bildet, bereits in der übermorgen stattfindenden Bundestagssitzung erstatten wird. Oesterreich und Preußen sollen ein gleichlauten­des Minoritätsvolum dem Ausschuß bereits übergeben haben (also nicht Oesterreich allein). .

München, 2. Febr. Die Bair. Ztg. schreibt offiziell:Die k. bairische Regierung hat vor Kurzem einleitende Schritte zur Abhaltung von Ministerkonserenz cn gethan, um sich mit Len gleich- gesinnten Regierungen in der schleswig holstein'schen Sache zu verständigen. Auf die deßfallsige Mitlheilunh ihrer Absicht vom 21. v. M. sind die erbetenen Rückäußerungen der auswärtigen Regierungen noch nicht sämmtlich eingegangen, und wir müssen uns demnach Weiteres für eine spätere Mittheilung Vorbehalten "

Wien, 3l. Jan. Pon unserm Gesandten in München sind, wie man derD. A. Z." schreibt, gestern Berichte einge gangen, welche die eine Zeit lang mit großer Aussicht auf Erfolg geführten Verhandlungen zur Herbeiführung einer Verständigung als gescheitert betrachten lassen. König Max soll sich persönlich mit einer Bitterkeit über Las neueste Vorgehen der beiden Groß­mächte ausgesprochen haben, welche selbst den gewandten Grafen Blome verstummen machte. Die gegen den Einspruch der Behör­den der oldenburgischen Enclaven vollzogene Vergewaltigung und die unklugen und wegwerfenden Aeußerungen des Leiborgans des preußischen Premiers über die bairische Armee sollen ausschlag­gebend gewesen sein. 1. Febr. 200,00« Gewehre mit gezo­genen Läusen sollen für die türkische Regierung geliefert werden; österreichische Fabriken haben die Lieferung der einzelnen Bestand- theile der Waffe übernommen, und die Gewehrschlösser sollen im hiesigen Arsenal angefertigt werden.

Wien, 1. Febr. In der heutigen Sitzung des Unterhauses

wurde der Gesetzesentwurf über die Forderung des Kredits von 10 Mill. mit der vom Finanzausschuß beantragten Modifikation (nur den Matrikularbeitrag von etwa 5V-> Mill. zu bewilligen) angenommen. Ueber Herbst's Resolution ging man mit 103 ge­gen 59 Stimmen zur Tagesordnung über. (Fr A)

Wien, 4. Febr. DieGeneral Korrespondenz" beschwich­tigt die Gerüchte über eine britische Intervention. Die deutschen Großmächte hätten in London erklärt, die österreichisch-preußische Aktion beabsichtige lediglich einen Zwang aus Dänemark zur Ein­haltung seiner betreffs Schleswigs 1851/52 cingeganaenen Ver­pflichtungen auszuüben, keineswegs eine Aenderung im Territorial­bestand zu bezwecken, welche nur im Einverständnis; mit sammtlichen europäischen Mächten vorgenommen werden könne: (Tel. d.St.-A.)

Nach der BerlinerBörsenzeitung" hat Feldmarschall Wrangel um Zusendung einer größeren Anzahl der ganz schweren gezogenen Kanonen nachgesucht. Es soll diesem Gesuch entsprochen werden und die Anordnungen bereits getroffen sein, um dessen schleu­nigste Ausführung zu ermöglichen. Ferner soll zwischen den bei­den deutschen Großmächten der Fall einer fremden Einmischung in den deutsch-dänischen Streit ganz bestimmt ins Auge gefaßt und bereits eine Basis gefunden sein, auf welcher eine Einigung mit den deutschen Mittel- und Kleinstaaten sür diesen Fall keine Schwierigkeiten finden dürfte.

Berlin, 2. Febr. Wrangel's Proklamation an die Schles-

wiger sagt: wir kommen, eure Rechte zu schützen; österreichische und preußische Civilkommissäre werden die Landesverwaltung über­nehmen, denen Gehorsam zu leisten ist. Tie Proklamation räth von Parteiagitaticnen ab, welche der Oberbefehlshaber in Schles­wigs Interesse nicht dulden dürfe. (Schw M.)

Die preußischen Prinzen sollen sich dem Heere iange- schlossen haben, um den Gang der Operationen persönlich zu über­wachen, damit die Ehre der preußischen Armee nicht zum zweitenmal auf's Spiel gesetzt werden könne und der Kronprinz halte noch die Ne­benabsicht, aus^.welcher er kein Hcbl machte, den Herzog Friedrich vor Ausschreitungen seitens des bewaffneten preußischen Junker­thums zu schützen. Prinz Christian von Angustenburg, Bru­der des Herzogs Friedrich, wollte neulick seinen Abschied als Preußischer Offizier nehmen. Der König soll ihm bemerkt haben, daß dazu gar kein§ Veranlassung gegeben sei, was als ein gün­stiges Zeichen angesehen wurde.

Rendsburg, 31. Jan. Nachmittags 5 Uhr: Soeben rückt

das dritte sächsische Jnfanteriebataillon und eine Sechspfünder- batterie ein.

