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Weise die Erfindungen unserer Zeit für seine eigene Handthicrung nutzbar macht. Jede Uebung der Feuerwehr zeigt ihm die Noth- wcndigkeit des Zurathchaltens der Mittel, der mühsamen Vorarbeit, um im rechten Augenblick Großes zu leisten oder wenigst ns das Nützliche. In der Feuerwehr gewö nt sich der Mann, eine seiner heiligsten Bürgerpflichten mit Aufopferung zu erfüllen, dafür wird er auch seine Rechte hoch halten; er wird die Interessen sei­ner Gemeinde nicht mehr einer höhergestellten Weisheit anheimstcl- len wollen, sondern nach der Selbstständigkeit und Würde eines ächten Vollbürgers ringen.

Meine Herren, das sind geistige Güter, welche durch die Feuer­wehren neben ihrem äußeren Zweck von selbst gefördert werden, und in der Anerkennung ihrer Leistungen möchten wir dieselben mitanerkennen. Wenn daher die Feuerwehren eines ganzen Landes zur Beförderung ihrer Ausbildung in einer Stadt sich vereinigen, so möchte sie allem ausbielen, ihnen den gebührenden Empfang zu bereiten. . Sie, meine Herren, haben ob rem Ernste Ihrer Ausgabe die Festlichkeiten nicht gewünscht; so blieb unserer Stadt nur We­niges zu thun übrig. Redmen Sie dieß freundlich und mit Nach­sicht auf; es sollte nur die herzliche Kundgebung unserer Theilnahme an Ihren verdienstvollen Leistungen, der Ausdruck unseres Wunsches sein, daß die erste Versammlung der Feuerwehren des Landes Segen bringe für deren ferneres Wachsen und Blühen. (N. Tagbl.)

Tagesordnung der Schwurgerichtssitzungcn im dritten Quar tal 1863. l) Zu Hall Leu 14., 15. und 16. Septbr. Anklage- fache gegen den Taglöhner I. D. Eisele von Leinroden und Genos­sin wegen durch vorsätzliche Körperverletzung verschuldeter Tödtung; den 17. Sept. gegen den Taglöhner I. G. Hübler von Obermünk- Heini wegen Raubs; den 18. und 19. Sept. gegen den Hafner- lebrling I. Ehr. Küstner von Grieth wegen Falschmünzens; den 21. Sept. und an den zwei folgenden Tagen gegen den Weber F. Schauer von Forchtenberg wegen gewerbsmäßig verübten erschwer­ten Betrugs. 2) Zu Ellwangen: den 28. Sept. gegen Toro­thea. Becker von Tettingen wegen Kindsmords. 3) Zu Ulm: den 16. Septgegen den früheren Waldrechner CH. Sckerb von Grö- tzingen wegen Reslsetzung und Rechnungsfälschung; den 17. Sept. und den folgenden Tag gegen den Viehhändler Joh. Schaible von Weilheim, und Genossen wegen Körperverletzung in Raufhändeln. 4 ) Zu Ludwigs bürg: den 14. Sept. gegen Johanne Hartweck aus Mockmühl, OA. Neckarsulm, wegen Brandstiftung und Dieb­stahls; den 15. Sept. gegen Regine Hirz von Oberndorf. OA. Welzheim wegen Kindsmords; den 16. Sept. gegen den ledigen Schneidergesellen Friedrich Jetter von Kleinsachsen heim, OA. Vai­hingen, wegen Verführung zur Unzucht; den 17. Sept. gegen den ledigen Tieustknecht Johann Georg Haidlen von Lobenroth, Ge­meinde Schanbach, OA. Cannstatt, wegen versuchter Versichrung zur Unzucht. 5) Zu Tübingen: den l5 Sept. gegen den Schuh- .wacher Johannes Lauser und Eva Barbara Lauser von Simmoz- heim, OA. Calw, wegen Blutschande; vom 16. bis 18. Sept. ge­gen den Weber Konrad Schmettert von Bodelshausen, OA. Not tcnburg, und Genossen, wegen Erpressung; de» 19. Sept. gegen den Weingärtner Friedrich Laib von Metzingen, OA. Urach, we­gen versuchter Nachzucht. (St.-A.)

Tagesereignisse.

Pforzheim, 6. Sept. In einer gestern Abend anberaumten

Zusammenkunft wurde 20 hiesigen Herren, welche Klage gegen die Direktion der Großh. Verkehrsänstalten wegen verspäteten Eintref fcns eines Bahnznges erheben wollten, eröffnet, daß die Direktion ohne richterliche Entscheidung die erhobene Entschädigungsforderung anerkennen und bezahlen wolle. (Sckw M.)

Krautheim , 6 Sept. Gestern wüthcte in dem nahen Schil­lingstadt eine Feuersbrunst. 45 Gebäude sollen in Asche liegen, worunter 25 Wohnhäuser und 20 Scheuern, die mit Frucht angefüllt waren. Auch Menschenleben sollen bei diesem Brande zu Grunde ge gangen sein, wenn die Vermißten nickt noch lebend aufgefundeu werden.

