Schleswig zu räumen, und dafür nur eine Frist von 24 Stun­den gewähren wird. Für die diplomatischen Forderungen würde also vor dem Einrücken jedenfalls kein Termin gestellt werden Das dänische Aujschubgesuch wurde den Unterzeichnern des Lon­doner Protokolls mit Ausnahme Preußens und Oesterreichs über­mittelt. Frankreich und England unterstützten darauf dasselbe in Berlin und Wien. In Berlin fehlt es nicht an Oktroyirungs- gerüchten. Die ungeduldigsten Reactiouäre wünschen die Verkün­dung der Kriegsartikel, Suspendirung der Verfassung u. s. w., was dem Ereigniß Wohl etwas vorausgreist.

Berlin, 26. Jan. Der Kronprinz von Preußen ist dem Generalstab des Feldmarschalls Wränget zugelheilt worden.

Oldenburg, 22. Jan. Es geht hier das Gerücht, daß

Preußen Oldenburg die fernere Lieferung der Zündsptegcl für die Patronen der Zündnadelgewehre verweigert habe. Dasselbe ist noch unbegründet, aber was noch nicht ist, kann kommen. Es schweben augenblicklich Unterhandlungen zwischen beiden Staaten über die Einquartierung weiterer Truppen in die olvenburgische Stadt Jver zum Schutze des Kriegshasens. (Sl.-A.)

Hamburg, 26. Jan. DieHamburger Nachrichten* ver­öffentlichen eine scharfe offiziöse Widerlegung der in der letzten Murrah'scben Note an Hrn. v. Neust enthaltenen Behauptungen und der den Bundeskommissären gemachten Vorwürfe, mit der Andeutung, die Kommissäre würden letztere zum Gegenstano ener­gischer Klagesührung beim Bunde machen. Feldmarschall Mangel traf gestern Morgen mit dem Prinzen Albrechtvon Preußen hierein.

'Hamburg, 27. Jan. TerEckernsörd. Ztg." zufolge wur­den zu Garding und Tönning vier eidverweigernde Advokaten suspendirt. Das Ministerium für Schleswig hat verfügt, daß die bisher den holsteinischen Behörden unterstehenden Grundstücke nördlich von der Eider vorläufig den schleswig'schen unterstellt sind. Nach derFlensb. Ztz." sind die Häsen von Flensburg, Eckern- sörde und Npenrade eisfrei. In Flensburg sind drei Dampsboote mit Truppen angekommen.

Hamburg, 28. Jan. Die Hamb. Nachr. melden aus Kiel den 27.: Letzte Nacht ist der Befehl zum Vorgehen der Avantgarde eingetroffen. Morgen beginnen wahrscheinlich die Truppenbewegungen gegen den Eiderkanal-

Kiel, 26. Jan. Von sonst unterrichteter Seite wird mit- getheilt, die Bundeskommissäre -rollten die holstein'schen Stände

einberufen. .

Kiel, 25. Jan. Ohne vorher angekundigt zu sein, erschien heute früh zu Wagen eine Abtheilung preußischer Truppen. Sie besetzten die Hauptwache, wo sie die Turnerfeuerwehr ablosten, nahmen die deutsche Fahne herunter und zogen die preußische auf, und verlangten dann die Einziehung des Doppelpostens der Bur- gerwebr vor der Wohnung des Herzogs. Nachdem der komman- dirende Offizier dem Bürgermeister auf Verlangen diese Forde­rung schriftlich wiederholt batte, wich man unter Zustimmung des Herzogs der Gewalt und der Posten ward in das Wohnhaus des Herzogs hinein verlegt Um 4 Uhr heute Nachmittag rückten dann noch zwei Bataillone und eine Fußbatterie hier ei», selbst­verständlich ohne irgend ein Zeichen der Freude lautlos empfan­gen. Alle Fahnen an den Häusern, selbst die des Herzogs, .wa­ren eingezogen. Im Ganzen sind für Kiel und Umgegend für die Zeit vom 23. bis 30. Jan. 16,000 Mann Preußen ange­sagt, von denen 5000 Mann auf die Stadt selbst kommen. Gestern kam mit Hilse von Arbeitern, welche eine Rinne durch das Eis brachen, ein.großes englisches Dampfschiff in den hiesigen Hasen.

Aus Schleswig, 26. Jan. Hamb. Nachr.: Die Dänen

armiren fortwährend das Dannewirke, 6000 Mann sind täglich beim Schanzarbeiten beschäftigt. Zur Bestreichung der Haddebyer Chaussee werden auf Mövenberg (Schleyinsel) Schanzen erbaut und mit Geschützen armirt. (Tel. L. Schw. M)

Dänemark. Kopenhagen, 26. Jan. Ter König hat die Aufstellung der Wahllisten für das Herzogthum Schleswig behuss der Wahlen zum Folkething und zum neuen Reichsrathe angeordnet.

