ihrer heutigen 15. Sitzung die Rechnungsnachweisungen des Kriegs- uiinisteriums für t 860/6 t. Tie Kommission stellt bei dieser Ge­legenheit das dringende Ersticken- an Gr. Regierung, fort und fort ihren ganzen Einfluß dahin zu verwenden, daß in allen zum Deutschen Bund gehörenden Staaten baldmöglichst ein und das­selbe System von Geschützen und Gewehren mit Munition, spwie sonstigen Waffen einge>ührt und Ein Kommando angenommen werte. , (Schm. M.)

Frankfurt, '29. Febr. In der 15. Kurie ist am 25. Ol­denburg von Anhalt und Schwarzburg, in der Kn.ie der freien Städte Frankfurt von den drei Hansestädten überstimmt worden. Man spricht davon, der preußische Bundestagsgesandte v. Sy- dow, dem seine gegenwärtige schwierige Stellung unerträglich ge­worden werde dem bisherigen- preußischen Gesandten in Brüssel, v. Savigny, einem Aohn'des berühmten Rechtslehrers und An­gehörigen der Feudalpartei, Platz machen.

In Gotha fand-am 28. Febr. eine Versammlung des Ge- sammtausschusses des deutschen Schützenbuntes statt, in welcher beschlossen wurde, dem Antrag des Festcvmites in Bremen gemäß das für dieses Jah>^ bestimmte allgemeine deutsche Schützenfest aussallen zu lassen, dagegen dasselbe im künftigen Jahre und zwar in Bremen zu feiern, wenn von dort die Bereitwillligkeit zur Abhaltung bis Ende September d. I. erklärt werden sollte. Der deutsche Schützenbund besteht jetzt aus 18,035 Mitgliedern.

München.- Der König bat nunmehr auch die Einführung

der Brandgeschosse und der Kartätschcn-Ladungen für die Infan­terie genehmigt. Diese Waffengattung wird somit in Zukunft mit dreierlei Geschossen ausgerüstet sein, indem zur gewöhnlichen Kugel noch obige beide kommen. Mit den Brandgeschossen (Hohl­kugeln mit Zündfüllnng) sind feindliche Munitionswägen, Lagcr- geräthe rc. in Brand zu stecken, während die Kartätschen Ladun­gen zu einem sehr wirksamen Feuer auf große Massen des Fein­des dienen. Tie Jnfanwrie-Kartätschcn-Patronen bestehen nebst der Pulverfüllung aus drei Kugeln, die durch Scheibchen von Pappendeckel von einander getrennt sind, nach dem Abfeuern sich aber ausbreiten und so die Wirkung von drei gewöhnlichen Schüs­sen mit einer Ladung erreichen können; die angestellten Versuche haben den Beweis hiefür geliefert. Täglich werden nunmehr über 50 Mann Infanterie zur Anfertigung der Kartäischen-Patronen der Feuerwerks-Abtheilung zugetheilt. (Fr. A.)

Würzburg. 1. März. Tie von dem ,W A." seiner Zeit gemachte Mittheilnng, daß die Festungen in Baiern armirt und verproviantirt werten, wird jetzt von allen Seiten bestätigt. Tie dießfälligen Arbeiten werden mit größtem Nachdrucke betrieben.

Dresden, l März. Tie Abgeordnetenkammer bewilligte beute das Budget für die Bundesmatrikularbeiträge unter niehr- facker Anerkennung der Haltung der Negier»ng in der scklcswig- holstein'scken Angelegenheit und gab ihre Befriedigung auch mit dem Verhalten der Bundcskommissäre und des Bundcsgenerals in Holstein durck Erhebung vou den Sitzen zu erkennen.

Kiel, 2 März Die Bürgersckaftsdeputirten überschicktcn

den Bundeskcmmissäreu eine Eingabe um schleunige Einberufung der holsteinischen Stände, welche sich als durchaus nothwendig dcnstellten ' (St.-A.)

Rendsburg, 2, März Die hier anwesenden hannover­

schen Pionnire sollen m Glückstadt Schanzen aufwerfen. Man hat Grund anzunchmen, daß die dänische Schraubenfregatte Nicls- Juel die Elbe blockiren werde. (St.-A.)

Haders leben, 2si. Febr. Am 22. kamen von Wien und Berlin telegraphische Befehle, dahin lautend, das weitere Vorge­hen in Jütland einzustfllen, in Folge dessen zogen sich die bereits bis Gudsoe vorgeschobenen Vorposten nach Kolting zurück.

Schleswig,, 2 März Gestern haben die Dänen auf Sundewitt die Gehöfte vor der Vorpcstenkette niedergebrannt. Heute hat eine scharfe Rekognoszirung gegen Düppel stattgefunden.

Ninkenis (bei Gravenstein), 26. Febr. Die Schleswig- Holsteiner sehen ihre Stellung auf Vorposten nur als Brücke an, um zu uns zu kommen Es liefen heute mit Gewehr und Waf- sen nicht w eniger gls 29 Mann über.

