hegten Befürchtungen zu mildern. Es werde die Kammer, schließt der Minister, aus all dem entnehmen können!, daß gewichtige Gründe vorliegen, aus den heute gestellten Antrag nicht einzugehen, v. Ow beantragt, bei dem Bunde daraus anzutragen, daß der Bevölkerung der Herzogthümer baldmöglichst Gelegenheit gegeben Werve, sich durch ihre jgesetzlichen Vertreter über die Erbfolgefrage hören zu lassen. Der Minister erwiederte darauf, die Regierung habe fort und fort daraus gedrungen, daß die Stände gehört werden, allein es stehen Hindernisse theoretischer Art im Wege. Nachdem noch mehrere Reden sich warm für ein Voran» gehen ausgesprochen, auch nöthigenfalls gegen die deutschen Großmächte, indem wenn ein Bürgerkrieg daraus erwachsen sollte, diese gewiß am meisten im Nachtheil wären, weil sie nicht im Einver- ständniß mit ihrem Volke handeln, und Fetzer und v. Ow ihre Anträge im Interesse der Einstimmigkeit zurückgezogen hatten, wird der Antrag der Kommission einstimmig angenommen.
— Frankfurt, 19. Jan. Heute hat eine außerordentliche Bundestagssitzung stattgefunden. Oesterreich und Preußen gaben begütigende Erklärungen ab; sie wollen die Bundestruppen und Bundeskommissiäre nicht hindern und verlangen nur den Durchmarsch durch Holstein. Wird dem Ausschuß zugewiesen. — Die Süddeutsche Zeitung hört, daß der Ausschußbericht über die An- nerkennung des holsteinischen Gesandten seit dem letzten Samstag sestgestelt ist. Die Mehrheit des Ausschusses, zn welcher auch Hannover gehört, beantragt: den Gesandten des Herzogs Friedrich als sitz- und stimmberechtigt für Holstein anzuerkennen. Die Einbringung im Plenum geschah noch nicht, weil die Großmächte zur Feststellung ihres Minderheitsvotums noch einige Zeit beanspruchten. Die Abstimmung wird schwerlich vor dem 25. Januar «folgen.'
— Frankfurt, 20. Jan. Sicherem Vernehmen nach wird nächsten Freitag mit dem um 9 Uhr 40 Minuten Vormittags aus dem Norden hier anlangenden Zug der Main-Weserbahn eine an alle Theile des Herzogthums Holstein vertretende und darum aus 150 Mitgliedern bestehende Deputation hier eintreffen, um sich mit ihren Rechtsanliegen persönlich an den deutschen Bund zu wenden. Wie man hört, ist derselben bei der Ankunft in hiesiger Stadt ein herzlicher Empfang zugedacht.
— Kassel, 18. Ja«. Unser Minister des Auswärtigen, der früher so oft und so übel genannte Herr Aber, scheint sich endlich von dem Rechte der Herzogthümer überzeugt zu haben: wenigstens hat er gestern einer Deputation des hiesigen Hifsausschusses versichert, daß dieselben seine ganze Sympathie hätten, und daß er so sehnlich, wie jeder Patriot wünsche, daß die Sache nach dem allgemeinen Verlangen sich erledigen niöge. Besonders hat er die Beschleunigung der Erbsolgeentscheidung als dringend und durchaus gerechtfertigt bezeichnet. Die kurhessische Abstimmung am 14. entschuldigte Abee damit, sie stei erfolgt, damit doch für das arme Schleswig bald etwas geschehe! — Der permanente Ständeausschuß hat heute morgen die sofortige Wiedereinberufung der Stände
zureisen; wahrscheinlich sind sie schon unterwegs. Das Ultimatum wird Nachfolgen mit Aufmarsch der österreichisch-preußischen Trup-.: pen an der Eider — Berlin, 21 Jan (Tel. d. St.-A.) Die „Neue Preußische Zeitung" bestätigt die Ablehnung der preußischösterreichischen Sommation. Die beiden Mächte werden nunmebr ohne Weiteres in Schleswig Vorgehen. Wrangel verläßt Ende dieser Woche Berlin.
— Berlin, 19. Jan. In der heutigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten kam zur Berathung der Gesetzentwurf betreffend die Ergänzung des Art. 99 der Versassungsurkunde, wonach in dem Fall, daß ein Staatshaushaltsgesetz nicht zN Stande kommt, derjenige Staatshaushaltsetat, welcher zuletzt gesetzliche Giltigkeit hatte, auch fernerhin und zwar so lange gesetzliche Giltigkeit haben soll, bis ein neues Staatshaushaltsgesetz z" Stande gekommen ist. Die Kommission beantragt den Gesetzentwurf abzulehnen und zu erklären, daß der Gesetzentwurf keine Ergänzung, sondern eine direkte und vollständige Aufhebung des Art. 99 der Verfassungsurkunde enthalte und weder durch ein bestehendes Bedürfniß veranlaßt, noch mit dem verfassungsmäßigen Recht des Hauses der Abgeordneten bei Feststellung des Staatshaushalts vereinbar sei. Die Regierungsvorlage wird mit ungeheurer Majorität abgelehnt und der Kommissionsanlrag mit derselben Majorität angenommen. — Die von der Regierung nachgesuchte Genehmigung zu einer gegen den Abg. vr. Jacoby einzuleitendrn Untersuchung wegen einer vor seinen hiesigen Wählern gehaltenen Rede wurde mit sehr großer Majorität abgelehnt. — Die polnischen Abgeordneten sind deute wieder in der Kammer erschienen, mit Ausnahme des erkrankten v. Niegolewski. Man glaubt jetzt, die Regierung wolle erst einige ihr wichtige Eisenbahnentwürse angenommen sehen, bevor der Kammerschluß erfolge. — Eine Aeußerung des Justizministers gegen den Abg. Virchow in der heutigen Sitzung hat die Besorgniß einer üeuen Preßoktroyung nur zu sehr bestätigt.'
