das zweite deutsche Bundesschießen könne in diesem' Jahr nickt gefeiert werden. De« Gesammtaussckuß des deutschen Schützenbundes wird von diesem Beschlüsse Mitthcilung gemacht und dessen Zustimmung nachgesucht werden. (Fr. A.)
— Hamburg, 2. Febr. Ein Reskript der Bundeskommissäre besagt, daß nach dem Einmarsch der verbündeten Armee in Schleswig alle Veröffentlichungen über Stärke, Stellung und Bewegung der Armee in der holstein'schen Presse zu Unterlasten seien.
— Hamburg, 3. Febr. Vorgestern traf der im Dienste der Vereinigten Staaten von Nordamerika stehende Oberst Kapff, Commandeur des rein deutschen Steuben'schen Regiments, ein geborner Würtlemberger, welcher im Jahre >848 als Hauplmann im württembergischen Contingente und 1849 als Haupimann 1. Elaste im 2. Infanterie Bataillon in der schleswig-holsteinischen Armee an dem Kriege gegen Dänemark sich beiheiligte, über Bremen von New-Uork in Altona ein und begibt sich heute nach Kiel, um im Aufträge des 200 Mitglieder zählenden Vereins sehleswig- holsteinischer Kampfgenossen zu New-Pork dem Herzoge Friedrich auf dessen eventuellen Wunsch, außer 100 Offizieren 5000 deutsche Krieger, welche theils während des Krieges von 1848—51 in Schleswig-Holstein, theils während des gegenwärtigen Krieges in den Vereinigten Staaten gedient haben, zur schnellmöglichsten Disposition zu stellen. Die Kosten der Ueberkunft dieser Freiwilligen von Amerika nach Holstein anlangend, so würden dieselben, theils von den schleswig holsteinischen Vereinen, welche in allen Stätten der Union, wo viele Deutsche sich befinden, sich gebildet haben, getragen, theils durch Geldbeiträge der zahlreichen bedeutenden deutschen Kaufmannshäuser in Pew-Pörl gedeckt werden.
— Ten Hamb. Nachr. vom 5. geht aus Rendsburg ein Telegramm zu, wornach die Oesterrcicher am Mittwoch bei Jagel 400 Mann verloren haben. Tie achte Kompagnie des Regiments Martini verlor alle Offiziere. — Der Hardcsvogt Blauenfeld aus Fleckebye wird heute wegen Verrätherei in Rendsburg erschossen
— 164 dänische Gefangene und eine erbeutete Kanone sind gestern in Rendsburg angekommen. — Ten Beamten im südlichen Schleswig ist vom Ministerium der Befehl zugegangen, aus ihren Posten zu verbleiben und den Anordnungen der Civilkoministäre der preußisch österreichischen Armee Folge zu leisten. -- Heute Vormittag begab sich eine Bürgerdeputation zum Kronprinzen von Preußen, um ihn im Namen der Einwohner der Stadt zu bewillkommnen.
— Hamburg, 5. Febr. Cs wird versichert, die dänischen Schiffe seien beordert, auf die preußischen Schiffe Jagd zu machen.
— Tie Kcpcnbagener Berling'scke Ztg. vom 2. vernimmt, es werde sofort die Beschlagnahme der deutschen Schiffe in den däni schen Häsen angcordnet werden. — Kopenh. Abendblätter vom 3. geben den dänischen Verlust bei Missunde auf 200 Mann und 8Osfiziere an.
— Aus dem Schleswigscken meldet die „Lüb. Ztg" aus
einem in Lübeck cingetroffenen Schreiben, es sei am 28. Januar den sämmtlichen im dänischen Heere befindlichen Holsteinern angezeigt worden, sie sollten am nächsten Tage nach Kopenhagen über- gesührt werden, mit Ausnahme derjenigen, welche freiwillig erklärten, für den dänischen König im bevorstehenden Kriege kämpfen zu wollen. Nur drei Holsteiner sollen eine solche Erklärung abgegeben haben, die übrigen wurden am 29. Januar nach Kopenhagen abgeschickt. (Fr A.)
— Wien, 1. Febr. Von Vcnedek find nach der „D.A.Z." gestern Depeschen aus Verona eingegangen, welche mit Bezug auf beigelegte Beweisstücke für die Existenz einer Angriffsgefahr die sofortige Absenkung von wenigstens 20000 Mann beantragen. Einstweilen sind die in dem Rayon der italienischen Armee weiter rückwärts verfügbaren Truppen nach dem Festungsviereck dinglich (Fr A.)
Italien. Turin, 31. Jan Vorgestern war großer Ministerrath. Es war ein sehr wichtiges Actenstück, über das man berieth, und die Debatte soll eine sehr' stürmische gewesen sein. Es handelte sich nämlich um eine energische Prctcstation Italiens gegen die fortdauernden Rüstungen Oesterreichs in Venetien. und namentlich waren darin die bis aus neutrales Gebiet^ausgedehn- ten Befestigungswerke von Peschiera ein Gegenstand besonderer Klage. Diese Note war etwa 1</- Nochen nach Paris gleichsam zur Durchsicht und Begutachtung eingesandt worden und nunmehr
zurückgekommen. Der Beschluß, den der Ministerrath endlich unter dem Präsidium hes Königs gefaßt, ging dahin, diese Protest-Note ungesäumt in Wien übergeben zu lassen.