Kassel, 7. Sept. Tie 50jährige Erinnerung an die Leip­

ziger Schlacht wird hier von den Turn-, Sänger- und Schützen- Vereinen gemeinsam begangen werden; man bereitet ein großartiges Volksfest auf dem sog. Forste vor, wo in westphäliscker Zeit die Schlachtopfer der Vaterlandsliebe fielen. (Schw. M)

Koblenz, 7. Sept An der im Bau begriffenen Eisenbahn­

brücke ereignete sich heute ein großes Unglück. Tie vier großen Pfeiler sind vollendet und ragen, Felsen gleich, aus dem Spiegel des Rheins empor. Gerüste sind angebracht, um nunmehr mit dem Ansitzen des Eisenwerks zu beginnen. Heute warf der Sturm eines dieser Gerüste an der Ehrenbreilsteiner Seite nieder und zer­schmetterte dabei eine Anzahl von Arbeitern. Tie Verunglückten konnten nicht einmal sämmtlich sogleich aufgesunden werden, und noch in diesem Augenblick werden mehrere derselben vermißt.

Berlin, 7. Sept. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitung* meldet: Zur Vorbereitung der Wahlen ist auf Grund der bestehen­den Verordnungen bereits vor einigen Tagen den Provinzialbehör- den Weisung zugegangcn.! Wie dieNat.-Ztg." aus guter Quelle erfährt, werden die Wahlmänner-Wablen in der zweiten Hälfte des künftigen Monats staltfinden, so daß die A geordnetcn- Wahlen auf den Anfang November angesetzt werden können.

Berlin, 6. Sept Die feudale Korrespondenz kündigt einen Kolleklivschrilt der hiesigen Vertreter der mit Oesterreich verbun­denen Fürsten aus Anlaß der die Auflösung des Hauses der Ab­geordneten begründenden Denkschrift des Staotsministeriums vom 2. d. an. Der betreffende Schritt wird für morgen oder übermor­gen erwartet, erfolgt er, so wird die Antwort des Herrn v. Bis­marck nicht minder klar und verständlich lauten, als die betreffende Stelle in der Denkschrift vom 2. d. selbst; vorläufige Antworten, welche aus gewisse vorläufige Anfragen bereits gegeben worden sind, lussen hierüber nicht den geringsten Zweifel. 7. Sept. Der König hat am 4. September, Nachmittags 3 Uhr, den Flu- geladjutanten des Kaisers von Oesterreich, Major v. Latour, em­pfangen und aus seinen Händen ein Schreiben entgegengenommen, welches von Sr. Maj. dem Kaiser von Oesterreich und anderen deutschen Fürsten, sowie den Bürgermeistern der freien Städte an Allerhöchst Dieselben gerichtet worden ist. Gestern ist ein rus­sischer Kurier, Lieutenant Grabbe, mit der Antwort auf die letzten Noten der Westmächte in der polnischen Frage hier durchgekommen. 10. Sept. Nach einem vom 9. datirten Privatbrief aus War­schau sollte heute (lO.) daselbst die Absperrung der Stadt auf 10 Tage und der strengste Belagerungszustand cintreten.

Hersord , 7. Sept. Telegraphisch kam diese Nacht die Nach« richt, daß der König seinen unserer Stadt und den hier stattsinden- den Manövern zugedachten Besuch wieder aufgegcben habe. (Tie bürgerlichen Collegien haben den Antrag des feudalen Bürgermei­sters, dem Könige ein Fest zu bereiten und hicsür 200 Thlr. zu ver- willigen abgelehnt, was wohl der Grund davon sein dürste)

Frankfurt a. O.. 6. Sept In der gestrigen unter An­gabe des Gegenstandes der Verhandlung berufenen außerordenilicken Sitzung lehnten lie hiesigen Stadtverordneten den Antrag des hie­sigen Magistrats auf Bewilligung einer Summ? zur Veranstaltung einer dem Könige während der Dauer seines Hauptquartiers hie- selbst Namens der Stadt darzubietenden Festlichkeit einstimmig ab.

Die im Fort Winiarh in Posen inhasiirten zahlreichen 'pol­

nischen Insurgenten haben in der gestrigen Nackt einen Fluchtver­such gemacht, der jedoch nicht geglückt ist, indem sie beim Durch­brechen der Mauer von einem Mililärposten überrascht wurden. Nack einer andern Lesart soll das Unternehmen verrathen wor-, den sein. (Fr.A.)

Wien, 7. Sept. Das Neicksrathsmitglicd Rogowski, ein Pole, ist verhaftet worden, und es wird aus diesem Anlaß morgen eine Sitzung des Abgeordnetenhauses gehalten werden. Tie Generalcorrcspondenz" enthält einen Petersburger Brief, nach welchem der Großfürst Konstantin auf seiner Reise nach dem Lust­schloß Orianda in der Krim Wien berühren wird, woselbst er am 10. cintrcffeu soll, um dem Kaiser seine Aufwartung zu »lachen.

Hamburg soll nach der Lisch.' Attg Z. seinen Beitritt zur

Reformarkte erst dann als bindend betrachtet wissen wollen, wenn Preußen in rein negativer Stellung verharre. (Sckw. M.)

Lübeck. 4. Sept. Mit der dritten Sitzung wurde die Gene­ralversammlung des Gustav Adolf Vereins geschlossen. Ans dem Jahresbericht, welchen Prälat Zimmrrmann vortrug, gierig hervor, daß im verflossenen Rechnungsjahr 183,000 Thlr. an 240 arme evangelische Gemeinden haben veridcilt werden können, daß 15 neue Kirchen und viele Schulen eingewcibt worden sind, und der Verein einen Zuwachs von 140 Zweig- und >6 Frauen Vereinen erbalten hat.

Aus Holstein, 6. Sept. Die dänische Regierung hat eS abgelehnt, behujs der angeordneten Vundesinspcktion das Holstern-