— Hamburg, 19. Jan. Abends. Herzog Karl von Glücksburg, König Christians ältester Bruder, ist voit Schloß Louisen- lund sin Schleswig hier angekommen. Er verläßt das Land, nachdem er seinem Bruder den Eid verweigert.
— Hamburg, 20. Jan. Die „Hamburger Nachrichten" melden: Eine Jntfanterie-Brigade ward heute von Schleswig nach Flensburg verlegt, wohin auch zwei Brigadekassen dirigirt wurden. Die aus Schleswigern und Holsteinern bestehenden Bataillone sollen unter rein dänische so vertheilt werden, daß auf vier Dänen ein Deutscher kommt. — Es ist Südwestwind bei zwei Grad Wärme eingetreten. Für heute sind die ersten prcußschen Truppen hier erwartet. Die durchziehenden Truppen werden hier eine Nacht verweilen. Die hier liegenden Oesterreicher rücken nach Schleswig ab.
— Ha mbürg, 20. Jan. Diesen Morgen trafen 1700Mann preußische Jnsanterie und 600 Mann preußische Cavalerie ein. Die Husumer Kirchenvorsteher verweigerten trotz wiederholter Aufforderung den Huldigungseid. Die Danewirkszeitung schreibt:
beim Ministerium des Innern beantragt, und dieß mit der Lage Meza habe geäußert, die Danewirkstellung müsse auf's Aellßerste der schleswig-holstein'scken Angelegenheit motivirt. gehalten werden. Die Eckernförder Zeitung berichtet, daß die
— München, 17. Jan. In allernächster Zeit soll von Seit^ beurlaubten Holsteiner, welche sich in Schleswig aufhalten, nicht Bayerns eine Truppenaufstellung am Inn bewerkstelligt werden.! zum Kriegsdienst angehalten werden sollen.
— 20. Jan. Von hervorragenden Mitgliedern unserer Kammer § — Kiel, 20. Jan. Der schleswig-holsteinische Verein hat bewirb die sofortige Berufung emer Abgeordnetenversammlung der ^ schlossen, bei den Bundeskommissären den Antrag auf schleunige Mittel- und Kleinstaaten nach Nürnberg beabsichtigt. ! Wiedererrichtung eines holstein-lauenburgiscben Bundeskontingents
— Wien, 19. Jan. Der Kaiser hat gestern die nach Schles-!zu stellen — Derselbe Verein beschloß, die Landesregierung zu wig bestimmten Truppen inspicirt. Die Ansprache an die Offiziere! einem Ausfuhrverbot von Heu und Stroh nach Schleswig zu betont ein gutes Einvernehmen mit den preußischen Truppen. ^ veranlassen. Das hier liegende sächsische Bataillon hat Mürsch-
Der Abmarsch der Truppen beginnt heute.
— Breslau, 18. Jan. Das heutige Mittagsblatt der „Breslauer Zeitung" meldet, daß nach neueren Dispositionen der Transport der österreichischen Truppen erst am 23. d- Mts. beginnen sieben Tage dauern wird; jeder Transport soll einen Tag in BreSlau Quartier nehmen.
— Berlin, 19. Jan. Die Norddeutsche Ällgem. Ztg. meldet:'gegen Deutschland beizustehen. Die Gesandten Oesterreichs und Preußens übergaben am 16. ds. in Kopenhagen eine Sommation, nicht ein Ultimatum, und waren angewiesen, im Weigerungsfall gestern nach Ablauf der Frist ab-
ordre nach Hohenwestend erhalten, wo übermorgen die Concetttri- rung der ganzen sächsischen Brigade stattfinden soll.
Schweden. Stockholm, 9. Jan. Rach dem Beispiele Christiania's hat nun auch die zweite Stadt Norwegens, Dront- heim, eine von 900 Personen Unterzeichnete Adresse an den König gerichtet, der darin gebeten wird, Dänemark in seinem^Kampse
Gottesdienste. Sonntag, den 24- Jan. Vorm. (l>r.): Dr.^ 4 e- kan Htberle — Kinderlehre mit den Söhnen 2. El. — Nachm. (MgI>o»S- üunde): Herr vr. „ n l> e r t.
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