niachung an seine Mitbürger, in welcher er auffordert, die Fürsten und freien Städte, die zu einer so hohen und schwierigen Ausgabe sich vereinigen wollen, der deutschen Nation und Frankfurts wür­dig'zu empfangen.

Frankfurt, 10. August. Tie Sitzungen der Konferenz wer­den am 17. ihren Anfang nehmen. Die Meldung der Wiener Presse", daß Berichterstatter öffentlicher Blätter zu der Konferenz zugelassen werden würden, ist selbstverständlich völlig unbegründet; es wird indeß, wie man versichert, Sorge dafür getragen werden, daß verlässige Miltheilungen über die Verhandlungen dieser hohen Versammlung der Oeffentlichkeit übergeben werden. Zur Lheil- nähme an dem nächste Wecke hier stattfindenden deutschen Abge- ordnetentag haben sich bis jetzt 425 Abgeordnete gemeldet.

Darm stadt, 12. Aug. Der Großherzog hat Einladungen

an den Fürstencongreß erlassen zu einer Opernvorstellung im hie­sigen Theater. (Fr. A.)

Von der Ahr, 10. Aug. Zu Coblenz richtete heute gegen Abend ein deftiges Gewitter mit orkanähnlichem Sturme und Ha gelscklag großen Schaden an und verursachte, daß derrheinabwärts ge­hende Zug der Rheinischen Bahn sich um beinahe 1 Stunde verspätete.

-- Berlin Die offiziöseN. A. Ztg." theilt ein Flugblatt mit, welckes unter dem PoststempelZürich" den preußischen Re­gierungspräsidenten zugesandt worden ist und denselben wegen ihrer Handhabung der Preßverordnung vom 1. Juni und ihrermit Lstentation sich zeigenden Willigkeit", dem König auf dem Wege der Gesetzwidrigkeit zu gehorchen,eine Verwarnung" ertheilt. Als Unterschriften figuriren die NamenFriedrich III." undStein", und die Adresse geht:An sämmtlicke Regierungspräsidenten oder deren Stellvertreter mit Ausschluß von Köln, Münster und Oppeln und an den Polizeipräsidenten von Berlin." Diesem Kuriosum fügt dieN. A. Z." einen weiteren pikanten Reiz hinzu, indem sie versichert, daß dießAktenstück" von derpreußischen geheimen Nationalregierung" ausgehe und von einerweit gehenden Organi­sation" zeuge, die zum Zweck habe,die Autorität der Regierun­gen nicht nur in Preußen, sondern in ganz Deutschland zu unter­graben." Wie dieBankzeitung" vernimmt, ist von Seiten der preußischen Negiorung ein Vorschlag zur Ordnung der polni­schen Frage in Petersburg gemacht worden, von dem man glaubt, daß er von Rußland angenommen werden und die Jnterventions- mächte zufriedenstcllen wird.

Berlin. 10. August. DieKreuzzeitung" theilt mit, daß der Kronprinz vom König durch den Telegraphen nach Gastein be­rufen worden und Sonnabend Abend abgereist ist. DieNord­deutsche Allgemeine Zeitung" berichtet: Die Reise des Kronprinzen sei von tiefgehender politischer Bedeutung. Der Kronprinz wird auf der Rückreise von Gastein mit der Königin Viktoria Zusammen­treffen und dieselbe nach Schloß Rosenau geleiten, wo um Liese Zeit auch die Frau Kronprinzessin mit ihren Kindern zum Besuch anwesend sein wird. 11. Aug. Der Kronprinz ist gestern Abend um 7 Uhr in Gastein eingetroffen. (S. auck Wien.) Von glaub­würdiger Seite wird die Richtigkeit der in der Presse verbreiteten Nachrichten über den Erlaß und den Inhalt einer preußischen Cir- eularnote in Betreff des Frankfurter Fürstenkongresses bestätigt. Die Ablehnung einer preußischen Theilnahme an diesem Kongreß ist eine definitive. Der Kronprinz wird sich also nicht, wie hie und da angenommen worden, als Vertreter Sr. Maj. des Königs zum Fürstenkongreß nach Frankfurt a. M. begeben

Leipzig, 10. Aug. Auch Großherzog Karl Alexander von Weimar hat sein Erscheinen beim Fürstencongreß in Frankfurt zugesagt. Eine Antwort des Herzogs Ernst von Altenburg fehlt noch, da derselbe sich auf einer Reisei n Norwegen befindet.

Wien, 12. Aug. Bis heute ist keine positive Ablehnung der Einladung zum Fürstentage erfolgt. Zugestimmt haben außer den schon genannten noch der Kurfürst von Hessen, der Fürst von Schwarz- burg-Rudolstadt, die Fürstin von Reuß zu Greiz und die freien Städte Lübeck, Bremen und Hamburg. II. Tie Annahme der Einladung wurde ferner von Seiten des Großherzogs von Mecklen- burg-Sckwerin und nachträglich auch von Seiten des Königs der Niederlande notisicirt. Der letztere wird durch den Prinzen Hein­rich vertreten sein, gedenkt aber später den Kaiser von Oesterreich in Frankfurt persönlich zu begrüßen. Die Ostd. Post sckreibt aus Gastein vom 12. Aug.: In des'Königs von Preußen Apparte­ments fanden lebhafte Konferenzen zwischen dem König, dem Kron­

prinzen und dem Grafen Bismark statt. Man stellt den eventu­ellen Austritt Preußens aus dem Bunde in Aussicht. Der Kron­prinz reist heute, der König Samstag ab

