für dir Minsritätsantcägc: Oesterreich, Preußen, Niederlande, Mecklenburg, die 15., 16. und 17. Kurie. Hannover und Kur- Hessen stimmten bei 3) und 4) für die Majoritätsantrage, bei 1) und 2) gegen dieselben mit Oesterreich und Preußen. (Zur 13. Kurie, welche mit den Würzburgern gestimmt hat, gehören Braun- schweig und Nassau. Von den Kurien, welche mit Oesterreich und Preußen stimmten, gehören zur 15.: Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg; zur 16.: Liechtenstein, Reuß, Sckaumburg-Lippe, Lippe, Waldeck und Hessen Homburg; zur 17.: die freien Städte.) — Außer dem in der letzten Nro. Mitgetheilten beschloß die Bundes - Versammlung ans Antrag der freien Städte Lübeck, Bremen und Hamburg, daß 'unter- der Bedingung reciproken Verfahrens nicht allein den mit Beschlag belegten dänischen Schissen eine sechswöchige bis zum 1. April d. I. dauernde Frist zum Auslaufen gewährt werde, sondern daß auch diejenigen dänischen Schisse, welche vor dem Bekanntwerden der Vertilgung der Beschlagnahme in einem fremden Hasen eine Ladung mit der Bestimmung nach einem deutschen Hasen eingenommen, haben, ihre Reise nach diesem Seitens der deutschen Staaten ungefährdet aussühren und dort ihre Ladung löschen, alsdann auch unbehindert von dort wieder auslauscn können.
— Wiesbaden, 25. Febr. Auf Kosten des Herzogs von
Nassau ist gestern eine reiche Sammlung von Verbandmaterial, Kleidungsstücken rc. in 17 Kisten nach Hamburg abgesendet worden; ferner 3000 Flaschen Wein nebst 14,000 Stück Cigarren als Geschenk vom Herzog. Ebenso viel Verbandmaterialien und Kleidungsstücke sind, in Kisten verpackt, einstweilen hier znrüäbe- halten worden. Tie Geldbeiträge, welche hier für die ve.wunderen preußischen und österreichischen Soldaten eingegangen sind, belaufen sich auf etwa 4000 fl (Schw.M.)
— München, 26. Febr. Es wird dem „N. C." versichert, daß nach den in jüngster Zeit hier eingetroffenen Berichten aus Berlin der Stand der Verhandlungen der ßuneralzolllonserenz ein sehr unbefriedigender ist. Von einem Entgegenkommen der preußischen Regierung ist nicht entfernt die Rede und Leßhalb auch nur noch geringe Hoffnung vorhanden, daß die Konferenz zu einem befriedigenden Abschluß gelangen werde. —
— Wien. Ans Bucharest, 21. Febr., wird der österr.
„Keneral-Corresp." geschrieben: „Die Gerüchte von einer bevorstehenden Okkupation der Donau-Fürstenthümer durch die Türken gewinnen immer mehr Boden und erregen in gewissen Kreisen nicht geringe Bestürzung. Aus Widdin erfährt man, daß daselbst ein türkisches Armeecorps zusammengezogen wird, dessen Stärke man aus 30,00 Mann angibt und in Varna sind Truppen gelandet, welche ihren Marsch auf Nustschuk nehmen werden. Ln Bessarabicn ist bereits ein russisches Armeecorps zusammcngezogen, dessen Stärke von hiesigen Blättern, wohl übertrieben, aus 60,000 Mann angegeben wird; auch hält man es für durchaus nicht unwahrscheinlich, daß in dem Augenblicke, wo die Türken dw Donau überschreiten,-um in die Walachei einzudringen, die Russen von Bessarabicn aus die Moldau besetzen." (Fr A)
— Wien, 28. Febr. Die am 25. Abends hier eingetrosfeue schleswig'sche Deputation hatte heute Empfang beim Kaiser Dieser sagte nach Entgegennahme ihrer Adresse n. A.: Tie Größe der für Ihre Sache dargebrachten Ppfkr gewährt Ihnen eine neue Bürgschaft, daß Ihrem Lande nicht eine- vorübergehende Erleichterung, sondern für seine berechtigtem. Ansprüche dauernde Befriedigung bewbieden sein werde. Tie Vorsehung hat mir Pflichten auferlegt, die ich dem den allgemeinen Frieden Europas bedrohenden Wunsche nicht nackzusetzcn vermag. Zuversichtlich hoffe ich aber, daß den Herzoglbümern eine ehrenvolle, gesicherte, den Rechtsgrundsätzen und Wohliahrtsbedingungen entsprechende Zukunft gewahrt sei.
— Lemberg, 26. Febr Ein Kaiserliches Manifest, von sämml- lichen Ministern gegengezeichnet, motivirt die Anwendung außerordentlicher Maßregeln, in Galizien und Krakau zur Sickerung dep Ruhe und zum Schutz der friedliebenden Bevölkerung. Demgemäß wich der Belagerungszustand verkündet und die Lburtheilung bestimmtet Verbrechen, Vergehen und Uebertretnngen den Militärgerichten überwiesen. — Die Statthalter« verordnet unter Strafandrohung eine allgemeine Entwaffnung. Die Ausländer müssen
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sich sofort bei der Polizeibehörde stellen und sich Ausenthaltserlaub- niß erwirken. (Tel. d. St.)
