Sauer gewordenen Wein oder Obstmost wieder sauerfrei

herzustetlen.

Verschiedenen ein mich ergangenen Nachfragen ,n begegnen, zeige ich biermü an, daß ich ein zw ckentsprecbendeS Mittel dazu vorräitnq bave <Pr >S pr t P'd.-Paket fl. 1. 15.), das sebr emvfebleuswerid ist; ferner ein besonderes Präparat, zähe ge­wordenen Wein oder Obstmost wieder ganz frisch herzustellen (Pre s pr. Flasche von ca IV« Pfd. Jnkalt sammt Packung fl. l 51.), sovaan Vre voUkommei-Nen dochrotbe» unv gelben Farben für alte Getränk,, in coiicenkrirlec flüssiger, rein unschäd­licher Qualität, und franr. delstms nun Schönen rc., und erthetle ich Anleitung und Näheres darüoer franko auf frankirte Briefe.

Louis F. Grözinger

in Cannstatt (Württemberg).

Weicher Käs

von der ersten Sorte wird billigst verkauft bei 2)l. I. F. Oester len.

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flnd zu 1 Procent gegen gesetzliche Sicherheit auSiuleihen bei der

Almosen pflege Zanelstein. Schweinbändl.r Ott nt »ächsten S a in S. stag im Gasthaus zum Hirsch hier mit

großen Schweinen.

Ein neues Bett ist zu ver- kaufen; wo? ist zu erfragen

Literarisches.

(Ein neues praktisches Buch.) Louis Schmidt, der be­kannte Verfasser des geschäftlichen Theils desWücttembergischen Secretairs", sowie vieler kaufmännischer Schriften, hat sich ein neues Verdienst erworben durch die Herausgabe eines überaus klar und Praktisch geschriebenen Buches, welches den Titel führt: Der wnrttembergifche Rechenmeister und Bnchhuiter. Ei» .ftrcuer Aatkgebcr in alten geschäftlichen Berechnungen und in der geordnete» Aufzeichnung des Vermögens", besonders stk dtN Ge­llt erb etreibtlN eil und Landmann. Der Herr Verfasser liefert in diesem Buche auss Neue den Beweis, wie er es versteht, die Re­sultate der Wissenschaft für das Praktische Leben nutzbar zu machen Nachdem er im ersten Kapitel die Elemente der Arithmetik in einer populären, Jedermann verständlichen Form dehandelt hat, geht er im zweiten Kapitel aus die bürgerlichen Berechnungen übcr, worunter er solche versiebt, welcbe nicht einen Berns besonders an- gehen, sondern welche jedem Bürger Vorkommen können, wobei übrigens das Bedürfniß der eiuzeincn Bernfsklaffe durchaus nicht übersehen ist. Alle Aufgaben, welche das Buch bringt, sind aus dem Leben gegriffen. (Auch die Buchhaltung, Welche den zweiten Theil des Buches bildet, geht in überaus Praktischer Weise stets von wirklichen Vorkommnissen aus.) Gewiß werden daher Viele die Gelegenheit ergreifen, durch Anschaffung dieses überaus billigen Buches (es erscheint in 4 Lieferungen*) zu nur 15 kr.) Kenntnisse zu sammeln oder zu erweitern, welche Vom größten Nutze» für das Fortkommen eines Jeden st'nb. (Sluttg Tagbl.)

) Bei ?l. Krön er in Stuttgart: durch jede BuNchandlunq zn beziehe!!.

Tagesereignisse.

Weil der Stadt, 13. Aug. In Kepler's Denkmal kam wieder eine hübsche Summe ein, nämlich 568 Gulden >7 Kreuzer aus Köln, Beiträge von Einwohnern dort und von Deutz.

Stuttgart, 13. Aug. Die Prüfung, welche heute mit 13 Zöglingen der hiesigen Turnlehrerbildungsanstalt nach vollendetem viermonatlichem Kurs in der Turnhalle vorgcnommen wurde, lieferte ein höässt günstiges Ergebniß. Ein erfreuliches Zcugniß für die - allgemeine Theilnahme war der zahlreiche Besuch, welcher dieser Prüfung von den Ministern des Kultus, des Innern, wie des Aeußern, sowie von den Spitzen des Civils und Militärs gezollt wurde. Das Resultat entsprach in der Tbat trotz der afrikanischen Hitze allen Erwartungen und lieferte eminenten Beweis für den frischen fröhlichen Geist, der in der Anstalt lebt, wie für die um­sichtige, in jeder Hinsicht gedeihliche Leitung derselben. Stutt­gart, 14. Aug. Tie ständische Kommission für Einführung des Handelsgesetzbuchs hat ihre Arbeiten bereits ausgenommen unv Sitzung gehallen. (Schw. Ehr.)

