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nähme haben. Großes Aufsehen erregte die Erklärung des Abg. Grasen Vrints (der 1846 öflerr. Gesandter in Kopenhagen war):Ec wisse, daß zwischen Tänemark nnd den deutschen Großmächten bereits eine den Rechten der Herzogthümer entspre­chende Verständigung erfolgt sei."

Südamerika. Valparaiso, 17. Dez. Am 8. Dez. brach in Santiago ein furchtbares Feuer in der alten Jesuitenkirche' la Compania aus. Tas schöne Gebäude und ungefähr 2000 Personen, meisten» Weiber, die sieb darin befanden, wurden von den FlamMen verzehrt. Das Feuer brach uni 6 Ubr Abends aus, während mehr als 2000 Menschen ras Innere der Kirche aussüllten, in der die letzte Feier des Monats der h. Jungfrau gehalten wurde. Tie mit künstlichen Blumen und brennbaren Stoffen angejüllte Kirche war durch mehr als 20,000 Gasflam­men erleuchtet. Ein Sakristau, mit dem Anstecken der letzten Lich­ter beschäftigt, näherte den Zünder einem von Gasjlämmchen ge­bildeten Halbmonde, der sich am Fuße eines die h. Maria ver­stellenden Gemäldes befand. Tie Flamme loderte sofort fußhoch aus und ergriff die Attardecken; durch diese lheitte es sich dem Holzwerk und sodann der Decke mit. Alles Ließ war das Werk eines Augenblicks. Sofort ergriff das Feuer die prächtige Kuppet der Kirche. Tie Dc-wirrung stieg aufs Höchste. Die ganze Ver­sammlung drängte sich nach den Thüren. Milten in der Ver­wirrung stürzten Einige ohnmächtig in den Portalen nieder, Andere wurden durch den Druck der Menge zum Fallen gebracht, so daß alle Seitenthüren sofort völlig verrammelt waren durch eine kom­pakte Menge von menschlichen Körpern. Tas Geschrei und Weh­klagen war in großen Entfernungen hörbar. Die Flammen ver­zehrten bereits die Altäre der Seitenwände, und das brennend herabstürzende Tachgebälke theille tas Feuer den Gewändern mir und setzte die ganze Versammlung in Brand. Tie Kuppel brach mit einem furchtbaren Getöse zusammen und stürzte herab. Vom Deckgewölbe sieten brennende Breiter aus die unglücklichen Frauen. Tas Feuer pflanzte sich durch den den Santiaguinerinnen eige­nen üppigen Haarwuchs scrl, die Flammen schlugen vier Ellen hoch vom Boden aus. genährt nicht so sehr durch die Trümmer der Kirche als durch die dickt gedrängte lichterloh brennende Men­schenmenge. Statt einer Kirche glaubten wir die Hölle selbst zu erblicken. Personen, die Hilfe riefen, sich schüttelten, ih>- von Len- Flammen ergriffenes Haar schwangen, sich Las Antlitz zerrissen: und dann in sich selbst zxsammenstnrzlen! Frauen, die nicht mehr die Kraft sich zu bewegen besaßen, sahen wir in jenen' Un- glücksmomcnten wie eine optische Vision vor uns erscheinen.-,- zu­erst weiß und schön, dann verwelkt, gleich darauf mit brennenden Haaren, und einen Augenblick später, bereits verkohlt, glichen sie leblosen Bildsäulen. Man sah furchtbare Kämpfe zwischen dem Tode nnd dem Leben, Kämpfe zwischen Männern, Frauen^ Kiu-

hält die Thüren noch verschlossen als Zeichen Wr Trauer. Cs existirt keine Familie, die nicht den Verlust von einem oder meh­reren ihrer Angehörigen betrauert. (Schw.M.)

Ein anderer Tel!.

E.n AUv ans dem WildereUebcn.

(Fortsetzung.)

So gefaßt auch Dolkh äußerlich schien, so fiel es dock nicht wenig auf, daß im Lauf der nächsten Tage seine Schweigsamkeit und Zerstreutheit seltsam überhand nabm Als er am Tage nach seiner Heimkehr mit den anderen Dorfbewohnern an der Gebet stunde theilnahm, fiel er Plötzlich bewußtlos zu Boden und konnte erst nach langer Anstrengung wieder zu sich gebracht werden; in eine ähnliche Ohnmacht fiel er nächsten Sonntag während des Gottesdienstes in der Kirche. Tas Auffallende war hierbei, daß der Zündler über diese Anzeichen anderer Meinung war als die Leute und sich aus Gründen, die er Niemand sagte, aus dem Staube machte. Nachts, wenn Alles im liechten Schlafe lag, entrang sich Volks' Brust ein unsäglich wehvoller Ton; er fuhr dann auf und mit beiden Händen vor dem Bette hinunter, als ob er Jemand vom Falle in den Abgrund retten wolle und Uli! Uli!,, war der Name, den er ries. Daß Elsbeth diese Zei­chen nicht unbeachtet ließ und täglich mit der Bitte it>n bestürmte, ihr zu sagen, was er erlebt, läßt sich denken; sie beschwor und versickerte ihn, daß sein längeres Schweigen ihr peinlicher sei als die schlimmste Mittheilung, da sie ja sehe, daß er und Uli leben und unverletzt seien. Er schien auch endlich entschlossen, ihr Alles- zu gestehen als ein Zwischenfall sie oon Allem in Kenntniß setzte, Volkh aber der Nothwendigkeit überhob, selbst Alles gestehen und dem ausbrechenden Schmerze seines Weibes gegenüber sein gräßliches Schicksal gleichsam nochmals durchleben zu müssen.