Rendsburg, 2. Febr., Mittags. Feldmarschall Wrangel,

der Kronprinz und Prinz Albrecht sind mit dem GenecalstabHnach Kropp (schleswig'sches Torf, etwa in der Mitte zwischen Rends­burg und Schleswig, östlich seitwärts von der Rendsburg-Schles- wiger Straße und Eisenbahn gelegen) abgegangen. Ten'Hamb. Nachr. wird geschrieben: Die Dänen weichen überall nach dem Wechsel einzelner Schüsse zurück (auf's Dannewerk). Die vor­rückenden preußischen Truppen werden überall festlich empfangen; sie jsind muthvoll und begeistert. 3. Febr., Abends. Man hörte den ganzen Tag anhaltenden Kanonendonner. Ec soll von Jaget, einem Vorwerke von Dgnnewirke an der Rendsburg-Schles- wiger Chaussee sein. (Schw. M.)

Kiel, 2. Febr. Hier werden Lazarethe mit 1000 Betten

errichtet. Tie Damen konstituirlen einen Centralhilfsverein.für Lazacethe und erbitten Zusendungen. Proklamirung des Herzogs Friedrich aller Orten (wo die Dänen gewichen) in Schleswig. Von hier gingen 50 Boote zu Wagen an die Schlei ab, um Preußen überzusetzen. Gestern haben die Preußen hundert Wagen, welche in dem T änischwohld weggenommen und in einer Koppel zusammengefahren waren, Len Dänen wieder abgenommen nnd dabei zehn Dragoner, darunter fünf verwundet, zu Gefange­nen gemacht. (Schw. M.)

Kiel, 2. Febr., Abends. Heute Nachmittag bei Kosel und Missunde (bei Miffunde Sckleiüdergang. Kosel an der Straße von Eckern,örde nach Missunde) drei Stunden Gefecht aller Waf­fengattungen, besonders Artillerie. Die Dänen wurden von den Preußen mit größter Bravour in den Brückenkopf von Missunde zurückgeworfen. In Rendsburg trafen heute Nachmittag die ersten dänischen Gefangenen ein. (Tel. d. Schw. M.) 3. Febr., Nachmittags. Bei dem am gestrigen Tage bei Missunde stattge­fundenen Gefechte erstürmten das preußische 35. und 00. Infanterie­regiment die dänische Vorschanze bei der Ornumer Mühle, die Dä­nen zogen sich nach Missunde zurück Das Feuer der preußischen Artillerie auf die Missunder Schanze war wirkungslos, dasselbe wird heute fortgesetzt Tie gestern im Kampfe engagirten Regi­menter haben heute Rasttag. Die Preußen haben bis jetzt 200 bis 300 Todte und schwer Verwundete, darunter viele Offiziere. Vor­gestern wurde von den Dänen die Sorgebrücke (zwischen Rends­burg und dem Tanewirke) gesprengt, dieselbe wurde gestern von den österreichischen Truppen wieder hergestellt und eine Kolonne Oesterreicher marschirte hinüber. (Tel.d.St-A.)

Missunde, 3. Febr. Großer Artilleriekampf von mehr als 60 Geschützen. Die Dänen sind tapfer, die Unsrigen unwiderstehlich.

Aus dem preußischen Hauptq uartier, 3. Febr. früh. Prinz Friedrich Karl hatte geste.n 74 Geschütze gegen Missunde im Feuer und gewann die Üeberzeugung, daß die Dänen Stand halten. Es gab nahe an 100 Tobte und Nrrwundete. Die Trup­pen hielten sich musterhaft. Die Avantgarde und die elfte Jnfan- leriebrigade waren im Feuer. Missunde brannte.

England. London, 1. Febr. Die Post sieht sich heute, in Folge ihrer Mittheilungen aus Paris, selbst genöthigt, ihren Lesern anzukündigen, daß die kaiserliche Regierung fester als je in ihrem Entschluß ist, an einem Kriege Englands gegen Deutsch­land wegen der dänischen Frage sich nicht zu betheiligen. Das russ. Kabinet habe denselben Entschluß gefaßt. 4. Febr. Die Times sagt: England wollte den deutschen Großmächten die Zu­rücknahme d?r dänischen Novemberversassung gwantiren und die deutschen Grundsätze in Betreff der Herzogtümer in einem von den Londoner VMragsrechten zu zeichnenden Protokoll verkörpern. Tie deutschen Großmächte wiesen diesen Beschluß zurück. Der Krieg ist somit ungerechtfertigt oder er verfolgt uneingestandene Zwecke.

Von der polnischen Grenze, 1. Febr. In Warschau soll die Regierung zufällig dem Archiv der Nationalregierung auf die Spur gekommen sein. Es fanden deßhalb in den letzten Tagen Haus­suchungen und Verhaftungen statt._ - _ (Fr. A.)

Gottesdienste. Sonntag, den 7. Febr. Vorm. iPr.): Hr. Dt' kan Heberte. Kinderlehre mit den Söhnen t.Cl. Nachm. (Bibelstunde): H,rr Helfer S ebmid s

Ncdigirt, gedruckt und verlegt von A. Gelschlag er.