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Pariser Telegramm dcr „Morning-Pcst" meldet, küß Er Maximilian den mexikanischen Thron Positiv angenommen
Schweiz. Genf. Tie Hebung, des „Ludwig" h« kühnen und energischen Ingenieur Bauer bereits eine Frucht getragen; die Eigenthümer der im vorigen Jahre bei Vevey gestrandeten „Hirondelle" sollen Hrn. Bauer eingeladen haben, das verunglückte Dawpsboot flott zu machen. (Fr A.)
Italien. Turin, 9. Sept. Die Stampa veröffentlicht ein Rundschreiben des Tribunals der Penitenza zu Rom, worin die Bischöfe ausgesvrdert werden, die Priester, welche sich gegen die weltliche Herrschaft des Pabstthums erklärt, zu feierlichem Widerruf zu zwingen. Diejenigen, welche die Unterwerfung weigerten, sollen mit den strengsten kirchlichen Strafen belegt werden. — U). Sept. Man sprach in diesen Tagen von einer Erkrankung des Königs; das Gerücht entsprang daraus, daß dem Könige übermäßigen Blutandranges wegen einige Male zur Ader gelassen worden. — 18 Sept. Man versichert, die Regierung werde als Repressalie den päpstlichen Konsuln. in allen italienischen Städten des Exequatur entziehen. (Bekanntlich wurde der päpstliche Konsul in Neapel ausgewiesen, weil er verdächtigen Personen Pässe nach Rom ausstellke; ans dieses hin entzog Cardinal Antonelli dem italienischen Konsul in Rom das Exequatur, worauf nun die italienische Regierung mit obiger Maßregel antworten will.) (Schw. M.)
Griechenland. Athen, 5. Sept. Die für den 8. d. M. ein- Lernscne Nationalversammlung mußte wegen ungenügender Mit- glwderanzahl auseinandergehen. Fortwährend circuliren beunruhi
-rzherzog! wieder, nahm an demselben Tische, wie am Tage zuvor, Platz, bat. , langte wiederum eine Tasse Milch und ein Weißbrod, verzehrt dem
ver- hrte cü
und entfernte sich, wie er es gestern gethan. An dem darauf sol- gendcn Tage wiederholte sich der Vorfall, kurz, zwei Monate hindurch verging nicht ein Tag, wo der alte Herr nicht gekommen wäre, sein ihm so großmüthig verabreichtes Frühstück zu verzehre». Tie Wirthin hatte sich so an sein Erscheinen gewöhnt, daß sie ihn, als er endlich ausblieb, am ersten Tage mit Ungeduld erwartete und als er auch am zweiten Tage nicht kam, eine lebhafte Unruhe empfand.
„Mein Gott, was mag ihm nur begegnet sein?" fragte sie. „Er ist vielleicht zu krank, um auszugehen, und schmachtet im liefen Elend. Er muß ein braver Mann sein und hat, indem er zu mir kam, rm das, was er nothwendig zu seinem Lebensunterhalte bedurfte, bei mir zu entnehmen, mir ein Vertrauen bewiesen, aus das ich stolz bin. Ein unredlicher Mensch hätte nicht in dieser Weise gebandelt; die Tasse Milch und das WeißHxvd- war vielleicht seine einzige Nahrung für den ganzen Tag. O, wenn ich ihn nur aufzufindcn wußte!"
Dieser Wunsch war jedoch leichter ausgesprochen, als erfüllt. Die Wittwe mußte sich in Geduld fügen; nach und nach trat die Erinnerung an den alten Herrn in den Hintergrund, und endlich vergaß sic ihn im Drange ihrer vielfachen Geschäfte.
Ein Jahr mochte seit dem Erscheinen und Verschwinden des Herrn mit der Tasse Milch und dem Weißbrode verflossen sein, da ließ der Notar M.. . . die Wittwe zu sich bitten, da er ihr eine Eröfjnung bezüglich eines ihr durch ei» Vermächtnis; zugesallenen
gpnbe Gerüchte. Tie Nationalgarde ist jede Nacht unter den Was- Legates zu machen habe. Die Frau folgte unverzüglich-der Aus
sen.. Zahlreiche Patrouillen durchkreuzen die Stadt. In den Pro Htztzen, besonders in Messenien, herrscht Unsicherheit; auf di; Kopse mehrerer Räuber sind Preise gesetzt. (Fr. A.)
