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Wer an ihr Geschäft gebunden war, hatte beschlossen, vor Anbruch der kälteren Jahreszeit noch einen raschen, kräftigen Ausflug in das Gebirge zu machen. Am 1. September Morgens verließ die muntere Schaar mit einem Schnellzug die Hauptstadt und befand sich Mittags auf jener Station, von wo aus die Reise mit Ex­tragesährt bis an den Fuß der Voralpen fortgesetzt werden sollte. Nach einem kurzen Mahle, das mancher Weinflasche das Leben kostete, wurde der Ausflug, ganz wie er beschlossen wa^. fortgesetzt und gegen zehn Uhr Abends rasselte die Extrapost durch die Thor­bogen desblauen Hahnen" ersten Hotels einer kleinen freund­lichen Bergstadt.

So weit war also die erste Tagfahrt glücklich an ihrem fest­gesetzten Ziele angelangt und nach stärkender Nachtruhe sollte zu Fuß die eigentliche Wanderung bergauf beginnen.

Der Grauhorn war das Ziel dieser Wanderung und die sogenannte Galerie oder der Thurmgang sollte, bevor er seine win­terliche Nebel- und Schneehaube bis an die Schultern niederzog, noch eine fröhliche Schaar als Gastfreund empfangen.

Noch war die Morgendämmerung kaum in die Fenster des blauen Hahnen" gedrungen, als die Reisegesellschaft, zweckmäßig ausgerüstet und von einem Führer begleitet, ihr Nachtquartier ver­ließ und den Marsch bergauf begann. Die Herren waren so einsichtig, den sonst freilich sehr kräftigen Führer nicht mit all den Lorräthen zu beladen, die sie oben zu verzehren gedachten, eS nahm Jeder von ihnen mindestens eine Flasche Wein und ein Backhuhn oder sonst eine edustige Bratenpartie zu sich, und so ging es nach dem Sprichjvort:Jedem Etwas, das theilt schon," gut und munter bergauf.

Das Besteigen des Grauhorn bis zu der Galerie gehört we­der zu den gefährlichen, noch auch zu den sonderlich beschwerlichen Parthien. Ein mäßig rüstiger Wanderer kann vomblauen Hah­nen" aus den Marsch bis zum Thurmgang in drei Stunden zu. rücklcgen, ohne seinen Beinen Uebermäßiges zuzumuthen; daß die Bergparthie gewöhnlich vier bis fünf Stunden in Anspruch nimmt, kommt von den vielen anziehenden Raststellen, welche näher oder ferner sehr pittoreske Ausblicke gewähren. Auch unter den Wan­derern unserer Gesellschaft befanden sich welche, die, an's Beha­gen der Stadt gewöhnt, jede Ruhestelle mit übertriebener Zärt­lichkeit begrüßten und schwuren: Hier in einer Hütte ihr ganzes Leben verbringen zu können! So schön dieser Enthusiasmus auch auch lautete, so war er der Raschheit des Marsches doch nicht eben förderlich. Es kam die Reise auf zwei volle Stunden mehr zu stehen, was bei dem Umstande,daß den Glücklilchen leine Stunde schlägt", ziemlich gleichgültig war.

Endlich gegen 11 Uhr Morgens schwang sich der vorderste Wanderer, ein frischer Dreißiger, seines Zeichens Pharmaceut und Besitzer der Mvhrenapotheke, auf ein Stück vorspringenden Felsens, stieg noch einige jähe Zacken und Vorspringe weiter hi­naus und Pflanzte dann seinen Stock mit dem Schnupftuch als Siegeszeichen auf, daß der Berg mit Sturm genommen sei! Ein vielstimmiger Jubel folgte diesem schönen, trostreichen Acte und nach und nach tauchten auch die Köpfe der übrigen Gesellschaft zwischen den Felsen auf, und mit den Worten des hellsten Ent­zückens genoß das Auge die erste sich bietende herrliche Aussicht derGalerie".f

Unsere Fahrt ist dreimal gesegnet!" sagte der zum Enthu­siasmus neigende Pharmaceut.Seht, wie sich der herbstliche Nebel huldigend zu Füßen des Berges wirst, um uns frei über seinen Nacken weg ins göttliche ferne Land schauen zu lassen!"

(Fortsetzung folgt.)

