daß den Herzogthümcrn alle Versprechungen nichts nützten, wenn man ihnen ihren Herzog vorenthalten wolle.

Berlin, 23. Febr. Tie neuesten amtlichen Telegramme vom Kriegsschauplätze melden, daß am 22. d. mit Tages-Anbruch eine starke Nekcgnoszirung der Brigaden Canstein, Roeder und Goeben mit entsprechender Artillerie bis ins Kanonenseuer der Düppeler Schanzen unternommen wurde, welcher der Feldmar- schall Freiherr von Wrangel und Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Friedrich Karl beiwohnten. Die diesseiti­gen Verluste belaufen sieh auf 5 Todte und 20 Blessirte, unter letzteren 5 Ossiziere. Dem Feinde wurden mehrere Fahnen und etwa 200 Mann an Gefangenen abgeuommen. (Fr. A.)

Wien, 21. Febr. Das rasch mobil gemachte österr. Ge­schwader, bestehend aus 13 größtentheils neuen Schraubendamp- sern, darunter ein Linienschiss und vier Fregatten, soll Instruktion haben, nicht nur österreichische und deutsche Kansfahrer im mittel­ländischen und atlantischen Meere zu eskortiren, sondern auch die dänischen Kreuzer auszusuchen, anzugreisen und zum Schlagen zu zwingen. Leider wird es 14 Tage dauern, ehe das Linienschiff Kaiser (mit 91 Kanonen) und die Korvette Friedrich, welche in die Nordsee gehen, klar gemacht sind, denn ihre Equipage beträgt zusammen gegen 1200 Mann, die nian nicht so schnell wie ein Landbataillon einberusen kann. 23. Febr. Generaliieutenant v. Manteufsel ist in außerordentlicher Mission hier angekommen. Eine Verständigung wegen Besetzung von Kolding zwischen Preu­ßen und Oesterreich steht in naher Aussicht.

Wien, 24. Febr. Die Konstitut, östr. Ztg. von gestern Abend schreibt:Die englische Regierung hat behufs Austragung LeS deutsch-dänischen Ltreites in Wien und Berlin eine diplo­matische Konferenz beantragt und von der österr. und Prcuß. Re­gierung eine zustimmcnde Antwort erhalten. (Tel. d. Schw. M.)

der Lazarethkommission in Kiel überwiesen.

Das Sprachrescript der groß,nächtlichen Civilkommissäre Volk 19. ordnet an, daß der öffentliche Unterricht und Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten werden müssen und andere gottes­dienstliche Handlungen nur auf den Wunsch der Betheiligten in dänischer Sprache vollzogen werden dürfen. Ein Erlaß des Feldmarschalls v. Wränget aus dem Hauptquartier Apenrade vom 16. Febr. befiehlt, daß jede feindliche Handlung oder Ünterlassung gegenüber der alliirten Armee nach den Kriegsgesetzen behandelt werde. Tie Schanzen sind mit mehr als 100 schweren Ge­schützen armirt, außerdem durch gewaltige Strandbatterien gedeckt und überdieß kreuzen Tag und Nacht zwischen 'dem festen Lande und Alsen mehrere Kanonenboote, weil man eine Landung aus mecklenburgischen Schiffen nnd dadurch eine Diversion fürchtet. Die Hauptwerke sind mit einem verwickelten Netze von Laufgrä­ben umgeben und dadurch verbunden. Wollten die Alliirten ohne Weiteres zum Sturm schreiten, so würde das sehr viele Menschen kosten; eS scheint daher auch die sehr vernünftige Absicht vorhan­den, zu einer regelmäßigen Belagerung zu schreiten.

Dänemark. Kopenhagen, 24 Febr. Der schwedische Ge- ! sandte hat seine Entlassung nachgesucht und dieselbe erhalten.

Frankreich. Paris, 22. Febr. Der Erzherzog Maximilian und die Erzherzogin Charlotte sind heute' von Wien über Köln in Brüssel eingetroffen. Im Süden Frankreichs ist, wie tele­graphisch gemeldet wird, ungeheuer viel Schnee gefallen, und alle Eisenbahn-Verbindungen sind dadurch unterbrochen. 23. Febr. Die entschuldigenden Erklärungen, welche Preußen dem Einmarsch in Jütland hat folgen lassen, werden allgemein als eine Garantie des Friedens und als ein Beweis aufgefaßt, daß Preußen aus seine ehrgeizigen Plane verzichtet und gleichfalls auf die Linie des Londoner Protokolls zurückgekehrt -st. Im gesetzgebenden

Hamburg, 23 Febr. Im KopenhageuerVolkSthing wur->Körper zeigte gestern der Präsident den Eingang eines Gesetzent- den am 19. Gesetzcsvorschläge'über Einberufung der für 1865! Wurfes an, kraft dessen 100,000 Mann (nicht >50,000 Mann Kriegspflichtigen und neue theilweise Aushebung der Seedienst- wie man gesagt hatte) der Altersklasse von 1864 zur Armee ein- pslichtigen eingebracht. Nach dem Rapport der schwimmenden berufen werden sollen.

