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ernstimmig, der Zusatzantrag des A. Seeger,das tiefe Be­dauern darüber auszuspcechen, daß der BundeSbescdluß vom 7. d. für das Recht, die Ehre und die Interessen Deutschlands nicht ge­nügend sei", mit 78 gegen 3 Stimmen angenommen.

Tie von dem Stuttgarter Comite für Schleswig Holstein aus letzten Sonntag nach Stuttgart zusammenberusene Versamm­lung der Comile's des Landes zu einer gemeinsamen Berathunz war durch 59 Comite's vertreten, von welchen wir außer Calw nur der nächsten Umgebung erwähnen, nämlich: Calmbach, Witd- bad, Neuenbürg, Nagold, Herrenberg, Weil die Stadt, Leonberg,

Böblingen rc. Tie von der Versammlung meist einstimmig ange­nommenen Resolutionen lauten: 1) Der Kammer der Abgeordne­ten den Dank für ihr einmüthiges Vorgehen für das Recht Schles­wig Holsteins auszusprechen und zu erklären, daß sie zu derselben die zuversichtliche Erwartung hege, sie werde mit allen ihr zu Ge­bot stehenden Mitteln die Durchführung der von ihr in der Si­tzung vom 10. d. gefaßten Beschlüsse seitens unserer Regierung und im Verein mit den gleichgesinnten Regierungen sosorl bewir­ken, und hiebei insbesondere auf die Verwendung der finanziellen und militärischen Kräfte des Landes dringen. 2) Tie Erwartung auszvsprechen, ssdaß die Abgeordneten des Landes, ohne Rücksicht auf sonstige Parteistelluug, bei dem Abgcordnctentag in Frankfurt erscheinen mögen. 3) An die Staatsregierung und. Ständever' sammluug die Bitte zu richten, daß die dem Zusammentritt der Lugend zu Wehrvereinen gesetzlich entgegenstehcnden Hindernisse beseitigt werten mögen. 4) Ten Komitos des Landes zu empfeh len, die für Schleswig-Holstein ihnen anvertrauten Geldbeiträge an die schleswig holsteinische Hauptkasse in fGorha abzufinden und solche damit unter die verfassungsmäßige Verautwoctlichkeu und Verwendung des schleswig - holsteinischen Finanzdepartements zu stellen. 5) Gegen die gesetzgebenden Faktoren Württembergs den Wunsch auszusprechen, es möchte so rasch als möglich ein Volks­wehrsystem nach Vorgang der im Jahr 1813 in Preußen einge­richteten Landwehrorganisalion und nach dem Vorbild der schwei­zerischen Milizoerfassung eingeführt werden.

Karlsruhe, 10. Tez. Die erste Kammer nahm in ihrer heutigen Sitzung in der Antwortadresse auf die Thronrede den Passus über Schleswig Holstein einstimmig au. Es ist darin u.

A. gesagt: Zweifel an dem Rechte des Herzogs Friedrich seien Vor­wände zur Vergewaltigung an einem edlen deutschen Volkesstamme Das Ziel müsse erreicht werden.

Frankfurt, 12. Dez. Wie diePostztg." vernimmt, wurde in der Montagssitzung der Einmarsch der Bunrestruppen aus den 20. oder 21, d. M berechnet. Tie eine Hälfte dieser Fern würde der Annahme nach über die Notifikation in Kopenhagen, die andere mit der Concentration verstreichen, und zugllich den Dänen als Räumungsfrist dienen. Vmi einem Warten an der Grenze soll nicht die Rede sein. 10. Dez. Las schleswig-holsteinische Fi- nanzdeparlemcnt (Franke) erläßt eine Aufforderung zu einer frei­willigen Anleihe für die Herzogtümer 'Schleswig Holstein. Die Genehmigung und Rückzahlung oder Verwandlung derselben in eine verzinblichz Anleihe wird bei der verfassungsmäßigen fchleswig-hol- stein'schen Landesversammlung, sofort nach ihrem ersten Zusammen- treten, mittelst einer Vorlage über die stattgehabte Verwendung be­antragt werden. Für diese Anleihe werden Schuldscheine auf den Inhaber lautend in Abschnitten von fünf, zehn und fünfzig Thaler ausgegeben. Der gesetzgebende Körper hat einstimmig beschlossen, den Senat zu ersuchen, Len Prinzen Friedrich rc. als erbberechtig­ten Herzog von Schleswig-Holstein schleunigst anzuerkennen.

Gotha, 11. Dez. Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein hat eine Proklamation an die Schleswig-Holsteiner erlassen, worin er für die bewiesene Treue dankt und die Hoffnung ausspricht, die Neubil­dung der schleswig-holsteinischen Armee bald beginnen zu Annen.

Dresden, 12 Dez. Tas Dresd. I meldet:,Mn" das dä­nische Kabincl ist Seitens der vier deutschen Exekuiivnsmächle heute die Aufforderung ergangen, Holstein binnen sieben Lagen zu räumen.

Oldenburg, 9. Dez. Heute ward der Landtag vom Mi­

nister von Rössing mit einer Rede' eröffnet, der wir Folgendes ent­nehmen:Tie bevorstehende Entscheidung über das Schicksal der Herzoglhümer Schleswig-Holstein und Lauenburg bewegt und er­füllt alle Gemüther. Jetzt oder nie ist der Augenblick gekommen,! der Trost der Theilnahme werde, nm die Rechte dieser Herzogthümer aus eine agnalische Erbsv'ge _Wird^er vergebens hoffen?

