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— Wien, t5. Sept. Eine Zuselrist, welche die „G. C." heute ,den Behörden gestellt haben. Die Bevölkerung feiert Freudenfeste, dirclt aus Warschau erhalten, bestätigt, daß diese Stadt keines-!— 18 Sept. Obwohl die freiwillige Uebergabc der Räuber scheu weg» abgesperrt, die Comnnmikatien vielmehr nach allen Seilen j einige Zeit jortdauert, befinden sich dom bis jetzt Crorro nnd Nin- f-ei nnd ungehindert ist. — 17. Sept. Das Abgeordnetenhaus > co ileanco, die beiden gesürchleisten nicht darunter. — Der Abt von
bat beute die sofortige Freilassung des Abgeordneten Nogawski beschlossen. Ter Jusiizminister wird die betreffende Anordnung an das Leinberger Landesgericht auf telegraphischem Wege treffen.
Polen. Warschau 15. Sept. Seit gestern ist das hiesige Militär in sorlwährender Bewegung. Es werden nämlich die Steuern durch Exekution in solcher Weise eingetriebcn, daß in ein Haus bald größere bald kleinere Abteilungen gelegt werden, wo sie so lange bleiben, bis der Eigenthümer vom Magistrat die Quittungen über die entrichteten Steuern beibringt. sttaufleuten wurden die Handlungen geschlossen und je einige Soldaten zurück- gelassen, die ebenfalls erst nach Beibringung der Quittung sich ent lernen, wo dann die Handlung wieder geöffnet werden kann. Ebenso wild mit Fabrikanten verfahren. Bis jetzt find nur zwei Fälle bekannt, wo Steuerpflichtige trotz der ihnen eingelegten Soldaten und der Schließung ihrer-Geschäfte die Steuern noch nicht entrichtet haben, alle andern halten es für geruthen. der ersten, allerdings empfindlichen Exekution nachzugeben. Bemerkenswerth ist es, daß die beiden genannten Herren, welche in ihrer Weigerung verharren, Deutsche sind, der eine seiner Staatsangehörigkeit nach ein Sachse. — 20. Sept. Gestern Nachmittag wurde aus dem Fenster des Zamoyski'schen Hauses iu der Krakauer Borsladt in Warschau eine Orsinische Bombe aus den vorübergehenden Grafen Kerg geworfen, wodurch ein Tscherkesie vom Gefolge gelobtet wurde, der Gras blieb unversehrt. In Folge dessen fanden im Zamoyski- schen Hanse große Mililärexzesse statt. Tie Straße wurde abgesperrt, der 2 Haler blieb uaermittelr.
Türkei. Koustantincpel, 16. Sept. Die Vertreter der sechs Mächte haben eine gleichlautende Note wegen des Eigenthums- rechts der Christen übergeben. Die Note räch zu einer Abänderung der bisherigen Bestimmungen und fordert die Pforte aus, sich mit einem allgemeinen Gesetz über das Eigenthum zu beschäftigen.
Antz'anü. Odessa, 5. Sept Zn Kiew sind 48 Baraillvnc Hegen die rebellischen Bauern der Ukraine concerilrut, welche die Wiedereinsetzung des früheren Hetmanns verlangen. — Aus Tu- chnmlale wird unrerm 2>. Aug. gemeldet^ Die hiesigen Bergbewohner bis Anapa fetzen den Kamps gegen die Russen energisch fort.
Tiiucmltrk. Kopenhagen, 17. Sept. Heute erfolgte unter großem Pomp und unter dem Jubel der Bevöllerung die Einschist snng des Königs GeorgicS l. — Gestern sind die mit der Jnspec- Ücn des holsteiii'schen BundeskontingentS vom deutschen Bund be- anjtragtcu Generäle hier eingelroffeu; sie machten heute Vormittag einen Besuch bei dem Keicgsminister. Morgen wird eine Truppenschau und daraus Galadiner bei dem Minister sür Holstein aus Schloß Amalienberg stausinden. (Fr. A.)
England. London, l6 Sept Die Herstellung des neuen atlantischen Tclegraphenkab, !S ist in Angriff genommen worden Die betreffende Firma Hai sich verbindlich gemache, die Legang im Sommer des nächsten Jahres verzunehmcn. — 19. Sept. Die Antwort teS Fürsten Gorlschakeff an; die brittische Note vom 11.Aug. ist heute veröffentlicht worden. Dar Fürst bedauert, Laß kein Einverständnis; bezüglich Polens unter den Großmächten erziel! worden sei. Ter Kaiser sei von wohlwollenden Absichten in Bezug aus Polen, von versöhnlichen Gesinnungen gegen die Mächte beseelt.
Mvntecassino hat an die ihm untergebenen Mönche ein Rundschreiben gerichtet, worin er sie aufsordert, die Regierung in der Unterdrückung des Räuberwcsens zu unterstützen.
