Generals von Manteusftl zurückgekehrt. Der Kriegsminister v. Roon ist bei seinem verwundeten Sohne noch zurückgeblieben. Der König wird in kürzester Zeit eine Zusammenkunft mit dem Kaiser von Oesterreich haben Der Ort, wo solche staltfinden soll, ist augenblicklich noch unbekannt.

B deinen, 20. April. Gestern ist das erste Bremer Schiff

ein Opfer rer dänischen Seeräuberei geworren, nämlich das Scküss Sophie, von Matamoras mit einer reichen Baumwokenlarung kommend. Die Erbitterung über die dänische Seeräuberei ist be­greiflicherweise auf unserer Börse sehr groß. Alles süblt tiefer als je die Schmach von Deutschlands Wehrlosigkeit zur See Man bereut jetzt bitter die frühere Unthätigkeit in dieser Ange­legenheit von Seiten der Hansestädte. (Scbiv M.)

-Hamburg, 25 April. Die Hamb Nackr. melden aus Kopenhagen vom 23.: Die Räumung Alsens steht bevor, falls den Panzerschiffen der Schutz der Insel unmöglich ist. Die Truppen aus Alsen sind größtentheils zur Verstärkung deS nordjütischen Korps bestimmt, das, 30,000 M. (?) Infanterie stark, nebst bedeutender Kavallerie, das Vordringen in Jütland hemmen soll

Hamburg, 26. April. Wränget ist am Sonntag Abend in Kiel eingetroffen und gestern nach Fehmarn abgereist.

Altona, 23. April. Gestern Abend trafen 2 Compagnieen des 8. preußischen Leibregimcnts, Welches bei Düppel am 17. d. M. sehr gelitten hat, mit einem Extrazug hier ein, um für einige Zeit bei uns einquartirt zu werden. Ein festlicher Empfang ward den Tupfern zu Theil. Gestern Morgen um 8 Uhr iras hier wieder ein Extrazug mit ca. 2600 Cenlner Munition, da­runter 670 Fässer Pulver, von Spandau ein. Demselben folgte um 12V- Uhr Mittags ein zweiter Extrazug mit über 4000 Cenl­ner Kanonenkugeln, Bomben und Spitzgranaten von Wesel.

Flensburg, 22. April Den König von Preußen zu be­grüßen, ihm die Wünsche des Landes vorzulragen, sowie ihm zu­gleich für das, was er bereits gethan, ihren Tank auszusprechen, sind ans allen Theilen des Herzogthums Deputationen eingetroffen; doch hat der König jeden Empfang derselben abgelehnt, indem er erklärte, daß er nur gekommen sei, seine tapfere Armee zu besuchen.

Graven stein, 20. Apeil. Ter gestrige Waffenstillstand

War von uns begehrt und verlängert worden, zu Wegräumung und Bestattung der Leichen. Stundenlang trugen Leute des 13 Regiments und die Krankenträger die todtcn Körper und zerstreu­ten Waffen zusammen; die ersteren wurden dann in Reih und Glied neben einander gelegt, die beiden Nationen gesondert Es war ein großer Raum, welchen diese letzte Parade der Gefallenen einnahm, und ein gar erschütternder Anblick. Man grub 2 Grä­ber mächtig und weit Tabin trug man denn die Opfer formlos und so, wie man sie gefunden. Drei mußten der Raum- und Zeit- ersparniß wegen über einander gelegt werden. Aus Bahren, Stangen, Gittern und Brettern schaffte man sie herbei, und wenn eine Schicht vollendet war, deckte man die Todlen mit der kühlen Erde. Vier­hundert Krieger schlafen an der Chaussee Angesichts jener unheil­vollen Schanzen, wohl 90 preußische Sieger neben 300 dänischen Besiegten. (Schw. M.)

Nübel, 20. April. Gestern Abend sechs Uhr lief der Waf­fenstillstand ab, doch ist in den zwanzig Stunden, die seitdem ver­flossen sind, noch kein Schuß abgeseuert worden weder von deut­scher noch von dänischer Seite. Tie preußischen Kanonen stehen jedoch, den Lauf Sonderburg zugewcndet, geladen in den Schan­zen, um, im Fall cs den Tönen belieben sollte, die Arbeiten an den Schanzen von Alsen aus zu stören, das Bombardement der Stadt zu beginnen. An der Befestigung des Brückenkopfes ist die ganze Nacht hindurch gearbeitet worden. Es wurden hiezu österreichische Pioniere verwendet. Wir sehen heute wieder eine Menge dänischer Kriegsschiffe auf der Höhe von Alfen kreuzen. Es ist das Gerücht verbreitet, daß die Dänen mit dem Einschüs­sen ihrer Truppen beschäftigt feien Die Garden und das 7. Pionierbataillon rücken morgen nach Jütland ab. Das Leibrcgi ment ist gestern nach Flensburg marschirt, und wird morgen nach Altona befördert, um sich dort 14 Tagelang von den Strapatzen der letzten Wochen zu erholen. Auch das 35. und 60. Regiment sollen jür einige Zeit Cantonnements in holsteinischen Städten wahrscheinlich in Kiel und Reumünster beziehen.