Wohl ziehen wir nimmer hinaus in die Schlacht- Unter dliitrotbem Kriegessterne:

Die stillen Thatcn, die wir vollbracht.

Sie dringen nicht weit in die Ferne.

Doch ob wir zum Kampf nicht, zum blutigen, geh'n, Wir lernten dem Tode ins Auge zu seh n!

Wo die Flamme lodert entsetzlich hell;

Der Zerstörung schauriges Zeichen,

Soldaten des Friedens, wir rüsten «ns schnell.

Ob Weib und Kind auch erbleichen;

Nicht gilt es hier tödten zu Jammer und Harm,

Zu retten gilt es mit starkem Arm.

Ob der brennende Balken stürzt unter dem Dach, Ob Rauch uns und Flammen umringen.

Wir brechen uns durch ins bedrohte Gemach,

Der Mutter ihr Kindlein zu bringe»;

In der höchsten Gefahr, in der schaurigsten Nvth Wir nahe» als Retter vom Flammentod.

D'rum wenn ihr euch leget ans nächtlichen Pfühl, Um im Frieden der Ruhe zu pflege».

So nennt unser Treiben kein müßiges Spiel,

Erdetet unS Stärke ünd Segen;

Befehlt euer HanS in des Ewigen Hand,

Der als rettende Engel auch Menschen gesandt.

Der bekannte Schauspieler L. A. Wohlbrück zählte zu seine w vielen vortrefflich gespielten Rollen auch die deS Herrn von C ach in dem Schauspielder Lügner und sein Sohn". Zu dieser Rolle ersann sich W. jedesmal eine Anzahl äußerst komischer Lügen, da­runter eines schönen Abends auch folgende:Vor mehreren Jahren so erzählte er war auf meinen großen Gütern ein allgemeie ner Futtermangel, so daß schon nach mehreren Wolken sich die Folgen davon zeigten, indem das Rindvieh namentlich zusehends- mager wurde. Um dieser Noth ein Ende zu setzen, erdachte ich folgendes vortreffliche Auskunftsmittel. Ich ließ mehrere Schrei­nergesellen kommen, welche aus alten Brettern fortwährend Hobel- fpähne machen mußten; darauf setzte ich dem Rindvieh grüne Brit­en auf, warf ihnen die Hobelspähne vor, und siehe da, sie fraßenß es als Gras!" Die Zuschauer geriethen hiedurch natürlich in die heiterste Laune, die aber noch erhöht wurde, als Wohlbrück kurz, darauf sortsuhr:Bei einer äußerst stürmischen Seefahrt hatte ich das Unglück über Bord zu stürzen. Lange kämpfte ich mühsam, mit den Wellen, und schon glaubte ich ertrinken zu müssen, als ich plötzlich einen kolssfalen Wallfisch auf mich lossahren sah, welcher mich auch sofort verschluckte. Im Bauche des Fisches angekommen verlor ich den Muth nicht, sondern dachte darüber nach, wie ich es angreifen müsse, um aus dem Unthier wieder hemuSzukommen. Plötzlich kam mir ein rettender Gedanke: Ich hatte nämlich ver­möge meiner naturwissenschaftlichen Kenntnisse sofort entdeckt, daß: ich mich in einem dänischen Walisisch befinde. Warte infamer Däne, dich wollen wir schon kriegen," dachte ich, und stimmte das schöne LiedSchleswig Holstein meerumschlungen" an. Kaum hatte aber der Wallfisch die ersten Töne des Liedes vernommen, so schüttelte er sich der ganzen Länge nach und spie mich voll Zorn an's Land. (Stadtglocke.)

Notizen über Preis n. Gewicht -er verschiedenen Getrcidegat- tungen nach dem Schrannen-Ergebniß vom 9. Jan. 1864.

In Folge des am 24. November in der Stadt Tübingen stattgehabten Brandes wurde der Tübinger Chronik das nach­stehende Feuerwehrlied eingesendet, welches gewiß eine weitere Ver­breitung verdient.

Feuerwehr.

Was sollen die Männer In dunklem Gewand Mit der Helme hellbeleuchtendem Blinken?

Wohl tragen das Bei! sie als Webre zur Hand,

Doch seh' ich kein Schwert an der Linken

Vorbei sind die Kriege, vorüber der Streit

Wohl ein müßige» Spiel in lbativscr Zeit?"

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