— Hamburg, 29. Febr. Tie „Hamb. Nachr." melden: Ein dänischer Dampfer brachte von Seeland dänisches Militär nacb. der Insel Fehmarn (gegenüber der Nordspjtze von Holstein), und ein dänisches Kanonenboot ist im Fehmarn-Sund stativnirt. Damit nimmt Dänemark eine ähnliche Flankenstillung gegen Holstein ein, wie auf der Insel Alsen gegen Schleswig.
— Kiel, 1. März. Nach der „Börsenhalle" wurden aus unbekannter Veranlassung die Anfertigung von Uniformstncken für die künftige Armee des Herzogs von Augustenburg eingestellt, dieselben ans der Fabrik sortgeschafft und anderweitig untergebracht.
— Der preuß. Slaatsanz. schreibt, Kokding werde vertheidi- gungsfähig gemacht. — Dänemark soll das Verlangen geäußert haben, von der Antwort wegen des Kongreßvorschlags dispensirt zu bleiben, bis Schleswig von den Verbündeten geräumt sei. — In Kopenhagen befinden sich noch immer die Unterossichere und die Kapelle des aufgelösten 14. (lauenburgischen, deutschen) Regiments. Dieselben sind, umgeben von ihren wüthenden Feinden, einem traurigen Schicksal preisgegeben-
Dänemark. Kopenhagen, 26. Febr. Der Reichstag hat die Adresse fast einstimmig angenommmen. Unter Anderem heißt es darin: „Unser einziger Trost ist, daß der König die Freiheit vertheitigt und nicht die Schwächung Dänemarks durch Aufgeben der Vereinigung mit Schleswig will. Wir rechnen aus energische Fortführung des Krieges " — Kolding mußte täglich 1000 Bank- thaler Kontribulion an die deutsche Armee zahlen. Das Verhalten der Besatzung zu den Einwohnern ist ein freundliches.
Der König verhieß beim Empfang der Adresse des Reichstags- Festigkeit; er werde die Aushebung der politischen Union Dänemarks und Schleswigs nicht zulassen. — 29. Febr. De Meza ist definitiv verabschiedet, Gerlacb zum Oberkommandanten, Stjernholm zum Stabschef ernannt. —Dagbladet schreibt: England bekämpft Deutschlands Kewaltthaten mit leeren Demonstrationen, um den Krieg zu vermeiden. Die Personalunion als Konferenzbafis wäre Untergang der Freiheit und Selbstständigkeit Dänemarks; seine Integrität wäre alsdann werthlvs. Dänemark muß seine Rettung in der Selbsthilfe suchen und durch energischste Fortsetzung des Krieges seine Existenz blutig erkaufen.
Frankreich. Paris, 27. Febr. Dem englischen Konfe- renzvorseblag ist glücklicher Weise und allem Anschein nach ein glänzendes Fiasko Vorbehalten. Jedenfalls hat Ludwig Napoleon nichts- weniger als Lust, darauf einzugehen, nicht etwa aus Sympathie für diesen oder jenen der sich gegenüber stehenden Theile, sondern weil er überhaupr die Fortdauer des Konflikts wünscht, s«.!! früher oder später ausbeuten zu können er hofft. Thatsache ist, daß die inspirirten Blätter unter der Hand angewiesen worden sind, den Kongreßvorschlag indirekt durch Aufzählung der Schwierigkeiten zu bekämpfen, die seiner Ausführung enlgegen- stehen. — So lange der Erzherzog Maximilian nicht in Paris gewesen ist, wird die hiesige offiziöse Presse mit großer Schonung über Oesterreich sprechen. — Aus Wien wird uns mitgethcilt, daß der Graf Rechbcrg den jüngsten österreichisch-preußischen Vorschlag in Frankfurt veranlaßt habe. Sei erst einmal das Herzogthum Holstein unter der Verwaltung eines österreichischen Kommissärs, so Werde man den Herzog Friedrich — nötigenfalls mit Gewalt — ans dem Herzogtum entfernen. Ein solcher grenzenloser Skandal fehlt uns noch! — 29. Febr. Der Senator Pietri, der die Annexionen v»n Nrzza und Savoyen geleitet, ein intimer Freund des Kaisers, ist gestorben- (Schw.M.)
Italien. Turin, 23. Febr. Das Ministcrim hat dem Abgeordnetenhause einen wichtigen Gesetzentwurf vorgelegt. Es hantelt sich um nickts Geringeres, als um die Aufhebung aller Mönchsorden, die Bettelorden eingeschlossen, und um die Einziehung aller Güter der todten Hand, aus deren Ertrag ein Fond gebildet werken soll, der für die Besoldung der Geistlichkeit bestimmt ist.
Amerika. New-Aork, 19. Febr. Der Kongreß nahm Sumncrs Amendement zur Verfassung, betr. vie Abschaffung der Sklaverei, an. Nach dem New-Dork-Herald wird Lincvln am 22. Febr. die Befreiung der Sklaven in allen Unionsstaaten ohne
Ausnahme proklamiren. __(Tel. d. Sch w. M.)
>gt von A- «Drisch löer