Tagesereignisse. Schleswigs Besetzung vorbehaltlich der Er bfolgcfrage gestimmt, um
— Stuttgart. Dem hiesigen Schleswig-Holstein Konnte ist Schleswig vom dänischen Druck zu befreien und eine Spaltung aus die in der öffentlichen Versammlung vom 21. l. M. beschlos- in Deutschland zu verhüten. Auf schleunige Entsweidung der sene Eingabe an Se. Maj. den König durch das K. Ministerium Erbsolgefrage zu dringen, darauf hinzuwirken, daß man diesem des Innern unter dem 27. l. M. nachstehende Eröffnung zuge- Rechte volles Genüge thue, halte die Regierung für allein mög- gangen: Euer Wohlgeboren habe ich auf die in Betreff der lieh, und finde deßhak vorerst keinen Grund, den Beirath der schleswig-holstein'scken Frage an Se. Maj. den König gerichtete ^ Stände zu hören.
Eingabe vom 2l. d. M im höchsten Aufträge nachstehende Er-> — Die preußische Abgeordnetenkammer hat in ihrer letzten ösfnüng zu machen die Ehre. Se. Maj der König haben derj Sitzung vor dem Schluß außer der Null- und Nichtigerklärung des den Gegenstand der Eingabe bildenden Angelegenheit stets diese-^ Herrenhausbeschlusses über das Budget noch ferner beschlossen, daß nige ernste Aufmerksamkeit gewidmet, welche der hohen Wichtig-^ sich die Regierung eines offenen Verfassungsbruches schuldig mache, keit der Sache entspricht. Se Kon. Maj. haben auch die Ließ-j wenn sie fortfahre, ohne Zustimmung der finden Häuser des falls von den verfassungsmäßigen Vertretern deS Württemberg!- > Landtages über die Mittel des Staates eigenmächtig zu verfügen schen Volkes Höchstdenselben vorgetragenen Ansichten und Wünsche ^ und jede Anleihe — in welcher Form es auch sei — die ohne
welche sich"mit dieser Frage befassen. Sich in Erörterungen dar-,268 gegen 34 Stimmen abgelehnt. Auch der Antrag der hinüber einzulassen; Höchstsie hegen vielmehr die Erwartung, daß tersuchungskommifsion über die bei den letzten Wahlen vorgckom- die Behandlung einer Angelegenheit, deren Beurtheilung durch! menen gesetzwidrigen Beeinflussungen, daß die Weigerung der eine jsortwährend genaue Kenntniß der Verhältnisse bedingt ist,! Ministerien des Innern, für Handel und für geistliche Angelegen- denjenigen Organen anheimgestellt werde, welche verfassungsmäßig heilen, die auf die Wahlen bezüglichen Akten und Erlasse vorzu- hiezu berufen sind. Je mehr die Eingabe selbst die bisherige ^ legen, den Art. 82 der Verfassungs-Urkunde verletze, wurde mit Thätigkeit der Regierung Sr. Maj. in dieser Angelegenheit an-! großer Mehrheit angenommen. — Der Präsident des Abgeord- erkennt und je mehr auch Se. K. Maj. das Bewußtsein in Sich! nelenhauses schloß die Verhandlungen etwa mit folgenden Worten: tragen, in einer langen Lebens- und Regentenlaufbahn unter! „Der Rückblick auf die Thätigkeit des Hauses wird den Beweis mannigfach schwierigen Verhältnissen das wahre Wohl des deut-Liefern, daß dasselbe, bemüht gewesen ist, die Verfassung in ihrem schen wie des würltembergischen Vaterlandes unwandelbar im! ureignen Geiste gegen die eideswidrigen Einbrüche in des Volkes Auge gehabt zu haben, um so mehr dürfen Höchstdieselben auch! verbriefie und beschworene Rechte zu vertheibigen und das Lan- in dieser Sache das Vertrauen in Anspruch nehmen, daß Höchstsie > deswohl zu fördern, so weit ihm Zeit gegeben und trotz der erst in derselben nur zum Wohl des Vaterlandes zu handeln gemeint > vor wenigen Tagen eingebrachten Eisenbahngesetzenkvürfe gelassen sein können und zu handeln wissen werden. Stuttgart, 27. Jan. > worden ist. Auch das Volk weiß an wem die Schuld liegt, daß 1864. Hochachtungsvoll re. Der Minister des Innern: Linden. ^ diese an mühevollen Arbeiten überreiche Session nicht den ent- — Stuttgart, 27. Jan. Wie wir hören, hat die in Ange-' sprechenden Erfolg hat Der durch einseitige Durchführung der legenheilen des Volksschulwesens zusammenberufen gewesene Kom-j H^resorganisation und budgetlose Verwaltung heraufbeschworne Mission von Schulmännern den Antrag auf zwangsweise Einsüb-s Kampf währt trotz dreimaliger Neuwahl des Hauses fort und tung des evangelischen Lesebuchs gestellt, und ist in besten Folge nimmr immer weitere Dimensionen an. Aufs Neue ist die Fest-
von dein Kultministerium neuestens die Verfügung getroffen wor den, daß die Anschaffung des Lesebuchs in sämmtlichen evangelischen Schulen des Landes obligatorisch angeordnet werde. (Schw.M.)