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und demgemäß auf eine Aushebung ihrer bisherigen Verbindung mit denl Königreich Dänemark zur unverkümmerien Geltung zi, bringen. Se. Ä. Hvh. unser Grvßherzeg werden, deß seien Sic versichert, nach wie vor in dieser Richtung für die Interessen der Herzogthümer sowohl, als des gesaiNmten deutschen VaterlanLesZmit Kraft und Nachdruck eintreien."

Altona, 10. Tez.. Die Frist vor dem Einmarsch der deut­schen Truppen reicht für die Dänen eben hin, um noch die dem Lande auferlegten 1300-Stück Pferde einzutreibcn Die Schanz­arbeiten bei Neiimünster sind seit gestern eingestellt, der beste Be­weis dafür, daß die Dänen Holstein räumen werden. Die Mann­schaft der letzten acht Jahre ist von Dänemark bereits unter die Fahnen gezogen, bestimmten Nachrichten zufolge ist in Kopenhagen bereits die Ordre zur Einberufung weiterer vier Jahre ausgefertigl und es wird ein Gesetzentwurf »orbereitet, .zwei frühere Jahrgänge' die Altersklasse der zwanzig- und einundzwänzigjährigen Mannschaft cinberusen zu dürfen. Natürlich wird der Gesetzentwurf durchgehen, zur Ehre Deutschlands, das ruhig zusieht, wir deutsches Geld und deutsche Jünglinge zum fremden Kriegsdienste gezwungen werden.

Dänemark. Ein aus Altona datirtes Telegr. meldet: In Ko­penhagen wurde beschlossen, der Exekution -einen Widerstand zu lei­sten , man erwartet eine Verständigung mit den deutschen Großmächten.

Cm Verschollener.

Unfern der Stadt Biel, im Kanton Bern liegt das Dorf Brugg, an dem Zihlfiusse. Dort steht abseits der wohnlichen Bauern­häuser eine baufällige, kleine Hütte, nicht viel größer als ein Bie­nenhäuschen oder ein Obsttörrofen, dem Fasse des Diogenes ver­gleichbar. Und in dieser armseligen Höhle frisier ein armer Greis von vierundsiebeuzig Jahren seine letzten verkümmerten Lage, Karl Alb recht, ein Deutscher, ein Württemberger, ein Manu von sel­tener Bildung und seltenem Wissen, ein Schulgesährte UhlandS, ein in seiner Heimath in den Jahrrn seiner Kraft während sechs- unddreißiz Jahren wirkender Gymnasiallehrer, nunmehr nach-zwan- zigjährigem Aufenthalt im fremden Land ein verwitterter, entlaub­ter Stamm und in seinem Schicksale tief bedauernswerth Er kann die Worte:Tritt mir ein Wenig aus der Sonne" nicht aus- sprechen. Tenn weder ein Alexander, noch sonst ein Freund naht, feiner Hütte uiw längst nicht mehr scheint ihm die Sonne. Ter Raum in der Hütte, Zimmer kann man ihn nicht nennen reicht kaum hin eine Bettstatt aufznnehmen, das Lager selbst liegt unordentlich durcheinander, es wird selten gemacht. Stücke abge­tragener Kleidung liegen aus demselben. Tie trüben Fensterschei­ben sind hier und da mit Papier verklebt. Nur jene Reihe Bü­cher in der Ecke deuten auf den gelehrten Berus des Bewohners, Lessen musikalische Talente in nicht Weniger als sieben Violinen dargestellt sind, die an der Wand hängen. Loch ach, ihre Sai­ten sind zersprungen, die Klänge verrausart. Sie sind das Bild des Lebens dieses Einsiedlers, den aus weiter Ferne selbst unbe­mittelte Kinder und aus der Nähe Menschenfreunde über der äu­ßersten Nöth halten. Albrecht selbst keucht und kämpft mit den Beschwerden hohen Alters. Nur feine Augen blicken noch mit Schärfe aus dem starkknochigen, tiesgefurchten Äesichte, gleich als wollten sie das gelobte Land suchen,' das er doch erst finden wird, wenn sie geschlossen sind.

Am Spätabend seines Lebens Hai nun Albrecht, vom Exil aus, seine Blicke noch einmal zur Heimath geeichter, mit zitternder Hand die unerhörte Geschichte seiner Leiden und Irrfahrten in einer Schrift unter folgendem Titel niedergelegt:

Epoche aus der Straußenzeit.

Ei« Müsterchen Strauß'scher Moral bei der Führung eines Ehr- furchisprozesses unter dem Ministerium Prieser in Württemberg.

Vsn Karl Ar brecht, gewesenem ersten Loltnborutor zu Lalw.

Es sind in dieser ohne irgend welche Leidenschaft in schöner Sprache geschriebenen Darstellung die damaligen Zustände in Würt­temberg mit den Leiden der Albrecht'schen Familie zusammengestellt, ein ergreifendes Bild aus einem civilistrten Staate und einem ihm angehörigen Kreise.

Tie Albrccht'fche Schrift verdient gelesen zu werden. Der Ver­fasser selbst will nichts, als daß ihm wenn auch spät noch