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polnischen Angelegenheit, welche dem Wiener Cabinete von Seite, allein dem Schicksal Dänemarks, sondern auch den heiligsten Zn- Englands oder Frankreichs zugegangen wären, für Conjecturen, terefsen des Nordens gilt." Ferner:Der König kann nicht der die lediglich aus den in der französischen Presse ausgesprochenen neuen, in Deutschland beabsichtigten Ordnung betreten, bevor niche Vermuthungen beruhen. lieber die Verhandlungen, welche wegen ^ Holstein seine definitive Stellung in der Monarchie gefunden." der weiteren Schritte in der polnischen Angelegenheit zwischen de»! England. London. 22. Sept. Mit dem Boneüi'schen Te- Mächten gepflogen werden, erfährt dieFr.P.-Zig ", daß Oesterreich ^ legraphen, welcher die aufgegebenen Depeschen .an der Bestimmungs- jest dabei verharrt, in die Anerkennung Polens' als kriegführende! station gleich gedruckt überliefert, ist am Samstag zwischen Liver- Macht unter keiner Bedingung einzuwilligen und soll eine Erklä-!povl und Manchester der erste größere Versuch gemacht worden, tung dieses Inhalts bereits durch die Gesandtschaft in Paris ab- welcher ein nach allen Seiten hin günstiges Resultat haue. Außer gegeben worden sein. Tie Kaiserin hat zur Linderung des Noth-f seinen andern Vorzügen ermöglicht das neue System auch eine standes in Ungarn dem ungarischen HostauZwr Betrag von Herabsetzung der Taxe für die Uebermittelung von Depeschen. 10,000 fl. übersandt. 29 Sept. Die Ostd. Post schreibt: Ohne! Von dem Erfolge der Linie zwischen Liverpool und Manchester

Sang und Klang ist heute auf dem Westbahnhofe die mexikanische Deputation mit dem Schnellzug aus Paris hier angekvmmen. Zu ihrem Empfange war Niemand da als die Dienerschaft des Hotel Munsch, wo sie ihr Absteigequartier genommen. Tie Gcneralkorre- spvndcnz hebt bei der Meldung ihrer Ankunft es ausdrücklich her­vor, daß kein irgendwie gearteter offizielles: Empfang der Deputation zu Theil wird. Tie Ostentation, mit welcher die Organe der Re­gierung jede Betheiligung der letzteren an dem bevorstehenden Akte ju entfernen suchen, ist um so bedeutsamer, als cs nunmehr außer allem Zweifel steht, daß der Erzherzog Max die mexikanische Krone annimmt und der Deputation dieses auch erklären wird.

- Innsbruck, 27. Sept. Heute Morgen wurde das große Lyroler Fcstschießen (Feier der öOOjährigcn Vereinigung mit Oester­reich) durch den Fürstenstatchalter eröffnet. Durch den Regen sind die Festlichkeiten sehr beeinträchtigt, auch scheinen wenige Fremde zugegen zu sein 29. Sept. Soeben, 7 Uhr Morgens, ist, wie man derA. A. Z." telegraphirt, der Kaiser angekommen, em­pfangen von dem brausenden Jubel des Volks, das die Pferde seines Wagens ausspanncn wollte. Allgemeine Begeisterung.

Aus dem Haag,. Sept. Zwischen Preußen und den Nie­derlanden ist eine Post-Konvention geschlossen, die neben andern Vortheilen, das Porto zwischen beiden Ländern herabsetzt. Etwa kOO Lokalausschüsse des Landes haben mit großer Mehrheit einen Beschluß gefaßt hinsichtlich der fünfzigjährigen Jubelfeier der Be­freiung der Niederlande von französischem Joch. Dem entsprechend hat nun der Haupt-Ausschuß im Haag, unter Vorsitz des Prinzen Friedrich, endgiltig festgesetzt: 1) am 17. Nov. d.J. wird die Ge­denkfeier im ganzen Lande und in den Kolonien begangen; 2) in Amsterdam wird eine nationale Gewerbeschule gegründet; 3) in Scheveningen und im Willemspark der Residenz wird ein Nativ- »aldenkmal errichtet, zu dem letzteren wird am 17. Nov. der Grund­stein gelegt.

Dänemark. Kopenhagen, 28. Septbr. Heute wurde der Reichsrath eröffnet. Die Thronrede kündigte die Vorlage einer Ver­fassung für die Dänemark und Schleswig gemeinsamen Angelegenhei­ten an. Bliebe die Hoffnung eines friedlichen Uebereinkommens mit dem deutschen Bunde unerfüllt, so wäre dieß ein Beweis, daß nicht allein das bundesmäßige Recht eines zum deutschen Bunde gehörigen Landes, sondern die Unabhängigkeit des Reichs in Frage stehe. Dänemark sei fest entschlossen, diese gegen jeden Angriff zu vertheidigen, überzeugt, daß es darin nicht allein stehen werde. 30. Sept. In der gestrigen Sitzung des Reichsraths wurde der Entwurf des neuen Grundgesetzes für Dänemark und Schleswig nebst dem Wahlgesetz vorgelegt. Ter Reichsratb für das Königreich und Schleswig soll aus 2 Kammern bestehen, von denen die erste theils von dem König ernannt, theils von den Höchstbesteuerten gewählt wird. Die Befugnisse sind wie bisher Ein vom Reichs­rath beschlossenes und vom König genehmigtes Gesetz ist unabhän­gig von der Zustimmung der Legislatur anderer Landestheile, wo- l-rn das Gesetz nicht ausdrücklich anders bestimmt. Ferner wur­den provisoriswe Bestimmungen vorgelegt behufs der Anwendung des Grundgesetzes auf diejenigen Angelegenheiten, für welche noch Gemeinschaft mit Holstein besteht. Der Marineminister beantragte 2 zum Frirdensbudget gehörige außerord. Kredite für neue Pan- zerbatterieen und die Panzerung einer Fregatte, ferner Vergröße­rung der Transporlflotte und die Befugniß zur Aushebung von 5000 Mann. In einer vom Kricgsmlnister dem Reichsrath gemachtem Vorlage über die Bildung der dänisch - schleswigschen Heeresäbtheilung heißt e» unter Anderem: Unser Entschluß ist längst gefaßt; wir haben Grund, anzunehmen, daß wir nicht aus eigene