Tenn als er am sechsten Tage nach seiner Heimkehr einen kurzen Gang durck den Wald gemacht und sein Haus nahezu erreickt batte, bemerkte er unter den Linden einen fremden Mann, der einer lebhaften Gruppe von Nachbarn eine wichtige Milcher- lung machte. - Ein zweiter Blick ließ ihn in dem Fremden den Mirth erkennen, bei welchem er und Uli nach der Abnahme v»m .Baume uutergebracht gewesen, offenbar kam dieser, um sich nach -Win Befinden seines mit menschenfreundlicher Theilnahme gepfleg­ten Gastes zu erkundigen; er hatte gewiß auch den Nachbarn die Schrechensmähre bereits des Ausführlichen erzählt.

Voklkb trat sofort zu der Gruppe und begrüßte den Wirth mit warsildm Händedruck und Wort. Dann zu den Rachbarn gewendet, sagte er:Ta Ihr wißt, was mir begegnet, Freunde, >v- diu' ich Euch, laßt mich allein bestimmen, wie mein Weib das

kommt ein wenig

Alles erfahren soll . . . Ihr,, lieber Wirth Lern, beleuchtet von dem unseligen Glanze der Alles verzehrenden! mit mir eh' Ihr inein lieber willkommener Gast im Hause Flammen. Jetzt ergriffen die Flammen die Thüren, und 2060! seid."' Und nack diesen Worten ging er mit dem Wirthe nach

menschliche Geschöpfe hauchten den letzten Seufzer aus. In die­sen Augenblicken gelang es dem glücklichen Einfalle eines Laud- m..r.nes, dem Feuer einige Opfer zu entreißen. Inmitten der Verwirrung näherte er sein Pferd den Thüren und warf den Lo.zo > Strick) hinein, der in demselben Augenblick durch zehn Hände ergriffen und sodann ins Freie gezogen wurde, wodurch einige Unglückliche ihre Rettung erreichten. Als der Lazo nach dem dritten oder vierten Male riß, fehlte die Zeit, um ihn zw ersetzen, da die Flammen bereits die Thüren ergriffen hatten. Tie Trauerklänge der Glocken und dann tiefe Grabesstille.

der Schenke zu und machte ihn mit wenigen Worten mit der Lage der Dinge in seinem Hause bekannt. Er bat ihn dann, in der Schenke nur eine Viertelstunde zu verbleiben, bis er seine Elsbeth etwas vorbereitet; dann möge er kommen und seinem Weibe Alles sagen, was er wisse, nur aber vermeiden, das Gräßliche zu grell und ausführlich zu schildern; -- daß er und Uli ja geret­tet seien das müßte immer als Trost neben dem Trostkosen erwähnt werden.

Ihr werdet mich zwar nicht mehr zu Hause treffen laßt Euch das aber nicht stören genießt freundlich, was Euch meine

Bisweilen ließ sich noch ein vereinzelter letzter Aufschrei inmitun Elsbeth vorsetzen wird, und gedenkt meiner

der Flammen hören, irgend ein Unglücklicher, dessen Todesqualen ihr Ende fanden. Um 10 Uhr Abends war Alles vorüber, aber welch schreckliches Schauspiel bot jetzt die Bevölkerung dar! Tie Verzweiflung malle sich in allen Zügen. Ganze Familien durch­eilten die von den Flammen noch beleuchteten Straßen, um ver­lorene Mitglieder aufzusuchen. Das Volk verlangte die Zerstö­rung der Ruinen und die Anlage eines Gartens mit einem Tenk- iM- Die Regierung hat diesen allgemeinen Wunsch genehmigt aller Bemühungen der Geistlichkeit ungeachtet, die den Wieder­aufbau wünscht. Die ganze Stadt ist noch in die tiefste Ber­

ich denk',

zweifturg versunken. Der dritte Theil der Häuser in der Stadt lieber von einem Andern."

ich seh' Euch bald einmal in Eurem Hause wieder."

Mit diesen Worten verließ Volkh seinen liebevollen Wirth, und dieser versprach zu thun nach seinem Wunsche . . .

Bald daraus trat Volkh, zu einem weiteren Gange gerüstet vor sein Weib hin und sagte:Elsbeth, ich muß vor Amt und von meinem Schicksal Mittheilung wachen. Auch Du sollst Alles wisse»; ein Gast den ich bestellt, wird Dir Alles sagen; bewirthe ihn gut, er hat an mir und Uli viel Liebes gethan."

Und von Dir soll ich nichts erfahren?" sagte Elsbeth betrübt. Ich müßte ein großes Leid nochmals erleben höre Alles

- (Forts, folgt.)

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