Griechenland. Ans Athen, 8. April, wird dem Botschas- ter geschrieben-Dieser Tage ist von Bamberg ein Sekretär des ehemaligen Königs hier angekommen, um das Privateigenthum des Königs Otto an Werlhgegenständen und Mobilien in Em­pfang zu nehmen. Riebt gering war aber sein Erstaunen, als er die Kassen leer fand und ihm auch die Auslieferung der Privat- sammlungen des Königs verweigert wurde. In einer Besprechung mit dem Grasen Sponneck erficht er zu seiner Verwunderung, daß König Georgios auch dieses Privateige -thum als mit der Thronbeste'gung in seinen Besitz ubergegangen betrachte. Sogar die Auslieferung der von König Otto zur Erinnerung an den Befreiungskrieg gesammelten türkischen Waffen, die er zum Theil auS Liebhaberei gekauft, verweigert Graf Sponneck unter Beru­fung auf obenerwähnte Anschauung des Königs. (St.-A.)

Ftilicii. Turin, 15. April. Große Freude hat ein von Paris an bas französische Oberkommando zu Rom erlassener, in bisher ungewöhnlich strengen Formen gehaltener kategorischer Be­fehl verursacht, die längs der neapolitanischen Gränze herumschwär- MtNdeu römischen Räuberbanden zu zerstreuen und um jeden Pris ihr Eindringen in das Gebiet des Königreichs zu verhindern.

Frankreich Paris, 16. April. Nach der France und dem Pays sollen Frankreich und England darüber einig sein, sofort bei Eröffnung der Konferenzberathungen die Einstellung der Feind­seligkeiten zu beantragen. 17. April. Der Moniteur theilt die zwischen Frankreich und Mexiko in Betreff der Besetzung des letz­teren abgeschlossene Uebereinkunst mit. Nach den Festsetzungen derselben werden die Franzosen so bald als möglich Las Land räumen; eine aus 8000 Mann bestehende Fremdenlegion wird sechs Jahre darin bleiben. Ucberall, wo eine nicht ausschließlich mexikanische Garnison liegt, wird der Oberbefehl den Franzosen gehören. Vom nächsten Juli an werden die im Lande stehenden Truppen von der mexikanischen Regierung bezahlt we.den. Die bis zu diesem Zeitpunkt berechnete, von Mexiko zu leistende Ent- fchädigung ist auf 270 Mill. Fr. festgesetzt und wird in Jahres- zablungen von 25 Millionen abgetragen. Zur Regelung der Ent­schädigungen für franzöusche Unlerthauen wird eine Kommission nietcrgesrtzt. Heute überreichte der Gesandte des neuen Kai­serreichs, Hidalgo, dem Kaiser seine Beglaubigungsschreiben.

England. London, 15. April. Der Gesundheitszustand Garibaldis ist reckt befriedigend; seit seiner Ankunft in London ist 1>i. Fergusson stets.in seiner Umgebung. Tie/Wunde ist seit drei Monaten vollständig vernarbt, und die einzige Spur Ler Verlctzung ist eine kleine Vertiefung an der innern Seite des Knöchels, wo die Kugel eindrang. Mit Hilfe eines Stockes ver­mag der General ohne Beschwerde auszutreten. Ter Antritt der Reise Garibaldis ins Innere ist auf Freitag aügesetzt.

Amerika. New-Uork, 6. April. Ter Kongreß der Ver­einigten Staaten in Washington erklärt einstimmig: er könne nicht anerkennen, daß Monarchien auf den Ruinen amerikanischer Re­publiken unter Mitwirkung europäischer Mächte begründet werden könnten. (Fr A.)

Ein anderer Teil.

Ein Bits aus dem Wildererleb:».

( Zchlust >

Was geschehen sei. Ter Brief sei in einem so einfachen, festen, treuherzigen und milden Tone abg^- gewesen, daß Jedermann, der ihn in spätem Tagen noch gelesen, den Eindruck nicht ver­gessen konnte, den er hervorbrachte. Der Besitzer der Herrschaft beeilte sich, Uli sofort zum künftigen Forstwart zu dengniren, ihm vorläufig einen Stellvertreter zur Seite zu geben und Els- beth eiuzuladen, mit Beziehung eines Gnadengebaltes auf der Försterei mit den übrigen Kindern wohnhaft zu bleiben. Els- beth aber zog es vor, mit den Kindern aus den Gcbirgshos ihres Vaters zu übersiedeln, um dort ihre Tage in Weh und Gvtter- gebenheit zu verleben Die einzige Bille, die sie aussprach, war, ihren Mann von Zeit zu Zeit sehen und ihn auch ihren armen Kindern zeigen zu dürfen.

