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Hechingen, 13 Juli. Aus dem Hobenzollern'schen Unter­bände kommen iu neuerer Zeit häufig Klagen'über Diebstähle, welche alldvrt ausgeführt werden. In der Schloßkircke zu Haigerloch sind seit einem Jahre einige Fälle von frechen Einbrüchen versucht worden. In der Pfarrkirche zu Fischiugen am Neckar find vor einigen Tagen während der Nacht Monstranz und Cibvrium gestoh­len worden. Cs ist dieß seit wenigen Monaten der fünfte Kir- chendiebstahl iw Bezirk Haigerloch. Es ist der Polizei noch nicht gelungen, den 2 Hütern auf die Spur zu kommen. (Schw. M.)

München, > 2 . Juli. Von Wien aus ist, wie man dem ^ 8 ). C." schreibt, der Gedanke angeregt worden, die Zoll- und Handrissrage mit der Frage der Lundrsreform in Verbindung zu bringen und beide einer gemeinsamen Losung entgegen zu sühren. Namentlich soll das Hauptgewicht darauf gelegt sein, daß Fragen der deutschen Handelspolitik tünstig als Bundessache behandelt und der Bundesversammlung, resp. der künftig an deren Stelle treten­den Cxetuiiv-Bel'örde (Lireclorium) zugewiefen werken sollen Wie es heißt, ist dieser C etanke von den Regierungen verschiedener deutscher Miltetstaalen bereits beiMig ausgenommen worden. 43. Juli. König Max wird sich morgen zum Besuch der Kaiserin von Lester- reich nach Kifsingen begeben. König Ludwig hat für das Denk­mal des Freiheitskämpfers Theodor KörNer die Summe von lOOThlrn. gespendet.

- Dresden, 14. Juli. Das offiziöse Lresd. Journ. sagt in einem Artikel über die Zollvereinssrage: schon die nächste Zeit werde Anzeichen bring,«, daß der Annäherung und der Verständigung neue Wege fick offnen. Es sind hier von Paris Anfragen er­folgt, ob die säcksische Regierung damit einverstanden sei, wenn der Sitz der europäischen Konferenz in Betest der polnischen Angelegen-, heilen nach Dresden verlegt würde. (Schw M.)

Berlin. 10. Juli. Dieser Tage wurde auf dem hiesigen Stettiner Bahnhose ein bedeutender Waffenlransport mit Beschlag belegt, der anscheinend für die polnische Insurrektion bestimmt ge­wesen ist Er bestand aus etwa 1000 Gewehren mit Haubajo- »eten, kam von Görlitz und sollte nach Stettin weiter gehen. Tie Gewehre waren in großen Tonnen verpackt und der Inhalt der letzteren als Rohzucker deklarirt. 13. Juli Wie didBeel Re,orm" mittheilt, soll gegen die Redakteure der sechs Berliner Zeitungen, wel e die bekannte Erklärung vom 3. Juni unterzeich­net Halen, die Criminaluntersuebung eröffnet werden. Tie Direktion der königlichen Lstbahn ist. wie die Bromberger Zeitung meldet, von dem Handelsministerium veranlaßt worden, aus den Restaurationen ihrer Bahn die regierungsfeindlichen Zeitungen und Zeilschristen zu verbieten. In Folge besten haben die Betriebsin- Mktionen Austrag erhalten, den Restaurateuren das Auslegen von Zeitungen, Zeitschriften und Blättern, welchen Inhalts sie auch sein mögen, ganz zu untersagen. Ter Berliner Magistrat war dem An­träge der Stadtverordneten dahin beigetreten, daß über die bekannte Verfügung der Vorgesetzten Regierung zu Potsdam vom 7. v. M., wodurch die Entsendung einer Deputation an den König untersagt wurde, bei den geordneten Instanzen bis an die Allerhöchste Per­son Beschwerde erhoben werde. Tie erste, bei dem Lberpräsidcn- ten der Provinz Brandenburg angebrachte Beschwerde ist nun zu­rückgewiesen worden. Der Magistrat Ergreift nun weitere Beschwerde bei dem Minister des Innern. Mehrere Blätter haben wieder Verwarnungen erhalten.