England. London, 4. Febr. Heute wurde das Parla- u ent eröffnet. In der Thronrede beißt es: Tie Königin hat unausgesetzt Anstrengungen gemacht, um eine friedliche Lösung des Streites zwischen Deutschland und Dänemark herbeizusühren und auf die Gefahren hinzaweisen, welche aus dem Beginn des Krieges im Norden Europas erwachsen könnten. Die Königin wird die Bemühungen im Interesse des Friedens sorlsetzen. — Bei der' Adreßdebane im Oberhause verurlheilte Gras Derby strengstens die auswärtige Politik der Regierung, namentlich gegenüber Frankreich und den Herzogthümmern. Ein Krieg wäre für das allsei' seitig isolirie England das größte Unglück. Gras Russell bedauerte die Unversöhnlichkeit der deutschen Großmächte, von denen heute eine zweideutige Depesche eingelaufen sei, worin sie erklären: sie beabsichtigen zwar die Festhaltung am Londoner Vertrag, dürften jedoch Lurch fortgesetzte Hartnäckigkeit der Dänen oder fremde Einmischung eventuell ihren Verpflichtungen entsagen, würden aber dann ohne Einwilligung der Londoner Vertragsmächte keine definitiven Arrangements treffen. Russell versicherte, es sei den Dänen bis jetzt kein materieller Beistand versprochen worden, die Zukunft sei ungewiß. — Die Regierung hat einen Unterhändler, Kirkpatrick, nach Stockholm geschickt, der die schwedische Regierung bestimmen soll, in der dänischen Sache im Einverständnis! mit der englischen Negierung zu handeln. (Vom schwedisch-dänischen Bünd- niß is- nicht mehr die Rede.)
Rußland. Petersburg, 31. Jan. Während man Anfangs Januar auf dem Rheine und sogar auf der Rhone auf dem Eis tanzen konnte, war dasselbe auf der Wolga so schwach, daß es in Nowgorod einbrach und zwar während einer Unterhaltung. Die Anzahl der versunkenen Menschen ist unbekannt; es sind bereits vierzig todte Pferde herausgezogen. Interessant ist, daß man wegen des schwachen Eises Privatwagen gar nicht erlaubt hatte, das Eis zu betreten; nur die Post hatte Unterhaltungs- schlitten ausgestellt. (Fr. A.)
Pole». Warschau, 1. Febr. Vorigen Donnerstag ist hier der derzeitige revolutionäre Stadtches sammt seinem geheimen Bureau entdeckt worden, wieder in Folge der Verhaftung eines jungen Mannes, angeblich eines Studenten, welcher Abends ohne Laterne ging. Durch ihn erfuhr die Polizei den Sitz dieses Stadtchefs und nahm diesen mit allen seinen Papieren fest, welche in einem mit Brennholz verstellten Schuppenraum versteckt waren und außer sehr vielen, andere Personen kompromittirenden Schriften auch eine Menge Plakate enthielten. Nach der Festnehmung über die Möglichkeit der Verbreitung dieser revolutionären Schriften befragt, bczeiehnete dieser Stadtchef einen der Polizeimänner auf der Königsstraße als solchen, der die Verbreitung besorge; derselbe wurde denn auch sofort sistirt. In Folge dieser Entdeckung sind auf's Neue 134 dabei kompromittirte Personen dieser Tage eingezogen worden, und wahrscheinlich werden nach beendeter Untersuchung wieder einige Exekutionen stattfinden; wenigstens ist der Polizeimann zufolge der bei diesem Institut bestehenden militärischen Organisation der Todesstrafe durch Erschießen verfallen. (St.-A.)
Auflösung der viersilbigen Lharadc in Ilro. 12:
Deqenspitze.
^Frankfurter Gold-Conrs vom 5. Februar.
g. 'r.
Pistolen ...» S->7, »V'/r Fricdrichsd'or . . . S SS—56 Holland 10 fl.-Ktücke 9 44 - 4S'/- Uand-Duknlcn . . S SS SS
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Ncdigirt, gedruckt und verlegt von A. Vetschläger
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der k. w. Staatsklisien-Verwaltuns für Goldmünzen.
nnv er ä nd erticher t» ours : Wmtt Dutaten . . 5 fl 45 kr. Veränderlicher Co »rs:
Dukaten.5 fl. 31
Preufl. Pistolen . . g fl. 54
Andere ditto . . . . g ff. 36
LO-Frankensiücke. . . h A. 17
Ttnttqa.t, 1. irebrnar 1864.
K. Staatskasse»» erwalt ung.