bezug aus die Gründung eines neuen monarchischen Staates unter französischen Auspizien in Mexiko nicht zu 'unterstützen. — 16. April. Die Rebellen haben das Fort Pilla am Mississippi genommen und 400 Unwnisten getödtet. Das Washingtoner Repräsentantenhaus hat gegen den Repräsentanten Long eine Rüge ausgesprochen, weil derselbe die Anerkennung der Südstaaten bevorwortete.
Vermischtes.
Von einzelnen Zügen feindlicher Tapferkeit bei Erstürmung der Düppeler Schanzen theilen wir folgenden mit: In Schanze 4 focht ein dänischer Hauptmann mit staiincnswerlher Bravour gegen
nach der einen, die Pallisaden nach der anderen Seite, und über den Leichnam des Kameraden eilen die Kolonnen zum Siege
Nutzlose Kanonenschüsse. Man will berechnet haben, daß die civilisir'e Welt in Salven, königlichen und militärischen Artigkeiten und höflichem Donneranstausch, in Etkiquettesignalen, Rhede- und Citadelleformalitäten, täglicher Begrüßung des Son- nen-Aus- und Untergangs durch alle Festungen und Kriegsschiffe rc. auf der ganzen Erde alle 24 Stunden 150,000 nutzlose Kanonenschüsse vergeudet. Der Schuß zu 6 Frcs. gerechnet, so macht dieß täglich 900,000 Frcs.. jährlich 328,500.000 Frcs., die im Rauch vergehen.
(Treffende Antwort) Kennen Sie etwas Langweiligeres als englische Soiräen und als die Engländer im Allgemeinen? Mit dieser Frage wandte sich in einer der letzten Abendgesellschaften im englischen Gesandtschastshotel in Paris ein Mitglied des legislativen Körpers an Lord Cvwlcy, den er nie gesehen, obgleich er bei ihm zu Gaste war. „Sie haben vollkommen Recht", lächelte der englische Diplomat, „aber Sie sind jedenfalls weniger zu beklagen als ich. Sie können sich entfernen, ich aber kann es nicht — als Wirth des Hauses." Men denke sich die lächerliche Figur unseres bvnapartistischen Deputieren.
(Ein Verurtheiltcr, der dem Gerichtshöfe eine Rüge crtheiit.) Michael Wcinhappel, Bauschlosser von Profession, stand des Ver« brechens des Diebstahls angeklagt vor dem Wiener Landesgericht, war stiner That vollkommen geständig und entschuldigte dieselbe mit einer besonderen Noth, entstanden durch Erwerblosigkeit in der rauhen Jahreszeit. Der Staatsanwalt beantragte eine achtmonatliche Kerkerstrast, der Gerichtshof erkannte aus eine neunmonatlicke Kerkerstrafe. Nach verkündetem Urtheil sagte der Präsident: Sie haben das Urtheil gehört, und wenn Sie mit demselben nicht zufrieden sind, steht ihnen das Reckt der Berufung zu — Ange. klagter: Mit dem Urtheil bin ich schon nit zufrieden, erstens habe» Sie mir mehr gegeben, als verlangt worden ist, und nachher haben Sie die Sache so eingetheitt, daß ich gerade wieder in der Jahreszeit herauskomme, wo nickts zu thun ist, und ich frisch stehlen geben kann Entweder geben Sie mir mehr oder weniger, die Strafe nehme ich nicht an. — Präsident: Von Ihrer angemeldeten Berufung nimmt der Gerichtshof Kcnniniß und erklärt die Verhandlung für beendet.
Frankfurter God-ConrS vom 27. April.
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Gottesdienste. Sonntag, 1 . Mai. (Eonffnnat on.) Vorm. (Pr.): Dekan H eber llM— Kinderlehre mit de» Neukonfirmirten um 2 Uhr.
Ncdi-ict, gedruckt und verlegt von A- Vctfchlager.