385

Pforzheim, 30, Nov. Nachdem die Liste dcr Freiwilligen für Schleswig Holstein 69 di amen zählt, hatte vergesse ui der Turn­verein Versammlung, wo dann weitere 100 Tn.ner sich^verpflieb- telen, für das Recht und die Lehre des Vaterlandes in Kampf zu ziehen,

Karlsruhe, Nach demBad, Beob." ginge das Gerücht, es sollte den Ständen eine Vorlage genarbt werde», nach welcher dem Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein aus dcr Großberz Skaatslasse eine Mill unverzinslich zur Verfügung gestelli werde.

Gotha, 30 Nov, Baden, Weimar, Coburg cvotha, Meinin­gen, Altenburg, Brannschweig, Waldeck, Renß j L, h«ben den Herzog Friedrich Vlil von Schleswig-Hclstein anerkannt. Mil Sicherheit, ßso schreibt man demdi. C" zu erwarten ist die An- erkcnnung von beiden Schwarzburg, Anhalt, Frankfurt. Die vor läufigen Notifikanouen sind vom Geh, Regiernngsrazh Samwer erlassen; die zocmellen Noufitaliorun der Todeeanzeige und des Negierungsantuljs zvon Souverain an Souverain) sind erst sei; 3 Tagen im Aqgang begriff ». Lie zu erwarttuden Antworten der Souveräne werden erkennen lasse», wie sich dieselben zu der Anerkennung stellen. Täglich laufen hier Huldigungsadnssen aus Holstein ei» ; namentlich RennDurg und Kitt haben sich mit zahlreichen Unterschriften daran beth iligtt 2. Dez. Die Gc- thaische Ztg " veröffenilicht ein Schreiben des Geh. Raths Sani wer an dzu dänische» Minister Hall, wvriu die Forderung gestellt wird, daß die dänischen Truppen das Gebiet der Herzogkhümcr Schleswig und Holstein räumen, und daß die in Dänemark befindli­chen fehl-holst Truppen in ihre Heimaih zurückgeschickt werden, Sollte die dänische N-gierung ihre Bereitwilligkeit dazu nicht innerhalb 14 Tagen erklären, so würde Herzog Friedrich sVIIl. znr Aufrecht cechtbaltung seiner legitime» Regierungsrcchte die nöthigcn Maßr regeln ergreifen. Das Schrriben wurde durch Herrn von Mohl an Herrn von Tieckinck übergeben, der es uneröffnet zurücksandte,

Frankfurt, 7. Dez,, Abends 5 Uhr, 25 Min. Bundes­tag s s iz u n g. Nach rem Anträge Oesterreichs und Preußens wird sofortige Exekution unier Vorbehalt lompe:enzmüßiger Bun- desenifr e düng der Erbfolgcfrage beschlossen. (Extrabl, d. Schw M.)

?lugsburg, 4, Dez Eine Versammlung von 160, alle Be rufsklassen und politische Parteien vertretenden Männern gründete heute einen Schleswig Holsteinverein, zu dessen Fundation sie die sofortige Erlegung eines einjährigen Betrags ihrer Staatssteuern beschlossen. Die Fundationssumme beträgt beiläufig 30,000 fl.

München, 6 Dez. S aatscaih Francke ist mit Aufträgen des Herzogs Friedrich VIU, von Schleswig - Holstein aus Koburg hier eingeirofsen und hatte Herne Vormittag eine längere Konferenz mit dem Staatsminister von Schrenk. Aus die Adresse unserer beiixn Gemeindckoliegicn an d,n König ist am Nachmittag des 3. Dez. fotgendes Telegramm aus Nom an den ersten Bürgermeister, Hern. v. Steinsdorfsseingetrossen:Ich habe Ihr loyales Telegramm empfangen. Ich kehre unverweilt in Meine treue Hauptstadt zu­rück, obwohl meine Gesundheit das Gegentheli wünschenswerih macht, eingedenk meiner Regentcnpflichten, die ich stets über alles stellte. König Max " Die Nachricht, daß der König kommt, hat in der Stadt die freudigste Stimmung erregt,

Nürnberg, 6. Dez Die beute hier gehaltene Besprechung

deutscher, österreichischer und preußischer Abgeordneten sülche zum Beschluß, eine allgemeine Versammlung der Mitglieder deutscher Landesvertretungen wegen Schleswig-Holstein in Frankfurt zu veranstalten. (Scbw, M)

In Braunschweig hat eine große Zahl junger Offiziere um

die Erlaubniß naebgcsuebt, in eventuellen Fällen dem Herzoge Fried­rich ihren Degen anbieten zu dürfen. Ein Bescheid ist noch nicht erfolgt. (Fr A )

Berlin, 1. Dez. Heute hat die Zollkouferenz die Berathnn- gen über oie Annahme des Han^elsvartrrgs mit Frauttnich b.gon neu, nachdem sie in Der Berathung der Preisfragen zu einem ziem­lich befriedigenden Resultat gelangt lst,

Wien, 3. Dez. DiePresse" hört, daß von österreichischer Seite ein Rundschreiben an die deutschen Negierungen gegangen ist, welches unumwunden erklärt, Oesterreich werde sich durch Bun- desbescblüsse nicht binden lassen, die über die Grenzen dessen hinanZ- 'ehen, was Oesterreich mir seiner Stellung als Großmacht für ernnbar hält. Her.;»g Ernst von Koburg soll dem Grasen 'echberg gedroht haben, wenn er die augustenburg'sche Erbfolge

nicht anerkenne, so werde sich der Herzog selbst in der Aktion ge­gen Dänemark an die Spitze der Kleinstaaten stellen.