Frankreich. Paris, 18. Sept. Man meldet aus Vera- Cruz vom 18. Ang, daß der „Tampico" die Deputation an Bord hat, welche dem Erzherzog Maximilian die Krone von Mexiko anbieten soll. Marschall Forcy und Herr v. Saligny haben das Grvßkreuz des Ordens Unserer Dame '>wn Guadeloupe erhalten und kehren beide nach Frankreich zurück. Tampico wurde ohne Widerstand besetzt. — Tie Freunde des Erzherzogs Maximilian mögen mit der Versicherung, die Annahme der mexikan. Krone sei eine fest beschlossene Sache, zu weit gehen; daß sie erber wahrscheinlicher geworden als die Ablehnung, ist. trotz einiger noch zu regelnden Schwierigkeiten, nach Allem, was verlautet, richtig.
lieber die nachhaltige Wirkung des Knochenmehls.
Ein englisches Blatt berichtet, daß auf einem Gute in der Grafschaft Norfolk die Wirkung einer starken Düngung mit Knochenmehl noch nach 11 Jahren in die Augen fiel.
Ein englischer Edelmann ritt nämlich eines Tages mit einem Freunde nach demjenigen seiner Weizenfelder, welches er vor I I Jahren mit Knochenmehl stark düngen ließ und welches seitdem znm driltenmate mit Weizen bebaut war, und ersuchte seinen Freund, es ihm sogleich anzudeuten, wenn er am Stande der Weizenfelder etwas Besonderes entdecken sollte.
Nachdem sie eine kurze Strecke in einer Furche fortgerittvn waren, hielt der Freund sein Pferd plötzlich an und ries aus: Was in aller Welt haben Sie da gemacht? Dieser Weizen ist ja viel höher und überdieß so stämmig wie der andere. Wie ging das zu?
Der Edelmann erzählte nun, daß er vor 11 Jahren, wo ihm viel Knochenmehl zur Verfügung stand, diesem Felde das Doppelte der in der Regel üblichen Menge Knochenmehls (zur damaligen Weizensaat) geben ließ.
die Knochen nickt nur für eine einzige Ernte von großer Wirkung sind, sondern daß sie bei ihr«
-> v- . ....... < eine,. - - e» Dieser Vorfall bestätigt in sprechendster Weise fdie schon viel-
Was die LeranHoortlichkett betreffe, welche d>e Machte aus Nuß ! gemachte Wahrnehmung, daß die Knochen nickt nur für land walzen so seren die mte(nationalen Beziehungen durch das: Nur»..«.-
öffentliche Recht geregelt, ferne Verletzung allem tonne crne Per aiuwortlichkeil herbeiführen. selben gegenüber den anderen dieselbe Beobachtung von S
Gestern sagte der Globe, bei Erwähnung einer angeblich beschlossenen Bundescxekution in Holstein, Dänemark werde nicht bloß von Dänen verthcibigt werden. Dies konnte heißen: auch von Schweden und Franzosen. Die heutige Times droht den Deutschen auch mit englischer Intervention und Feindschaft. Sie scheint überzeugt, daß dieser Wink binreichen werde, den deutschen Bund zur Besinnung zu bringen, und daß daher weder Dänemark noch Europa in diesem Augenblick eine Exekution zu besorgen habe.
Italic». Turin, 16. Sept. Depeschen aus Melli, Potenz« «vgl. Kovtreign«
»ud Cajerta melden, daß viele Räuber mit ih.eu Hauptleu ten si ch pr-u ß. Aasscnsch- ia-
Frankfsurlcr Gold-Cours vom 21. September.
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Stuttqarl. tö. September r863.
L. EtaatskaffenverwaltlMg^.
HauS und LandwirthsrhasritcheS
Zue Fcrkelzncht. Wenn die Säue nach dem Wurf die Ferkel nicht annehmen, sondern von sich stoßen, so soll der Grund davon in dem Umstande zu suchen sein, daß von den spitzen Fangzähnen der Ferkel manche nach innen stehen und der Sau beim Säugen große Schmerzen verursachen. Nimmt man die Spitzen der Zähne mit der Nagelscheere weg, so ist der Uebclstand gehoben.
Vertilgung des Ungeziefers bei Schafen. Es ist nicht immer leicht, die Schafe von tiefer Plage zu befreien, das Ungezieser ist zu dickhäutig und hartleibig; Terpentingeist, Oele und dergl. Stoffe, welche durch Verstopfung der Athemlöcher wirken, schlagen nicht inu- mer an, und bei dem Wegschoffen mit der Scheere bleibt der Kops in der Haut. Das am leichtesten anwendbare und wirksamste Mittel ist das Benzin. Man benetzt ein Läppchen oder etwas Charpie damit und betupft die Zecken. In wenig Augenblicken sicht man Len Insekt sich zusammenkrümmen und sterbe». Zugleich dient bas Benzin, die Zecken für lange Zeit fern zu Hallen, indem sie einen großen Abscheu dagegen haben.
tt-di^in, grseuoer uvv vkttegt von A. Gttschlägri.