Amerika. Das Reut. Bur. shat Nachrichten aus New York bis zum 8. Sept. Fort Sumter ist zwar vollständig in Trümmern, wird aber von den Rebellen nicht verlassen werden. Ein Angriff Lus das Fort Waguer wurde am 26. August zuruckccscblagcn. Tie Beschießung von Charleston hat aufgehört. Die Rcbellenregierung hat in Folge der treulichen Besprechung des Präsidenten Davis mit den Gouverneuren der Rebellenstaaten 400.000 Neger unter die Waffen gerufen. General Lee soll die Absicht haben, gegen General Meade eine Flankenbewegung auszusühren. Ter Finanzminister der. Union, Chase, schlägt die Ausnahme einer Anleihe von
unmöglich. — Aus Veracruz wird, gemeldet, daß die Franzosen am 6. Aug. Minatitlan, am 9. Aug. Tampico (jenes am Südenve, dieses am Nordende des Staats Veracruz) besetzt haben. Tie Mexikanischen Blätter dringen fortwährend auf Anerkennung der
Rebellenregierung in Richmond.
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Unterhaltendes
Milch und Brod.
Vor einer Reihe von Jahren trat eines TageS um die Mittagszeit ein älterer Herr in eins der weniger eleganten Kaffeehäuser der Faubourg St. Germain zu Paris, setzte sich an einen Tisch und verlangte eine Tasse Milch und ein kleines Weißbrod. Das Gesicht des alten Herrn war bleich, mager und zeugte von tieser Traurigkeit, trug aber den unverkennbaren Stempel angebornen Adels und flößte, verbunden mit seinem seinen, edlen Wesen, sonn widerstehlicheu Respect ein, daß er trotz seiner abgetragenen Kleidung und der unbedeutenden Bestellung doch augenblicklich bedient wurde.
Er aß schnell, als gehorche er den Anforderungen des heftigsten Hungers, stand, nachdem er sein einfaches Mahl beendet, langsam auf und näherte sich der Thür, ohne Miene zu machen, das Verzehrte zu bezahlen, aber auch ohne den Anschein, als beabsichtige er, sich seiner Verpflichtung durch die Flucht zu entziehen. Ter Aufwärter wagte nicht, ihn anzurcden, sondern ging zu der Besitzerin des Kaffeehauses, sie von dem Vorgesallenen in Kenntniß zu setzen und Verhaltungsmaßregeln einzuholen. Das Kaffeehaus war Eigenthum einer armen Wittwe, der die Sorge für eine zahlreiche Familie oblag, dennoch sagte die vortreffliche Frau, welche ' selbst von ihrem Bureau aus den ganzen Vorgang beobachtet hatte: .Es ist gut! ich kenne den Herrn, kaffen Sie ihn gehen und mahnen Sie ihn nicht."
Am nächsten Tage genau um dieselbe Stunde kam der Fremde
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forderung und nahm, einen Jrrthum sürchtend, alle jüc solche Fälle nothwendigen Papiere mit. Der Notar Prüfte dieselben und sagte, nachdem er sich durch dieselben von der Identität seiner Clienlin überzeugt hatte:
„Hier sind 60,000 Fancs, welche Ihnen zugehören, Madame."
Die gute Frau starrte den Notar mit großen Augen an, ohne den Sinn seiner Rode verstehen zu können. Um ihr das Räthsel zu lösen, laß der Rechtsgelehrte ihr kas Codicill eines in seinen Händen befindlichen Testaments vor, das folgendermaßen lautete:
„Ich vermache der Wittwe . . . ., Besitzerin eines Kaffeehaüses in der Straße . ... .Nr. . .die Summe von 60,000 Francs, um sie zu belohnen für den Edelmurh, mit welchem sie mir zwei Monate hindurch Frühstück verabreicht hat, ohne je Bezahlung dafür
50 Miü. Toll vor. — Newyork, 3. Sept. Ein Brief des zu verlangen. Ein unglücklicher Prozeß hatte mich zu jener Ze't Präsidenten Lincoln erklärt jeden Kompromiß mit den Rebellen für aller meiner Einkünjte beraubt; das Geschick ist mir jedoch wieder
günstiger geworben, ich habe mein Vermögen wiedererlangt und halte es jetzt nur für Schuldigkeit, Capital nebst Zinsen jener sechzig Mahlzeiten zurückzuzahlen, welche mir in jener Zeit das Leben gefristet. Meinen Namen braucht die Erbin nicht zu erfahren, ich bleibe für sie der alte Herr, der eine Tasse Milch und ein Weißbrod verzehrte."
Tie Wittwe hat diesen Gast niemals vergessen.
Ein Jude weinte bitterlich während dev langen Nacht, als der Rabbi den Bußpsalm sang und zur Stelle kam: „Tu bist von Staub und wirst zu Staub." — „Schmuel, was weinste?" tröstete sein Nebenmann. „Würste von Guld, und müßt Du zu Staub werden, müßte verlieren 100 Procent. So biste von Staub, und Werst Staub, gewinnst nischt, und verlierst nischt."
Notizen über Preis n. Gewicht der verschiedenen Getreide§ate tnngen nach dem Schrannen-Ergebniß vom 5. Sept. 1863.