Prag, 2. Dez. 413 deutsche Studenten beschlossen heute die Absenkung einer Adresse nach Kiel, worin sie für das gute Recht Schleswig-Holsteins brüderlich cinstehen zu wollen erklären.

Aus Gallizien, 2 Dez. In unserer Provinz bereitet die Regierung ernste Repressivmaßeegeln vor. so unter andern eine all­gemeine Enlwaffnnng Bereits ist der betreffende Statthaltereier- luß gedruckt und soll nächster Tage publizirt werden; er fordert alle Bewohner des Landes unter Bedrohung von Strafen auf, sämmtliche Waffen, welche sie ohne Waffenpaß, ohne specielle Er­laubniß der Regierung besitzen, abzuliezern, die Waffenpässe aber so ort erneuern zu lasse», da vom 15, Dezember ab die alten Waf­fenpässe als uugiliig betrachtet würden Gleichzeitig wird in dem Erlaß erklärt, die k. k, Regierung sei von nun an gesonnen, die Unterstützung des Aufstandes gegen eine ihr befreundete Wacht von (Äeite der Bewohner Galiziens mit aller Strenge zu ahnden.

Hamburg, 4 Dez, In einer heute abgehalteneu zahlrei­chen Versammlung von Vertrauensmännern ans Schleswig-Holstein wurde allgemeiue Steuerverweigerung und Selbstbesteuernng für einen Landesfonds beschlossen.

Altona, 6. Dez. Im Gesetzcsblatt ist ein Ministerialrcskript erschienen, welches die holsteinische Regierung zum Bericht und zu Anträgen wegen des Huldigungseids aufsordert. Die Einfuhr von Wxffen und Munition nach Holstein ist verboten (Schw. M.)

Kiel, 2, Dez. Nach den verschiedenen befestigten Punkten Schleswigs werden ununterbrochen, Tag und Nacht, bedeutende Transporte von Kriegsmaterial dirigirt; die angeordneten Arbeiten werten mit großer Energie betrieben, und an den Befestigungs- Werken sogar bei Fackellicht gearbeitet,

Tültttliettk. Kopenhagen, 2. Dez. Aerzte, Kandidaten und Studirenve der Medizin werden aufgesordcrt, sich als Mili­tärärzte zu melden. Im Reicksrath verlangte der Kriegsmi­nister die außerordentliche Au-schreibung von 4800 Pferden, wovon Schleswig 880 stellen soll. 5, Dez. Ter Finanzminister hat gestern Nachmittag im Neichsrarhe ein Gesetz wegen Ausnahme ei­ner Anleihe von zehn Millionen eingebracht. 7. Dez. Heute ist folgendes Königliche Patent erschienen, datirt vom 4. Dezember: Wir Christian IX. haben uns bewogen gefunden, die unter dem 30, März erlassen Königlicke Bekanntmachung, betreffend die Ver- fassungsverhältnissedes Herzogthums Holstein, außer Kraft zu setzen,

Frnitlrcich, Paris, 5. Dez. Der gewaltige Sturm, welcher a n 2 und 3. Dez. an den Küsten Frankreichs und Englands- tthete, hak gro l e Verheerungen angerichtet. Von allen Seiten lau- ! fen die traurigsten Berichte über den Untergang von Schiffen und f Menschen ein Ein Unglückessall hat sich namentlich in Cherbourg ^ zugelragen. Ein großes Boot mit 34 tüchtigen Leuten besetzt, war von der Panzerfregalte La Coueonne einem an der Insel Pelee j gescheiterten Schiffe zu Hilfe gesandt worden. Der Sturm schleu­derte das Boot gegen die Felsentüste und 32 diejer Männer kamen als Opfer ihrer Hingabe um, (Schw. M)

l Engleino. London, 28. Nov Dem Vernehmen nach ist fdie Erklärung an die deutschen Gecßmätte abgegangen: England trete entschieden ein für die Aufrechthaltung des Londoner' Proto­kolls und habe Dänemark, wenn Deutschland einen Kriegsfall her- beiführc, Beistand durch eine brittiscbe Flotte zugesichert. 4. D-z. Gestern wüihcte den ganzen Tag hindurch ein fürchterlicher Sturm,

! welcher in der Stadt und an den Küste» viel Unheil angerichtet hat. Herabstürzende Schornsteine, Fenster, Dächer machten die Straße völlig unsicher, und es kamen viele gefährliche Verletzungen vor. Aus allen Pnnk en des Inlandes und der Küste melden Te­legramme von Verlusten an Menschenleben und nn Habe. 5. Dez. Times kündigt an, daß Lo.d Wotehouse sich nach Kopenhagen be­geh.» wird, um den König zur Thronbesteigung zu beftüäwüns i >n Auch sei derselbe mit Instruktionen des aasoärlimn Amts -n Be- z,g ans die gegenwärtigen Angelegenbeiieu Dänemarks oersthen,

Amen'». New-Uork, 26. Nov. General Grant hat dir Rebellen (in Tcnessee) angegriffen und narb einem vollständigen Sieg die Positionen von Lookout Mountain besetzt. Die UnionisteN haben 600 Todte und Verwundete. Ihre Beute beträgt 40 Kano- n.n und 5000 Gefangene. General Bnrnside hält die Verbindungen zwischen Knoxville und General Grane.