hängt ihre Ausdehnung nach London ab.

Polen. Warschau, 26. Sept Seit einigen Tagen haben alle Hausbesitzer vom Magistrat die Weisung erhalten, von ihren resp. Miethern Declarationen über deren Einkommen zu verlangen, und zwar, wie man schon ganz sicher weiß, behufs der Erhebung einer Einkommensteuer von 10 pCl. als Vergütung der russischen Kriegskosten, die ganz außerordentlich groß sein sollen. 29. Sept. Heute früh wurden auf fünf öfseiulichen Plätzen polnische Gens- darmcn erschossen.

- Italien. Turin, 29. Sept. Den auswärtigen Gesandten ist durch ein Rundschreiben mitgetheilt worden, daß Len päpstliche» Konsuln, denen Las Exequatur entzogen worden, erlaubt ist, im Königreich zu bleiben. Neapel, 26. Sept. Am 1. Ott. läuft der Termin ab, der den Räubern zu ihrer freiwilligen Unterwerfung zu- gestanden wurde. Die Operationen gegen die Räuber werden dann wieder ausgenommen und mit äußerster Strenge ausgesührt werden.

Amerika. Newyork, 17. Sept. Aus Charleston hat man folgende Nachrichten: Die Rebellen bestreben sich, die Forts Wag­ner und Gregg für die Bundestruppen unhaltbar zu machen und laffen^deßhalb ihre beiden Batterien gegen die Morrisinsel spielen, deren oberen Theil die Belagerer zu befestigen im Begriffe sind. Die Nachricht, daß Mouline sich ergeben habe und die Hälfte der Jamesinsel in die Gewalt der Bundestruppen gefallen sei. erweist sich als verfrüht. Burnfide, dessen Enllassungsgesnch der Prä- sitent nicht angenommen hat, soll in Chattanooga zu Rosenkranz gestoßen sein. Ein Brief aus Richmond vom 11. meldet, es sei in dieser Stadt ein Abgesandter des Generals Forey aus Mexiko eingelroffen und habe lange Zusammenkünfte mit dem Prä­sidenten Davis und den Ministern Seddon und Benjamin gehabt; diesem sei rasch ein Kabinetsrath gefolgt. Es verlaute, daß der Gesandte der Träger von Aüianzvorschlägen Seitens des französi­schen Kaisers sei. 19. Sept. Am Rapidan steht eine Schlacht bevor. Lee's Armee ist geschwächt durch Truppensendungen nach Tennessee, wo zwischen General Rosenkranz und General Bragg eine Seblacht erwartet wird.

Mexiko. Tie französischen Blätter haben Nachrichten aus Mexiko, wonach General Bazaine den Oberbefehl der Truppey übernommen hatte. Marschall Forey hat mithin seine Rückberusung nach Frankreich erhalten. Juarez befindet sich in San Louis de Potofii und sammelt Truppen zum Widerstand gegen die Franzo­sen. Die Expedition gegen Juarez ist bis nach der Regenzeit aus­geschoben. (Schw.M.)

Vermischtes.

Eine Pariser Dame, welche seit 5 Jahren taub gewesen war, wurde vor Kurzem auf dem Boulevard des Temples von einem großen Hunde angesallen. der an ihr heraujsprang und ihr die Vvrdersüße auf die Brust setzte, ohne sie jedoch zu beißen. Die Dame erschrack, obgleich ihr nichts geschah, doch dergestalt, daß sie ohnmächtig zu Boden fiel. Als sie wieder zur Besinnung kam, hörte sie Alles vollkommen, was um sie vorging, und bemerkte mit freudiger Verwunderung, daß ihre Taubheit gänzlich verschwunden war.

Eine Statistik der Geburten, Sterbesalle und Mordthatcn ergibt, daß, während in England z. B aus 75,000 eheliche Gebur­ten 3200 uneheliche kommen, das Verhältniß in Rom sich auf 12>5 eheliche zu 3160 unehelichen herausstellt. In England kommt aus 178,000 Einwohner eine Mordthat, in den gegenwärtigen päpstli­chen Staaten eine auf 750.

, - L . ^ . ", Gottesdienste. Sorintaq, den 4. Okt. Vorm. lPr-d.): Herr Dela»

Hilfsmit tel angewiesen sei n werden ln dem K ampfe, welcher nicht H e i e. - Stach.». (Pret!gt) : Herr Helfer Schmidt.

MediZir«, I»vr»cht «nt »erlege »on A. Vel/chiL-er