- 7 - Pose«, 9. Juli. Inder St. Adalbertkirche wurde gestern

" ^ . Nedigirr, gedruckt und mit

ein feierlicher Trauergotkesbienst für die während des gegenwärti­gen polnischen Auistandes Gefallenen gehalten, insbesondere sür die erschossenen und erhängten katholischen Priester. Eine zahlreiche Geistlichkeit war zugegen, und die Kirche war gedrängt voll, auch viele Landbewohner waren anwesend. Auch wurden Beiträge von Damen für die Verwundeten gesammelt. (Schw. M.)

Palen. In Folge der Verhaftung des Erzbischofs Felinski ist vorigen Sonnrag in allen polnischen Kirchen ein Protest vorge- lesen worden. Rzewaski, der Stellvertreter Felinski's, hat frei­willig sein Amt niedergelegt. Es ist Kirchentrauer für das König­reich verordnet. Das Glockenläuten hat ausgehört, Nachts haben Verhaftungen von Geistlichen stattgefunden. Murawiest erließ am 7 d die Verfügung, daß alle von den Insurgenten aus den Staats- und Gemctndekassen weggenommenen Gelder von den pol­nischen Grundbesitzern aas allen Kreisen binnen 10 Tagen zu er­statten sind, bei Lermeivung des zwangsweise» Verkaufes ihrer Güter.

Dänemark. Kopenhagen, 9. Juli. Die Nachricht, daß zum 1. August vorläufig 3000 Mann sogenannterFreileule" unter die Waffen gerufen werden sollen, ist völlig begründet. Diese Maßregel, welche solche Individuen trifft, die sich vom Militärdienste unter gewöhnlichen Verhältnissen durch glückliche Loosziehung frei wußten, ja manche, die für den Tausch mit sogenannten höheren Nummern bedeutende pekuniäre Opser gebracht haben, die nun ganz verloren sind, zeigt deutlich, daß die Regierung sich die Möglichkeit kriegerischer Konflikte vor Augen hält, und in Zeiten die nvthwen- digen Vorbereitungen treffen will. Und an eine Zurücknahme der Bekanntmachung vom 30. März ist hier kaum zu denken. Wie man demReut. Bureau" am 11. v. von hier mittheilt, werden die Könige von Schweden und Dänemark nächstens Zu­sammenkünfte, zuerst in Dänemark, sodann in Schweden, haben. lO. Juli, Das Tagbladet vom Mittwoch erklärt in einem Artikel: Eine militärische Okkupation Holsteins von Seiten des deutschen Bundes in Folge der Märzbekanntmachungen, sei weder Bundes- aktion noch Bundesexekution, sondern offener Krieg.

Schweiz. Die deutschen Schützen, welche gegenwärtig das schwei­zerische Schützenfest in La Chaux de Fonds besuchen, etwa 250 an der Zahl feierten einen wahren Triumphzug von Basel, wo­selbst rer erste herzliche Empfang von den Schweizern stalisand, bis zum Reiseziel. Von Olten wird mitgetheilt, daß dir Deutschen auf allen Stationen mit Kanonenschüssen, Musik, Ehrenwein und Jubel em­pfangen wurden. Chur, 14. Juli. Gestern Nachmittag von 2 bis 4 Uhr ist das liebliche, von etwa 800 Seelen dewohnte Seewis bis aus die Kirche (auf deren Friedhof der Dichter Salis ruht) und drei Häuser abgebrannt.

Amerika. New-Kork, 4. Juli. Am 2. Juli haben die Südstaatlichen das Bundeskorps von Reynolds bei Getlysdurg ange­griffen, umgingen den linken Flügel des Korps vom Reynolds, er­zwangen Lessen Rückzug und besetzten Getlysdurg. General Rey­nolds vereinigte sich mit den anderen Koips des Lbergenerals Meade. Am 3 Juli wurde die Schlacht erneuert, nach hartnäcki­gem Kamp,e kehrten wahrscheinlich beide Theile in ihre früheren Stellungen zurück. Nach einer Bekanntmachung des Präsidenten Lincoln sind vom 3. Juli Nachts Berichte aus deck Hauptquartier eingklausen, welche von größeren Erfolgen aus Seilen der Unions­truppen sprechen. (St.-A.)

Gottesdienste.

S 0 nptag, den 19. J»U. Vor ,. tPre».>: >oerr Dekan Hebeile. Kindei- I-Hre nchde» To-dtern 2. Clajse. Nachm. (Bibel» d.):Hr. Diakoiialsverw. Schmidt.

gr vsn A. Gelschläger. _ _ _

Mit einer literar. Beilage. ^