— Bei der Abgeordnetenwahl in Geislingen wurde Professor Robert Römer in Tübingen, Sohn des langjährigen Vertreters desselben Bezirks, mit 381 Stimmen gewählt. Ter Gegenkandidat, Prof. Hetzel von Mergentheim, erhielt 336 Stimmen
— München, 26. Jan. Die schleswigcholsteinstche Landesdeputation ist heute früh 1 Uhr eingetrofsen und fand den herzlichsten Empfang. Fünf Mitglieder derselben, wurden von dem! König huldvoll empfangen, wobei sie eine Adresse überreichten. Die vom König ertheilten Versicherungen haben vollste Zufriedenheit erregt. Tie Audienz dauerte eine halbe Stunde. Nach der Audienz erschienen die Depntirken wieder auf dem Max-Josephs- Platz bei den weiteren Deputaten, welche die Abordnung bis an's Schloß begleitet und sich daselbst ausgestellt hatten, und brachten dem König, „dem Repräsentanten der Fürsten Deutschlands, wel
stellung des Staatshaushaltsetats vereitelt und der budgetlose Zustand dauert fort und hebt das Budgetrecht dieses Hauses gänzlich auf. Der Ausbau der Verfassung ist fistirt, die liberalen Grundsätze von 1858 verlassen, die Machtsrage verdrängt in unserm engem und weitern Vaterlande die königlichen Worte: „Die Welt muß wissen, oaßPreußen überall dasRecht zu schützen bereit ist." Mitten in diesen inneren Konflikt treten die erschütterten äußeren Verhältnisse herein. Die in Deutschland gewonnene» moralischen Eroberungen sind verloren, Deutschlands Einheit, die mit Schleswig-Holsteins Recht gewonnen werden sollte, durch die bundes- widrigen Sonderbuntsbestrcbungeu der deutschen Großmächte schwerer als je in Frage gestellt. Nicht die äußere Macbt, nur die freie Liebe des verfassungstreuen Volkes zu seinem verfassungsmäßigen Könige vermag das sturmumdrohte Staatsschiff in den sichern Hafen der Verfassung zu führen. Die beschworene Verfassung ist das siegreiche Banner, um welches das preußische Volk sich fchaart und welches dasselbe gegen gesetzwidrige Oktroyirun-
cker deutsches Recht uud deutsche Ehre schütze und schirme", cin^gon mit allen gesetzmäßigen Mitteln verthcidigen wird. — Nach begeistertes Hoch aus, in welches die ganze Versammlung mit Jubel! dem der Präsident dem König ein dreimaliges Hoch ansgebracht, einstimmte. Der König erschien am offenen Fenster und grüßte! forderte Abg. Sello das Haus auf, sich zum Danke gegen den die Deputirten in der freundlichsten Weise, woraus abermals kaum i Präsidenten zu erheben; das Haus erhob sich mit Ausnahme der
enden wollender Jubel ausbrach. — 27. Jan. Tie schleswig holsteinische Landesdeputation ist heute nach herzlichstem Abschied über Regensburg nach Nürnberg abgereist. Vorher ließ sie Plakate nachstehenden Inhalts anschlagen: „Herzlicher Dank sei Sr. Majestät, Eurem Könige, dem Schirmherrn unseres Rechtes! Herzlicher Dank Euch Allen für Eure Treue und Liebei Das Vertrauen auf Euck begleitet uns in unsere Heimath "
— Wien, 26. Jan. Die „Generalkorrespondenz" schreibt: Der dänische Gesandte v. Bülow wurde von Wien abberufen und überreichte dem Grafen Rechberg gestern das Abberufungsschreiben.
— Kassel. 26. Jan. Auf das Schreiben des Ständeausschusses wegen der Einberufung der Stände erfolgte eine Antwort der
Konservativen. Der Präsident antwortete mit einem Hoch auf die Verfassung und das verfassungstreue preußische Volk und schloß die Sitzung um >/> I llhr. — Als die Abgeordneten das Sitzungslokal verließen, hatte sich draußen eine große Menschenmenge angesammelt, welche die bekannteren liberalen Abgeordneten mit Zeichen der Sympathicbe grüßten. Zur Schließung des Landtags halten sich verhältnißmäßig nur sehr wenige .bbacorduete nach dem königl. Schlosse begeben. Tie Stimmung isi »ine sehr g tiück.e; um so größere Befriedigung rufen die Beschlüsse des Abgeordnetenhauses in der ganzen Bevölkerung hervor.
— Berlin, 26. Jan. Die wichtigste, allerdings noch nicht ganz verbürgte Nachricht des Tages ist, daß General Wraugel
Regierung vom 23. Jan. des Inhalts: die Regierung habe für' übermorgen, den 28., den dänischen General auffordern wird,