Panzerbalierie Rolf-Krake vom 18. ist ein Lieutenant und dreil Aus der Schweiz, 20. Febr. Jedenfalls aus vollständiger Mann derselben verwundet; die Batterie hat rundum ungefähr l Unkenntniß der Sachlage hat sich in Lausanne, Cantvn Waadt, hundert Sedußzeichnungen, die Schanzkleidung am Backbord 56) eine Anzahl Leute, sogar mit bekannten Namen, zusammengesvn-

Löcher; jedoch ist das Schiff mit Thurm, Artillerie und Maschine kampftürhiig geblieben (Tel. d. Schw. M.)

Hamburg, 24. Febr. Eine Bekanntmachung der Civil-

Commissare aus Flensburg, den 20., erklärt das Kieler Bien- nium (zwei Studienjahre in Kiel) als obligatorisch für alle Stu­denten und Beamten Schleswigs. (Tel. d. Schw. M.)

Mecklenburg schickt wegen des Vorgehens der Dänen zur Lee Truppen an die-Küste nach Wismar und Rrstsck und läßt Schanzen bauen.

Aus Rendsburg wird vom 22. an die Hamb. Börs H. geschrieben: Am nächsten Lonnerstag wird eine Massendeputation aus allen Laudestheilen des Herzogthums Schleswig sich in Rends­burg versammeln. Man erwartet, Laß gegen 2000 Deputirte hier einireffen nnd nachdem sie sich gesammelt und in freiwillig gegebenen Quartieren für die Nacht untergebracht sein werden, am nächsten Morgen in mehreren Extrazügen nach Kiel abreisen, um dem Herzog Friedrich zu huldigen. Auf den 2. März ist in sämmtlrchen Gemeinden von Holstein ein Buß- und Bettag ungeordnet. Das Husumer Wochbl. schreibt unterm 19.: Ge­stern trafen viele junge Leute von Föhr'hier ein, welche, um einer gemeinsamen Aushebung für den dänischen Kriegsdienst zu entgehen, geflüchtet waren. Nach dev Aussage jener Leute sollte Sylt 28 und Föhr 36 Seeleute zur Bemannung der 6 Kano­nenjollen stellen, welck'e bis jetzt noch eingesroren bei Fanö lie­gen, sobald das Eis aber zum Treiben gekommen ist, zum Schutz der Inseln verwendet werden sollen. Tie Bundeskommissäre in Holstein haben unter Vorbehalt der Zustimmung der Stände­versammlung und mit Festsetzung des 1. April als Anfangstermin die Aufhebung der dänischen Rcichsmünzeberechnung und die

den, und eine Zustimmungsadresse für die Dänen volirt wegen ihresheldenmüthigen Kampfes für ihre Unabhängigkeit". Eine ganze Reihe deutsch-schweizerischer Blätter:Bund",Basl. Nachr.", St. Galler Z.",Zürch. Landbote" u. dgl. m., haben jedoch uu Sinne des Deutschthums auf diese welschen Salbadereien geantwortet. (Fr. A.)

Italic». Turin, 2>. Febr. Gestern fiel hier eine solche Masse Schnee, daß heute kein Cisenbahnzug von hier abgehcn und keiner ankommen kann. Selbst die Fuhrwerke in den Straßen stocken. Gleichzeitig wird von Neapel ein heftiger Sturm gemel­det. Der Schneefall war in ganz Oberitalien so bedeutend, Na­mentlichen Bologna. Am 18. wurde in Vergato (Romagna) ein bedeutender Erdstoß verspürt, nachdem in der ganzen veraus­gabenden Woche die Gegend von kleineren Stößen heimgefucht war.

Amerika. New-Uork, 12. Febr. Das juristische Konnte des Kongresses hat sich gegen Sumner's Amendement zur Verfassung betreffs Aufhebung der Sklaverei ausgesprochen; doch empfiehlt der Bericht diejenige Resolution, welche dem Kongreß die Befugniß zuerkennen will, auf dem Wege der Gesetzgebung die Sklaverei in den Vereinigten Staaten abzuschaffen. 13. Febr. Zu Jackson- ville in Florida hat sich eine beträchtliche unionistische Expedition ausgeschifft. Das englische Kanonenboot Petral ist vor Charleston eingetroffeu; allein der unionistische Admiral Dahlgren gestattete ihm nicht, mit dem englischen Consul zu verkehren. Im Kongreß ist das Conscriptionsgesetz angenommen worden, welches die Skla­ven N m Kriegsdienst unterwirft und den loyalen Sklavenbesitzern eine Entschädigung zuspricht.

Gottesdienste. Sonntag. den 28. Febr. Vorm. (Pred.): Herr . - Dekan Heberle. Kinderlehre mit den Sühnen 2. Clasfe. Nachmittags

Elns uhrung der schleswrg hvlstern'schen Courantberechnung für (Predig): Herr Heiser Schmidt.

Ncdigird, gedruckt und »crtsgt von A. Letsch läser