Ardigirt, gedruLl uu

Dänemark. Kopenhagen, 23. April. Am 2l. hat der König Christian eine Proklamation ans Heer erlassen, in welcher gesagt ist, daß nach einer Vertheidigung, deren Erinnerung nicht bloß wegen der Ungleichheit des Kampfes, sondern auch wegen des Helbenmuths, womit gegen die Uebermachl gejochten wurde, in den spätesten Zeiten bleiben werde, die Armee a»s der Düp­pelstellung nach Alsen habe zurückweichen müssen. Die Prokla­mation berührt die schweren Leiden, Welche die Entwicklung des Kampfes begleiteten, und die unvergeßckchen Verluste, welche die letzten Tage herbeigeführt, sagt aber, dieselbe» seien nickst verge­bens gewesen, sondern würden Früchte tragen in dem Kampfe, welchen er (der König) jetzt gegen Gewalt und Unrecht führe, und dessen Ziel die Existenz und Unabhängigkeit des Vaterlandes sei Der König schließ! seine Proklamation, indem er der Armee nochmals seinen Dank ausspricht und aas ihren aufopfernden Hel- denmuth den Schutz GoiteS herabflcht. Mit dem Dampfschiff Rordstjernen trafen in Kopenhagen am 18. April Abends 500 Verwundete aus der Düppeler Schlacht ein. Dieselben befanden sich theils aus dem Tampjschiffe selbst, lheils aus einigen von demselben bngstrlen Jachten Außerdem wird von Korjör ein Exirazug mit Verwundeten erwartet.

England. London, 22. April. Der Vertreter des deut­schen Bundes bei der Konferenz, deren Verhandlungen Montag beginnen, Staaisminister v. Beust, ist heute Nachmittag hier ein- geiroffen. 26. April. Die Konferenz hat sich gestern versam­melt; sämmtliche Mitglieder waren anwesend. Dir gestern er­öffnte Conferenz wählte einstimmig den Lord Ruffel zum Vor­sitzenden und Hrn William Stuart zum Sekretär. Es werden wahrscheinlich zwei Sitzungen in der Woche gehalten werden. Die Waffcnstillstandsirage blieb unerledigt. (St.-A.)

Frankreich. Der Beschluß des Congresses von Washington (wegen Mexiko) hat die französische Regierung zu einem Schritte bei dem amerikanischen Kabinette veranlaßt; England mag von seiner visherigen Haltung absoluter Neutralität nicht zurückkommen. Toulon, 25. April. Drei Schiffe, worunter eine Korvette, sind nach Tunis abgegangen, wo ein Aufstand ausgebrochen ist und noch anhäit. Es heißt, die Regierung des Bey's sei gestürzt worden. Kaiser Maximilian ist in Gibraltar angekommen und wird am 26. weiter reisen. (St.-A.)

Italien. Mailand, 22. April. Die hiesige Polizei ent­deckte in diesen Tagen eine geheime Sendung von Waffen »nd Bekleidungen, welche von der Aktionspartei zur Bildung einer Frei- schaarenlegion gegen die österreichische Grenze bestimmt war. An der Eisenbahnstation Brescia wurden fünfzehn als Lumpen dekla- rirte Ballen, nach Salö am Gardasee bestimmt, weggenommen, zwischen welchen man 300 Musketen fand. Die Polizei begab sich sofort zu Marocco, dem Kaufmann, der sic aufgegeben hatte. Dieser hatte jeroch schon Wind bekommen und zehn weitere Bal­len mit 200 Musketen zu Barbaglia spedirt, wo sie noch am selben Tage entdeckt und weggenommen wurden. Tie Nachfor­schungen wurden fortgesetzt und in den Lagern einer andern Firma wurden 800 Patrontaschen, 800 Leibgürtel, 800 Bajonnetsch eiden und 500 Paar Schuhe vvrgefunden. In Folge dieser Entdeckung wurden die betreffenden Kaufleute verhaftet. Wie man wohl mit Recht vermuthet, bezweckte die Aktionspartei mit 800 bis 1000 Mann einen Einsall ins Venelianisebe zu machen, hoffend, die öster­reichische Negierung werde einen solch bewaffneten Einbruch als Kriegserklärung betrachten, und so der langersehnte Krieg herbei- gesührt werden. (Schw. M.)

Türkei. Konstantinoper, 16. April. In einer am 1. April zwischen den Mücken und Russen vorgesallenen Schlacht verloren elftere 2000, letztere 1500 Mann. Die Ubichen unter­handeln nun mit den Russen wegen ihrer Auswanderung nach der Türkei. Alle fremden Offiziere und Artilleristen, Welche den Tscherkeffen halfen, sind mir Geschützen und Munition als Flücht­linge in Trapeznnt angekommen. Tie Pforte sandte fünf Dam­pfer dahin, um die Flüchtlinge nach Samsun, Sinope und Varna zu bringen. Bucharest, 24. April. Das Ministerium ver­langt von den Kammern acht Millionen Kredit zur Errichtung eines Lagers am Sereth zum Schutz gegen äußere Feinde, und macht aus der Bewilligung eine Cabinetsfrag e. (Fr. A.)

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