Dänemark. Kopenhagen, 29. Fehc. Die heutige Ber- lingscke Ztg. widerlegt in offiziöser Weise die Gerüchte über die Annahme des Konferenzvorschlags von Seiten Dänemarks mit dem Anfügen: falls die Konferenzbusis Verbindung Schleswig- Holsteins oder Personalunion sein würde, sei der Vorschlag dä­nischer Seits unannehmbar. Aus Friedericia wird berichtet, daß fast sämmtliche Weiber und Kinder die Festung verlassen ha­ben und unter Mitführung ihrer Habseligkeiten nach der Insel Fühnen geflüchtet sind. Uebrigens glaubt man nicht allein in Jütland, sondern auch hier in der Hauptstadt an ein baldiges Vorrücken der deutschen Truppen gegen Friedericia; man sieht dieß als eine unvermeidliche Wirkung der neuesten kriegerischen Reichs­tags-Adresse an.

Polen. Warschau, 28. Febr. DerDziennik" theilt mit. daß am 21. d. M. der revolutionäre Stadt-Chef so wie zehn sei­ner Gehilfen verhaftet worden und daß sie fast alle ein vollstän­diges Bekenntniß abgelegt hätten. Ferner werden in der letzten Nummer desDziennik" wieder vier kriegsgerichtliche Exekutionen in verschiedenen Orten aufgeführt; die in den letzten Lagen »or- genommenen Exekutionen belaufen sich auf einige zwanzig.

Italien. Tu rin, 1. März. Nach der Italic hat die öster­reichische Regirung ungeordnet, daß die dritten und vierten Ba­taillone der 42 Regimenter, welche gegenwärtig in Venetien stehen, bis zum 15. März zu ihren Regimentern kommen müssen. Die Oesterreicher werden dann 160,000 Mann in Venetien haben. Die Batterien sind mit gezogenen Kanonen versehen. (Tel d.Schw.M.)

Griechenland. Athen Der offene Kampf des Königs mit dem Ministerium und der revolutionären Partei ist als enga- girt zu erachten. Der König hat nämlich die geforderte Demission des Palastmarschalls abgelehnt, dagegen die Entlassung des Justiz­ministers, des Generalprokurators und des Polizeipräsekten gefor­dert. Hr. Vulgaris hatte sich dem Willen des Königs nickt ge­fügt, indem er sich auf die Majorität beriet, die er im griechischen Parlament habe. Auch war das Gerücht von einem Attentat gegen das Leben des Königs im Umlauf. Ein bewaffneter Mensch war im Palais versteckt aufgesunden worden. Corsu, 1. März. Heute nahm das österreichische Kanonenboot Velebich einen mit Kaffee beladenen dänischen Kauffahrer.und ließ denselben in Ke- phalonia.

Frankreich. Paris, 2. März. DerMoniteur* veröffent­licht Briefe aus Mexiko, welche die Kapitulation von Campeche und Len Untergang von Juarez bestätigen, dessen letzte Hilfsquellen sich eben in Campeche befanden.

(Anekdote über Napoleon.) Als vor einigen Tagen der Kaiser, vom General Flenry begleite!, im Bois de Boulogne spazieren ging, flog ein Ballon, von einem Knaben geschleudert, dicht an Sr. Majestät vorüber und drohte sin den See zu rollern Der Kaiser hielt den Ballon mit dem Stocke auf, Aab wen Ballon rem Kinde zurück, welches er küßte und sprach lächelnd:Sage deinem Vater, daß der Kaiser deinen Ballon rettete."Werde mich wohl hüten," erwiederte das Lnkant torriblo,mein Vater mag den Kaiser nickt leiden!"Was thut denn dein Vater?" forschte General Flenry.Nichts er ist Senator!" Lassen Sie uns weiter gehen," fiel der Kaiser in's Wort und zog dcn General fort er wollte nicht den Namen des Sena­tors hören. _

n u r s

der k. w. Staatskassen-Verw-Uru-, für Goldmünzen.

Unveränderlicher >5 ourSc Württ Dukaten . . 5 fl 48 kr.

Veränderlicher Cours:

Dukaten.5 fl. 31

Preusi P schien . . 8 fi. 84 Andere ditto ... . 8 fl- 38

20-FrankeniIücke. . . K. fl. 18

Ttnttaa-t, I März 1864.

-K. St aats kassenverwaltuns

Sa n nt a g , den 6. März. Voriuilt. (Pred.): Hcrr Alnderlcbrc mit den Tächtern 2. Ciaffe. 'Fachmiltags

Frankfurter Go kd-CourS vom 1. März.

il. kr.

pwolcn . . . S 39>/2--4<)7r Fricdrichsd'or .8 53'/,36'/,

Holland ly ft.-Stückc S 44'/,45'/?

Nnnd-Dukatcn 26-Frankcnkiückc Lngl. Sovercings . Pieust- Kassen scheine

5 83 -34 !' 1i>'/,-20'/, II 44 -48 1 44b« 45'/,

Gottesdienste

Dekan H cb er le.

( L ib.tsi.i'd, l: Hcrr Helfer S chmiYt.

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