Krakau, 8. August Gestern Nachmittag gegen 5 Uhr war unsere Stadt der Sckauplatz einer fürchterlichen Scene. Ein un­geheurer Knall sammt Erschütterung unter Zertrümmerung von vie­len Fensterscheiben, ein weit sich verbreitender Pulvergeruch deutete aus eine Pulverexplosion, die in der That in einem Hause mitten in der Stadt stattgesunden Halle. Aus dem Hause schlugen die Flammen hervor, die Decken wurden in die Lust geschleudert, und so viel man bis jetzt weiß, sind secks Menschenleben dabei zu Grunde gegangen, darunter eine Person bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Dem verheerenden Element konnte neck rechtzeitig Einhalt gethan werden, sonst war für die Stadt große Gefahr vorhanden. So weit sind unsere Verhältnisse gediehen, daß Niemand mehr sich in seiner Wohnung sicher fühlen kann. Nichts als Mord und Brände; es genügt einen alsrussischen Spion" zu bezeichnen, dann ist er geopfert. Nachrichten aus Wilna melden: Siebzig Personen wurden nach Sibirien deportirt; unter Andern wurde der Bernar- dinermönch Noviczki zur Einreihung in eine Strafcompagnie ver- urtheilt. Berichte aus der Wojwodschast Lublin bestätigen, daß die Insurrektion daselbst im Aufschwünge begriffen ist

Polen. Wöchentlick gehen von Warschau 2 bis 3 starke Trans­porte von polniscken Gefangenen per Eisenbahn nach Rußland ab, um theils nach dem Innern Rußlands, theils nach Orenburg oder Sibirien geschafft zu werden. Am 1. Aug. wurden 269, am 2. 262 Gefangene aus allen Ständen deportirt. Die bei weitem größte Zahl der Deportirten waren gefangene Insurgenten, die größten- theils in das Militär eingestellt werden. (Fr. A.)

Türkei Konstantinopel, 10 Aug. Heute ist das alte Serail niedergebrannt; mehrere Menschenleben und viele historische Gegenstände und Kostbarkeiten wurden ein Raub der Flammen.

Spanien. Madrid. Die Negierung schickt 40 Millionen Realen nach Manilla. Eine allgemeine Sammlung von Unter­stützungen ist angeordnet. Die Bank hat 8000 Piaster gezeichnet. Tie Einführung von Baumaterialien aller Art nach Manilla ist frei gegeben. Die Regierung hat der Königin mehrere Vorschläge zur Bestätigung vorgelegt, welche auf diese Katastrophe Bezug haben.

Frankreich. Paris, 12. Aug. DieFrance" hat in Er­fahrung gebracht, daß der Erzherzog Maximilian, sobald er die Wahl der Notabelnversammlung von Mexiko erfahren hatte, sich so­gleich schriftlich an seinen Schwiegervater, den König der Belgier, gewandt habe, um seinen Rath einzuholen. Der Kaiser von Oester­reich soll aber demTemps" zufolge nur in dem Falle seinen Bru­der, Erzherzog Maximilian, dazu autorisiren, die Krone von Mexiko anzunehmen, daß das neue Kaiserreich durch einen Vertrag unter den Schutz der Mächte gestellt werde.France" sagt: Wenn der Erzherzog die Krone annimmt, so wird ein Arrangement aus folgender Grundlage stallsinden: das Guthaben Frankreichs , die Knegskosten und die Privaten schuldigen Summen in sich begrei­fend, wird innerhalb 10 Jahren von Mexiko berichtigt; Frankreich läßt für eine zu bestimmende Zeit ein Okkupationskorps auf Kosten des Landes in Mexiko. 13. Aug. Die beabsichtigte Musterung der Armee undNationalgarde zur Feier des Napoleonsfestes (l5 Aug.) ist wegen der großen Hitze abbefohlen worden. Am Samstag w rd der Kaiser die Minister, nicht aber das diplomatische Korps empfangen.

Man arbeitet bereits fleißig an der Herrichtnng der großen Be­leuchtung und des Feuerwerkes für den 15. August. Letzteres wird selbstverständlich die Einnahme von Puebla und den Eiuzug in Mexiko verherrlichen. Die Noten der drei Mächte werden dem Fürsten Gortschakoff wahrscheinlich erst am Montag überreicht werden.

Amerika. Newyork, 1. Aug. Die Armee des Generals Meade hat sich aus der Rappahannocklinie festgesetzt und man er­wartet nächstens eine Schlacht. Die Belagerung von Charles­ton geht ihren regelmäßigen Gang fort; die Verluste der Belagerer betrugen an den drei Tagen des Angriffs 985 Mann. In Ken­tucky und Tennessee haben die Sezesstonisten Niederlagen erlitten; in Kentucky hat der (»monistische) General Burnside den Bela­gerungszustand proklamirt. Im Süden haben die Unionisten auf dem Marsch nach Mobile (Albama) die Stadt Broshear genommen.

Die Regierung ist entschlossen, in Newyork die Konskription mit Gewalt durckzusühren. Tie Newyorker Blätter sind voller Ent­rüstung gegen Las Vorgehen de» Franzosen in Mexiko. Die New-