Stuttgart, 15. August. Gegen 10V- Uhr Vormittags sind . Ähre Majestäten Kaiser Franz Joseph von Oesterreich und König Max von Baiern miteinander hier cngekommen. Lange vor der bestimmten Zeit füllte sich die Straße vom Bahnhof nach dem K. Schloß mir Menschen. Bürger als Festordner in feierlichem <Mwand ordneten di'e Massen, Schützengilde und Turner, mit ihren Fahnen ausgestellt, bildeten Spalier. Se. Königl. Hoh. der Kron­prinz hatte sich im Namen Sr Maj des Königs nach dem Bahn­hof begeben, um die toben Gäste zu empfangen. Nachdem eine herzliche Begrüßung zwischen dem Kaiser, dem König von Baiern

und dem Kronprin'-en stattgefunden hatte, brachte Stadtschulthciß Siä Namens der Bürgerschaft von Stuttgart dem Kaiser ein Hoch ans, woraus der Kaiser etwa folgende Worte erwiederte:Ich freue mich, heute zum zweiten Mal in die schöne Stadt Stuttgart zu kommen. Ich bin aus dem Wege, den Hoffnungen und Wünschen des deut­schen Volles entgegenzukommen und ein Werk in Angriff zu neh­men, das hoffentlich von gutem Erfolg begleitet sein wird. Ich freue mich doppelt, mich in meinem Streben nicht allein von Sr. Majestät Ihrem König so kräftig unterstützt zu sehen, sonde n auch von der lebhaften Thei'nahme Ihres bunvestreuen Stammes überMgcn zu können, Seien Sie von meinem guten Willen in der Sache versichert."

Heuchlingen, OA. Heidenheim, 11. Aug. Heute Mittag

nach 1 Uhr, als das Erntegeschäft in vollem Gange und fast Nie­

mand im Orte war, erscholl der Ruf Feuer! Es brannte in der Scheuer des Hirschwirths, die mit Tausenden von Garben ange- süllk war; das Feuer sprang von da über aus das Wohnhaus, von da auf Neb.ngebäude, obwohl sämmtlich mit Ziegeln gekuckt, jetzt aber in Einem Augenblick auf Strohdächer in der ganzen Straße, so daß in Zeit von einer halben Viertelstunde 13 Wohnhäuser, theils stattliche Gebäude, theils geringe Hütten, unv 6 große Oeko- nomiegebäude, darunter eine Brauerei, meist neu, in Brand stan­den und bald in Schutt und Asche lagen Die Leute sind gering, zum Theil gar nicht versickert, brachten fast gar nichts in Sicher­heit, wie denn z. B. aus Einem Stalle nur 4 Pferde und 3 Stück

Rindvieh gerettet sind, die übrigen 13 Stück Rindvieh aber und mehrere Schweine verbrannten. Auck ein secksjäbnges Mädchen, ganz arm, floh aus seinem brennenden Hause, mit den Schulbü­chern unter dem Arm, in ein Nachbarhaus auf der gegenüber lie­genden Häuserreihe, und verschwand dort als ein Opfer der auch dahin überspringenden Flammen. Brandstiftung ist säst gewiß. Keines, weder die Wohlhabenden noch die Armen, haben ihre Klei­der, ja nicht Ein Hemd mehr retten können. Das Wasser,im Ort, auch die Güllenlöcher waren bald ausgeleert, die Brunnen (Cistornen) waren schon vorher wasserarm oder wasserlcer, und das Wasser muß heute noch von einer Viertel- oder halben Stunde her beigeführt werden. In der ganzen hochgelegenen Umgegend geht das Wasser jetzt rasch zu Ende. Hätte der Himmel uns nickt be­schützt, wäre statt West ein Ost oder Nordost gegangen, so läge das ganze Heuchlingen ohne Zweifel in Asche. (Schw. M.)

Friedrichshafen. Das versunkene Bodcnscedampfboot

Ludwig" ist durch die Ballone und Kameele des Herrn Bauer am 5. August so weit gehoben wordcn, daß die Kajütenfenster über Wasser standen. Der Leck wurde verstopft und nachdem durch die sechsstündige Arbeit von 810 Pumpen das eingedningene Was­ser entfernt war, konnte das Säsiff wieder vollständig schwimmen. Es wurde in den neuen Hasen von Rorschach geführt, von wo aus Herr Bauer dasselbe der k. baierischcn Negierung gegen Ersatz der Hebungskosten angeboren haben soll. Ter verderbliche Leck ist 8 Zoll breft und 5 Zoll hoch und befindet sich an der rechten Wand der ersten Kajüte unterhalb des Sitzpolsters. Außer der Stelle des Lecks ist die Schiffssckale nicht verletzt. Ter Dampfkessel zeigt sich auf einer Seite um einige Zoll eingedrückt, die ordentlich er­halten und wird bereits vom angesetzlen Rost befreit. Radkästen und Verdeck sind ziemlich ruinirt. (St.-A )

Bruchsal, 14. August. Gestern Abend gegen 5 Uhr hatten wir dahier ein seltenes Naturereigniß, wie es selbst unfern ältesten Männer noch nicht vorgekommen ist. Von Südwestcn her zogen