Von hier an aber gehen die Berichte weit und weiter aus­einander Nach den Einen ist Elsbeth diese Bitte gewährt, nach den Andern aber abgeschlagen worden Nach den Einen ist Volkh wegen mehrfachen Mordes zu lebenslänglichem Kerker verurtheilt worden und Elsbetb ist ven dem Hofe ihres Vaters weg und in die Nähe- des Gefängnisses gezogen, um ihrem unglücklichen Jo­hannes näher zu leben; nach den Andern aber ist Volkh nach längerer Haft in aller Stille aus dem Gefängnisse entlassen und veranlaßt worden, auf einer in fernem Lande angetansten Herr­schaft seines Herrn eine Forstamtsstelle zu übernehmen und dahin sei ihm auch Elsbeth mit den jüngeren Kindern gefolgt.

So viel ist jedenfalls gewiß, daß.vor einigen Jahren ein Händler den Volkh in einem an die Schweiz grenzenden Forsthause des Vorarlberges gesehen und auch die Elsbeth gesprochen haben will. Er fügt sogar hinzu, daß Volkh noch immer ein rüstiger Mann sei, aber freilich in seinem Benehmen manche Veränderung zeige. Uli, sagt er, wisse von Vater und Mutter ganz genau, schreibe ihnen unter fremder Adresse ö,ter und habe sie manchmal auch schon besucht, aber er habe strengen Auftrag, nichts zu verrathen

So spricht der erwähnte Händler. Wir sind leider nicht in der Lage, Ließ zu bestätigen oder zu widerrufen. Lebt aber Volkh jetzt in Freiheit und erfreuen sich auch Elsbeth und deren Kinder eines gesunden, zufriedenen Lebens so bitten wir Uli von ganzem Herzen: in unserem Namcn sie schönstens zu grüßen, wenn er nächstens wieder eine Reise lhun und seine denkwürdigen Eltern besuchen sollte!

Zahlen Näthfel.

1 2 3 4 5 ifl ein ber limier Thurm.

3 2 bist D» lieber Leser, nicht;

7 6 3 2 wärst Du gar a-rne;

5 3 12 soll gut er schmecken, muß man 5 7 3 1 2 ihn bieten:

4 3 5 6 7 mim Augen haben oder er bringt Schaden.

4 3 im Aeu-'ern hart und d eis so weich im Innern;

5 7 4 3 macht den Menschen einz g seine Seele;

6 7 ist das Geggntliell von 13 4 und Beide sehn wir dennoch eng verbunden;

7 6 3 s erfreui die Ziniae, doch die Pflanzen nicht;

12 4 6 7 6 verai-Icket Ei beit:

1 2 7 6 3 Ansdruck der Todesangst, d-S Schmerz.-S und der Rohheit z

4 3 i i provistrte Brücke;

t 2 3 4 5 6 7 in Ta,elform machts oft der lieben Jugend Kovfbrechen.

Fast dreißig Jahre sind seitdem verflossen. Uli ist Forstwart f auf demselben Posten, den vordem sein Vater Johannes eingenom-^ men Mit Föhner ist nicht nur das Haupt der Wilderer bei! Seite geschasst worden, sondern mit ihm verschwand auch über-! Haupt der letzte Wilddieb.

Aber wo ist Volkb? Wo ist sein braveS Weib Elsbeth? und! wo sind deren übrige Kinder?

Tiese Fragen sind leichter gethan, als deren Antwort gefunden f

Volkh ist seit dem Tode Fohner's nicht mebr zum Vorschein gekommen. Wan sagt, er habe gleich nach der That einem Prie- f ster offenes Belennluiß abgelegt über die Tödtung aller Wilderer, ^ sei dann stehenden siußcS vor dem Amte erschienen, um dasselbe dort abzulegen, sei von dem Richter mit weinenden Augen em-! yfangen und in das Gefävgniß abgefübrt worden Erst aus dem Gefängnisse habe Volkh brieflich an sein Weib^vermeldet,!

---- Nedigirt, gedruckt und

Auslösung der Charade in Nro. 41:

Leichtsinn.

Frankfurter God-Conrs vom 18. April.

u.

Pistolen ... 9 4v'/2 41-/,

Friedrichsd'or ... 8 56-/, 57-/,

Holland 10 fl.-Slücke S 4872-49-/2 Rand-Dukaten . . S 33-/2 - 34ch

2V-Fr,inkcnkückc . 9 22-/, ^23/!,

Lngl. Kovercings . . 11 45 49

Prcuß. Kassenscheine_I 45' /

verlegt von A. Vetschläger.

C ours

der k. w. Ktaatskassen-Verwalinus für Goldmünze«.

Unveränderlicher Eours: WnitI Du'ateii . . 5 fl 45 Ir. Veränderlicher CourS:

Dukaten.5 fl.

Preufl. PKolen . . 9 fl. 54

Andere ditto . . . . 9 fl- 39

20-/>ra»ke»sIncke. . . g fl. 29

Stuttaa t. ii> Avri! 1864.

K. Staatskassenverwaltung.