England. London, 28. Jan. Daily - News melden: 2030,000 Mann Truppen werden, wie verlautet, aus den Kriegs­fuß gesetzt, um die Vorstellungen der großbritanniscken Regierung

wegen einer Invasion Schleswigs zu unterstützen, eventuell Ml den Verpflichtungen Englands nachzukommen. Die Kanalflotte wird täglich zurückerwartet. Der Morning-Post zufolge ist der Kommandant dieses eventuell nach Kopenhagen bestimmten Expe­ditionskorps bereits ernannt. Die britlische Flotte im Mittel­meer wird vermehrt werden. Im Fall an der Eider Feindselig­keiten beginnen, soll sie sofort ins adrialische Meer geschickt werden.

Frankreich. Paris, 24. Jan. Den Tribunaux zufolge ist die Voruntersuchung gegen Greco und Genossen beendet und wird der Prozeß in der ersten Hälfte des Februar vor die Assisen kommen.

Polen. Warschau, 25. Jan. Der Dzienik enthält eine Instruktion Berg's, wornaehPrlen künftig militärisch verwaltet wird.

Ein anderer Dell.

Ei» Bild aus! dem WildereUebc».

(Fortsetzung.)

Den 5. September 1847 Morgens um zehn Uhr trat am Fuße des Grauhorns ein Waidmann mit einem Knaben langsam auS dem Gebüsch und schlug die Richtung durch den Unterhaag nach Altangern ein. In der Haltung des Mannes wie des Knaben lag etwas Starresund in ihren Mienen etwas Traumhaft Dumpfes, gemischt mit einem Zuge stillen Grams. Beiden sah mau an, daß ihnen gewisse Bewegungen und größere Schritte nicht leicht wurden; doch schien dieß nicht der einzige Grund, weßhalb der Waitmann den Knaben an der Hand führte. Er schien vielmehr jeden Augenblick versichert sein zu wollen, daß er den Knaben habe, halte, nicht verloren geben dürfe und um seiner Sache ganz gewiß zu sein, warf er von Zeit zu Zeit, aus dumpfem Nachdenken erwachend, einen ängstlichen Blick nach dem­selben . . . War das nicht Volkh mit s einem Söhnlein Uli? : . . Ja wohl, ja wohl, sie waren es . . .

Nach gänzlicher Wiedererweckung vom Tode, nach vorsichtiger Geleitung von dem Berge und menschenfreundlicher Pflege in dem nächsten Orte, hatten sich Beide so weit erholt, daß sie heute den Heimweg unbedenklich und, wie Volkh ausdrücklich wünschte, allein antreten konnten. Da sich Vater und Sohn erinnerten, wo die Wilderer bei ihrer Gefangennahme ihre Gewehre und Waidraschen ins Gebüsch geworfen, so suchten und fanden sie dieselben wie­der und verfolgten den Heimweg ungestört . . . Aber stand ihr Sinn auch ganz und 'wirklich nur bei der Heinikehr? Bei Uli ohne Zweifel, ja; dann und wann leuchtete sein Blick auf, ein flüchtig Roth schoß durch seine Wangen bei dem Gedanken an das Wiedersehen seiner Mutter, aber alsbald wurde auch sein Blick wieder trübe, denn er dachte an den Schreck und Schmerz der Mutter bei der Nachricht ihrer überstandencn Gefahr . . .

Bei Volkh schien Manches seltsam; der Gedanke an die Heimkehr unentschieden. Von Zeit zu Zeit ließ er die Hand des Knaben los, griff heftig nach dem Schaft des Gewehres und hielt mit wilden und zerstreuten Blicken um sich sehend, eine Weile an; aber das verwunderte Auge des Knaben brachte ihn rasch wieder zu sich und in Bewegung. Erst» als Beide im Unterhaag an jene Stelle gelangten, wo die Bäume'des Reviers verruchter Weise so tödtlich verletzt da standen, kam in Volkh der lange schon ringende Entschluß zum Durchbruch Uli allein nach Hause gehen zu lassen selbst aber .... Nun das sollte sich finden

sollte sich finden.

(Forts, folgt.)

Frankfurter Gold-Cours vom 27. Januar.

ff. kr.

Molen . . . 9 38 89

Fcicdrichsb'or . . . 9 55'/, -öS'/, Holland 18 fl.-Ktücke 9 44'/,45'/, Nand-Dukaten . . 5 82 38

20-Frnnkcnstücke . 9 18'/,19'/,

Lngt. Kovcreings . . N 49 -44 Muß. Kaffen scheine 1 44^45'/,

Co urs

der k. w- Staatskassen-VerwaUung für Goldmünzen.

Unveränderlicher ConrS: Wmtr Dukaten . . 5 st. 45 tr. Veränderlicher C o u r s:

Dukaten.5 fl. 32

Preuß. P'strle» . . 9 ff. 54 Andere ditto .... 9 ff- 36

20-Frankenstücke. . . 9 fl. 18

Stuttgart. >5 Januar 1864.

K. Staatskassenvcrwaltung.

Gottesdienste. Sonntag, den 31. Jan. Vorm. (Pr): Hr. De­kan Heberte. Kinderlchre mit den Töchtern 2. Ci. Viachm. (Predigt). : Herr Heiser Schmidt. <Das Opfer ist kür den Kirchenbansond bestimmt.1

ttcdigirl, gebrückt und verlegt von A. Vetschlägcr.